Verträgliche Hunde und gar keine Sozialkontakte?

  • @Juliaundbalou @frauchen07 Danke für die Nachhilfe!


    Also ist der Kontext der weitere Hund. Fiddeln=wiederholte, nicht erwiderte Spielaufforderung.


    Dann kann es also nicht passieren, dass sich zwei Hunde "anfiddeln?" dann hätte man ja nur 2x Spielaufforderung und "unpassend" fällt weg, weil der Maßstab die Reaktion des "Angespielten" ist?

    Jaein.
    Ich hatte die Situation zweier fiddelnder Hunde nur einmal. Sie endete damit, dass der andere Retriever aus lauter Stress meinen Balou bestieg, der aus Stress weite Kreise rannte.
    Der Hund befindet sich in einer Art Tunnel oder Spirale und zeigt repetitives welpenhaftes Verhalten.


    Eine Spielaufforderung endet ja entweder im Spiel oder läuft ins Leere und der Hund denkt sich halt „Na gut, dann halt nicht“ und macht sein Ding.

  • Ernsthaft danke. Ich konnte bisher damit wirklich nix anfangen, weil die beste Definition, die ich bekam: "Spielaufforderung in Stresssituationen" war. Und das ist mir def. zu schwammig.


    Ich glaube, ich habe einfach aufgrund meiner Hunde so etwas bisher kaum gesehen. Der Pudel wollte nicht mit fremden Hunden spielen, haben die's versucht, hat er deutlich gezeigt, was der davon hält. Das hat (fast immer) ausgereicht, sonst hab ich's noch mal verdeutlicht.


    Und Nastro? Der will wirklich spielen. Geht der andere drauf ein: super, wenn nicht: trauriger Nastro - aber er lässt's dann auch.

  • Madame ist im laufe der Jahre auch wählerischer geworden was Kontakte betrifft, was ich als Teil eines Lernprozesses bezeichnen würde. Aber was gibt es schöneres wenn sich 2 Hunde treffen, gut miteinander auskommen und der Mann/die Frau am Ende der Leine einem auch sympathisch sind. Wer partout seinen Fido nur für sich haben möchte, weil er/sie die eigene Soziophobie auf den Hund übertragen möchte, dem empfehle ich ganz dringend auf eine unbewohnte Insel im hintersten Winkel der Südsee auszuwandern.
    Eine nicht unerhebliche Anzahl Hunderatgeber gehört in den Shredder und nicht in Menschenhand.

  • Im Trend ist im Moment eh alles in Bezug, was auch bequem ist (hab ich so das Gefühl). Alles ist für den Hund gleich Streß, nur ja nicht zu viel Bewegung, am besten gleich gar kein Gassi mehr (übertrieben), niemals Kontakte und vor allem niemals seinen eigenen Verstand einschalten und Empathie zulassen. Wo kämen wir da hin.

    Kannst dich gerne mal im Hibbelhunde-Thread umsehen, liebe Cindychill. Da sind die Halter von Hunden versammelt, die ihrem Hund aus Bequemlichkeit (Muahahaha!) keine oder nur sehr wohldosierte Kontakte erlauben. Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter! Die Hunde sind auch alle nur so geworden, weil sie so faule HalterInnen haben!


    Bei nächster Gelegenheit wird gefragt, versprochen.

    Mich würde auch mal, wenn du schon fragst, interessieren, wie er das managt. Lebt der in der Einöde? Also, die Frage ist ernst gemeint.


    Danke @Juliaundbalou und @frauchen07 für die Fiddle-Erklärung. Ich meine, ich erkenne das bei meiner Hündin, ob sie "im Tunnel" ist, aber so schlüssig hab ichs noch nicht gelesen gehabt.

    LG
    Sibylle

  • Hunde von Freunden, von Familie werden hier immer geliebt.


    Aber ganz ehrlich? Bei zufälligen Hundebegegnungen korreliert es negativ. Je stranger ich die andere Hundehalterin, den anderen Hundehalter finde - desto größer die Chance, dass mein Hund ne Traumbegegnung erlebt.


    Niemals, wirklich niemals wird er auch nur annähernd wertschätzen, was ich mir schon einen Stuss habe erzählen lassen, damit er mal richtig Spaß hatte.

  • Aber ganz ehrlich? Bei zufälligen Hundebegegnungen korreliert es negativ. Je stranger ich die andere Hundehalterin, den anderen Hundehalter finde - desto größer die Chance, dass mein Hund ne Traumbegegnung erlebt.


    Niemals, wirklich niemals wird er auch nur annähernd wertschätzen, was ich mir schon einen Stuss habe erzählen lassen, damit er mal richtig Spaß hatte.

    Haha, das ist schön! Ja, für die Hunde nimmt man einiges auf sich. Aber ich find es auch toll, durch den Hund so viele verschiedenen Menschen kennen zu lernen.


    LG
    Sibylle

  • Kannst dich gerne mal im Hibbelhunde-Thread umsehen, liebe Cindychill. Da sind die Halter von Hunden versammelt, die ihrem Hund aus Bequemlichkeit (Muahahaha!) keine oder nur sehr wohldosierte Kontakte erlauben. Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter! Die Hunde sind auch alle nur so geworden, weil sie so faule HalterInnen haben!

    Der Begriff "Trend" und dessen Bedeutung ist dir aber klar? Daß damit nicht jedes einzelne Individuum gemeint ist bei dem das real zutrifft? Natürlich gibt es Hunde für die alles schnell Stress ist, ich hab selbst zwei solche Hunde ;-)

  • Ist das so?Mir sind die "Pizzahunde" von Bloch in Erinnerung, der bei seinen Beobachtungen zu gänzlich anderen Schlussfolgerungen kommt.

    Das ist "so". Ich hatte letztes Jahr 3 Wochen lang die Möglichkeit in Indien Straßenhunde in Neu Delhi zu beobachten.
    Sehr auffällig war, dass es eigentlich ausschließlich zwischen offensichtlich sehr jungen Hunden oder wenn es um Paarung ging zu Szenen kam die hier wohl als "Hallo sagen" verstanden worden wären.
    Ansonsten wurde sich tendenziell eher aus dem Weg gegangen und wenn ein Individuum das (aus welchen Gründen auch immer - meistens aber natürlich Ressourcen) missachtete, wurde das ganze auch sehr klar und deutlich eingeordnet. Natürlich kann man auch das als Interaktion deuten, aber ich bezweifle doch stark das die Hunde diese Art der Begegnung erstrebenswert finden. Sie entstehen halt aus der Enge und der Konkurrenz um Ressourcen. Ich bin mir doch ziemlich sicher das die Hunde gerne auf die großen Ausweichwege verzichten würden, wenn sich die Konkurrenz in Luft auflösen würde.


    Diese Beobachtungen wurden mir auch von Einheimischen bestätigt.

  • @Juliaundbalou @frauchen07 Danke für die Nachhilfe!


    Also ist der Kontext der weitere Hund. Fiddeln=wiederholte, nicht erwiderte Spielaufforderung.


    Dann kann es also nicht passieren, dass sich zwei Hunde "anfiddeln?" dann hätte man ja nur 2x Spielaufforderung und "unpassend" fällt weg, weil der Maßstab die Reaktion des "Angespielten" ist?

    Die Frage war, wie man es erkennt.
    Die antwort des anderen Hundes ist ein Hinweis, wie man es erkennt.
    Nicht unbedingt der einzige, oder notwendige. Kann schon sein, dass beide fiddeln. Genauso kann ein echtes Spiel einfach kippen - in Aggression, in Fiddeln, in Flucht, in Mobbing, in Jagdverhalten.
    Hunde reagieren auch unterschiedlich auf das, was der andere Hund zeigt. Meiner ignoriert Gefiddel meistens, andere werden sauer, oder sind überfordert und fangen selbst an zu "fiddeln".


    Das sind ja keine absoluten Begriffe, sondern vereinfachte Benennungen für komplexes kontextabängiges Verhalten mit ganz unterschiedlichen Ursachen.

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