Ich weiß nicht, was ich tun soll...

  • Ein Welpe kann meines Erachtens nicht den ganzen Tag im Körbchen liegen und schlafen.


    Doch, wenn du krank bist kann er das auch mal für ein paar Tage ohne Schaden zu nehmen. Er kann ja auch im Zimmer rumlaufen.

    Wenn du krank bist, braucht der Welpe auch keine Abwechslung, da geht deine Gesundheit vor und du wirst sehen, es funktioniert auch, ohne dass der Welpe davon ein Defizit hätte.
    Meiner ging in der Phase fünfmal am Tag raus um sich zu lösen - wirklich nur aus der Tür raus, Geschäft erledigen und wieder rein - wurde dreimal gefüttert, ihatte dann seine 5 Minuten und hat es akzeptiert, dass Frauchen nicht fit ist und hat gepennt.

    Und es ist kein Weltuntergang, weder für dich noch für den Hund, wenn das mit der Stubenreinheit nicht klappt.

  • Bei mir war es so:

    Zwei Welpen aus einem Wurf. Rita und ihr Bruder Marley. Meine ersten Hunde.

    Nach etwa zwei Wochen sass ich weinend auf dem Boden, die Welpen sind um mich herumgetobt. Ich hab gedacht, ich ertrinke in Welpenpipi und bin nur noch Putzfrau, ich wollte sie wieder hergeben. Einfach loswerden, weil ich nicht geglaubt habe, dass es jemals besser wird.

    Diese Gefühlsschwankungen gingen über ein Jahr etwa. Bis ich gesagt habe: Hundeschule oder die Hunde kommen weg. Ich hab sie sehr lieb gehabt, aber die Erziehung war allein meine Sache und ich bin kläglich gescheitert. Sie konnten fast nichts und tanzten mir auf der Nase herum.
    Dann Hundeschule. Ich hatte das Glück, gleich eine tolle Hundeschule gefunden zu haben. Aussage der Trainerin: deine Hunde brauchen etwa drei Einzelstunden, du zehn. Die haben einen Hundehalter aus mir gemacht.

    Zwei Jahre später hatte ich zu den beiden Grossen noch eine Rottweilerhündin und einen fast blinden und tauben Hundeopa.

    Es wird besser werden! Lerne, dass sich nicht immer alles um den Welpi drehen muss! Schraube deine Ansprüche an dich herunter! Du musst nicht perfekt sein, das Hundekind kann es noch nicht! Geduld, Geduld, Geduld - mit dir und dem Zwerg!

    Tschakka! Alles wird gut!

  • Welpenblues, herrjeeeeee. Fühl dich mal gedrückt :streichel:
    Ich bin auch Ersthundehalter (und Single) und noch schlimmer, hatte vorher von Hunden so überhaupt keine Ahnung. Kurz bevor Gustl einzog hab ich mich zwar informiert, aber Realität ist immer anders ^.^

    Versuch mal zu entspannen und lockerer zu werden. Hilft euch beiden. Drinnen musst und sollst du sie garnicht dauernd im Auge behalten. Hunde müssen und dürfen auch mal unbeobachtet sein. Stell dir vor, jemand würde jede Bewegung von dir verfolgen - unschön.
    Genauso dürfen Hunde (und Kinder) auch mal Fehler machen.

    Mach den Raum wo Emma und du euch am meisten aufhaltet hundesicher. Dass heisst alles wertvolle was irgendwie schnauzennah ist weg- oder hochräumen.
    Dauert nicht lange, dann ist die Lütte soweit dass du alles wieder hinstellen kannst.

    Bei Laminat oder Fliesen mach dir morgens nen Wischeimer fertig und stell ihn griffbereit - hat mir ungemein geholfen nicht mehr so frustriert zu sein wenn dochmal ne Pfütze ins Haus ging.
    Teppich rollste einfach zusammen, fertig.

    Du darfst übrigens auch mal ausschlafen. Wirst sehen, Emma wird sich sehr wahrscheinlich deinem Schlafrhythmus anpassen. Ich habe von Anfang an mein Mittagsschläfchen weitergehalten, da Hund mit im Bett schlief fühlte er sich nicht allein und ich merkte wenn er unruhig wurde.
    Aber er schlief genauso tief und fest wie ich.

    Erkundungsausflüge sind völlig ok, Emma gibt das Tempo vor und du erfreust dich an ihrer Lebensfreude und geniesst das Wetter. Hilft auch prima gegen Stress, auch selbstgemachten |)

    Ja, ein Hund will auch mal spielen und beschäftigt werden. Aber mach dir da keinen Druck, Hunde müssen nämlich auch lernen, dass sie Ruhe halten müssen, sich selbst beschäftigen können und müssen und dass Herrchen/Frauchen/Mutti/Papa nen Tagesrhythmus hat der sich nicht dauernd um den Lütten dreht.

    Zwischendurch darf gern mal getobt, gespielt, geknuddelt werden; aber dann ist wieder Ruhephase wo Hund sich seine Beschäftigung sucht und du deinen Beschäftigungen nachgehst.
    Tu euch Dreien den Gefallen und zieh das auch durch. Nichts ist schlimmer als ein Hund/Mensch/Kind das dauernd im Mittelpunkt stehen muss weil es das nicht anders gelernt hat.
    Wenn sie sich irgendwie meldet kannst du kurz drauf eingehen, aber sonst ist Ruhezeit. (Ruhezeit ist nicht Schlafenszeit, nur die Zeit wo sich Hund selbst beschäftigen muss.Ich zieh ja gern Paralellen zur Kindererziehung (als ob ich Ahnung davon hätte :ugly: - Einzelkinder spielen ja auch ruhig in ihrer Ecke, ohne dass sie dauernd jemand bespassen muss. Apropo, manchmal reicht es auch schon wenn Hund z.B. dabei sein darf wenn du was in der Küche machst, wenn sie beobachten kann. Auch das kann Unterhaltung sein.)

    Was Emma neben Fressen, Spielen, Schlafen, Lernen am meisten braucht, sind entspannte Halter. Nicht perfekte, nicht Animateure die nur für sie da sind, einfach nur entspannte Halter.

    Gustl war übrigens anfangs auch so ein elender Staubsauger draussen. Wurde mit der Zeit besser, als ich auch entspannter wurde. Geholfen hat dass wir "Nein" und "Aus" eingeführt und konsequent draussen angewandt haben. Jetzt ist eigentlich nur noch Menschen- und Tierkacke und mal ein gelegentlicher Gammeldöner interessant :mute:

    Ist schon erschreckend, wenn man auf einmal Verantwortung für ein kleines Wesen hat, das noch nichts kennt und dem man alles beibringen und zeigen darf. Aber auch wunderschön, wenn man endlich den Kopf dafür frei hat.

    Schaffst du schon, mit euch beiden ist alles ok und du wirst auch ruhiger werden :bindafür:

  • Das ist so ein toller Post, leider kann ich nur einmal liken!

  • Sehe ich genauso wie die anderen,

    habe ja einen Welpen hier. Die erste Zeit habe ich auch ein paar mal gedacht, boah schaffst Du das wirklich diesen kleinen Wirbelwind (Appenzellerhündin der sehr lebhaften Sorte) gerecht zu werden?

    Aber ja, schafft man und macht Spaß.
    Den Streß macht man sich nur selber. Lag mittendrin auch zwei Tage flach. Da lief nicht viel mehr als kurze Gassi-Runde im Garten.
    Ich hatte zuerst auch ein schlechtes Gewissen, weil sie das rumtoben eigentlich braucht. Aber sie spürte mir gehts schlecht, ich kann nicht so wie sonst. Und letzlich lag sie in ihrem Hundebett, ich in meinem Betten u. wir haben beide viel geschlafen.
    Zwischendurch hat sie alleine ein bißchen mit ihrem Spielzeug gespielt (rumkauen, durch die Gegend werfen usw.) und war zufrieden.

  • Vielen Dank für die aufmunternden Worte!

    Ich werde einfach versuchen, es gelassener anzugehen und werde erstmal richtig gesund. Und meine Erwartungshaltung versuche ich auch herunterzuschrauben.

    Euch schöne Weihnachtstage!

  • Linus war zwar nicht mein erster Hund, aber mein erster Welpe.

    Auch ich bin Single und alleine für den Hund verantwortlich.

    Und ich habe mich die erste Zeit echt erschlagen gefühlt, von der Verantwortung, die ich da übernommen hatte.
    Wie erziehe ich den Hund, dass er ein souveräner, gut erzogener, erwachsener Hund wird?
    Ich hab mich echt total verrückt gemacht, zusätzlich zu dem vielen raus gehen, aufpassen dass er nichts kaputt macht, nichts frisst was ihn tötet, ect. Dabei war Linus echt ein absoluter leicht händelbarer Welpe.

    Und zusätzlich hatte ich immer im Hinterkopf, ich bin verantwortlich, wenn was schief läuft, war ich "schuld".

    Auch ich habe lange überlegt Linus wieder zurück zu geben. Gefühlt war er für mich nur "ein Hund" und nicht MEIN Hund.

    Irgendwann habe ich erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann und bin sehr hart mit mir ins Gericht gegangen. Habe mir gesagt, entweder gebe ich den Hund nun JETZT ab, bevor er sich noch mehr an mich gewöhnt und es entsprechend schwerer für ihn wird, oder ich werde mal etwas entspannter und versuche nicht alles so verbissen zu sehen.

    Ich habe mich für Lösung 2 entschieden.
    Linus ist nun 2 3/4 Jahre alt - und wir sind ein eingeschworenes Team.
    Klar ist er nicht "perfekt" erzogen, aber er ist ein Tier, er muss nicht 100% richtig reagieren, er darf im gewissen Maß einen freien Willen haben.
    Ja, auch heute kotze ich noch manchmal über die Verantwortung, die ich alleine für ihn tragen "muss", aber das ist mein Problem. Da hab ich mich für entschieden.

    Mein Rat, lege dich mit deinem Welpen ins Bett und schlaf dich gesund.
    Wenn ein Pipi daneben geht, dann geht es daneben.
    Versuche dich selber nicht so sehr unter Druck zu setzen.

    Du darfst mich auch gerne per PN anschreiben.

  • Ich kann da gut nach empfinden, wie du dich fühlst. Mir ging es genauso. Obwohl der Hund nichts falsch gemacht hat, habe ich gedacht, er ist besser dran wenn ich ihn wieder zurück bringe. Das meiste bleibt auch bei mir "hängen"... heißt, das ich die meiste Zeit zuhause bin und mich kümmere. Es ist nicht mein erster Hund, aber ich hatte schon völlig vergessen, was es bedeutet einen Welpen zu haben.
    Aber du wirst sehen, es wird wieder besser werden. Bei mir ist es inzwischen auch besser. Wir haben Charlie (12 Wochen alter Labrador) jetzt drei Wochen und ich möchte ihn nicht mehr hergeben. Wir hatten ihn letzte Woche 2 Stunden bei meiner Freundin geparkt, weil wir einmal ne Runde über den Weihnachtsmarkt gehen wollten. Aber die zwei Stunden gingen mir schwer ab, weil ich immer dachte: was macht er wohl gerade?!

    Ich kann jetzt klug reden, weil ich selber total im Eimer war, aber glaube mir... es wird besser.

    Fühl dich gedrückt. :streichel:

  • Da wir schon mehrere Welpen aufgezogen haben, kann ich das mit dem Welpenblues nicht mehr so gut nachvollziehen... Aber das, was du schilderst, halte ich für ganz normal.

    Welpen/Junghunde machen in den ersten 1,5 - 2,5 Jahren die meiste Arbeit und man fühlt sich einfach mehr oder weniger „angebunden“.

    Dann wird es aber deutlich besser und du wirst zumindest die folgenden acht bis zwölf Jahre einen unkomplizierten Begleiter haben. :)

  • Da wir schon mehrere Welpen aufgezogen haben, kann ich das mit dem Welpenblues nicht mehr so gut nachvollziehen...

    Och, der Welpenblues kann dich jederzeit heimsuchen, auch wenn man wer weiß viele Hunde aufgezogen hat.
    Du könntest beim nächsten Hund betroffen sein. ;)

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