Erfahrungen über Huskies

  • Danke dir, jetzt weiß ich was du meinst. Als sehr 'nach vorne gerichtet' empfinde ich den Husky auch. Und sie starren auch ganz gerne. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es zu möglichen Konflikten kommt.

  • Genau so erlebe ich das hier auch, 2 Huskies, die nur 50 Meter entfernt in einem Zwinger leben- da nichts gegen, die Halter unternehmen viel mit ihnen, den Hundengeht es augenscheinlich (näher kann ich das nicht beurteilen) gut.


    Ihre Körpersprache ist sehr besonders: imposant, aufrecht, irgendwie starr, das wirkt ungeheuer selbstbewußt und hat zB auf meine Hunde keine gute Wirkung.


    Sicher tolle Hunde, wenn wie hier schon geshrieben entsprechend ausgelastet wird.
    Das stelle ich mir allerdings sehr anstrengend und zeitraubend vor.
    Als Familienhund kämen sie für mich niemals in Frage.

  • Ich kenne genau zwei Huskys - keine repräsentative Stichprobe, ich weiß :hust: Aber die beiden könn(t)en unterschiedlicher nicht sein.
    Einer, Farkasch, war mit Rocky beim Mobility. Der war unglaublich ruhig, gesittet, hat super gehört und richtig Spaß beim Mobility. Der hat auch ganz vorsichtig mit den kleinen Hunden gespielt. Er war sogar Rockys Freund, und der hat normal leider Schiss vor großen Hunden. Leider musste Farkasch im Sommer, mit nicht mal zehn Jahren, wegen akutem Nierenversagen eingeschläfert werden.


    Der andere wohnt hier um's Eck. Läuft zwar immer frei - weil er meist alleine Gassi geht - ist aber nur bedingt freundlich gesinnt und hat genau diesen, bereits beschriebenen, stacksigen Gang und starrt/fixiert grundsätzlich.


    Ich bin jetzt nur etwas irritiert, ob ihr plant euch einen Husky anzuschaffen :???: Denn in deiner Vorstellung schreibst du, du hättest einen Husky :ka:


  • Ich bin jetzt nur etwas irritiert, ob ihr plant euch einen Husky anzuschaffen :???: Denn in deiner Vorstellung schreibst du, du hättest einen Husky :ka:

    Ich könnte da wohl auch so einiges zu sagen...aber vor dem Hintergrund ? :ka:


    Nun ja...sie sind sehr speziell und man muss sie mögen...es reicht nicht, sie hübsch zu finden und man muss mit ihnen umgehen können.


    Ach so und Huskys sind nicht für Einzelhaltung geeignet!

  • @Tahlly, @Carou1992 vielleicht könnt ihr ja was zum Husky sagen :)

    danke ;)


    Also, grundlegend würde ich keinen 9 jährigen mit dem Husky spazieren schicken.


    Die Hunde sind nicht dumm und wissen ganz genau, bei wem sie ihren Dickkopf durchsetzen können.
    Sei es jetzt Jagdtrieb, oder dass sie unbedingt zu einem anderen Hund wollen, wenn sie sich Kräfte mäßig durchsetzen können, wird die Chance im Zweifelsfall ausgenutzt.



    Hinzu kommt, dass Huskys durch ihre ursprüngliche Körpersprache nicht bei jedem anderen Hund gut ankommen, da kann es durchaus auch aus der Situation heraus zu leinenaggression kommen (auch wenn "nur" durch den anderen Hund angestachelt) oder auch im Freilauf zu rangeleien, weil der Husky falsch gedeutet wurde.


    Da kann ein 9 jähriger definitiv nicht eingreifen, allein kräftemäßig keine Chance.
    15 jährige muss man da wohl nach Einzelfall bewerten, die Teenies heutzutage sind da teilweise sehr unterschiedlich.


    Dabei sind Huskys vom Wesen erstmal extrem menschenfreundlich, das heißt es gibt kein grundlegendes Problem mit Kids im Haushalt. Ganz im Gegenteil, das funktioniert bei den meisten wohl wunderbar - Tahlly liebt Kinder und wäre ein super therapiehund, sie ist in Umgang mit behinderten Menschen unglaublich feinfühlig und verhält sich von sich aus sehr viel ruhiger und lässt bewusst mehr Grobmotorik geduldig über sich ergehen.



    Man muss halt im Kopf behalten, dass so ein Husky in sich sehr viel Grobmotorischer ist, als beispielsweise ein Border Collie. Das muss man mögen.


    Ich mag meinen kloppo, sie hält sich gerne für einen Chihuahua und ist dabei so herrlich ungelenk. Aber ein unglaublich gutmütiges und souveränes Tier.



    Wir haben momentan einen Mittelspitz Welpen hier bei Schwiegermama. 2,6 Kg leicht und Tahlly mit ihren 23kg ist trotz ihrer eigentlichen ungelenkheit, doch sehr feinfühlig im Umgang mit ihr. Sie wird auch nicht grob, lässt sich viel gefallen und sagt auf souveräne Art, wenn es doch Mal reiht oder geht einfach weg.


    Man muss den Starrkopf mögen, sie sind nicht dumm, aber sie legen es eben schon gerne so aus, wie es mit ihren eigenen Interessen am besten vereinbar ist.



    Ihren Sturkopf verbergen sie aber auch gerne, indem sie einfach Mal richtig albern werden. Tahlly (und viele andere Huskys die ich kenne) sind absolute Kasper, da wird rumgeblödelt ohne Ende. Ich liebe sie definitiv, würde mich wegen Jagdtrieb aber nicht noch mal für einen husky entscheiden.


    Tahlly ist im überschaubaren Gelände ableinbar, sie hört recht gut und ich kann sie sehr genau einschätzen - letzteres ist wichtig, dadurch kann ich gute von schlechten Tagen unterscheiden und ihr so an den guten ihren Freiraum einräumen.


    Gegen einen Hasen der genau auf sie zu rennt, hat aber selbst an guten Tagen nicht mal die beste Erziehung gepaart mit leberwurst eine chance.


    An schlechten würde sie auch auf Fährte gehen.


    Und Selbstversorger wie die nordischen fressen eben auch das was sie finden. Egal ob erjagt (2 Mäuse und eine Ratte konnte ich nicht verhindern, was laufen die denn auch genau über die Füße eines angeleinten, abgesetzten Hundes -.- ), oder ob aas.


    Btw. Huskys haben ein "hartes maul", das heißt was einmal im Maul landet, ist dann ziemlich sicher auch schwer verletzt (oder gleich tot) - sind also nicht wie apportierhunde, die dir die lebendige Maus vor die Füße spucken könnten.


    Erziehungstechnisch muss der Husky schon das Gefühl haben, die Zusammenarbeit mit dem Menschen lohnt sich für ihn (oder das verlangte sei die Idee des Huskys gewesen). Will to please ist eher... unwahrscheinlich.


    Alles in allem Klasse Hunde, aber nicht die einfachsten. Ich denke Tahlly mit ihren 23 Kg sollte niemand unter 50kg (knapp bemessen) an der Leine halten, wenn sie Mal durchstarten will und selbst mit doppeltem Körpergewicht kann sie unvorbereitet jemanden umreißen.


    Das heißt, man muss auch vorausschauend agieren. Beim Spaziergang muss die Umgebung eigentlich bin Stop gescannt werden, wenn man nicht gerade auf böse Überraschungen steht.

  • Achja... Leine :hust: Bedingt dadurch, dass ich anfänglich mit Tahlly als Welpi Probleme hatte, dass sie überhaupt mit Leine ihr Geschäft verrichtet etc. war Leinenführigkeit ab Welpenalter an keine Option.


    Dh. den Punkt musste ich nachholen. Das hat ewig gedauert, ich rede hier von mehreren Monaten, bis sie verstanden / akzeptiert hat, dass das nicht nur ne Phase ist während der ich es von ihr verlange. Auch heute noch muss sie regelmäßig dran erinnert werden, das kann ganz schön an den Nerven zehren. :muede:


    Auslastung sollte immer von beiden Seiten betrachtet werden. Das erste Jahr sollte ein Husky erstmal Ruhe lernen, statt "auspowern". Außer man will sich einen Workaholic heranerziehen und nein, kein Husky braucht km rennen jeden Tag. Das ist, als würde man untrainierte Menschen zum Marathon schicken.
    Für ZhS im großen Stil werden die Hunde trainiert, Muskeln aufgebaut und Kondition gesteigert. Das sind 2 Welten, die man nicht dauernd vergleichen sollte.



    Tahlly liebt Wanderungen über mehrere Stunden, braucht danach aber einfach Mal 2 Tage komplette Ruhe um sich wieder zu erholen. (Tahlly ist beim Bogenschießen dabei, wir sind regelmäßig 12 oder mehr Stunden am Stück unterwegs, dafür bekommt sie aber vorher einen Ruhe Tag und danach ist wie gesagt min. 2 Tage nix mit ihr anzufangen)


    Runden um den See mit Fahrrad (12 km Stock und Stein und Wald) schafft sie nicht komplett im zügigen Tempo. Ab der Hälfte ist hinterherrtrotten angesagt und auch so, hat Tahlly erstmal kein Interesse am Ziehen (vll Mal für 200m, dann läuft sie neben dem Fahrrad her)


    Das kann es so und so geben, aber einfach mal provisorisch ab Welpe / Junghund an, da Km abzuverlangen ist halt nicht richtig, denn das muss aufgebaut werden.

  • sehr gute Erklärung :applaus:

  • Andere Hunderassen kommen mit ihnen zum Teil aufgrund ihrer Körpersprache nicht immer klar

    Das liegt aber nicht am Husky, der sehr klar und "ursprünglich" kommuniziert, sondern an den anderen Rassen, die diese Kommunikation nicht (mehr) verstehen. Häufig ist eine Ursache wohl auch, daß kaum Kontakt zu anderen Hunden zugelassen wird und Hund in jungen Jahren gar nicht lernen kann.

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