Lernen mit Leckerlies

  • Nein, ich ziehe keine seltsamen Schlüsse, das ist genau das, was mir hier im Thread geraten wurde. Mehr ignorieren, weniger Aufmerksamkeit, kuscheln und spielen, weggehen wenn er etwas tut was ich nicht will, zur Not in die Box oder auf die Decke schicken.

    Das stimmt ja so auch nicht.
    Ich z.B. hab geraten, dass Du den Hund aktiv aufforderst - also Dich zu ihm setzt und mit ihm spielst. Ihn spielerisch auf seine Decke bringst und so langsam und ohne Druck z.B. das Deckentraining aufbaust.
    Das kann nicht innerhalb eines Tages funktionieren und wenn der Hund etwas macht, was Du gar nicht möchtest, dann ist ignorieren eben die beste Methode.
    Hunde sind Opportunisten. Kommt er mit anspringen, anbellen, etc. nicht weit, dann wird er es kurz über lang unterlassen.
    Das heißt aber nicht, dass Du ihn ein paar Minuten später nicht auffordern darfst MIT Dir zu spielen. Aber Du solltest ihn fordern. Nicht Dich vom Hund fordern lassen.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Lernen mit Leckerlies* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Dass die Welpenzeit anstrengend ist, war klar. Nur habe ich nicht damit gerechnet, dass es womöglich immer so bleibt.

      Wenn du dich so gut wie möglich an das hältst, was dir hier empfohlen wird, also mit viel Ignorieren, Ruhe reinbringen usw., wird das nicht immer so bleiben, denn dann lernt der Welpe, dass sich nicht alles um ihn dreht und er wird i.d.R. ein angenehmer Begleiter im Alltag.
      Mit 2 kleinen Kindern, Job usw. ist das natürlich alles etwas anstrengender und schwieriger als bei einer Familie ohne Kinder wo evtl. einer zuhause ist und der Welpe nicht mit zur Arbeit muss.

    • aber diese Beschreibungen sind ja nicht auf der Seite der Verkäufer zu finden, sondern auf allgemeinen Infoseiten, die ja nichts bewerben müssen. Dass Leute, die Hunde züchten, ihre „Rasse“ in den höchsten Tönen loben, ist ja klar. Daher habe ich bewusst auch anderes gelesen. Es ist schwer, gelassen zu bleiben, weil ich zu viel Angst habe. Angst, dass dieser Hund mir meine Lebenszuriedenheit kaputt macht, wenn er so bleibt. Wenn ich die nächsten 15 Jahre Sparprogramm fahren muss, bei meiner Arbeit, die eh schon anstrengend ist, unter Dauerstress bin, weil ich den Hund in Schach halten muss, dann drehenich durch. Und da wäre es für mich und den Hund besser, er würde nicht hier bleiben. Eigentlich dachte ich, das wird alles werden, aber wenn hier jetzt die einhellige Meinung herrscht, dass „die alle so sind“, auch im Erwachsenenalter, dann verliere ich gerade etwas den Optimismus. Ich glaube, die meisten hier im Forum haben ihren Hund als einen/ wenn nicht den wichtigsten Bestandteil ihres Lebens. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es bei mir nicht so ist. Ich bin nicht bereit, alles was mir wichtig ist für den Hund zu opfern. Ich bin klar bereit, Einschränkungen und Anstrengungen hinzunehmen, aber ich bin nicht bereit, auf alles andere was mir wichtig ist zu verzichten. Das stresst mich gerade enorm, dieses Gefühl, ich MUSS es hinbekommen, sonst kann er nicht hierbleiben.

      Ich mag jetzt nicht auf den nächsten 2 Seiten nachgucken ob darauf schon jemand eingegangen ist.


      Schau, du hast 2 Kinder. Die sind als absolut hilflose Wesen auf die Welt gekommen, konnten nicht sprechen, nicht auf Toilette, sich nicht selbstversorgen.
      Und nun? Sind sie doch schon viel grösser, klüger und selbstständig.


      Und genauso wird das auch mit Hundewelpen. Und nein, dafür muss man nicht sein ganzes Leben umstellen. Nur halt den Hund seinen Bedürfnissen entsprechend mit einplanen und erziehen. Und wie bei Kindern macht man sich auch beim ersten Hund viel zu viel Gedanken und Sorgen. Und beim zweiten Kind/Hund ist man dann schon entspannter, weil man weiss dass es irgendwann besser wird und weil vieles sich einspielt und von selbst erledigt.


      Hier wird auch nicht jeder Pups mit dem Hund explizit trainiert. Vieles wird über tägliche Routine gelernt und im Alltag mit eingebaut.
      Und so wird das auch bei euch laufen, wenn der Hund und du endlich den Kopf frei kriegen. Klingt komisch, ist aber so - je entspannter du wirst, desto entspannter wird der Hund. Und dadurch auch aufnahmebereiter.


      Also Kopf hoch, Schlüpfer hochziehen, Schnäppsken trinken und ruhiger werden :bussi:

    • :bussi: Vielen Dank für deinen netten Beitrag. Heute Mittag hatte ich wohl kurz eine „Panikattacke“, aber irgendwie ist es mir gelungen, den Nachmittag über viel ruhiger und gelassener zu sein, wenig bis gar nicht mit ihm zu reden, bei Unfug zu ignorieren und ihn mehr für ruhiges rumliegen zu belohnen. Und ich habe jetzt schon den Eindruck, dass er sich mehr an mir orientiert hat draußen im Garten. Anstatt wie wild rumzuflitzen war er immer neben mir und hat geschaut, was ich mache. Ich bin gespannt, ob ich diese Ruhe mit in den Arbeitsalltag bekomme. Morgen sind auch die Kinder wieder da, die ihn natürlich auch gerne knuddeln und vor allem hektisch und ängstlich und laut werden, wenn er sie kneift. Ich werde mal mit ihnen die neue Marschroute besprechen und hoffen, dass sie es zumindest ein wenig umsetzen können.
      Du hast Recht, bei den Kindern hatte ich auch oft Momemte, wo ich verzweifelt bin, und im Nachhinein stellten sich die meisten Sorgen als unbegründet heraus. Und wie du sagst: beim zweiten war ich schon viel gelassener.

    • Entschuldigt die blöden Fragen, aber ich habe das gerade mal versucht, und ich müsste ihn quasi fast gewaltvoll zur Decke bringen. Fasse ich ihn am Halsband, wehrt er sich. Locke ich ihn, kommt er natürlich nicht, trage ich ihn hin, wehrt er sich auch und kommt natürlich sofort wieder mit zum Tisch. Was geht ist hintragen und da anleinen. Wäre das eine Idee?

      Ich habe jetzt nicht alles gelesen, glaube aber, es wurde schon geschrieben. Die unauffälligsten Hunde beim Essen sind die, die man komplett ignoriert, sobald man am Tisch sitzt. Dann ist das nämlich gähnend langweilig für die, es interagiert ja keiner mit ihnen.
      Deckentraining solltest Du separat machen und nicht vermischen.
      Meine Hunde sind komplett desinteressiert, wenn wir essen. Quasi die langweiligste Zeit des Tages. Einmal wurde mein Jungspund zum Bettler, das war an sich ganz witzig. Wir sind Vegetarier, heißt unser Essen ist eh mäßig spannend (wobei grundsätzlich auch gerne Gemüse gefuttert wird von meinen Hunden). Wir waren dann im letzten Jahr mit Freunden im Urlaub, auf einmal gabs Fleisch. Mein Emil :shocked: war sicher, die essen jetzt SEIN Futter. Das hat ihn für 2 Tage zum sehr aufgeregten "um den Tisch Wusler" gemacht. Er wurde weiter nicht beachtet (was mir schwer fiel, es war zum schreien komisch) und dann wars auch wieder gut.


      Tja und diese Rassebeschreibungen lesen sich im Allgemeinen super toll. Bin ich mit meinem Emil auch drauf "reingefallen". Setze das in Anführungsstriche, weil Emil so ein wahnsinnig toller Hund ist und ich ihn nie,nie,nie missen möchte. Aber seine Rassebeschreibung hat er nicht gelesen. "leicht zu führen, seniorentauglich,..." Nunja. Klar, ein Hüti hat Will to please, macht ihn aber in meinen Augen nicht sofort leichtführig. Seniorentauglich halte ich für einen Witz. Es sei denn, es zielt auf die Bellfreudigkeit ab. Wenn man evtl eh schon schwerhörig ist... ;) .


      Du wirst das hinkriegen. Mach dich nicht zu verrückt und höre auf dein Bauchgefühl. Schmeiß die Rassebeschreibung in die Tonne und gucke, wie Dein Racker tickt. Genieße die Welpenzeit, sie ist soooo schnell vorbei.

    • Guten Morgen!
      Ich wollte hier nochmal ein Update von uns geben: seit ein paar Tagen ist es sehr entspannt mit dem kleinen Kerl und wirklich das erste Mal seit er da ist, dass ich ihn so richtig genießen kann. Ich weiß nicht, was den Ausschlag gegeben hat. Was ich gemacht habe: mehr Verstärkung von positivem Verhalten, ihn ansonsten mehr ignorieren und ihn nicht so viel "zutexten", sehr konsequent wortlos wegschieben und weggehen bei Fehlverhalten, wenn das nichts nützte anleinen. Und das meiner Meinung nach wichtigste: ich habe meinen Platz auf dem Gästesofa wieder eingenommen und er durfte die letzten Nächte angekuschelt bei mir auf dem Sofa schlafen. Ich glaube ehrlich gesagt, dass das der wichtigste von allen Punkten war. Ich habe den Eindruck, das entspannt ihn enorm, dass er nicht alleine schlafen muss. Er schläft seither viel länger und will morgens kaum aus dem Bett und ist am Morgen viel gelassener, legte sich heute, nachdem wir kurz im Garten waren, in sein Körbchen und pennte noch ne Runde und hat auch die Kinder viel ruhiger begrüßt. Ich hoffe allerdings, dass ich mir da kein Problem eingehandelt habe, weil ich ihn nicht dauerhaft in meinem Bett haben will. Aber da es nicht mein richtiges Bett und auch nicht mein Schlafzimmer ist wo wir nun schlafen, hoffe ich, dass ich irgendwann wenn er größer ist, alleine wieder zurück in mein Bett wandern kann. Was meint ihr?

    • Ich denke schon, dass Du einen Unterschied machen kannst zwischen Bett und Sofa. meine dürfen beide ins Bett (auch erst seit wir Emil haben, davor durfte nie ein Hund ins Bett :hust: ), beide lassen sich aber auch rausschicken.
      Ich wollte, als Emil ein Welpe war, auch wahnsinnig konsequent sein. Hund sollte in einer Box schlafen, die neben meinem Bett stand, damit er sich meldet, wenn er mal muss. Der Plan war super, aber als dann das Hundekind neben meinem Bett anfing herzzerreissend zu weinen und ich mir vorstellte, wie es für den Wurm ist, so von Mama und Geschwistern getrennt in einer blöden Box, da habe ich mir das Bündel Hund Kurzerhand ins Bett geholt. Mit dem Effekt, dass er total schnell nachts durchgeschlafen hat und NIE nachts ins Haus gemacht hat. Wurde er im Bett unruhig, hab ich ihn raus getragen und fertig.
      Sofa dürfen sie auch rauf, haben wir beispielsweise Besuch, dann dürfen sie nicht. Stellen sie auch nicht in Frage sowas.

    • Hallo.
      Das hört sich doch wirklich gut an. Freut mich, zu hören.
      Soll er den dann weiterhin, wenn auch alleine, auf dem Sofa schlafen? Ich würde es vielleicht nicht jede Nacht so handhaben, um einer Gewöhnung entgegenzuwirken.
      Ihn wieder umzugewöhnen, könnte natürlich etwas problematisch werden...
      Mach dir nicht so viele Gedanken. Eure Bindung hat sich doch sichtlich verbessert und auch das bekommst du schon hin. Oft müssen wir in der hundeerziehung einfach improvisieren, weil nichts planbar ist.
      Er weiß ja, dass sein Körbchen sein eigentlicher Schlafplatz ist. Darauf kannst du ja dann aufbauen. Aber vielleicht klappt ja auch alles ohne Probleme. Lass es auf dich zu kommen :winken:

    • Ich denke schon, dass Du einen Unterschied machen kannst zwischen Bett und Sofa. meine dürfen beide ins Bett (auch erst seit wir Emil haben, davor durfte nie ein Hund ins Bett :hust: ), beide lassen sich aber auch rausschicken.

      Das ist ja prima, dass das bei euch so klappt. Meinethalben kann er gerne später auch auf dem Sofa schlafen, aber halt in zusammengeklappten Zustand (ist ein Schlafsofa). Es ist der Wahnsinn, wie entspannt der Bursche sein kann. Ich habe einen anderen Hund, echt. Auch bei der Arbeit heute. Bislang klebte er an mir, rannte sofort mit, wenn ich den Raum verließ, heute wollte ich ihn mit rübernehmen in das andere Zimmer, er wollte aber nicht und schlief dann eine Stunde im Büro unterm Schreibtisch, während ich in einem anderen Raum war. Wäre noch vor einer Woche undenkbar gewesen. :applaus: :cuinlove:

    • Na also, läuft doch alles...
      Wenn es anfangs nicht klappt, wie man es sich vorstellt, obwohl man doch alles versucht, wird man natürlich ungeduldig. Aber, du siehst, dein Einsatz zeigt erste Früchte!
      Es wird immer mal wieder kleine Rückschritte geben, aber auch das ist normal. Genieß deinen kleinen Schatz und fahr deinen Kurs weiter :applaus:

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!