Wahl der Zuchtstätte - was ist euch wichtig? Puppyplan und Co.!

  • Ich bin auch der Meinung, dass ne gute Genetik und damit ein solides Wesen schon die halbe Miete ist. Darauf kann man so viel und auch so einfach aufbauen, dass es wirklich keine außergewöhnlichen Lebensumstände des Züchters braucht, damit der Hund später auch nur ja alltagstauglich ist. Neue Eindrücke werden von einem solchen Hund in der Regel sehr gut und sehr schnell angenommen und verarbeitet und der Umgang mit ihnen fällt ihnen nicht allzu schwer.

    Und ich finde ehrlich gesagt vieles von dem hier gesagten mehr als gruselig. Deshalb kaufe ich mir doch einen Welpen, weil ich einen Hund will an dem noch niemand rumgebastelt hat, an dem noch niemand irgendwelche Methoden und Philosophien ausgelebt hat.
    Auf einen Welpen an dem sich schon der Züchter mit seiner Philosophie ein kleines Denkmal in der Ausbildung gesetzt hat und mir somit in meinen künftigen Aufbau reingepfuscht hat, kann ich dankend verzichten.

    Geht mir ehrlich gesagt auch so.

  • Sowas kenne ich auch..einen Hund der fast sein ganzes Leben lang (ist heute schon 13) exakt vorgegeben bekommen hat wie er zu stehen, zu sitzen, zu liegen und sogar zu gucken hat. Als der Hund dann den Besitzer wechselte konnte der Hund sich gar nicht von selber entspannen..zumindest nicht solange der Besitzer irgendwie in der Nähe war...selbstständige Denken? Fehlanzeige. Absolut gruselig. Ohne Frage der Hund war nahezu perfekt ausgebildet (läuft eine FH2 wie wohl nur wenige es können), aber eben wie ein Roboter macht er genau das was man ihm sagt....mehr nichtWürde ich niemals wollen...auch ein Therapiehund muss nicht zu solcher Hilflosigkeit erzogen werden (bzw mMn DARF so ein Hund erst recht nicht so erzigen werden)


    das war ihr beschreibt finde ich ehrlich gesagt ganz ganz gruselig.. ich fände es wirklich schlimm, so einen Welpen zu bekommen..
    Aber ich fände solche Fotos von den Welpen auf ihren eigenen Decken 'festgetackert' aber auch schon derart abstoßend, dass ich von einem solchen Wurf Abstand nehmen würde..


    ich meine, es sind doch kleine Hundebabies.. wie kann man die denn schon so drillen :verzweifelt:

  • @Helfstyna


    Na, bei den Gebrauchshundzüchern wird von manchen aber mit der Entwicklung des Beutetriebes geschindludert. Manche Videos von piranhahaften Maliwelpen, die sich besinnungslos in alles verbeissen, was man "ins Becken hält", sind mMn das andere Extrem der übertriebenen Frühförderung.

  • Die Genetik spielt so eine große Rolle. Passt das nicht, kann man sich einen Wolf sozialisieren ohne grossartig was zu ändern.


    Passt die Genetik, erledigt sich vieles von selbst bzw. muss nicht doppelt und dreifach versucht werden durch ein riesiges Programm hinsozialisiert zu werden.

    Ich finde das stimmt nur teilweise. Du kannst auch einen tollen Hund vermurksen indem du ihn reizarm aufziehst. Klar wird einer der ruhig aufwächst mit tollen Genen bzw. tollem Wesen in der Stadt besser klar kommen. Er kann aber trotzdem Probleme bekommen oder man muss ewig dran rumdoktern. Ich würde mittlerweile immer darauf achten, dass der Hund ungefähr so aufwächst wie er dann bei mir leben soll.
    In dem Fall wäre also ein Züchter mit Kindern oder zumindest Besuchskindern toll und wäre auch gut wenn er schon mal irgendwelche Nutztiere gesehen hat, im Idealfall Pferde. Dafür brauche ich keinen Bauernhof, aber den Hund nur zu Hause im Garten aufzuziehen hilft eben auch nicht. Es reicht ja schon wenn man mal auf einem Spaziergang auf einer Wiese mit Pferden vorbei läuft.

  • Was mir gerade einfällt: Eigentlich hatte unser erster Aussie die ideale Aufzucht für mich. Da stimmte (für mich) einfach alles.
    Die aus den USA importierte Mutterhündin entstammte einer alten Arbeitslinie und war eine absolut coole Socke, die uns beim Auffahren auf den Hof bellend begrüßte. Als der Züchter aus dem Stall kam (ein genauso gelassener, unaufgeregter Mensch), legte sich die Hündin unaufgefordert an den Wegesrand und betrachtete uns ruhig und wohlwollend. Die Welpen waren in einem großen Auslauf mit Zwingeranlage untergebracht und hatten regelmäßigen Kontakt zu zwei weiteren Althunden. Der Züchter war sehr ruhig und freundlich im Umgang mit seinen Hunden, ohne diese über den Klee zu loben, zu verhätscheln oder sich selbst zu überlassen. Der Züchter hatte einen sehr gesunden Umgang mit dem Hund, als das was er ist. Die Welpen waren allesamt offene, neugierige kleine Wesen und die Hündin wachsam, aber immer noch wohlwollend, als wir uns ihre Babies anschauten.
    Der Züchter konnte uns eine Menge Auskunft über Herkunft und Wesen beider Eltern geben, hat sein Zuchtziel erläutert (damals gab es ja noch keine bequeme Züchtersuche im Internet) und uns unaufdringlich bei der Auswahl des Welpen geholfen.


    Bei der Abholung haben wir neben dem ASCA-Registrierungsantrag und dem Kaufvertrag nen ollen Lappen mit Mama-Geruch mitbekommen. Das wars. Der kleine Watz zog dann vom einsamen Bauernhof in eine Wohnsiedlung zu uns, einer Familie mit uns zwei Kindern, damals 7 und 10 Jahre alt. Ab da war sie überall mit dabei, ist mit in den Urlaub gefahren, wurde zu Schulwanderungen mitgeschleppt, machte geduldig jeden Quatsch mit, den wir mit ihr gemacht haben, machte Hundesport mit meiner Mutter und später auch mit mir und war nebenher noch ein zuverlässiger Wachhund.


    Mit diesem Hund gab es nie auch nur irgendein Problem. Weder mit uns Kindern, noch mit der Umwelt oder mit anderen Hunden. Und das war bestimmt nicht unserer perfekten erzieherischen Fähigkeiten geschuldet. Der Hund brachte von sich aus einfach viel mit, was schon gut war. Eine sehr solide Basis quasi.


    Natürlich mag gerade die Unterbringung im Zwinger für viele ein No Go oder zumindest befremdlich sein. Allerdings hat es unserem Hund nicht geschadet...im Gegenteil. Da gab es so viele Reize, verschiedene Untergründe, Geräusche und Gerüche, dass die Hunde ziemlich viel "nebenher" mitnehmen konnten. Tagsüber gabs den Auslauf. Da ratterten Autos und Landmaschinen vorbei, große und kleine Tiere kamen des Weges und Mama war dabei, die der Bande dabei vermittelte "Cool bleiben...alles normal". Dazu der Kontakt zum Züchter und seiner Familie, der sehr ruhig und freundlich ablief. Ich glaube schon, dass diese unaufgeregte Aufzucht in Kombination mit der soliden genetischen Basis dem Hund sehr viel mitgegeben haben.

  • Ich finde das stimmt nur teilweise. Du kannst auch einen tollen Hund vermurksen indem du ihn reizarm aufziehst.

    Zwischen reizarm und Programmen wie Puppyplan liegen aber wirklich nicht nur Welten sondern Universen.

  • Ich finde das stimmt nur teilweise. Du kannst auch einen tollen Hund vermurksen indem du ihn reizarm aufziehst.


    Wieso von einem extrem ins andere fallen?


    Nur weil man nicht dan 7 Stufen Trainingsplan durchexerziert, bedeutet es ja noch nicht, dass man die Hunde im Keller wegsperrt.
    Was ist aus "normal aufwachsen und mit dem Menschen zusammen leben" geworden?


    Haus, Garten, Zwinger und normales Zusammenleben, vernünftige medizinische Versorgung und Fütterung, mehr verlange ich von keinem Züchter und mehr braucht es meiner Meinung nach auch nicht.



    @Helfstyna


    Na, bei den Gebrauchshundzüchern wird von manchen aber mit der Entwicklung des Beutetriebes geschindludert. Manche Videos von piranhahaften Maliwelpen, die sich besinnungslos in alles verbeissen, was man "ins Becken hält", sind mMn das andere Extrem der übertriebenen Frühförderung.


    Hat für mich weniger mit Frühförderung, als mit "auf dicke Hose machen" zu tun. Find ich genau so doof ;)

  • Fou z.B. wurde nach den typischen Vorstellung deutscher HH (meist von Nicht-Gebrauchshunden) sehr reizarm aufgezogen. Sie kommt aus einem echt kleines Nest in Tschechien. Autofahren gabs da mWn nicht, die Welpen kannten mWn nicht mal Autos. Irgendwelche Puppyplans gabs da nicht! Die Welpen haben viele verschiedene Spielzeuge bekommen, wurden mit Dingen wie z.B. Ruettelflasche bekannt gemacht und sind sonst einfach im Rudel aufgewachsen.
    Tja...Fou hatte nie ein Problem mit meinem Alltag. 2x beim Autofahren gespuckt und fertig. Es war ihr egal, dass ploetzlich Unmengen an Autos etc. zu ihrem Alltag gehoerten, sie hat in der Stadt keinen Nervenzusammenbruch bekommen, obwohl es absolut neu fuer sie war, usw. Ja, sie hat mal kurz gestockt/bloed geschaut..dann hat sie sich das seltsame Teil angeschaut und fertig.
    Das ^^ ist fuer mich das Ergebnis, wenn sinnvoll verpaart wird.



    Btw. Maliwelpen hochziehen mit Beute ist dumm. Meistens findet das aber im Ausland statt (besonders in den USA). Wobei man ganz klar sagen muss, dass man diese kleinen gelben Biester nicht hochziehen muss um 10+ Welpen an einem Spielzeug (oder in den Klamotten) haengen zu haben. Die sind einfach so ;)

  • Irgendetwas spinnt gerade; deshalb 2. Anlauf.


    Was wäre mir wichtig In erster Linie eine Abstammung die nicht nur reine Schönheitszucht aufweist, keine Inzuchtverpaarungen, möglichst keine ausländische Hunde in der Ahnenreihe.


    Was mir am allerwichtigsten wäre: eine liebevolle Aufzucht mit verständnisvollem Handling, d.h. kein Hochreißen der Welpen, sondern Hände beschnuppern lassen, Vertrauen schaffen und darauf aufbauen.


    Welpen brauchen kein Bällchenbad, keine Tunnels ............. Das sind Dinge, die der zukünftige Welpenkäufer selbst ausbauen kann, sofern er das möchte.

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