Natur Austausch-Thread

  • Alle Tiere und Pflanzen die nach der Entdeckung Amerikas sich angesiedelt haben oder angesiedelt worden sind, gelten als Neobiota. Im Fall von Tieren sind es Neozoen, Pflanzen werden als Neophyten bezeichnet. Schaden sie der heimischen Flora und /oder Fauna indem sie sie verdrängen oder im Bestand einschränken, sind sie invasiv.


    Der Waschbär ist nicht heimisch in Europa (=Neozoe) und invasiv.

    Wobei das für mich immer ein Denk-Dilemma beinhaltet. Gehört es nicht zur Natur/Evolution dazu, dass Arten sich neuen Lebensraum erobern - und sei es mit Hilfe des Menschen, der letzten Endes ja ebenfalls ein Teil der "Natur" ist?


    Ob jetzt z. B. ein Zugvogel Pflanzen-Samen im Bauch mitbringt und die erst hier ausschittert (nur so als konstruiertes Beispiel) oder Menschen mittels Flugreisen die Sandmücke mit hierherbringen - beides kann das Auftreten neuer Arten mit sich bringen.


    Wir Menschen definieren Natur so furchtbar gern als einen zu erhaltenden Ist-Zustand, dabei ist Natur doch einem ständigen Wandel unterworfen.


    Ich tu mich da echt schwer mit.


    LG, Chris

    • Neu

    Hi


    hast du hier Natur Austausch-Thread* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • @Chris2406


      Grundsätzlich hast du recht. Ich tue mich allerdings gerade bei invasiven Arten schwer damit, das einfach so zu akzeptieren. Der Mensch ist durch Evolution entstanden und hat inzwischen allen anderen Lebewesen etwas voraus: Ein Bewusstsein. Im Gegensatz zum Vogel, der Samen einer fremden Pflanze irgendwo auskackt (wobei es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Samen über mehrere Kontinente transportiert werden, eh der Vogel kackt, weil der deutlich langsamer fliegt als ein Flugzeug), können wir selbst bestimmen, was wir tun. Wir besitzen die Intelligenz, Dinge zu verhindern und die unendlichen Möglichkeiten, alles kaputt zu machen. Wir sind das größte Problem, dass die Natur hat. Und wir werden den Laden mit Sicherheit irgendwann vollständig vor die Wand fahren. Und auch das ist letztlich durch Evolution entstanden. Die Zerstörung der Natur durch den Menschen ist also im Grunde ein natürlicher Prozess. Die Evolution hat ein Wesen hervorgebracht, das das ganze System zum Einsturz bringt. Das können wir jetzt akzeptieren als "Lauf der Dinge" oder wir können dagegen arbeiten, um den Prozess zu verlangsamen.


      Es gibt nicht-heimische und invasive Arten. Nur die invasiven sind das große Problem. Und das sind in den allermeisten Fällen Arten, die von so weit her kommen, dass die Natur das ohne den Menschen niemals geschafft hätte. Daher gehen die Ökosysteme dann auch kaputt, weil die so unterschiedlich sind (Okösystem A hat null Verteidigung gegen eine Art aus einem vollständig anderen Ökosystem B). Der Nordamerikanische Signalkrebs wäre niemals durch den Ozean gekommen. Der Waschbär wäre nicht auf dem Rücken eines Zugvogel hierher geritten. Der Mink auch nicht. Lässt sich so fortsetzen. Die Zerstörung und der Artenverlust auf Neuseeland: Keine Katze oder Ratte wäre jemals da rüber geschwommen. In den meisten Fällen sind das Tiere, die von sehr weit her kommen und durch den Menschen dorthin transportiert wurden - ursprünglich mal zu seinem eigenen Nutzen. Das ist der Lauf der Natur. Aber wir können das zumindest verlangsamen, um noch ein bisschen länger was von der Natur zu haben.

    • Ja @Sus.scrofa - das gehört für mich auch mit zum Dilemma. :( :


      Wir Menschen kriegen alles kaputt, ganz ohne invasive Arten, die bräuchten wir dazu gar nicht. Den extremen Rückgang der Bodenbrüter z. B. haben wir auch ganz ohne die "Hilfe" des Waschbären hinbekommen.



      Wir sind das größte Problem, dass die Natur hat.

      Das ist die bittere Wahrheit. Und noch viel bitterer ist, dass es immer noch viel zu wenige kapiert haben.


      LG, Chris

    • Wir Menschen kriegen alles kaputt, ganz ohne invasive Arten, die bräuchten wir dazu gar nicht.

      Das ist vollkommen richtig. Dennoch finde ich eben: Auf die Punkte, auf die man einwirken kann, sollte man auch einwirken.

    • Ok, der Mensch ist also in Amerika, Asien, Europa und Australien ein invasives Neozoen?

      Alle Tiere und Pflanzen die nach der Entdeckung Amerikas sich angesiedelt haben oder angesiedelt worden sind, gelten als Neobiota.

      Oh, ne das hat mit der Endeckung Amerikas zu tun. Welche entdeckung Amerikas ist denn da der Zeitstempel? Christoph Columbus erste Endeckung Amerikas oder die erste Endeckung Amerikas durch die Wikinger oder die erste Endeckung Amerikas durch die Ureinwohner "Russlands"? Amerika wurde viel zu oft zum ersten Mal andeckt. :lol:

    • Es geht um die Zeitspanne ab der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, weil ab da quasi der Waren- und Güteraustausch zwischen dem europäischen und amerikanischen Kontinent begann und somit auch die "Verschleppung" anderer Arten.

    • Also alle Tiere die ab dem Zeitpunkt eine stabile Population gebildet haben wo vorher keine war gelten nicht als "natürliches Vorkommen"? Gilt das nur für Tiere die durch den Menschen verbracht wurden oder gilt das auch für selbst eingewanderte Tiere? Und wenn Tiere irgendwo ausgestorben sind und dann wieder angesiedelt werden, gelten die dann auch erneut als "natürlich vorkommend"?


    • Entschuldige, daß zitieren klappt am Handy schlecht, deswegen habe ich mal rein geschrieben =)

    • Fuchs kann hinkommen. Um ganz sicher zu sein, müsste ich das Stirnbein sehen. Und die langen Haare im Schnauzenbereich kommen mir komisch vor. Das kann aber auch täuschen.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!