Würdet ihr euren Hund für 100.000€ verkaufen?

  • Nein, ich könnte es nicht. Ich könnte die Kohle sehr, sehr gut gebrauchen, würde meine jahrelangen Sorgen mit einem Schlag erledigen. Aber ich lebe lieber weiter in Sorge vor der nächsten Katastrophe, als meinen Opi abzugeben. Ich könnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Käme mir vor, wie ein Familienmitglied zu verkaufen.

  • @AnnaAimee: Es geht mir nicht nur um die Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Das Schicksal jener, die zu uns geflohen sind, und ihr Erleben in den Heimatländern, zeigt, wie nahe uns existenzielle Notlagen kommen. Wer etwas über den (gut gefüllten) Tellerrand guckt, merkt, dass die Frage "Hund behalten um jeden Preis oder abgeben für Geld?" dann ganz anders beantwortet wird.


    Vielleicht sollte man die Frage dieses Threads mal einem Menschen stellen, der heutzutage aus einem Kriegs- oder Hungergebiet entkommen ist, als jemand, der Folter, Unterdrückung und Verfolgung erlebt hat.

  • Nein, ich finde es nicht absurd.
    Sagen wir mal so :
    Mir bietet jemand für Paula ( was eh nie vorkommen wird :lol: )
    100.000 Euro. Was ich mit einen dummen Blick und dann lächelnd ablehnen würde. Er gibt mir seine Visitenkarte, falls ich es mir überlege.
    Gut, für mich hat sich das Thema erledigt. Ich logge mich hier ins Forum ein und lese von einen lieben User, das heute vom Arzt eine schlimme Diagnose gekommen ist und ihr kleines Kind sehr krank ist. Zum überleben bräuchte es eine sofortige aufwendige Therapie, die von den Krankenkassen nicht übernommen wird. Sie kann sich die Therapie für das Kind nicht leisten und Spendengelder kommen nicht rein um zu helfen. Ich würde die Richtigkeit prüfen, ob alles stimmt und der Wahrheit entspricht. Dann würde ich die Visitenkarte aus meiner Tasche holen und JA, meinen Hund für die lebensnotwendige Behandlung für DEIN Kind verkaufen.

    Da bin ich 'egoistisch'. Ich würde meinen Hund dafür nicht verkaufen. Ich würde Spenden sammeln etc., aber nein, ich würde meinen Hund sicher nicht verkaufen.


    Ich frage mich auch, ob diejenigen, die sagen sie würden den Hund verkaufen und spenden, auch regelmäßig auf 'Luxus' verzichten (Essen gehen, Deko, neue Klamotten usw.) und das Geld spenden? Es gibt auch jetzt sehr viele Menschen und Tiere die Hilfe dringend brauchen.

  • Vielleicht sollte man die Frage dieses Threads mal einem Menschen stellen, der heutzutage aus einem Kriegs- oder Hungergebiet entkommen ist, als jemand, der Folter, Unterdrückung und Verfolgung erlebt hat.

    Die Frage wird aber hier gestellt. In einem deutschen Forum. An uns Hundehalter....

  • @AnnaAimee: Es geht mir nicht nur um die Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Das Schicksal jener, die zu uns geflohen sind, und ihr Erleben in den Heimatländern, zeigt, wie nahe uns existenzielle Notlagen kommen. Wer etwas über den (gut gefüllten) Tellerrand guckt, merkt, dass genug wichtigere Fragen gibt, als "Hund behalten um jeden Preis oder abgeben für Geld?".


    Vielleicht sollte man die Frage dieses Threads mal einem Menschen stellen, der heutzutage aus einem Kriegs- oder Hungergebiet entkommen ist, als jemand, der Folter, Unterdrückung und Verfolgung erlebt hat.

    ich bin mir nicht sicher, ob du meine Beiträge verstanden hast.


    Nochmals, wir leben in Deutschland im Jahre 2017. Dementsprechend ist für mich die Frage ob ich meine Hunde verkaufe oder nicht durchaus relevant (oder eben nicht, da niemals).


    Ich bin sicher niemand der nicht über den Tellerrand schaut. Ich bin aber nicht bereit mein Leben nicht mehr zu genießen und zu leben, weil es Armut und Krieg gibt. Die Leute bezüglich Hunden zu befragen macht auch wenig Sinn, da in vielen Ländern wo die Flüchtlinge her kommen der Bezug zu Hunden grundsätzlich schon ein anderer ist.


    Insgesamt hoffe ich, dass du dir wenig gönnst und das meiste spendest. Zumindest wenn ich mir deine doch sehr harten Beiträge anschaue.

  • nein würde ich nicht.


    Das ist zwar viel Geld mit denen ich mir den ein oder anderen Traum erfüllen könnte.


    Aber keiner meiner Träume wäre noch mein Traum wenn mein Hund nicht mit von der Partie wäre.


    N Wohnmobil ohne Hund... Nääää.
    Nen Schneider zu engagieren und gemeinsam hundezubehör zu designen und zu nähen, und dann nicht meinen arek einzukleiden.... Ist auch witzlos ;-)


    Außerdem ist es einfach komisch für mich.
    Für arek an sich wäre es egal ob er woanders, wo es ihm gut geht, lebt.
    Aber ich will ihn ja auch bei mir.


    Beim neugeborenen Baby ist es auch ziemlich egal ob die leiblichen Eltern, oder tolle Adoptiveltern es aufziehen. Trotzdem würde niemand es verkaufen weil man es ja selber "braucht".
    (ich weiß, krasser Vergleich)

  • Ich würde meine Lilli immer noch nicht verkaufen. Egal, wieviel man mir bieten würde.
    Dann gehe ich lieber weiter zur Arbeit, verdiene mein Geld, teile es vernünftig ein und bin glücklich.


    Allerdings hat mich eine Aussage zum Nachdenken gebracht. Was wäre, wenn ein Menschenleben davon abhängen würde?
    Was wäre, wenn wir das Geld benötigen würden, um z. B. das Leben meines Mannes retten zu können? (da ich keine Kinder habe, ist er die einzige Person auf der Welt, die mir am Wichtigsten ist). Was wäre dann? Würde ich - und ich möchte und kann nur für mich selbst sprechen - dann meinen Hund für Geld hergeben? Entschuldigt bitte, aber auch wenn es mir das Herz brechen würde, in diesem Fall würde ich gar nicht überlegen. Selbstverständlich würde ich dann das Geld nehmen.


    @Pinky4 Ich denke nicht, dass Du eine Rabenmutter bist, wenn Du so denkst. Wenn Dein Kind alt genug ist, dass es in ein paar Jahren sowieso Hotel Mama verlässt, dann ist es aus meiner Sicht ok. Ich hingegen kenne einen Fall, da ist das Kind erst 9 Jahre alt. Hat Asthma wegen dem Hund, den nur die Mama wollte. Der Hund wird behalten, das Kind muss nun Asthmaspray und Cortison nehmen. Meine Lieben, irgendwo ist dann mal gut. Wenn mein Kind noch so "klein" ist und so krank wegen eines Haustieres, dann müssen wir uns - schweren Herzens - vom Tier trennen. Da diskutiere ich dann auch nicht.


    Ich finde die Frage an sich echt interessant und auch die verschiedenen Argumente und Ansichten.
    Jeder so, wie er es für richtig hält.


    Unterm Strich bin ich froh, dass es so ist, wie es ist.
    Wir haben Wasser, das aus der Leitung kommt, das wir sogar trinken können.
    Wir spülen unsere Toilette mit Trinkwasser.
    Wir haben ein Dach über dem Kopf und täglich so viel zu essen, dass wir sogar zunehmen.
    Also sage ich persönlich einfach "danke". Danke, dass wir unseren Hund haben, heute, jetzt und hier.

  • mir reicht der vorwurfsvolle Blick (und nein, das ist nicht vermenschlicht), wenn ich Koffer packen und sie nicht mitnehme.

    Haha, nein das ist nicht vermenschlicht, kenne ich zu gut. Beide Hunde sitzen mit hängenden Ohren da und gucken leidend beim Packen zu. :lol:

    Es ist in der Tat interessant, wie viele hier die Frage wie @Lorbas ("Was ist schon Geld?") beantworten und dementsprechend argumentieren. Das zeigt, wie viele Nachkriegsgeborene hier sind, Kinder der Wohlstandsgesellschaft, die nie Armut, Not und existenzielle Sorgen erlebt haben, für die "Hunger" bedeutet, dass ein Magenknurren zeigt, dass es Zeit ist, wieder etwas zu essen.


    Und ich gehöre auch zu diesen wohlgenährten, sorgenfrei lebenden Luxusgeschöpfen der westeuropäischen Länder. Aber: Ich versuche mich in jene andere Zeit und Generation hineinzudenken, soweit dies möglich ist und von Menschen zu lernen, die wirklich um ihr Überleben kämpfen, soweit dies möglich ist.
    Und deshalb ist so eine Aussage wie oben zitiert - zumal mit dem Zusatz, dass Geldscheine nur bedrucktes Papier sind, zum Zigaretten anzünden gut, Zeichen von Oberflächlichkeit und - sorry - fehlendem Sinn für die Realität.


    Zurück also zur Frage dieses Threads: Wer um sich das Notwendigste sorgen muss, der würde natürlich seinen Hund verkaufen. Romantisierende Vorstellungen (lieber mit dem Hund unter einer Brücke schlafen als ihn wegzugeben für Geld) hören auch auf, wenn es real ungemütlich und entbehrungsreich wird.

    Wenn ich in Not wäre, wäre es sicherlich etwas anderes. Zumal der Hund dann offenbar zu jemand käme, der NICHT in Not ist. Aber "fehlender Sinn für Realität", das haftet schon der Frage dieses Threads an ;)

    Ich glaube, grade die Menschen, die sich alles hart erarbeitet haben, würden nur des Geldes wegen, keinen Hund abgeben.Die, die genug haben, kriegen meist den Hals nicht voll, denen wäre das egal.

    Mäh, warum so pauschal...ich habe mir mein Geld selbst erarbeitet und es geht mir finanziell gut. Dann bin ich erst eine gewesen, die wegen Geld keinen Hund abgegeben hätte und jetzt eine, die den Hals nicht voll kriegt? Ich kann dir sagen, bei mir ist es definitiv anders herum. Früher habe ich das wenige, was wir hatten krampfhaft zusammengehalten, alles was an Geld raus ging wurde zig mal überdacht, jetzt wo es genug ist bin ich in jedem Bereich deutlich großzügiger. Seien es Spenden, das Auto der Tochter, was repariert werden muss, oder die nächste Schublade mit Hundezubehör, die eingerichtet werden muss. |)

  • Ich wehre mich nur gegen eine leichtfertige und oberflächliche Antwort auf die Thread-Frage, ohne dass man sich zumindest vorstellt, was Menschen - auch hier in Deutschland, auch 2017- nicht alles aus Gründen der Not tun würden.
    Wer so schnell meint, dass ihm eine große Geldsumme nichts bedeutet und dass er nie seinen Hund dafür hergeben würde, den frage ich schon, ob er nicht genug Fantasie hat sich Situationen vorzustellen, wo etwas wichtiger wird (existenziell wichtiger) als der Hund.


    Dass ich mein Leben genießen darf trotz der Weltlage, ist keine Frage, aber es ist ein Privileg, keine Selbstverständlichkeit.

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