Stachelwürger im Hundesport

  • Wobei es in Deutschland nicht viele Tage gibt, an denen ein beschlagenes Pferd auf die Weide kann.
    In matschig, schwerem Boden ist das Eisen Ruck Zuck unten, dann fürchten die Besitzer die Verletzungsgefahr (nicht nur wegen Wertverlust, sondern auch wegen Verletzungspause), dann muss sorgfältig eingedeckt werden (weil geschoren wird ja auch) nicht zu warm und nicht zu kalt, dann noch Bandagen, Gamaschen und Sprungglocken und mit einem Pferd das auch hinten beschlagen ist, können die wenigsten auf die Koppel, denn da kann ein Tritt ganz übel ausgehen.


    Also mit maximal 1 Partner, bei trockenem Boden ein paar Stunden auf ner manikürten Wiese oder Sandpaddock stehen, ist nicht das, was man sich unter Weidegang vorstellt.


    So wie manche Hunde aufs Laufband, geht halt das Pferd zum Konditionsaufbau in die Führmaschiene, eine Einheit reitet oder longiert eines der Lehrmädels und eine Einheit gibt sich der Bereiter die Ehre.


    Warum das Risiko und den Aufwand hinnehmen? Lieber mehr Kontrolle, in deren Augen.


    Die Fläche muss ein Stall erst mal bereitstellen. Das ist bei 40 und mehr Pferden ne ganze Menge. Und dann muss es der Stallbesitzer aushalten können, Ganzjahresnutzung der Boden nicht mehr wie Golfrasen aussieht.


    Mir ist ein Pferd mit täglichem Weidegang auch lieber. Dann nehme ich halt Trainingseinschränkungen durch Winterfell und kleine Blessuren hin.


    Ob ich jetzt mal Vereinsmeistwr oder sogar Deutscher Meister war -- ganz ehrlich -- wer wird das 20 Jahre nach meinem Tod noch wissen?

  • So wie manche Hunde aufs Laufband, geht halt das Pferd zum Konditionsaufbau in die Führmaschiene, eine Einheit reitet oder longiert eines der Lehrmädels und eine Einheit gibt sich der Bereiter die Ehre.


    Ja und damit kommt man auch sicher über das Dorfturnier im Stall nebenan hinaus *vorsicht Ironie* :roll:
    Irgendwas haben unsere Turnierreiter falsch gemacht, die mussten regelmäßig trainieren und ihre Pferde kennen, damit sie auf Dauer eine anständige Performance gezeigt haben.



    Ob ich jetzt mal Vereinsmeistwr oder sogar Deutscher Meister war -- ganz ehrlich -- wer wird das 20 Jahre nach meinem Tod noch wissen?


    Manch einem ist es auch vollkommen egal, was der Hansel neben ihm denkt und macht manche Sachen nur für sich und nicht, damit ihm irgendwer irgendwann mal auf die Schulter klopft...

  • Der Dobi ist toll ausgebildet :herzen1:


    Was genau findest du jetzt schrecklich? Am Anfang siehst du die Aktivierung mit Stachel, die im Thread angesprochen wurde.


    Ich sehe in dem Video fair und gut gearbeitete Hunde. Aber ich glaube, dass zeigt der Thread in Gänze sehr gut, es gibt Leute die können und wollen das nicht nachvollziehen.


    Muss ja auch keiner. Ich kann Flyball und Rallye Obedience auch nicht als Sport begreifen.


    "Einig" wird man sich da nie.

  • Das ist halt Scinteie...


    Kann man sehen wie man will, für mich ist es hysterisches Gehüpfe und wenn man weiß, dass der Herr noch nie einen IPO Hund ausgebildet und geführt hat und nur solche Show Seminare macht, erübrigt sich (für mich) weitere Diskussion, ob das verünftige Ausbildung ist.
    Seine Lebensgefährtin hat nen Herder mal weiter geführt, das war es aber auch.


    Ich halte von dem Herrn und seiner Methode nichts. Das auf den Seminaren ist für mich sinnloses Hunde hochdrehen. Kommt halt bei vielen gut an, schadet den meisten Hunden auch nicht, hilft in der Ausbildung aber Null. Viel Gehüpfe, viel Geschrei und viel Werbung.

  • Das sind doch aber keine feine Einwirkungen, wie sie hier beschrieben wurden? :???: Zumindest für mich ist eine feine Einwirkung etwas ganz anderes. Die "Aktivierung" ist in meinen Augen ziemlich geruckt, soll bei der Aktivierung aber anscheinend so sein, wenn ich das hier richtig verstanden habe. Aber auch bei der Unterordnung beim Dobermann ist das nicht nur ein leichtes Eindrehen von wenigen Fingern, sondern bei z.B. 1:46 min in etwa eine ganze Handbewegung nach oben und für mich damit eine eindeutige Führerhilfe und somit der hier im Thread beschriebene Sinn und Zweck des Stachlers dort klar verfehlt.


    Davon ab irritiert es mich gerade ziemlich, warum der die Hunde so oft ohne Arm, nur mit Gerte in der Hand anstachelt und anheizt? Ich dachte immer, die Hunde würden eigentlich heutzutage nur noch auf den Beißarm trainiert und den Hund ginge es letztlich nur um diesen?

  • das Problem mit dem angeblich so sanft angewandten Stachler ist, daß die "Könner" wohl so rar sind, daß es gleich gar keine Videos davon gibt, vom Pfusch und Mißbrauch aber dafür umso mehr. Aber nein natürlich ist der Stachler ansich ja nicht schlecht, nur der Anwender :???: :dead:

  • Ich habe mich mit IPO nie beschäftigt, aber ich sehe nur motivierte Hunde, die richtig Spaß bei der Sache haben. Ich finde aber auch den Helfer (?) unheimlich gut, der spornt zusätzlich an und hält die Hunde bei Laune.

  • Der Stachler sitzt oben am Hals an der empfindlichsten Stelle. Und unter Feintuning, so wie hier beschrieben, stelle ich mir etwas anderes vor. :ka:


    Ne, ich kann tatsächlich nicht nachvollziehen wozu es den Stachler braucht. Ein Hund kann man auch anders aktivieren. Sieht man ja bei denen die den Hund am Geschirr halten und der Figurant (heisst das im IPO auch so?) schön auf sich aufmerksam macht. (Klar, weiss ich nicht wie der Hund vorher trainiert wurde und trägt ja auch einen Stachler)
    Bis auf seine Arbeit mit dem Stachler finde ich ihn sogar sehr gut. ;)


    Ne, einig wird man sich nie werden. Das ist so. :smile:
    Die Wattebauschfraktion, zu denen ich gehöre, finden halt Arbeit über Schmerzreize im Hundesport sinnlos.


    Und weiterhin frage ich mich immer noch, wenn es in den Ländern wo der Stachler verboten ist, es ja auch ohne funktioniert, warum braucht man ihn überhaupt. Wäre es nicht viel mehr Motivation mit dem Hund dieses Level zu erreichen ohne den Einsatz eines Stachlers?


    Danke für dein Feedback @Rikah. :smile:

  • Aber auch bei der Unterordnung beim Dobermann ist das nicht nur ein leichtes Eindrehen von wenigen Fingern, sondern bei z.B. 1:46 min in etwa eine ganze Handbewegung nach oben und für mich damit eine eindeutige Führerhilfe und somit der hier im Thread beschriebene Sinn und Zweck des Stachlers dort klar verfehlt.


    Das ist keine UO das ist SD Gehorsam.
    Der Effekt der beim Hund ankommt dürfte ziemlich der gleiche sein, dadurch dass die Leine durchhängt braucht man für kleine Wirkung eine größere Bewegung, gleiches bei der Aktivierung. Aber bei 1:46 geht es aber auch nicht darum, wie in der UO beschrieben minimal zu korrigieren, da geht es darum, das Wegschauen abzubrechen.


    Wobei ich sagen muss, dass ich der Meinung bin, dass der Hund da auf die Handbewegung und nicht den Stachler reagiert.


    Nur ist da eben das gleiche Problem, wie bei allen Netzfundstücken, die hier präsentiert wurden. Keiner von uns ist der Ausbilder, keiner kennt Hund und HF, wir können alle nur mutmaßen, wie aufgebaut und eingesetzt wurde und warum die jetzt genau das machen, was sie gemacht haben.
    Ist ein lustiges Ratespiel, mehr aber auch nicht.

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