Wobei es in Deutschland nicht viele Tage gibt, an denen ein beschlagenes Pferd auf die Weide kann.
In matschig, schwerem Boden ist das Eisen Ruck Zuck unten, dann fürchten die Besitzer die Verletzungsgefahr (nicht nur wegen Wertverlust, sondern auch wegen Verletzungspause), dann muss sorgfältig eingedeckt werden (weil geschoren wird ja auch) nicht zu warm und nicht zu kalt, dann noch Bandagen, Gamaschen und Sprungglocken und mit einem Pferd das auch hinten beschlagen ist, können die wenigsten auf die Koppel, denn da kann ein Tritt ganz übel ausgehen.
Also mit maximal 1 Partner, bei trockenem Boden ein paar Stunden auf ner manikürten Wiese oder Sandpaddock stehen, ist nicht das, was man sich unter Weidegang vorstellt.
So wie manche Hunde aufs Laufband, geht halt das Pferd zum Konditionsaufbau in die Führmaschiene, eine Einheit reitet oder longiert eines der Lehrmädels und eine Einheit gibt sich der Bereiter die Ehre.
Warum das Risiko und den Aufwand hinnehmen? Lieber mehr Kontrolle, in deren Augen.
Die Fläche muss ein Stall erst mal bereitstellen. Das ist bei 40 und mehr Pferden ne ganze Menge. Und dann muss es der Stallbesitzer aushalten können, Ganzjahresnutzung der Boden nicht mehr wie Golfrasen aussieht.
Mir ist ein Pferd mit täglichem Weidegang auch lieber. Dann nehme ich halt Trainingseinschränkungen durch Winterfell und kleine Blessuren hin.
Ob ich jetzt mal Vereinsmeistwr oder sogar Deutscher Meister war -- ganz ehrlich -- wer wird das 20 Jahre nach meinem Tod noch wissen?