Training nach dem Konzept von Ulv Philipper

  • Genau diese Einstellung, wie hier von so vielen vertreten wird - ist doch genau das, was auch UP sagt und was ihm die Leute zutreibt.


    Er umgibt sich mit Wissens- und Wissenschaftsfeindlichkeit, behautet, Geheimnisse zu kennen, die anderen nicht zugänglich sind, verdammt alles andere. Was er tut, bleibt mystisch, man kann es nicht erklären, es ist "Gefühl", man muss es auf einer tiefen Eben verstehen.. blabla


    Wissen emanzipiert. Wissen macht weniger anfällig für solche Heilsversprecher. Wissen macht Scharlatane durchschaubar.
    NUR Wissen.


    Wissen/schaftssfeindlichkeit (zu verkopft, Bauchgefühl...) sogar FAKTENfeindlichkeit ist ein irgendwie alamierend weit verbreitetes Phänomen. auch bei Hundehaltern.




    Was mich ja noch immer zwackt ist die Behauptung, Bindung, Individualität, Persönlichkeit usw usf habe keinen Platz in der Lerntheorie.
    Haben sie!


    Das weite Feld Verstärker/Strafe besteht doch nur daraus, zu erkennen, was überhaupt verstärkend oder strafend wirkt. Bei einem sozialen Wesen wie dem Hund sind das vor allem soziale Verstärker oder Strafen. Das ist hochgradig individuell udn sozial, verändert sich dauernd, ist kontextabhängig. Wieviele Leute raffen nicht, dass sie ihren Hund mit Berühungen z.B. eher strafen als loben? Denen würde ein bisschen Beochtung: Welche folge hat mein Anfassen eigentlich - echt mal nutzen.


    Dazu das große Thema Handlungsmotivation. Auch da muss man sehr genau und sehr individuell hinschauen, um die Zusammenhänge zu erkennen.


    Und zuletzt: Man kann nicht "nach der Lerntheorie arbeiten" oder nicht. Die Lerntheorie erklärt schematisch (also quasi als vereinfachte Abbildung), wie Lernen funktioniert. Und zwar völlig unanbhängig davon, ob sich schüler oder Lehrer dessen bewusst sind oder nicht. Bei Hund, Mensch oder Schildkröte.


    Der Apfel fällt zum Boden, Die Erde dreht sich um die Sonne, auch wenn man von Gravitation noch nie was gehört hat. Man muss nur nicht mehr an Gott oder Gurus glauben, um sich die Bewegung von Himmelskörpern erklären zu können, wenn man die Zusammenhänge verstanden hat (und ein grobes Verständnis reicht ja schon...)



    Ich will nicht zurück ins Mittelalter!

  • Das stellt sich aber meiner Meinung nach nur deswegen so dar, weil Wissen so hoch gehandelt wird.

    Kaum etwas ist so wunderbar einfach zu verstehen wie die Lerngesetze in ihren Grundzügen.
    Da reicht schon mal Wikipedia zu konsultieren. Das hängt so hoch nun auch nicht.


    Man sollte halt wollen.

  • Wissen macht weniger anfällig für solche Heilsversprecher.

    Sehe ich anders. ERFAHRUNG macht weniger anfällig.


    Ich finde es immer höchst interessant, wie eine relativ einfache Sache, hier die Hundeerziehung, unnötig verwissenschaft und verkompliziert wird.


    Wer das braucht und wem es Sicherheit gibt, seinen Hund nach einer bestimmten Theorie oder Methode zu erziehen, der möge das tun. Allerdings finde ich es überaus erstaunlich, dass heute derart viele Menschen mit ihren Hunden Probleme haben. Warum? Weil sie jedem Mist den sie lesen und erfragen blindlings vertrauen, jede kleine Unsicherheit aufwändig "wegtrainieren" müssen (am besten noch kleinschrittig aufgebaut) und nicht mal eine kurze Korrektur mit Ansage durchführen und das Thema ist erledigt.


    Es ist wirklich nicht so schwer sich zu bemühen, seinen Hund zu verstehen. Dafür muss man ihn aber mit seinen Eigenheiten kennen lernen und ganz wichtig: Das Talent haben zu Erkennen, auf welche Weise der eigene Hund erfolgreich lernt. Da liegt das Geheimnis, alles andere ist nur entsprechendes üben.


    Ob ein Philipper oder eine Nowak oder wie sie alle heißen nun meinen, sie haben das Rad neu erfunden, dass bleibt jedem selbst überlassen zu beurteilen.


    Ich persönlich lehen es ab, mit Angst und Verunsicherung zu erziehen, egal wen. Ich möchte meinen Hund seinen Anlagen entsprechend fördern. Und wenn mein Hund gewisse Verhaltensweisen nicht ablegen kann, wie zB. Jagen, weil er nun mal ein Jagdhund ist, und ich ihm das auf vernünftige Art und Weise nicht oder nicht in absehbarer Zeit vermitteln kann, bleibt er im Wald eben an der Leine. Dann suche ich Möglichkeiten, wie schwimmen und auf eingezäuntem Gelände, ihn sich austoben zu lassen.


    Ehrlich, es wird eine Philosophie bis hin zur Lektüreninterpretation daraus gemacht, quasi eine Wissenschaft für sich. Schaut euch den Umgang von Kindern mit Hunden ab. Von diesem rein intuitiven Miteinander kann man, wenn BEIDE vernünftig sozialisiert sind, viel lernen. Das hat mit Wissen und WIssenschaft rein gar nichts zu tun.

  • Nicht jeder Hundebesitzer, egal wie unwissend, befürwortet automatisch Gewalt gegenüber seinem Hund, und wissende Menschen befürworten durchaus grenzwertige Methoden, hauptsache der Hund funktioniert.
    Wissen zu haben heißt auch nicht, im engstirnigen Diskussionskreis mit Fachbegriffen um sich zu werfen.
    UP spricht die Leute an, die genau das haben möchten: Ein Hund, der auf Knopfdruck funktioniert. Das sagt nichts über ihren IQ aus sondern EQ.

  • Ich möchte auch alles verstehen, es interessiert mich, bringt mich weiter und ich freue mich darüber.


    Allerdings beobachtet man Kinder mit Hunden merkt man ganz schnell das Wissen nicht nötig ist, um einen Hund zu verstehen. Das verlieren wir leider oft mit dem Erwachsenwerden. Ich persönlich kann sagen das mich das viele Wissen oft hemmt. Ich mache mir viel zu viele Gedanken , das unbeschwerte von früher fehlt mir einfach. Ich erarbeite mir das gerade wieder zurück, lasse es zu trotz besseren Wissen aus dem Bauch heraus zu handeln und nicht alles zu analysieren.


    Ich glaube wir Hundehalter sind oft einfach zu verkopft. Das Lernverhalten von Kindern ist doch nicht so verschieden wie von Hunden und wie viele Eltern setzten sich schon mit Lerntheorien auseinander.


    Ich beobachte gerne Mensch-Hund-Team die harmonisch sind und lerne . Jeder Mensch ist doch auch ein anderer Lerntyp, der eine liest viel, der andere lernt durch zuhören und der nächste viel besser in der Praxis. Nichts davon ist falsch, solange ich mich dem Hund gegenüber fair verhalte.

  • und hier in diesem Beitrag nicht auf irgendwelchen Begriffen rumreiten zu wollen heißt auch nicht daß jemand kein Wissen hat. Wie arrogant ist das denn bitte.
    Es gibt nicht nur EIN Wissen oder EINEN Weg, Wissen zu vermitteln

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