Jagdhunde in Nichtjägerhand - möglich, sinnvoll?

  • Ich glaube, dass mittlerweile ein Jagdhund, zumindest bei einem Dogforum-Hundehalter, oft mehr Auslastung hat als bei einem Hobbyjäger.
    Da sitzen die Hunde oft die ganze Zeit im Zwinger oder im Haus und kommen auch nur alle paar Wochen mal auf Jagd. In der Ausbildung wird noch mehr Zeit aufgewendet, aber dann halt nicht mehr so oft.
    Will jetzt aber um gotteswillen nicht alle Jäger über einen Kamm scheren, gibt natürlich auch welche, die ihre Hunde zwischen den Jagden auslasten.

  • Unser Arzt ist auch Jäger und hat einen Deutsch Langhaar für die Jagd.
    Morgens wird hinter dem Gartenzaun 100m den Feldweg rauf- und wieder runtergegangen damit sich der Hund lösen kann.
    Dann sitzt er wieder im Zwinger in dem er auch die Nacht verbracht hat. In der längeren Mittagspause (von 12.00 - 16.00 ist die Praxis zu, allerdings macht der Arzt in dieser Zeit auch häufig Hausbesuche) wird mit dem Hund eine "große" Runde (ist i.d.R. immer dieselbe Runde) Gassi gegangen. Und mit "groß" meine ich ca. 30-45min. Abends nach der Sprechstunde geht es dann nochmal den Feldweg 100m rauf- und runter.
    In der Zeit in der nicht mit ihm Gassi gegangen wird und niemand zuhause ist, ist der Hund im Zwinger. Wenn jemand zuhause ist, darf er auch in den Garten.
    Am Wochenende wird mit dem Hund auf die Jagd gegangen.

  • hütetrieb ist nichts anderes als umgelenkter jagdtrieb.
    eigentlich hat so gut wie jeder hund jagdtrieb,der eine mehr ,der andere kaum ausgeprägt.


    wieviele rassen,die ursprünglich einen jagdlichen nutzen hatten sind heute fast auschließlich in nichtjäger händen....
    z.b. jack russel terrier,yorkeshire terrier,cairnterrier,dackel,u.v.m.
    der irish wolfhund ,früher im einsatz als wolfsjäger,heute vorzeige hund bei mittelalter fans o. gehalten in familien....


    wieviele bordercollies o. aussies fristen ein dasein in familenhand...
    gerade für den geräuschempfindlichen border muß das bestimmt nicht grad immer so guts ein mit lauten kindern in einem lauten haushalt(musik,comouterspiele,fernseher,schreiend etobende kinder).....und doch werden diese sensiblen hunde oft gerade von solchen familen angeschafft.......
    wieviele huskys leben in der großstadt ohne ihrer passion laufen ausleben zu dürfen?


    wo ist da ein großer unterschied zu jagdhunden in nicht jäger hand?


    ein jagdhund der mit im familienverband lebt und seiner begabung entsprechen beschäftigt wird... warum soll der nicht glücklich sein... warum ist ein jagdhund angeblich nur glücklich wenn er als werkzeug eines jägers benutzt wird und die restliche zeit unter umständen abseits im zwinger lebt?


    ich denke das jeder ,auch der noch so kleinste gesellschaftshund spaß am hetzen hat und da ist es doch unrelevant ob hase o. spielzeug o. ball.


    jagdhund .. ewig an die leine gezwungen.. auch das ist doch unsinn... ein hund injägerhand läuft durchaus frei weil unter bestimmten bedingungen zu absolutem gehorsam,ohne wenn ud aber erzogen(mit nicht immer netten methoden) und das in möglichst kurzer zeit.... der hund soll ja schnell einsetzbar sein.


    im gegensatz dazu ,wieviele hunde die nicht jagdlich geführt werden müssen ,ebenw egen jagdtrieb u.a. auffälligkeiten ein leben lang angeleint laufen?


    es kommt doch immer auf das individuum an und auf den menschen ,was er bereit ist für/mit dem hund zu leisten.


    uns sagte mal ein jäger; ein jagdhund ist wie jeder andere hund auch,es kommt drauf an was man draus macht.


    für uns und unsere klm hündin steht zum beispiel bindung an uns menschen an erster stelle und diese kann man nciht mit leckerlis erkaufen,die muß im zusammenleben wachsen .


    lg kirsten

  • Ich bekomme hier echt einen Anfall, wenn ich all die Vorurteile gegen Jäger lese. Bei denen, mit denen ich befreundet bin, sind die Hunde genau so geliebtes Familienmitglied, wie bei mir auch. Schlafen im Bett, fahren mit in Urlaub und sind immer dabei. Und sie begleiten auch zur Jagd. Das ist genau so, als würde ich sagen, alle Schutzhundler halten ihre Hunde im Zwinger. Da gibt es wahrscheinlich auch solche und solche. Es gibt nette und weniger nette Menschen. Und von beiden Sorten gibt es welche mit Jagdschein.

  • Ich bekomme hier echt einen Anfall, wenn ich all die Vorurteile gegen Jäger lese. Bei denen, mit denen ich befreundet bin, sind die Hunde genau so geliebtes Familienmitglied, wie bei mir auch. Schlafen im Bett, fahren mit in Urlaub und sind immer dabei. Und sie begleiten auch zur Jagd. Das ist genau so, als würde ich sagen, alle Schutzhundler halten ihre Hunde im Zwinger. Da gibt es wahrscheinlich auch solche und solche. Es gibt nette und weniger nette Menschen. Und von beiden Sorten gibt es welche mit Jagdschein.

    Darum habe ich auch geschrieben, dass ich nicht alle Jäger über einen Kamm scheren will. Ich kenne solche und solche.

  • sorry wenns so rüber kommt aber,ich wollte auch nicht gegen jäger schreiben........
    auch wir kennen solche und solche... war völlig allgemein gemeint.

  • Ich denke was die meisten damit sagen wollen, dass manche Jäger ihren Hund auch nicht sonderlich auslasten ist:


    Ein Jagdschein ist noch keine Garantie dafür, dass der Hund ein glückliches, ausgelastet Leben hat. Ebenso wie wie kein Jagdschein auch nicht gleich heißt, dass die Anlagen des Hundes nicht rassegerecht gefördert werden.
    Wie @mogambi schreibt: es gibt IMMER solche und solche. Bei den Jägern, bei den Agility-Leuten, bei den Schutzdienstlern, bei den Radfahrern, bei den Muslimen, bei den Christen...

  • Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Hütehund oder Begleithund der ordentlich Jagdtrieb mitbringt und einem "richtigen" Jagdhund? Davon gibt es ja auch mehr als genug. Sind die alle unglücklich weil sie es nicht ausleben dürfen?
    Natürlich wurden Jagdhunde lange darauf selektiert wurden und die Aufgabe jagen wahrscheinlich besser angehen. Aber viele andere nicht Jagdhunde bringen auch genug Jagdtrieb mit, der irgendwie umgelenkt werden will.

    Ich würde es erst mal in der Kompromisslosigkeit sehen, in der Passion und natürlich nicht zuletzt in der zweckmässigen Funktionalität. Ich mag die ganzen "Trieb"ausdrücke nicht, aber bei Hüte- und Begleithunden sind oftmals nur noch unzusammenhängende und undifferenzierte Einzelsequenzen vorhanden, wie zum Beispiel das extreme Anspringen auf Bewegungsreize. Dazu ist das, was ein Führer eines Begleithundes unter "ordentlichem Jagdtrieb" versteht, nicht immer das ist, was für einen "richtigen Jagdhund" reicht. Da braucht es noch eine gewisse Instinktsicherheit, und vor allem Differenzierungsvermögen. Je nach Einsatzgebiet des Jagdhundes braucht es noch einige weitere, teils recht unterschiedliche Eigenschaften. Drum ist Jagdhund auch nicht gleich Jagdhund - die brauchen teils ganz unterschiedliche Fähigkeiten, und deshalb können auch nicht alle ohne Jagd wirklich glücklich werden.


    Es kommt natürlich auch mal vor, dass auch ein Hüte- oder Begleithund einen Rückfall auf evt. jagdlich tätige Ahnen hat, und wirkliche, überwätigende Jagdpassion mitbringt. Häufiger findet sich das aber bei nordischen Rassen. Aber viel häufiger handelt es sich beim "ordentlichen Jagdtrieb" um Beschäftigungs- oder Gelegenheitsjagen, das sich der Hund entweder selber beigebracht hat, oder von andern Hunden abgeschaut hat.


    Übrigens sind viele Vertreter von Jagdhunderassen in dem Sinne auch keine "richtigen Jagdhunde" mehr, besonders, wenn sie seit Generationen auf "stilvoller Familienhund" gezüchtet wurden. Denen fehlt es an den nötigen anlagen, oder der Passion, oder sehr oft am Nervenkostüm.

  • Drum ist Jagdhund auch nicht gleich Jagdhund - die brauchen teils ganz unterschiedliche Fähigkeiten, und deshalb können auch nicht alle ohne Jagd wirklich glücklich werden.

    Was sind denn da so Rassen wo man als normaler Mensch die Finger von lassen sollte ohne den Hund unglücklich machen zu wollen?

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