Unfall mit Kind

  • Das heißt jetzt nicht dass die Reaktion der Mutter falsch war- sie wusste es ja nicht besser. Aber für die Zukunft kann sie besser reagieren ganz einfach

    Naja doch, ihr sagt die ganze Zeit, sie hat sich falsch verhalten und hätte es anders machen sollen (deeskalierend), dann wäre es nicht so weit gekommen. Ihr könnt nicht auf der einen Seite sagen: Sie hat sich falsch verhalten. Und: Sie trägt keine Schuld. Das eine impliziert einfach das andere, man kann auch unwissentlich an etwas schuld sein.
    Ich bin einfach der Meinung sie hat sich gar nicht falsch verhalten und ist demzufolge auch an gar nichts schuld. Ob Hundeangst oder nicht, sie hat sich instinktiv einfach gewehrt und das finde ich okay. Man wächst in solchen Situationen zum Schutz des eigenen Kindes auch über sich hinaus, Löwenmutter eben, vielleicht hat sie sich gar nicht machtlos gefühlt und für das Verhalten des Kindes kann man in dem Moment nichts, wenn es weint, dann weint es ob es den Hund erst recht anstachelt oder nicht. Oder hätte sie dann gleichzeitig noch das Kind beruhigen sollen?


    Es ist auch eine ganz andere Situation ob einfach so ein Hund vor dir steht oder dich einer erst hinter dem Zaun bedrohlich ankläfft und dann rüber springt und zu dir läuft..
    Vielleicht hätte sie sich ohne die Zaungeschichte auch ganz anders verhalten.


    Das bedeutet zumindest für MICH im Umkehrschluss dass ein Hundephobiker eine Situation, die er aufgrund seines neu erworbenen Wissens besser einordnen kann, als deutlich weniger beängstigend empfinden könnte.

    Speziell in dieser Situation gibt es doch aber nichts anderes einzuordnen außer: Hund greift an. Ich wüsste nicht wie sie da weniger Angst haben sollte vor der Situation. Ich hätte da auch Angst.

    • Neu

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    • woher soll man wissen wie man sich richtig verhält wenn es einem niemand sagt?

      Das stimmt, allerdings war die TE bei der Situation gar nicht dabei, d.h. wie will ich jemandem richtiges Verhalten beibringen, wenn ich die Ausgangssituation gar nicht kenne?


      Es ist ein Unterschied, ob ein Hund "nur" stellt oder ganz klar beim nächsten Zucken tackert...Ich finde es sehr mutig, als Laie, der den Hergang nicht kennt und auch das Verhalten des Hundes nicht miterlebt hat, jemanden mit einer Phobie therapieren zu wollen.

    • Das stimmt, allerdings war die TE bei der Situation gar nicht dabei, d.h. wie will ich jemandem richtiges Verhalten beibringen, wenn ich die Ausgangssituation gar nicht kenne?
      Es ist ein Unterschied, ob ein Hund "nur" stellt oder ganz klar beim nächsten Zucken tackert...Ich finde es sehr mutig, als Laie, der den Hergang nicht kennt und auch das Verhalten des Hundes nicht miterlebt hat, jemanden mit einer Phobie therapieren zu wollen.


      Es geht nicht um Therapie..


      aber grundlegendes "greift der gleich an oder kommt der nur voll hündischer Liebe angebraust" erkennen hilft einem Phobiker sicherlich. Ebenso das wissen dass Hunde, nur weil sie sich schnell nähern, einem nicht gleich ans Leder wollen. Und das ein Hund, der wedelt, nicht unbedingt wohlgesonnen sein muss.


      Ebenso das Wissen dass man nichts nach Hunden wirft, sie nicht anbrüllt und nicht wegläuft. Ersteres und zweiteres empfehle ich NIEMALS Leuten die so was nicht auch wirklich ernst meinen.


      Deeskalation ist, wenn man sich nicht sicher ist was man tut, immer die bessere Lösung. Deeskalation für einen Hund ist aber so absolut wider der menschlichen Natur dass man solch ein Verhalten ohne das Wissen darum eher wenig einfach so zeigt. Abwenden, nicht hinsehen,.. Welcher Mensch hört auf etwas anzustarren was ihm Angst macht?




      Und es ist egal ob ein Hund "nur" stellt oder beißen würde wenn man zuckt. wenn man dem Hund zeigt "habe verstanden, ich tu nix" gibt es wirklich nur SEHR wenige Hunde die noch draufhauen. Da kann man aber niemanden darauf vorbereiten, ich denke da wäre auch so mancher Hundehalter überfordert und würde unpassend reagieren. Einfach weil ein solch massives Beschädigungsverhalten nicht unbedingt ins natürliche/erwartete Verhaltensrepertoire fällt.

    • Das stimmt, allerdings war die TE bei der Situation gar nicht dabei, d.h. wie will ich jemandem richtiges Verhalten beibringen, wenn ich die Ausgangssituation gar nicht kenne?

      Noch viel weniger dabei waren aber alle die User hier, die scheinbar ganz genau wissen, was sich abgespielt hat. Ob sie nun sicher sind, dass sich die Mutter optimal verhalten hat, oder vom Gegenteil überzeugt sind. Mich erschrecken diese vielen Kristallkugeln etwas. :fear:


      Dem Projekt der TE stehe ich auch etwas skeptisch gegenüber. Menschen mit Phobien sind nicht verpflichtet, daran zu arbeiten (wobei nichteinmal feststeht, on die Mutter wirklich eine Phobie hat oder nur ängstlich ist). Auch wenn es ihnen das Leben sehr erleichtern würde. Aber ob eine Privatinitiative in dem Zusammenhang so eine gute Idee ist?

    • aber grundlegendes "greift der gleich an oder kommt der nur voll hündischer Liebe angebraust" erkennen hilft einem Phobiker sicherlich.

      Das ist ja alles richtig was du sagst, aber es war keiner von uns dabei. Auch die TE nicht. Es kann absolut niemand sagen ob die Mutter DIESE Situation falsch eingeschätzt hat. Das sind alles nur Vermutungen. Es weiß niemand ob der Hund direkt drauf gegangen ist(kreisen, schnappen) oder ob er sie nur stellen wollte.
      Und den Unterschied zwischen drauf gehen mit Beschädigungsabsicht und "Einfach mal Hallo sagen" ist mir nach mehreren Jahren Hundehaltung bei manchen Hunden nicht klar. Manche donnern auf einen oder meine Hunde zu, tackeln einen halb um, weil sie es lustig finden. Andere schießen auf einen zu und schnappen dabei. Fakt ist doch, dass es prinzipiell erst mal besser ist davon auszugehen, dass der fremde Hund nicht friedlich gesonnen ist, wenn er auf einen zu rennt.

    • Eine Freundin von mit hatte panische Angst vor Hunden. Lebenseinschränkend, sie ist gegangen, wenn ein Dackel in die Kneipe kam.
      Sie hat sich an von sich aus an eine Therapeutin gewandt und dabei echt gute Erfolge erzielt (kann Lotte mal kurz halten und unsere Kontakte mit anderen Hunden ertragen).
      Das Problem mit Leuten mit Hundeangst ist m. E. dass sie vor lauter Angst Hunde nicht lesen können (OT
      : wie viele Hundehalter auch nicht).
      Ich habe ihr daher den Tipp gegeben, auf die Halter zu achten. Wenn die unbekümmert quatschen, ist der Hund wahrscheinlich kein Killer (so wurde ich den Tipp nicht mehr geben, Leben mit eigenem Hund und dogforum ....). Das hat ihr ziemlich gut geholfen.


      Das alles nützt nichts, wenn man von einem (hatte ich öfter bei der Arbeit) oder gar einem Rudel (wandern auf Sardinien) wirklich bedroht wird. Da kann es m. E. kaum Regeln geben (außer möglichst wenig Angst zeigen und nicht wegrennen - wie bei Löwen). Ich hatte in diesen Situationen Schiss, obwohl ich vor den wenigsten Hunden Angst habe. Dass es bisher bei einem selbst gut ging, heißt ja auch nichts - vlt wollten die Hunde nur drohen nicht beißen.


      Und ein Hund, der einfach über eine Hecke springt, ist mega-bedrohlich. Selbst Lotte (Avatar). Sie ist mal über eine Hecke in einen Garten mit Kleinkindern gesprungen. Riesen Schreck bei der Familie. Ich habe sofort gerufen, "die will nur Äpfel klauen" und die Eltern riefen den Kindern zu, "die tut nix" und keiner hatte mehr Angst (zumal Lotte voll mit Obstprüfung beschäftigt war und die Kids ignorierte). War trotzdem mega-Mist, sie ist dort jetzt immer an der Leine (obwohl die Eltern meinten, wenn sie nur Fallobst sucht, könne sie gerne rüberhüpfen).
      Mein Fazit: Aufklärung der Ängstlichen ist gut, aber noch viel wichtiger ist die Achtsamkeit der Hundehalter

    • Die Intention ist doch gar nicht das Verhalten der Mutter in diesem einen speziellen Fall zu bewerten, das macht absolut keinen Sinn und Verändert nichts.



      Aber für die Zukunft kann die Frau eventuell mit etwas mehr Wissen als "Hund, bellt, hat Zähne und nen Schwanz" viele unerwartet auftretende Situationen deutlich besser meistern. Für das was passiert ist bringt jedes Wissen nichts mehr, Zeit zurückdrehen geht ja nicht.


      Und auch wenn man davon ausgeht dass der anstürmende Hund jetzt keine 30kg pure Liebe und Sonnenschein sind sollte man wissen dass man nicht anfängt zu schreien, mit Dingen nach dem Hund wirft, im Kreis (oder weg) rennt und den Hund nicht versucht in Grund und Boden zu starren.
      Schlicht schon aus dem Grund heraus weil eine Situation durchaus kippen kann (ich kenne nicht wenige Hunde die per se erst mal Liebe und Sonnenschein sind- aber wenn man dann anfängt zu brüllen und mit Dingen nach ihnen wirft komplett überfordert sind und weniger nett reagieren könnten).


      Das sind so Dinge wie "man grabbelt einem Pferd nicht einfach an den Po" und "man latscht nicht auf Kuhweiden herum". Dinge, die einem auch ohne sich nennenswert mit dieser Tierart zu beschäftigen das Leben deutlich angenehmer (und sicherer!) machen.


      Ebenso wie ich jemandem der Respekt vor Pferden hat rate nicht mal eben draufzuklopfen. KÖNNTE (je nach Pferd) in die Hose gehen....

    • aber grundlegendes "greift der gleich an oder kommt der nur voll hündischer Liebe angebraust" erkennen hilft einem Phobiker sicherlich.

      Nach der Erfahrung, die gemacht wurde, ein ambitioniertes Ziel. Hündische Liebe war da nicht im Spiel....wenn jemand wirklich Angst hat, dann reicht es mE nicht aus, den Unterschied zwischen harmlos und nicht harmlos zu erklären. Käme ein Hund in dieser Form unerwartet auf mich zugeschossen, wüsste ich auch nicht, ob ich mich richtig verhalte und ich habe keine Angst vor Hunden.



      aber wenn man dann anfängt zu brüllen

      Wie sollte man sich denn dann wirklich richtig verhalten? Es vergehen in so einer Situation Bruchteile von Sekunden, da kann ich mich nicht ewig lang vorbereiten, schiesst ein Hund auf mich los, natürlich brülle ich dann den Hund an, er soll sich verpi**en. Ruhig stehen bleiben und warten was passiert finde ich für jemanden, der Angst vor Hunden hat und auf den ein Schäfi zurennt und bellend umkreist nachdem er über die Hecke gekrabbelt ist, übermenschlich zu leisten. Zudem noch ein Kind dabei ist, was vor Angst weint.


      Glaubst du ernsthaft, so eine Angst ist ohne professionelle Unterstützung mit ein paar Verhaltensregeln in den Griff zu bekommen? Ich nicht.

    • Würde man mir nach einer solchen Aktion Verhaltenstipps geben, würde ich vermuten, dass die Schuld für das Fehlverhalten des Hundes (!) bei mir gesucht wird.
      Meine Reaktion wäre dann vermutlich anders als vom Hundehalter gewünscht. Ich würde dann wahrscheinlich Anzeige erstatten.


      Also Vorsicht, das kann auch ein Eigentor werden.

    • Ist schon eine Weile her das ich den anfangspost gelesen habe, ich weiß also nicht mehr zu 100% was da stand.


      Aber trotzdem finde ich das Angebot schön, der Familie zu zeigen das nicht alle Hunde böse sind, ich glaube das war der grundlegende Gedanke. Das Angebot wäre ja auch mit dem Hund der Trainerin. Ich denke es ist für Mutter und Tochter leichter, ohne Riesen Angst vor jeden Hund, durchs Leben zu gehen. Sowas kann ja soweit gehen, das man schon bei Welpen anfängt panisch zu werden.
      Zwar ist die Angst jetzt durch schlechte Erfahrung gerechtfertigt, aber wenn sie das Angebot annehmen ist es doch schön. Und sie fanden doch das das eine nette Sache ist, also kam es bei Ihnen ja auch nicht falsch rüber. :dafuer:

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