Qualzuchten II
-
Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
-
-
Doch, genau die sind schuld.... Züchter und Käufer, die das Leid einfach ignorieren und in Kauf nehmen.
Und Mischlinge bewusst zu züchten, ist genau so ein Scheiss.
Ich muss grad an mich halten...
Wenn das, was Du schreibst, stimmt, dann dürfen wir überhaupt keine Hunde mehr halten. Ausnahmslos jede Rasse weist inzwischen Qualzuchtmerkmale auf. Ist von Rasse zu Rasse mehr oder weniger stark ausgeprägt, aber es gibt sie. Was macht man nun mit den armen Viechern, die so auf die Welt kommen? Im Tierheim verrotten lassen? Alle einschläfern? Jeder, der sich einen Hund ins Haus holt, ignoriert doch das (potenzielle) Leid und nimmt es in Kauf!
Die Ursache des Phänomens "Qualzucht" liegt auch nicht in der Vermehrung von "Scheiß-Mischlingen". Sie liegt darin, dass dem Zuchtsystem das Dogma der "Reinrassigkeit" zugrunde liegt! Dabei sollte man mal drüber nachdenken, was mit "Reinrassigkeit" überhaupt gemeint ist. Alle Hunderassen sind aus Mischlingen entstanden. Und es hat auch immer wieder gezielte Einkreuzungen (sprich: bewusste Erzeugung von Mischlingen!) gegeben.
Solche Einkreuzungen haben den Genpool der betreffenden Rassen vergrößert. Die Zuchtmethode, bei der "Reinrassigkeit" zum Fetisch erhoben wird, führt nur dazu, dass der Genpool immer kleiner und kleiner wird. Und das soll besser sein, als der "Scheiß", bewusst Mischlinge zu züchten????
Die Bulldogge und den Spitz habe ich als Beispiele schon erwähnt. Bei den beiden sind Einkreuzungen (sprich: bewusste Erzeugung von Mischlingen! Ich wiederhole das hier bewusst!) inzwischen die einzige Möglichkeit, die Rassen überhaupt noch zu retten. Und verantwortlich dafür sind nicht irgendwelche gewissenlosen Vermehrer, die aus reiner Geldgier arbeiten, sondern die ach so seriösen verbandsgebundenen Züchter, die ja nur mit dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung der Rasse ihre Rasse kaputt gezüchtet haben.
Weitere Beispiele gefällig?
Cavalier King Charles Spaniel:
Eine viel zu große Zahl dieser Hundchen kratzt auf ganz erbärmliche Weise ab, weil die Kopfform, die den Züchtern und Zuchtrichtern so gefällt, für die Hunde nicht "gesund" ist. Was macht man jetzt? Keinen Hund dieser Rasse mehr ins Haus nehmen? Alle einschläfern? Aber auf keinen Fall was "Fremdes" einkreuzen, um nur die "Reinrassigkeit" zu erhalten?Deutsche Dogge:
Durchschnittliche Lebenserwartung von 7 oder 8 Jahren. Durch "seriöse Zucht" erzeugte Frühsterblichkeit. Trotzdem völlig "bähhhh", durch Einkreuzung vielleicht Abhilfe zu schaffen?Berner Sennenhund:
Genetische Prädisposition für Krebserkrankungen. Wer ist schuld? Die "Vermehrer" oder die "seriösen Verbandszüchter"? Was tun? Nicht mehr ins Haus holen?Deutscher Schäferhung:
Hohe Anfälligkeit für degenerative Myelopathie. Was tun? Zuchtverbot für DSH? Ich habe mir trotzdem einen ins Haus geholt und fand, dass es ein ganz wunderbarer Hund war! Wer ist nun Schuld daran, dass er in hohem Alter die Kontrolle über seine Hinterbeine verloren hat? Irgendwelche geldgeilen Vermehrer oder der seriöse Rassezüchter? Der Bursche hatte rote Papiere!Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen...
Dein Hinweis, dass Dich die "Mischlinge sind gesünder als Rassehunde"-Fraktion nervt, hilft da auch nicht wirklich weiter. Es gibt dafür nämlich nur wenige belastbare Statistiken, die dann auch noch vorsichtig interpretiert werden müssen. Beispiel: Wenn Tierärzte sagen, dass Rassehunde genauso oft krank werden wie Mischlinge, dann besagt das genau GAR NICHTS! Zum Tierarzt kommen nämlich nur KRANKE Hunde!
Statistisch belegbar ist allerdings die Behauptung, dass Mischlinge eine um ein bis zwei Jahre hörere Lebenserwartung haben als Rassehunde.
Statistisch belegbar ist auch die Behauptung, dass Mischlinge seltener Erbkrankheiten haben als Rassehunde.Diese Antwort war jetzt vielleicht zu lang. Aber besser zu lang als so holzschnittartig wie der Beitrag, auf den ich geantwortet habe....
MfG
Jochen
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Es gibt Hunde, die werden im Laufe ihres Lebens irgendwann mal krank und es gibt Hunde, die werden schon krank geboren.
-
So sieht es aus. Und das ist kein Zufall!
-
Für mich ist das unlogisch und so eine Studie wäre mir auch noch nie untergekommen.
Wie kann es sein, dass Mischlinge weniger Erbkrankheiten haben, als Rassehunde?
Wo die „Zucht“ doch nicht mal überwacht wird?
Ich nehme gerne Links zu solchen Studien. -
IAusnahmslos jede Rasse weist inzwischen Qualzuchtmerkmale auf.
Ein ganz klares Nein.
Was ist für dich Qualzucht? Eine Krankheit zu vererben? Das kann jeder Mix. Und das auch häufiger als du denkst.Und auch ansonsten: bitte mal ruhig bleiben. @hasilein75 hat doch schon erläutert, wie das mit den Mischlingen gemeint war.
Rassehunde sind nicht automatisch krank und qualgezüchtet, Mischlinge gehören nicht verboten oder verotten gelassen. Hat niemand behauptet. Dass viele Züchter, besonders die der Qualzuchtrassen, falsche Ideale anstreben und die Käufer das billigen ist leider so. Nachbars Bekanntenkreis Mix sollte aber deswegen nicht erstrebenswerter sein. Dort tummeln sich mitunter die gleichen Krankheiten oder die Rassen passen nicht zusammen und die Eigenschaften ziehen sich runter. Alles ist für die betreffenden Hunde Mist. Aus alledem sollte man folgendes ziehen: ganz genau zu gucken, woher man sich seinen Hund holt und warum
Und ja: zur Not auch drauf verzichten. Berner und Dogge sind unter anderem deswegen hier nicht eingezogen. Nicht ohne Grund sind hier amerikanische KHC aus der Dissidenz. Aus einer Zucht, hinter der ich auch noch Jahre später zufrieden stehen kann.
-
-
Wo ist denn der Spitz eine Qualzucht?
Ja, der Genpool ist inzwischen bei einigen Varianten arg klein, aber das ist ja kein Qualzuchtmerkmal.
Trotz teils recht hohem Inzuchtwert sind sie trotzdem noch ziemlich gesund und es gibt nach wie vor keine richtig häufigen Krankheiten und krassen gesundheitlichen Probleme, wie es zB beim Berner oder Cavalier etc der Fall ist (was an sich auch keine Qualzucht ist, aber dennoch irgendwie verständlich warum es manchmal dazugenommen wird).Ich sage nicht, dass ein Einkreuzungsprojekt eine schlechte Idee ist (ich wäre dafür), aber auch das ist nochmal was ganz anderes als wahllose Mischlingsvermehrung....
-
Für mich ist das unlogisch und so eine Studie wäre mir auch noch nie untergekommen.
Wie kann es sein, dass Mischlinge weniger Erbkrankheiten haben, als Rassehunde?
Wo die „Zucht“ doch nicht mal überwacht wird?
Ich nehme gerne Links zu solchen Studien.Wer "überwacht" denn bei Rassehunden das Auftreten von Erbkrankheiten?
Hasilein hat doch selbst den Text von Frau Sommerfeld verlinkt. Dieser Text ist wirklich lesenswert! Ein Zitat daraus:
"Nicht zu vergessen ist im Zusammenhang mit der Definition von Qualzucht dass es gerade in Hundepopulationen eine sehr große Verbreitung von Erbkrankheiten gibt die ebenfalls zu Schmerzen, Leiden und Schäden bei den betroffenen Tieren führen und dass damit der Tatbestand der Qualzucht auch dann erfüllt wird wenn bewusst mit Tieren gezüchtet wird die solche Erbfehler bekannterweise vererben."
Als Beispiel dafür hatte ich die genetische Prädisposition für Krebserkrankungen bei Berner Sennenhunden angeführt. Mit denen wir trotzdem weiter gezüchtet!
Linienzucht führt deshalb zu verstärkter Verbreitung von erblichen Krankheiten, weil die Zucht darauf abzielt, bestimmte äußere Merkmale homozygot zu machen. Dabei werden dann auch ungewollt unerwünschte Merkmale homozygot. Dass Rassehunde deutlich häufiger erbliche Krankheiten haben als Mischlinge ist also eine Folge des Zuchtbetriebs. Ist auch nicht neu. Wenn man Googel anwirft, kriegt man ganz schnell ganz viele Links zu dem Thema.
-
Wo ist denn der Spitz eine Qualzucht?
Ja, der Genpool ist inzwischen bei einigen Varianten arg klein, aber das ist ja kein Qualzuchtmerkmal.
Trotz teils recht hohem Inzuchtwert sind sie trotzdem noch ziemlich gesund und es gibt nach wie vor keine richtig häufigen Krankheiten und krassen gesundheitlichen Probleme, wie es zB beim Berner oder Cavalier etc der Fall ist (was an sich auch keine Qualzucht ist, aber dennoch irgendwie verständlich warum es manchmal dazugenommen wird).Ich sage nicht, dass ein Einkreuzungsprojekt eine schlechte Idee ist (ich wäre dafür), aber auch das ist nochmal was ganz anderes als wahllose Mischlingsvermehrung....
Von wahlloser Mischlingsvermehrung hatte ich auch nichts geschrieben. Ich stelle nur fest, dass Qualzucht kein Merkmal der "Mischlingsvermehrung" ist, sondern ein Ergebnis der Zuchttätigkeit von kontrollierten und verbandsgebundenen Züchtern.
Mir ging es um den Umstand, dass in früheren Zeiten Hunde wegen ihrer Eigenschaften für die Zucht ausgesucht wurden. Heutzutage erfolgt das vorwiegend aufgrund der äußeren Erscheinung. Bei Gebrauchshunden (Jagd, Schutzdienst...) ist das nicht so dramatisch, da bei diesen Rassen für die Zuchtzulassung auch Leistungsprüfungen erforderlich sind. Aber selbst bei diesen Rassen führt die Linienzucht zu genetischer Verarmung. Und genetische Verarmung führt erfahrungsgemäß zu Degenrationserscheinungen. Potenziell also bei allen Rassen. Was faktisch bei vielen Rassen schon wirksam geworden ist.
Den Spitz hatte ich erwähnt, weil es hier eine Gruppe von Züchtern gibt, die das Grundproblem der Zucht erkannt haben und gegenzusteuern versuchen. Dieses Grundproblem liegt eben darin, dass bei manchen (bezogen auf den Spitz eher: bei allen!) Polulationen der Genpool inzwischen "arg klein" geworden ist. Hier ein Link zum Thema:
Und noch ein Nachsatz: Wenn man bei Cavalier nicht von Qualzucht reden kann, dann weiß ich nicht, was Qualzucht sein soll. Ich habe Videos gesehen von kleinen Cavaliers, die sich vor Schmerzen schreiend am Boden gewälzt haben. Und das nur, weil der Rassestandard diese Kopfform verlangt und Formwertrichter diese Kopfform durch Wertungen und damit letztlich durch Zuchtzulassungen fördern. Und nochmal: Das passiert nicht bei gewissenlosen Vermehrern! Das passiert bei angeblich seriösen verbandsgebundenen Züchtern! Auch heute noch. Das deutsche Tierschutzgesetz hat daran genau gar nichts geändert.
-
Ein ganz klares Nein.Was ist für dich Qualzucht? Eine Krankheit zu vererben? Das kann jeder Mix. Und das auch häufiger als du denkst.
Und auch ansonsten: bitte mal ruhig bleiben. @hasilein75 hat doch schon erläutert, wie das mit den Mischlingen gemeint war.
Was für mich Qualzucht ist, habe ich schonmal geschrieben. Und wo hat Hasilein denn die Aussage bezüglich der "Scheiß-Mischlinge" erläutert? Muss ich irgendwie überlesen haben.
-
Was für mich Qualzucht ist, habe ich schonmal geschrieben.
Das hier:(?)
Ich persönlich würde aber schon von Qualzucht reden, wenn ein nennenswerter Teil der Hunde frühzeitig schwer erkrankt, nicht mal acht Jahre alt wird, wenn überdurchschnittlich viele Hündinnen tote Welpen gebären oder beim Werfen selbst sterben... etc.
Das trifft aber nicht auf:
Ausnahmslos jede Rasse weist inzwischen Qualzuchtmerkmale auf.
Denn alles andere von Dir war zu Beginn unter 'kann man überlegen' (oder so ähnlich) summiert.
Das hat sich jetzt geändert in "Alle" oder doch nicht?
Jetzt habe ich eher den Eindruck, so als Leser, ich lese im falschen Thread.
Wir haben auch noch einen speziell für die generellen Probleme der Zucht:
Inzucht, Reinfarbzucht, künstliche Veringerung des Genpools - Festgehalten in Zuchtordnungen
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!