Qualzuchten II

  • Also ich weiß nicht, ob du dich auf mich beziehst.
    Ich sehe nicht, wo dir hier jemand was unterstellt hat. Es geht doch gar nicht um dich und um deine Hunde.
    Oder sehen die so aus? Ich hab keine Ahnung, was für Hunde du hast oder kennst.

    Ob die Hunde in dem Video akut Schmerzen haben oder nicht, ist doch nicht die Frage. Kann hier keiner beantworten.
    Dass ein solcher übertypisierter und dysfunktionaler Körperbau zu Problemen führen kann, wurde hier ja von Leuten, die sich damit auskennen gut erklärt. auf jeden Fall tragen diese Hunde ein gesundheitliches Risiko.

    Wenn das hier keiner beantworten kann ob die Hunde Schmerzen haben, dann sollte man sich vielleicht auch verkneifen das so zu unterstellen, genauso wie die folgenden Unterstellungen, "man" würde sich das schön reden wenn man bei Hunden deren Halter und Nachzucht man persönlich kennt einfach weiss wie das läuft. Ich habe lange genug selbst solche Hunde ausgebildet, um z.B. zu wissen das das für mich kein erstrebenswertes Gebäude ist - aber auch, um zu wissen das diese Generalunterstellungen einfach falsch sind.

    Gerade auch wenn man entgegen der Leute die das schön/funktional/wasauchimmer finden keine Argumente bringt, die diese einfach entkräften können, ist das vorteilhaft - aber gut, von denen die hier schreiben werden die wenigsten in die Situation kommen, da entsprechend für ihre Ansichten einzutreten. Ich im übrigen schon.


    Um so zu laufen wie das auf Schauen gewünscht wird, braucht es nunmal Training (auch wenn offensichtlic nicht genau genug hingeschaut wird, um den Unterschied zu erkennen), allein schon weil dieser starke Schub aus der Hinterhand viel Muskulatur braucht.
    Diese Muskulatur führt dann dazu, dass die Hinterhand entsprechend gestützt wird und hier sieht man dann auch den Unterschied zwischen Welpen/untrainierten Hunden und den Hunden in dem Video. Problematisch ist natürlich, wenn der Hund eben nicht in diesem Trainingszustand ist (weil er alt wird, weil er zu jung ist, weil er bei jemandem ist der das nicht so explizit fördert, usw), dann sind die Bänder häufig einfach zu locker und das Körpergefühl in der Hinterhand ist auch nicht besonders gut. Diese Hunde können dann optimal genau so traben wie gewünscht, ansonsten sind sie meiner Meinung nach aber im Vergleich mit einem echten Gebrauchshund benachteiligt in Wendigkeit und Ausdauer. Wie Marula schon geschrieben hat, sind diese Hunde idR allerdings aber nicht wirklich schlecht was die Röntgenauswertung angeht - es gibt meines Wissens keine offiziellen Zahlen im Vergleich von Leistungs und Schaupopulation (die gibt es ja offiziell auch nicht...), aber wenn die Schauhhunde so signifikant schlechter wären, würden sie auf Grund ihrer großen Anzahl den Durchschnitt ja deutlich nach unten ziehen.
    Was mir persönlich auffällt, ist das viele dieser Hunde aus sehr erfolgreichen Linien sehr früh altern. Nicht nur was den Aufbau der Muskulatur angeht, sondern einfach vom ganzen Eindruck her. Meine alte Hündin ist jetzt 9, hat auf Grund einer Sportverletzung einen Kaputten Rücken und Arthrose in beiden Vorderpfoten, wird aber noch regelmäßig für einen Junghund gehalten (besonders wenn sie abgehaart ist). Verglichen mit den älteren HZ Hunden absolut anders. Meiner persönlichen Meinung nach (die ist aber nicht wissenschaftlich Belegt...) liegt das auch an der gezielt angestrebten genetischen Verarmung im Schaubereich.


    Ich denke ehrlich gesagt aber nicht, dass sich dieser Trend noch "verschlimmern" wird. Der SV hat ein echtes Problem mit dem Nachwuchs und Absatz der Hunde. Aktuell möchten sie da noch nicht viel ändern, weil es eben noch genügend Leute gibt die gutes Geld für diese Hunde zahlen. Der Hauptabsatzmarkt USA geht aber wohl schon zurück, dafür gibt es mittlerweile sehr viele Käufer aus Asien. Die Privatkäufer die den Verein aber (auch finanziell) tragen sind stark zurückgegangen.. meines Wissens hat sich der SV in den letzten 10 Jahren halbiert. (was dann auch dazu geführt hat das man nun die LZ anködert - keine gute Entwicklung meiner Meinung nach für die Anatomie des Leistungshundes...)

    • Neu

    Hi


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    • Auch beim Pudel merkt man doch längst deutlich, wo es hin geht.... Meiner wird ja als "plump" und unpudelig und nicht elegant bezeichnet von "Pudelleuten" hier im Forum... ist er auch. (Ein Grund, dass ich ihn geholt habe, ich wollte gern eine Zucht, die nicht die typischen "tänzelnden" Pudel hervorbringt, weil ich das zwar nicht schlimm finde, aber persönlich ist es nicht so mein Fall.)

      mein Hund trägt z.B. den Kopf beim normalen Laufen parallel zum Boden, läuft also "wie ein richtiger Hund", nicht hocherhoben, wie ein Pudel.

      Solche Pudel wie deiner, und dann am liebsten noch mit gleichmäßig relativ kurz geschorenem Fell, gefallen mir auch wesentlich besser als die typischen :gut:

    • Um so zu laufen wie das auf Schauen gewünscht wird, braucht es nunmal Training (auch wenn offensichtlic nicht genau genug hingeschaut wird, um den Unterschied zu erkennen), allein schon weil dieser starke Schub aus der Hinterhand viel Muskulatur braucht.
      Diese Muskulatur führt dann dazu, dass die Hinterhand entsprechend gestützt wird und hier sieht man dann auch den Unterschied zwischen Welpen/untrainierten Hunden und den Hunden in dem Video.

      Mag sein, dass ich blind bin, aber ich sehe da keine Schubkraft. Zumindest keine "starke Schubkraft". Für mich sieht das so aus, als ob das optisch so "hingezüchtet" ist, dass das nach Schubkraft aussehen soll.
      Schubkraft beginnt immer hinten, schiebt von hinten nach vorne und arbeitet immer nach hinten raus. Braucht also eine starke Hinterbeinaktion. Das ist doch bei den Hunden im Video, mit der Winkelung und Stellung der Hinterbeine offensichtlich gar nicht möglich - da laufen die Hinterbeine schlicht irgendwie den Vorderbeinen nach.
      Wenn wirkliche Schubkraft solche Hinterbeine bräuchte, frage ich mich, warum ein Gepard (der ja nun wirklich richtig Schubkraft haben muss!) die nicht hat. Oder Traber - die brauchen ja auch sehr viel Schub- und weniger Tragkraft. Gerade Traber haben sogar eher "steilere" Hinterbeine und sind oft überbaut - genau das Gegenteil dessen, was hier bei den Schäferhunden anvisiert wird.
      foto_trabrennen-2013_10976.jpg
      Hier sieht man wunderbar, wie sehr die nach hinten rausarbeiten. Und das dies dazu führt, dass sich der Körper tatsächlich in Schwebe vorwärts bewegt.
      Diese Schwebephase sieht man bei den Schäferhunden überhaupt nicht - die fallen von einem Beinpaar auf das nächste.

    • Wenn da keine Kraft dahinter wäre, dann würden die nicht vorne hoch kommen, nicht die Geschwindigkieten erreichen und auch nicht so stark gegen die Hand gehen.

      Im Prinzip ist der ganze Effekt schlicht und ergreifend genau so, wie wenn du dich mit einem Motorrad aufs Hinterrad stellst - Die Kraft kommt von hinten und geht vorne dann eben "hoch", wodurch dann die Starke Vorhandaktion entsteht.

    • Dann wird das nur so genannt. Weil man es sich schönredet, weil man es als Züchter, Liebhaber, Mensch als "ästethtisch ansprechend" empfunden hat/empfindet. Weil es so genannt wurde. Ich habe auch keine Hochzucht, weil ich es nicht "ästethisch ansprechend" finde. Weil ich mir der Problematik im Alter bewusst bin.

      Ich sehe da aber immer noch keine Qualzucht drin. Es kann, wenn es schlimmer wird, zu einer Qualzucht werden. Für mich ist es das aber noch nicht.

    • Die kommen doch aber nicht durch die Schub- und Federkraft vorne hoch! Die sind doch alleine von der Rückenlinie (mit diesem fürchterlichen Knick drin) doch schon so gezüchtet, dass die so da stehen. Auch wenn sie einfach nur stehen. Oder "normal" gehen.

      In meinen Augen soll die Optik hier schlicht vermitteln, da würde durch Schub die Vorhand hochgehen.

    • Die kommen doch aber nicht durch die Schub- und Federkraft vorne hoch! Die sind doch alleine von der Rückenlinie (mit diesem fürchterlichen Knick drin) doch schon so gezüchtet, dass die so da stehen. Auch wenn sie einfach nur stehen. Oder "normal" gehen.

      In meinen Augen soll die Optik hier schlicht vermitteln, da würde durch Schub die Vorhand hochgehen.

      Sorry, aber wenn du das wirklich nicht siehst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Das ist einfach Quatsch was du da gerade erzählst.

      Natürlich unterstreicht die Anatomie das ganze noch, aber es ist nunmal Fakt das die Hunde aus der Hinterhand schieben, gegen den Widerstand laufen und sich daraus dann die gewünschte Vorhand Aktion ergibt.

      Wäre das nicht so, dann würden die Hunde z.B. nicht vorne weg an der strammen Leine laufen müssen um das so zu zeigen, sondern könnten das auch frei. Können sie aber nicht. Ohne die Leine als Bremse vorne kommen die vorne deutlich tiefer.


      Ella vom Bietgraben – working-dog

      Das ist übrigens die Siegerin des Bundesleistungshüten 2012 (um daran teilnehmen zu können, muss der Hund auch wirklich in Schäfereien eingesetzt werden..), deren Vater ein Hochzucht Hund aus einem recht erfolgreichen Zwinger ist. Wie man auf den Bildern der Hündin in Bewegung erkennen dürfte, läuft die hoppla,wer mag es auch glauben, vorne nicht hoch sondern mit tiefem Kopf und deutlich weniger Vorhandaktion.

      Interessanterweise werden im HGH Bereich immer wieder HZ Hunde eingekreuzt.
      Falko von der Hirschlinde – working-dog
      Hier der Sieger 2011. Zwar nicht so eng auf HZ gezogen, aber gleiches Spiel.

    • Egal ob die Schubkraft nur vorgetäuscht wird oder ob da tatsächlich Schub vorhanden ist.
      Ich finde es sieht einfach hässlich und krank aus.
      Ist mir ein Rätsel, wie man darauf abfahren kann.
      Wobei ich eigentlich auch immer dachte, das tolle an einem deutschen Schäferhund sei sein Charakter und seine Fähigkeiten in allen möglichen Gebrauchshundsparten.
      Warum eine Gebrauchshundrasse so stark auf Äußerlichkeiten hin gezüchtet worden ist, kann ich nicht verstehen.
      Ich denke mal der Gründer der Rasse würde in Ohnmacht fallen, würde er einen heutigen Vertreter "seiner" Rasse sehen.

      Wie so oft in der Hundezucht: Mehr Schein als Sein!

    • Mag ja sein, dass der eine oder andere Schäferhund erstaunlicherweise noch fähig ist Schafe zu hüten.
      Scheint aber doch eher eine Alibi-Funktion zu haben, dieses "Leistungshüten".

      Hier bei uns gibt es noch viele Schäfer und Schafherden.
      Ich habe noch keinen einzigen Deutschen Schäferhund bei denen gesehen.

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