Qualzuchten II
-
Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
-
-
Und eine "durchschnittliche" Nutzbarkeit reicht bei Hund und Pferde absolut aus. Ich könnte sicher keine Sportgranate reiten und genauso wenig führen.
Normale, gesunde Freizeitpferde und - Hunde zu züchten, ist soo ein Hexenwerk nun auch nicht!
Mal überlegt wie viele normal nutzbare Haflinger jedes Jahr zum Kilopreis weggehen?
Der Englische Vollblüter war ein extremes Beispiel, aber jedes Haus- und Hofpony ist mehr auf Gebrauch ausgelegt und gezüchtet, als der durchschnittliche Begleithund.
Schlicht weil (fast) jedes Pferd für den "Gebrauch"gekauft wird.
Ist der Zosse mit zwei Jahren dauerkrank, dass er weder geritten noch gefahren werden kann, wird er zu 95% nicht an privat verkauft, sondern geht auf den Transporter nach Italien oder Polen.Wer nicht zum Eigenbedarf züchtet, selektiert bei der Pferdezucht automatisch. Denn anders als bei den Hundeliebhabern kauft dir niemand nen Gaul ab, bei dem von Anfang an klar ist, dass er nie gesund sein wird.
Auf die paar "wir müssen alles retten was noch atmen kann" Tierschutzmädels geh ich jetzt mal nicht ein.Auch im Privatpferdesektor ist der Unterschied zur Hundehaltung einfach schon enorm, darum ist der Selektionsdruck auf die Zucht größer. Der Markt reguliert sich in weiten teilen selbst, einfach weil mit kranken Pferden kein Geld zu verdienen ist, auch nicht privat.
Ist der Retriever mit 2 Jahren platt oder hat der Bulldog bereits die zweite OP hinter sich.... dann ist das halt so. Die einen wechseln die Rasse, die anderen wechseln den Züchter und wenn der nächste Hund mit 2 Jahren wieder krank ist, wird mit den Schultern gezuckt und weiter gemacht.
Verhängt der Zuchtverband zusätzliche Auflagen bzw. verbietet bestimmte Anpaarungen ist der Aufschrei groß. Im SV sind Hunde die enger als 3-3 gezogen sind nicht mehr körfähig. Es gab genug Leute (Hundeführer wie Züchter) die dagegen Sturm gelaufen sind und Zeter und Mordio geschrieen haben.Es sind nunmal in der Hundezucht zu viele der Meinung, dass nur sie alleine wissen wie es richtig geh und wehe einer wagt es, ihnen drein zu reden oder etwas vorzuschreiben. Wie oft liest man denn hier, dass die Welpenkäufer es unverschämt finden, wenn die Züchter Untersuchungen verlangen, um zu wissen, wie gut die Nachzucht gelungen ist?
Wie oft stoßen Diss Züchter auf Verständnis, wenn sie in Vereine mit geringeren Auflagen und weniger "Überwachung" gewechselt haben?Das Argument ist immer das Gleiche, die Tiere müssen ja nichts leisten, sie sind nur zum liebhaben da und damit fällt der letzte Selektionsdruck und das Ergebnis sieht man jetzt bei viel zu vielen Rassen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Du musst mich echt nicht von irgendwas überzeugen.
Ich wollte lediglich anmerken, dass es nicht gleich "Leistungsszucht" braucht und weniger gute Welpen direkt in den "Eimer" wandern müssen. Das klingt schon wieder so: Lässt sich eh nicht umsetzen, also kann mans gleich lassen.
Dieser ganze Thread ist wie der Chor in einer griechischen Trägodie - Jammern und Wehklagen... aber das Schicksal ist ohnehin besiegelt.
Ich glaube das nicht. Ich glaube, so viel braucht es gar nicht. Und nur, weil etwas schwierig, langwierig oder von Protesten begleitet ist, heisst nicht, dass es nicht geht. Zumindest ein bisschen (unschöne Dinge wirds immer geben.)
...
PS
In der Haflingerzucht ist die Fleischproduktion mit eingerechnet, die Pferde gehen nicht in die Wurst, weil sie nicht taugen. Die gehen in die Wurst, weil sie von vornherein dafür gedacht waren. -
Wie oft stoßen Diss Züchter auf Verständnis, wenn sie in Vereine mit geringeren Auflagen und weniger "Überwachung" gewechselt haben?
Bei wem stossen die auf Verständnis?
Ich kenne auch Züchter, die in der Dissidenz mehr testen als im VDH, und einige, die wegen Ausstellungen und den Vorschriften dort raus sind. Es gibt viele Gründe, und nicht nur, um sich das Leben einfacher zu machen.
-
Na klar. Nur die edelsten Motive! In Massen! Noch edlere Motive haben die, die sich nicht mal pro forma einer Vereinskontrolle unterstellen.
Ich kann dieses schöne Märchen aus der Praxis leider überhaupt nicht bestätigen, aber wer weiß, soll ja auch weiße Raben geben...
-
Ich kenne auch Züchter, die in der Dissidenz mehr testen als im VDH, und einige, die wegen Ausstellungen und den Vorschriften dort raus sind.
Sprich denen die Anforderungen zu hoch waren....Und "testen" ist ein schönes Wort, das genau was umschreibt? Neue Farbschläge einkreuzen, aber natürlich zur Erhaltung der Gesundheit und nicht um Sonderfarben teuer verkaufen zu können. Züchten mit Hunden ohne gesicherte Abstammung und ohne untersuchte Eltern. In die Zucht bringen des eigenen Lieblingsrüden, der im VDH aber auf Grund der C-Hüfte oder der massiven Zahnfehler nicht zum Einsatz kam. Um die Arbeitsprüfungen zu umgehen, auf die man keine Lust hat oder die der eigene Hund nicht bestehen würde....
Ne sorry, nach allem was ich gesehen und erlebt habe, glaube ich nicht mehr an die ehrenwerten Ziele beim Wechsel in den Diss-Verein, vor allem bei den üblichen Verdächtigen wie IRV, UCI, IRJGV und wie sie alle heißen mögen.
Mit Ausnahme der paar letzten Gebrauchszüchter. -
-
Zitat von Helfstyna
Ne sorry, nach allem was ich gesehen und erlebt habe, glaube ich nicht mehr an die ehrenwerten Ziele beim Wechsel in den Diss-Verein, vor allem bei den üblichen Verdächtigen wie IRV, UCI, IRJGV und wie sie alle heißen mögen.
Mit Ausnahme der paar letzten Gebrauchszüchter.
Momentan schaffen es wohl weder Dissidenzvereine noch der VDH noch irgendwelche Einzelkämpfer in der Summe überwiegend gesunde Möpse zu züchten. Vor allem wenn wir von anatomischen Merkmalen als Qualzuchtprobleme reden ist vom Prinzip auch unerheblich wie der Stammbaum aussieht, unter welchem Verein, oder auch unter welcher vermeintlich guten Absicht jemand gezüchtet hat. Wenn die Nase zu kurz ist zum atmen, dann ist sie zu kurz.Statt komplette Rassen als Qualzucht zu bezeichnen, sollte man vielleicht auch lieber von Qualzuchtmerkmalen sprechen, die man klar umschreiben kann. Diese Merkmale kann ein Hund haben, oder auch nicht, unabhängig davon welcher Rasse er angehört.
Gehört eines dieser Qualzuchtmerkmale zum Rassestandard muss man neu entscheiden, ob das die Rasse ablehnenswert macht. Hier kann man ja dann auch durchaus geteilter Meinung sein. -
Neue Farbschläge einkreuzen, aber natürlich zur Erhaltung der Gesundheit und nicht um Sonderfarben teuer verkaufen zu können. Züchten mit Hunden ohne gesicherte Abstammung und ohne untersuchte Eltern. In die Zucht bringen des eigenen Lieblingsrüden, der im VDH aber auf Grund der C-Hüfte oder der massiven Zahnfehler nicht zum Einsatz kam. Um die Arbeitsprüfungen zu umgehen, auf die man keine Lust hat oder die der eigene Hund nicht bestehen würde....
Bei vielen Rassen stimmt das vermutlich - gerade bei denen, die als "reine Familienhunde" besonders beliebt sind. Wenn ich beispielsweise einen Golden Retriever suchen würde, warum sollte ich da in der Dissidenz gucken, wenn der DRC/GRC die Infrastruktur für überprüfbare Gesundheitsergebnisse über mehrere Generationen, Datenbanken, Züchterfortbildungen, usw. schon stellt? Welche Gründe sollte ein Züchter haben, da nicht zu züchten? Oder beim Labrador, wo sich in der Dissidenz hauptsächlich die "Der ist was besonderes, weil der is' silber!"-Leute tummeln.
Auf der anderen Seite - und da tu' ich mir mit der Pauschalisierung, dass Diss-Züchter faul/nicht objektiv sind/nur auf Farbe züchten wirklich schwer - gibt's natürlich auch mehrere Beispiele, wo die Dissidenz eine mindestens ebenso gute, wenn nicht sogar bessere Anlaufstelle sein kann. Und das müssen nicht mal unbedingt Rassen sein, die streng auf Leistung selektiert werden: beim Großspitz z.B. wurde die strikte Trennung der Varietäten und Farbschläge jahrelang entgegen jeder Vernunft und begründeter Kritik durchgehalten - weil's ja total sinnig ist, bei einer Rasse, die kurz vor'm Aussterben ist, schwarz und weiß voneinander zu trennen, damit die Hunde bloß keine Abzeichen haben...
Oder beim Collie: die Trennung in Kurz- und Langhaar ist doch vollkommen willkürlich und bei dem hohen Prozentsatz von MDR1-betroffenen Hunden und der verhältnismäßig kleinen Zuchtbasis jetzt auch nicht sooo sinnvoll. Außer dem rein optischen Merkmal der Felllänge spricht doch da nix gegen gelegentliches Gegenseitg-Einkreuzen (... und wenn man sich die Plüschmassen mancher LHCs anguckt, wäre das vielleicht sogar ein wünschenswerter Schritt hin zu gemäßigterem Fell).
Edit: Das hat jetzt zugegebenermaßen wenig mit Qualzucht zu tun
- nur so als Randbemerkung zum Thema "Dissidenz lieber Finger weg, dahin wandern nur die Züchter ab, die's im jeweiligen RZV des VDH nicht packen" (überspitzt gesagt
).
-
Ich sag ja, weiße Raben. Gibt es, aber die rauszusuchen...
Das ist wie die Behauptung, in einer "Qualzuchtrasse" gäbe es auch gesunde Hunde. Da kommt (zu Recht oft) der Einwand, daß aber die Rasse an sich aufgrund der lange bevorzugten Übertypisierung eben krank sei.
-
Naja, dieses Pro/Contra Diss/VDH finde ich nicht zielführend.
Man kann ja nicht einfach VDH in den einen Topf schmeissen - und alles andere in den anderen. Ich kann z.B. nachvollziehen, wenn jemand Pudel züchten möchte, ohne sich an Ausstellungsfrisuren halten zu müssen. Die haben nun mal nix mit Gesundheit zu tun (und wenn jetzt wieder jemand mit der Haarqualität ankommt...)
Es ist ja leider einfach so: Wenn ich gefragt werde, wo man sich einen Hund kaufen soll, würde ich gerne sagen können: VDH - dann bist du auf der sicheren Seite.
Geht aber nicht so einfach. Und das ist schade. Denn der VDH ist das einzige Gütesiegel, auf das man eigentlich vertrauen können sollte... bei jeder Rasse.Und "testen" ist ein schönes Wort, das genau was umschreibt? Neue Farbschläge einkreuzen, aber natürlich zur Erhaltung der Gesundheit und nicht um Sonderfarben teuer verkaufen zu können. Züchten mit Hunden ohne gesicherte Abstammung und ohne untersuchte Eltern. In die Zucht bringen des eigenen Lieblingsrüden, der im VDH aber auf Grund der C-Hüfte oder der massiven Zahnfehler nicht zum Einsatz kam. Um die Arbeitsprüfungen zu umgehen, auf die man keine Lust hat oder die der eigene Hund nicht bestehen würde....
Mag es alles geben. Glaube ich dir sofort. Bei Diss vorsichtig zu sein, ist absolut ratsam, kein Widerspruch hier.
Wenn ich Gsundheitstests schreibe, meine ich aber genau das. Und lesen kann ich auch (die Ergebnisse)
Ich wollte ja nur sagen: Es gibt auch Gründe, aus dem VDH auszutreten, die nicht unbedingt was mit Drückebergerei zu tun haben. -
@Achtfastneun Also pflegen muss man seine Haut nicht wirklich, im Winter, wenn es sehr windig ist, creme ich ab und zu seine Ohren mit Glysolid ein, wenn die Haut dort sehr trocken ist. In der Pubertät hatte er mal kurz eine Phase mir vielen Pickeln und Mitessern, da gab es dann ab und an ein Zucker-Honig-Peeling, aber das war echt eine Phase von zwei, drei Monaten.
ansonsten wird er aber sehr gerne gepflegt, also er hätte sicher nichts gegen tägliche Massagen mit Creme einzuwenden, aber notwendig ist es nicht
Mantel braucht er im Winter, wenn es sehr windig ist oder wir viel herumstehen, und da hat er auch kein extrawarmes Modell.
Und in Watte packen kann man den Hund nicht, der ist nämlich komplett schmerzresistent und klettert auch mal durch den StacheldrahtUnd dass Nackthunde nicht ins Wasser sollen, ist auch Blödsinn - Er riecht halt nachher eventuell nach Gammelweiher, aber dann muss man ihn halt waschen. Ist aber beim Fellhund nicht anders.
Und ich weiß ja nicht, wo du herkommst, aber Nextic freut sich in der Regel über jedes Opfer, dass er zu stundenlangem Streicheln verdonnern kann
Das hört sich ja alles wirklich sehr unkompliziert an. Zum streicheln würde ich mich gerne verdonnern lassen, du kommst aber aus der Nähe von Wien oder? Ich komm vom Bodensee, vllt mache ich ja mal irgendwann Urlaub in Österreich und komme zum Nextic-"Sightseeing".
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!