Neuer Hund (6 Monate) und ein paar Fragen

  • Hallo liebe Hundeerfahrene,



    ich habe vor 3 Tagen meine kleine zu mir nach Hause geholt. Sie ist mein erster Hund.



    Feta ist ein Foxterrier / Old English Bulldog Mischling (sind auch noch andere Rassen drin denke ich, die Elterntiere sahen sehr „vermischt“ aus.) Sie ist 43 cm und wiegt knapp 14 kg.
    Sie ist jetzt ziemlich genau 6 Monate alt. Groß geworden ist sie auf einem Hof und war auch die meiste Zeit nur dort (2-3 mal war sie draußen im Gelände und zu den Tieraztterminen ist sie auch mal im Auto gefahren). Anfangs war sie dort mit Eltern und Geschwistern, die letzten 3 Wochen nur mit den Eltern. Das heißt, sie hat in ihrer Prägephase wenig Eindrücke sammeln können in Bezug auf: Straßen / Straßenverkehr, Wohnung, Alltagsgeräusche in der Wohnung, Fahrräder u.v.m.
    Erziehung hat sie gar keine erfahren. Sie kannte bisher nur wenige Menschen, Kinder und einen Kater.
    Stubenrein ist sie auch nicht gewesen. Hat aber bisher nur 1x am ersten Tag in die Wohnung gekackt, sonst immer alle Geschäfte draußen erledigt. Ich lobe sie dann überschwenglich. Ich gehe alle 4-5 Stunden etwa mit ihr raus. Eine größere Runde am Tag die anderen 15-20 min.



    Die Heimfahrt (1 Stunde) im Auto hat sie super mitgemacht. Auch das anlegen des Halsbandes und der Leine machten ihr keine Probleme (am Halsband kratzt sie manchmal, aber nur in der Wohnung, draußen gar nicht). Die erste Gassirunde habe ich mit ihr in unserem grünen Innenhof gemacht und das ging super und ohne Probleme. Als ich das erste mal mit ihr auf den Fußweg raus bin wollte sie keinen Millimeter laufen, hat sich auf den Boden gelegt, eingekniffener Schwanz und Rückwärts-Kriechgang. Mit Geduld und ruhigen Worten und dem schützenden neben ihr laufen klappt es heute schon prima. Sogar an einer etwas befahreneren Straße. Etwas ängstlich ist sie noch aber kein Vergleich zum ersten Tag. Im Wald ist sie Staubsaugermäßig am hin und herlaufen und interessiert sich die Bohne für mich. Auf der Wiese ebenso.



    Zuhause hat sie die Wohnung erkundet und scheint sich wohl zu fühlen. Ihren Platz hat sie gleich angenommen, auch ihr Futter. Gespielt hat sie bisher noch nicht wirklich. Habe ihr verschiedene Dinge angeboten, sie dann aber damit in Ruhe gelassen, als sie kein Interesse zeigte.



    Zu Hause reagiert sie meistens schon recht gut auf mich, wenn sie nicht abgelenkt ist. Kommt ab und zu zum schmusen und zieht sich dann wieder auf ihren Platz zurück. Nach 2 Tagen kann sie jetzt schon „Sitz“ wenn es Futter gibt (ich füttere sie aus der Hand und eine bessere Bindung zu bekommen).



    Nun zu meinen Fragen an euch:



    Wann sollte ich eurer Meinung nach mit der Erziehung beginnen? Gleich oder ihr noch Zeit zum eingewöhnen geben?
    Sollte ich ihr zunächst nur Dinge in der Wohnung beibringen?
    Wann und wie kann ich draußen anfangen mit ihr zu üben (auf Leckerlis reagiert sie nur in der Wohnung, draußen ist jede Art von Nahrung für sie uninteressant)?



    Ich möchte auch gern mit ihr in die Hundeschule, bin aber allgemein erstmal skeptisch was Hundeschulen und ihre Kompetenzen angeht. Ich möchte keine gewaltvolle Erziehung a la Leinenruck etc. Ich werde im Freundeskreis bei anderen HundebesitzerInnen mal nachfragen.



    Wenn ihr noch gute Tipps für die Anfangszeit habt, bin ich dafür dankbar. Zwar ist jeder Hund verschieden, aber einige Dinge sind schon ähnlich denk ich.
    Ist mein erstes mal in so einem Forum, sorry wenn es zu lang ist ;)



    Danke euch schonmal!

  • ich versteh deine Frage nicht richtig. Du erziehst sie doch bereits.


    Sie lernt gerade Stubenreinheit, Laufen an der Leine, sie lernt wo ihr Platz daheim ist, sie lernt ihre neue Umwelt kennen, auf ihren Namen hören (wichtig fürs Rückruftrainiing), dass es Futter niemals in Ruhe aus dem Napf gibt sondern nur bei dir über Arbeit (Konzentration auf dich), du hast ihr sogar schon die Anfänge von Sitz beigebracht.


    Das sollte doch eigentlich für den Anfang genügen. Du hast sie doch erst 2 Tage. Was genau möchtest du denn jetzt noch alles von ihr?

  • Für mich liest sich das auch,als seid ihr schon auf dem richtigen Weg:-)


    Alles in der Ruhe,nicht zu viel verlangen und kein unter Druck setzen,so wie es euch angemessen erscheint würde ich in kleinen Schritten weiter machen

  • Gib ihr draußen ihre Zeit. Sie hat da noch Angst, muss erst verstehen lernen, das es ok ist. Lass ihr die Zeit die sie braucht, Hundeschule erst mal auf Eis legen. Versuche eher ihr die Aussenwelt gefahrlos zu machen. Solange sie so reagiert, würde ich persönlich erst mal keine anderen Kontakte zulassen. Sie soll erst einmal Vertrauen in euch fassen.
    Es läuft doch schon sehr gut.
    Wiesen und Wald bedeutet ja ein wenig Aufregung, soviele Gerüche. Lass sie da nicht ohne Leine. Gebt euch jetzt erst mal etwas Zeit, es läuft ja auch gut oder.

  • Wann sollte ich eurer Meinung nach mit der Erziehung beginnen? Gleich oder ihr noch Zeit zum eingewöhnen geben?
    Sollte ich ihr zunächst nur Dinge in der Wohnung beibringen?
    Wann und wie kann ich draußen anfangen mit ihr zu üben (auf Leckerlis reagiert sie nur in der Wohnung, draußen ist jede Art von Nahrung für sie uninteressant)?

    Ich habe meine Hündin auch mit 6 Monaten bekommen, bei ihr war das recht ähnlich.


    Mit der Erziehung habe ich sofort begonnen, nämlich mit der Stubenreinheitserziehung und damit, dass ich ihr zeige, welche Hausregeln es bei uns gibt, mit der Leinenführigkeit, mit der Alltagstauglichkeit wie Spazierengehen, keine Angst vor Autos zu haben usw. usw..
    Sie musste erst mal ihre neue Welt kennenlernen, das reicht für die ersten Wochen vollkommen aus, dafür braucht es keine extra Kommandos wie sitz, platz oder Ähnliches.
    Auf Leckerlies wird sie draußen erst reagieren, wenn ihr nicht mehr alles unheimlich ist und sie mehr Vertrauen zu dir gefasst hat.
    Gib ihr noch ein paar Wochen Eingewöhnungszeit bis der Hund richtig aufgetaut ist und sich in euren Alltag eingefügt hat und sich an alles was dazugehört gut gewöhnt hat und auch erst dann würde ich persönlich eine Hundeschule besuchen, vorher macht das m.E. nicht viel Sinn.

  • Vielen Dank jetzt schonmal für eure Worte. Ich möchte Feta natürlich nicht überfordern, aber da ich keine Erfahrung mit Hunden hatte bisher bin ich noch etwas unsicher. In der Theorie klingt alles so einfach ;)
    Ich muss eben auch lernen (zum Bsp. Geduld) und nicht bloß der Hund. Ich bin optimistisch, dass wir uns gut kennenlernen und ein super Team werden.

  • Hey


    ich weiß selber das es alles nicht so einfach ist. habe meinen Hund auch erst mit 5 Monaten bekommen, er kommt aus Griechenland und kannte so ziemlich Garnichts. Aber ich schließe mich den anderen an, das man sofort anfangen soll zu erziehen, jetzt ist noch die Beste Zeit. Wenn der Hund erstmal ''erwachsen'' ist, ist es schwer einige Macken raus zu bekommen. Man braucht etwas Geduld, ruhe und Zeit. Man muss ja auch eine Vertraute Basis schaffen aber eben auch klar machen wer das sagen hat. Hunde brauchen das. Ich wünsche dir viel glück mit Feta :)

  • Gib ihr erstmal Zeit, richtig anzukommen :smile:
    Am Anfang ist anstrengend genug für sie, mit den ganzen neuen Umweltreizen klar zu kommen. Du musst schauen, wie du am besten vorgehst, damit sie sich sicher fühlt. Bei meiner Hündin hat locken oder gar vorwärts ziehen überhaupt nichts gebracht. Am Anfang sind wir bei allem, was neu und seltsam war (Parklücken, Gras, Straßenbahngleise, ...) stehen geblieben, haben uns alles in Ruhe angesehen und irgendwann hat sie sich entspannt und wir konnten weiter gehen. Da hat eine Runde über den Park schonmal ne Stunde gedauert (das sind vielleicht 500m Strecke :D ). Die Hündin einer Bekannten hingegen wird unsicher, wenn ihr Mensch stehen bleibt, ihr hilft es mehr in Bewegung zu bleiben. Für dich und deine Hündin musst du eine passende Strategie finden.
    Gib ihr auf jeden Fall Zeit. Meine Flora brauchte etwa einen Monat, um richtig anzukommen, Vertrauen zu mir aufzubauen und offen zu werden, um überhaupt Kommandos wie Sitz zu lernen. Außerdem hat es ihr geholfen, wenn ich mich zurückgehalten und sie nicht bedrängt habe. Wenn sie schmusen will, kommt sie zu mir (das machen wir heute noch so, weil sie schnell unsicher wird) und sobald sie beschwichtigt (übers Maul lecken, weggucken, gähnen etc.) wende ich mich ab und lasse sie in Ruhe.
    Wir haben nach etwa einem halben Jahr mit der Hundeschule angefangen. Ich hatte es vorher schonmal probiert, aber da war sie noch viel zu unsicher. Inzwischen hat sie Vertrauen zu mir, sodass sie sich auf dem Platz überhaupt erst genug entspannen kann, um etwas zu lernen.
    Also, mach dir keinen Stress :smile: Vertrau auf dein Gefühl, ihr werdet das schon machen :bindafür:

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich schreib mal einen kurzen Zwischenstand nach den ersten 5 Tagen mit Feta.


    Zu Hause klappt alles soweit prima mit ihr. Sie hat schon verstanden, dass sie nicht in mein Bett darf (obwohl das nur 15 cm höher ist als ihr Hundebettchen, was neben dem Bett liegt) und legt sich immer in ihr Hundebett. Sie hat jetzt auch von sich aus angefangen ein bisschen zu spielen (zusammengeknotete Socke und Gummiwurst) und kommt weiterhin zu mir, wenn sie kuscheln möchte. Zweimal hab ich ihr für eine halbe Stunde einen Kauknochen gegeben, den liebt sie.


    Wenn es heißt Gassi gehen ist sie sehr zurückhaltend, da hat sie keine Lust drauf. Ich hab sie jetzt immer mit etwas leckerem in den Hausflur gelockt. Das geht halbwegs. Wir wohnen im ersten Stock, deswegen muss ich sie die Treppen tragen (bis sie ausgewachsen ist würde ich das gern noch machen, hat die Tierärztin auch empfohlen), das mag sie gar nicht.
    Habt ihr da vielleicht einen Trick wie ich ihr das schmackhafter machen kann?


    Draußen ist es mal so, mal so. Je nachdem wie viele Leute und Autos und andere Hunde unterwegs sind. Manchmal gehts noch in den Rückwärtsgang, aber die meiste Zeit klappt das laufen. Spaß hat sie jedoch noch nicht daran und auf mich reagieren ist da auch Fehlanzeige. Zu viele Eindrücke wahrscheinlich. Auf einer eigezäunten Wiese lasse ich sie frei laufen, da schaut sie auf jeden Fall immer wo ich bin und folgt mir meistens. Auf dem Feld hatte ich sie an der 10m Leine, die reizt sie auch nicht aus und schaut immer wo ich bin. Ich überlege einen Futterdummy auszuprobieren, gute Idee?


    Ich hab ihr jetzt das Halsband zu Hause immer abgenommen, weil sie wahnsinnig daran scharrt, wenn wir zu Hause sind. Sollte ich es lieber einige Tage einfach drum lassen und hoffen, dass sie sich daran gewöhnt? Ich will sie ja auch nicht quälen. Ich würde auch lieber auf ein Geschirr umsteigen nur hab ich Angst, dass es dann noch schwieriger wird sie zum Gassi gehen zu animieren.


    Puh, schon wieder so viel Text. Danke fürs lesen :)


    PS: Noch ein Frage hätte ich. Ich würde gern nächste Woche meine Eltern besuchen und auch dort übernachten. Meint ihr das ist noch zu früh mit der kleinen Wurst?

  • Wenn Deine Eltern einen Fliesenboden haben, dann kannst Du es versuchen :hust: . Der Unterschied ist immer Deine Einstellung zu dem, was Du mit ihr machst. Handelst Du Tierarzt, Gassi, eine Hauptmahlzeit, Autofahren... als das Normalste dieser Welt ab, dann wird sie auch nicht hektisch. Machst Du um irgend eine Sache ein "Gedöns", wird sie den Rückwärtsgang einlegen.
    Mein früherer Hund, ein grosser Schäferhund-Bernersenn-Rüde, kam mit 5 Monaten zu mir und war schwer misshandelt worden und ein psychisches Wrack. Da kannst du dir Stress nicht erlauben. Ich nahm ihn einfach überall hin mit, mein kleiner Sohn war auch mit dabei. Ob Urlaub oder Einkaufen, Pferdestall oder Kindergarten, Benny war einfach dabei, wurde von mir etwas beschützt und die Mitmenschen ruhig informiert und alles wurde gut. Du machst das schon ganz prima!

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