Erhöhte Gallensäurewerte

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe eben einen Anruf von meiner Tierärztin bekommen.
    Ilda bekommt ja aufgrund ihrer Epilepsie Phenobarbital in geringster Dosierung (2 Luminaletten am Tag) seit letztem Dezember.
    Beim Blutbild im Januar waren alle Werte okay. Ich habe letzte Woche dann mal ein explizites Leberprofil in Auftrag gegeben.
    Heute bekam ich den Anruf: Alle Werte (habe noch B12 und Pankreas mittesten lassen) sind okay, also auch die anderen Leberwerte.
    Aber die Gallensäure ist wohl zweifach erhöht.


    Nun haben wir morgen um 18Uhr einen Termin für einen Ultraschall.
    Ich habe leider absolut keine Ahnung von der Leber. Ilda hat ja ungefähr alles mitgenommen was geht (Giardien, hochgradige Futtermittelallergie,
    ständig wiederkehrende Pankreatitis, Epilepsie), aber die Blutbilder waren immer top.
    Wobei ich eben nachgesehen habe und die Gallensäure offenbar nie mitgetestet wurde. Vielleicht ist die nur in dem Leberprofil mit drin, ich weiß es nicht.
    Oder sie hat irgendeine Bezeichnung, die ich nicht kenne. Keine Ahnung.
    Ich hab ja irgendwie auch die Hoffnung, dass das ein falscher Wert ist, weil er offenbar extra aufgeführt ist, wir den aber gar nicht beantragt hatten. Habt ihr
    da Erfahrung mit Laboklin?


    Naja. Hin oder her. Morgen gehts zum Ultraschall. Falls hier wer Erfahrung hat: Was sollte ich jetzt nachfragen? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und welche nicht?
    Und sollte ich damit lieber in eine Klinik gehen?
    Hatte wer schonmal was Ähnliches?
    Ich vertraue meiner Ärztin schon, aber ich bin gerne vorbereitet.


    Viele Grüße


    Lara und Ilda


    Edit: Achso. Bei der Epiabklärung im November hatte die Tierklinik Ammoniak getestet. Das war komplett unauffällig.

  • Nur aus der Humanmedizin - da gibts isoliert erhöhte Gallensäuren bei intra- oder posthepatischen Obstruktionen (Verlegung in oder hinter der Leber), z. B. durch Gallengangs-Steine oder Gallensteine. Die gibts beim Hund auch.


    Deshalb ist der Ultraschall auf jeden Fall Diagnostik der Wahl. Bei einer Pankreatits kann auch mal die Gallenblase mitentzündet sein, oder durch die Schwellung des Pankreas der Gallenabluss behindert werden, was die Steinbildung begünstigt.


    War Ilda nüchtern bei der Blutentnahme und wenn ja, wie lang?


    LG, Chris

  • Super. Vielen Dank für die Antwort!


    Gallensteine oder eine andere Verengung vermuten sie auch.
    Das mit der Pankreas klingt interessant. Der Wert war ja in Ordnung, aber sie hatte und hat da oft Probleme. Eventuell hat sie dadurch ja was entwickelt..


    Ja, nüchtern war sie. Etwa 14 Stunden denn ich. Eventuell etwas mehr.

  • Die Nüchternzeit hat dicke gereicht - ein paar Stunden nach dem Futter, besonders, wenn es fetthaltig ist, können die Gallensäuren auch mal physiologisch etwas erhöht sein.


    Nach einer durchgemachten Bauchspeicheldrüsen- und sonstigen Entzündung kann sich das Gewebe etwas verändern, das kann schon mal sein, dass sich da dann Engstellen bilden, wo sich leichter Steinchen festsetzen.


    LG, Chris

  • Grad in Kombination mit Krampfgeschehen und erhöhten Gallensäuren sollte immer auch an einen Lebershunt beim Hund gedacht werden! Den kann man teilweise im Ultraschall darstellen, manchmal benötigt man CT oder Angiographie.



    In der Regel machen wir bei Gallensäuren auch immer nochmal einen Gallensäurenstimulationstest. (Blutabnahme nüchtern und einige Stunden später nach Fütterung).


    Aber auch bei anderen Erkrankgungen des Leber/Gallesystems können Gallensäuren mal erhöht sein. Erhöhte Gallensäuren wären für mich immer ein Grund zur weiteren Diagnostik.

  • Fetthaltig bekommt Ilda ja aufgrund der Pankreasproblematik sowieso nicht.
    Das mit der durchgemachten Pankreatitis klingt einleuchtend. Weil sonst geht es ihr aktuell wirklich gut.


    Das Krampfgeschehen haben wir ja komplett abklären lassen. Dort wurde auch Röntgen, Ultraschall vom ganzen Bauchraum und eben der Ammonikawert ganz 'frisch' abgeklärt. Alles ohne Befund.
    Ist Ilda für einen Shunt nicht auch zu alt?
    Sie ist ja schon 5. Der Shunt war auch das erste was mir einfiel, weil man grad bei Epilepsie oft davon hört. Aber im Zuge dessen bin ich auf das Alter gestoßen.


    Weitere Diagnostik wird auf jeden Fall eingeleitet. Die Ärztin hat uns ja direkt morgen den nächsten Termin zum Ultraschall gegeben. Würdest du dann den Stimulationstest vorher machen lassen oder ruhig auch den Ultraschall morgen direkt?

    Edit: Also zu alt für den Shunt im Sinne von, dass jetzt erst was auftritt.

  • Ich kenne eine Hündin, die ist über 10 Jahre alt und da wurde nun letztens nur aufgrund erhöhter Gallensäuren der Shunt entdeckt, der ihre lange Krankengeschichte leider erklärt.


    Es gibt ja viele unterschiedliche Shunts, nicht alle sind so hgr, dass sie einem direkt ins Auge srpingen.
    Ammoniak ist in der Diagnostik ja auch manchmal ein schwieriger Wert.


    Es muss ja gar kein Shunt sein, ich kenne deinen Hund nicht, die Vorgeschichte auch nicht - aber ich denke ich würde auf jeden Fall in diese Richtung nochmal schauen. Nur als Anmerkung ;-)

  • Okay, das ist ja echt interessant!
    Magst du mir eventuell kurz zusammenfassen, was die Krankengeschichte war?
    Weil mit Ilda 'kämpfe' ich ja auch schon seit ich sie habe gegen diverse Gebrechen :/


    Danke auf jeden Fall schonmal für den Hinweis. Nun frage ich mich natürlich, ob dann der Ultraschall das richtige morgen ist. Denn den hatte ich ja schon in einer wirklich guten Tierklinik. Und da war die Gallenblase und Leber ohne Befund.
    Wobei, ist wahrscheinlich der erste Schritt bei der Diagnostik. Es könnte ja durchaus auch was Anderes sein, was man im Ultraschall eventuell gut erkennen kann..

  • Ultraschall ist auf keinen Fall verkehrt, aber schließt den Shunt nicht komplett aus.


    Die Hündin hatte Phasen mit Apathie, Tremor, Fresssucht, Gewichtsverlust, Koordinationsstörungen, Erbrechen, Durchfall, teilweise schreckhaftes Verhalten, epileptiforme Anfälle etc.
    Sie hat einen partiellen Shunt und eine viel zu kleine Leber. Im Ultraschall konnte die Diagnose von einer Spezialistin dann gestellt werden, obwohl die Hündin selbstverständlich in Vergangenheit oft den Tierarzt gesehen hat.

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