Wie kann ich ihr helfen?
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Hallo,
es geht um meine 3-jährige Deutsche Schäferhündin Nova.
Nach einer Situation vor ein paar Tagen, stelle ich mir die Frage, wie ich ihr in bestimmten Situationen am besten Sicherheit vermitteln kann:
Nova war bereits bei Beginn der Runde ungewöhnlich nervös, ich weiß nicht, ob das nicht vielleicht mit reinspielte, wie die Begegnung verlief.
Ich war ein kurzes Stück mit einem bekannten HH und seinem Hund, den wir zufällig getroffen haben, unterwegs und wir haben uns unterhalten.
Nova kennt den Hund und seinen Besitzer, seit sie etwa 6 Monate alt ist.
Der Besitzer versucht anfangs immer, Nova zu locken um sie zu begrüßen, worauf sie allerdings meist nicht reagiert.
Mit dem Hund hat sie, als sie noch jünger war, sehr gerne und viel getobt, inzwischen ist es jedoch nur noch ein kurzes begrüßen, dabei evtl. ein wenig toben und dann ruhig nebeneinander laufen/schnüffeln. Jedenfalls lief meine Hündin nach der Begrüßung des Hundes ruhig zwischen mir und dem anderen HH, der sein Fahrrad schob.
Was genau dann geschah, habe ich leider nicht mitbekommen, ich hab nur Nova kurz laut aufjaulen gehört und einen hüpfer in die Luft machen sehen und danach hat sie sich auch direkt, mit fetter Bürste, zwischen meine Beine geschoben, ist an mir hochgesprungen und hat dabei "japsend gebellt/gejankt".
Ich vermute, dass der Besitzer des anderen Hundes sie unerwartet am Rücken berührt hat, weil er sie streicheln wollte.
Nova hat sich ziemlich heftig erschrocken...
Naja, Nova war danach ziemlich durch mit den Nerven, hat sich nicht mehr in seine Nähe getraut und seinen Hund, der sie zum toben aufforderte knurrend und bellend abgeschnappt und kurz verjagt.
Als er dann mit seinem Hund weitergefahren ist, ist sie mit aufgestellter Bürste und in einem halben Bogen von seinem Rad weggeschlichen, als er aufstieg.
Den Rest der Runde lief sie dann sehr viel in meiner Nähe und hat mich oft angeschaut.Ein ähnliches Verhalten zeigte sie vorher schon ein paar mal.
Der Besitzer eines ihrer liebsten Hundefreunde, schimpft seinen Hund ab und an recht laut.
Da versteckt sie sich dann auch immer zwischen meinen Beinen und/oder springt an mir hoch (beim letzten mal hat sie mich dabei im Gesicht gekratzt).
Dabei hat sie immer die Ohren leicht angelegt und das Nackenfell aufgestellt.
Allerdings beruhigt sie sich in den Situationen schneller und der Besitzer von dem Rüden bemüht sich deshalb sogar schon, nicht mehr so laut zu werden, wenn Nova dabei ist.Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Problem ist, denn solche Situationen kommen zum Glück nicht soo häufig vor.
Trotzdem hoffe ich, dass ihr vielleicht ein paar Tipps habt, wie ich mich in solchen Situationen verhalten sollte und wie ich ihr am besten Sicherheit vermitteln und ihr zeigen kann, das ihr nichts passiert.
Bisher habe ich sie, wenn sie an mir hochsprang, vorsichtig an der Brust runter geschoben, unten gehalten und sie ignoriert, bin aber nicht sicher, ob ihr das hilft.
Ich fürchte jetzt (nachdem ich darüber die letzten Tage viel nachgedacht habe), dass sie sich durch das "Ignorieren" eher allein gelassen fühlen könnte.
Dadurch, das sie sich zwischen meine Beine stellt, zeigt sie ja, dass sie Schutz bei mir sucht, oder nicht?
Und auch, wenn das jetzt vielleicht sehr vermenschlicht klingen mag, habe ich bei dem hochspringen oft das Gefühl, das sie am liebsten auf den Arm genommen werden möchte. Dafür ist sie nur leider zu schwer.
Wäre es besser, mich zu ihr zu hocken und sie zu streicheln bis sie sich beruhigt hat? Oder würde das ihre Unsicherheit verstärken?
Ich bin einfach unsicher, wie ich mich in solchen Momenten am besten verhalten soll und möchte nicht, dass sie sich alleine gelassen fühlt und das irgendwann vielleicht selber regelt (indem sie abhaut oder
vielleicht sogar nach vorne geht??).
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Eine meiner Hündinnen reagiert ähnlich, wenn sie Angst hat oder sie etwas verunsichert. Sie sucht dann auch Schutz bei mir, indem sie zwischen meine Beine flüchtet. Ich gewähre ihr dann auch den Schutz, ich lasse sie zwischen meinen Beinen und lege ihr beruhigend die Hand auf den Rücken. Dann versuche ich, die Situation aufzulösen, indem ich mit ihr in einem Bogen weitergehe.
Das funktioniert sehr gut. Sie bekommt den Schutz, den sie in dem Moment braucht und ich gebe ihr Sicherheit und löse dann das Problem. -
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Ich fürchte jetzt (nachdem ich darüber die letzten Tage viel nachgedacht habe), dass sie sich durch das "Ignorieren" eher allein gelassen fühlen könnte.
Ich denke, da hast du recht.
Dadurch, das sie sich zwischen meine Beine stellt, zeigt sie ja, dass sie Schutz bei mir sucht, oder nicht?
Das sehe ich genau so.
Wäre es besser, mich zu ihr zu hocken und sie zu streicheln bis sie sich beruhigt hat? Oder würde das ihre Unsicherheit verstärken?Würde ich so machen. Früher hieß es immer, man soll Angst ignorieren, aber diese Ansicht ist überholt.
Ich bin einfach unsicher, wie ich mich in solchen Momenten am besten verhalten soll und möchte nicht, dass sie sich alleine gelassen fühlt und das irgendwann vielleicht selber regelt (indem sie abhaut oder
vielleicht sogar nach vorne geht??).Genau das ist das Risiko, wenn sie keine Unterstützung von dir bekommt.
Im übrigen schreibst du, sie war schon bei Beginn des Spaziergangs ungewöhnlich nervös. Könnte vielleicht Schmerz oder körperliches Unwohlsein eine Rolle spielen? Eine plötzliche Berührung einer empfindlichen Stelle kann schon zu so einer heftigen Reaktion führen.
ich hatte Ähnliches schon bei meiner Pudelhündin, die damals wohl unter leichten Bauchschmerzen litt.Dagmar & Cara
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Stimme Dagmar & Cara zu, man sollte vorsichtshalber kontrollieren lassen, ob hier nicht ein Schmerzproblem vorliegt. Die Reaktion schien ja schon sehr heftig gewesen zu sein.
Außerdem darf man nicht vergessen, wenn ein Hund schmerzen hat, dann ist im instinktiv ja auch bewusst, das er bei einer möglichen Auseinandersetzung ein "Problem" hat, dies kann auch zu gesteigert Angst oder Aggression führen.
Schaden würde das auf keinen Fall und falls du "Glück" hast und es doch kein "Schmerzproblem" ist, dann bist du wenigstens auf der sicheren Seite. -
Ich empfinde es als immens wichtig, dass sie jederzeit bei dir Schutz suchen darf. Sie scheint das ja von selbst so zu brauchen/einzufordern, also gibst du ihr so die Sicherheit die sie braucht.
Ich würde auch in Zukunft nur ausgewählte Kontakte an Hunden zulassen und Menschen sagen, dass sie sie bitte ignorieren sollen (was leider oft schwer ist, scheinbar wollen viele "liebe" Schäferhunde sehr gern anfassen
)Das sie so empfindlich reagiert, kann natürlich auch eine Schmerzreaktion sein. Allerdings macht das die Malimixhündin einer Bekannten auch, wenn sie von anderen gegen ihren Willen angefasst wird. Sie schreit dann oft wie ein Kaninchen, quasi zur Abwehr.
Meine ist da auch etwas sensibel mit. Aber in die andere Richtung, sie löst ihren inneren Konflikt mit fiddeln (insbesondere bei großen/lauten Menschen, oder auch bei Hunden die auf Abschnappen nicht reagieren). Kommt es (obwohl ich da mittlerweile recht vorrausschauend handel) dazu, dass sie sich gezwungen fühlt so zu agieren, nehme ich sie ruhig und bestimmt am Halsband und gehe weiter. Mache da selber allerdings wenig "Trara" drum, also ich steige da nicht unbedingt mit streicheln und beruhigendem Sprechen drauf ein, sondern halte sie bei mir und gehe kommentarlos weiter. Wenn ich merke, dass sie dann wieder bei mir und bei sich selbst ist, schaut sie mich meist an, ich sage ok und lasse sie wieder ihrer Wege laufen.
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Vielen Dank für die Antworten

Okay, ich werde ihr dann weiterhin erlauben, sich zwischen meine Beine zu stellen und wenn sie sich nicht durch ruhiges streicheln beruhigen lässt, von dem "Auslöser" weggehen.
@dagmarjung @Anivitalis
Ich glaube eigentlich nicht, dass sie Schmerzen hat.
Sie bewegt sich "normal", nicht verkrampft oder so, ist nach dem aufstehen wenn sie (länger, z.B. morgens) gelegen hat nicht verkrampft/versteift und streckt sich ohne aufzujaulen, tobt viel rum und zeigt keinerlei Schmerzanzeichen, wenn ich oder Familienmitglieder/Freunde sie streicheln.
Allerdings bin ich kein Tierarzt.
Sie hat sich die letzten Tage wieder 'wie immer' verhalten, war nicht mehr so schreckhaft wie an dem Tag, war fröhlich, hat normal gefressen, gespielt...
Sie ist sehr sensibel und manchmal eben etwas schreckhaft.
Ich denke, es lag wirklich nur daran, dass die Berührung für sie so völlig unerwartet kam.Sie hat an sich auch kein Problem damit, von Menschen, die sie "kennt" angefasst zu werden.
Von vielen HH, die wir regelmäßig treffen, lässt sie sich gerne streicheln und freut sich, diese zu sehen.
Die meisten warten jedoch, bis sie von alleine kommt und sich kraulen lässt (der HH aus der 1. Situation im Eingangsbeitrag übrigens normalerweise auch. Ich glaube, er hatte einfach nicht nachgedacht als er sie angefasst hat).
Von Fremden Menschen lasse ich sie nicht anfassen und sie sucht von sich aus, meistens, auch keinen Kontakt zu Fremden.
Und Hundekontakt gibt es an sich eh nur ausgewählt, mit Hunden die sie schon lange kennt. -
Nova war bereits bei Beginn der Runde ungewöhnlich nervös,
Hast du eine Vermutung woher das gekommen sein könnte? Vielleicht ging es ihr da schon irgendwie nicht gut oder sie hat sich vor dem Gassi schon vor irgendetwas erschreckt?
Habt ihr den Hundehalter danach noch mal getroffen? Ich würde ihn direkt fragen, ob er sie angefasst hat oder ob er etwas anderes mitbekommen hat.
Wenn sie laut aufjault, dann geht man ja erstmal von Schmerz aus und ein normales Streichel dürfte sowas ja eigentlich nicht auslösen.
Oder hat sie sich vielleicht so erschrocken und deshalb gejault?
Vielleicht ist sie ja auch auf was spitzes getreten etc. und hat es mit ihm verknüpft?
Es freut mich in jedem Fall sehr zu hören, dass es Nova jetzt wieder gut geht!
Alles Gute für euch beiden!
LG, Tigre
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Nein, das weiß ich leider immer noch nicht. Ich habe keine Ahnung, wieso sie so durch den Wind war und werde es vmtl. auch nicht mehr rausfinden können.
An dem Tag davor und auch an dem danach hat sie sich normal verhalten.Wir haben den HH heute nur aus der Entfernung gesehen, da hat Nova dann nur geschaut und (zum Glück) keine Angst/Unsicherheit gezeigt. Wenn sich das nächste mal die Gelegenheit zu reden ergibt, werde ich ihn mal fragen.

Ich vermute stark, dass sie so aufgejault hat, weil sie sich so sehr erschrocken hat. Sie lief halt ganz entspannt und hat nicht mit einer Berührung gerechnet...
Ob sie auf etwas spitzes getreten ist, weiß ich nicht, könnte gut möglich sein...
Obwohl sie dann eher kurz gehumpelt hätte (da ist sie ziemlich.. wehleidig. Wenn sie sich verletzt und deshalb laut gejault hätte, dann hätte sie ziemlich sicher auch die Pfote angehoben und gehumpelt)Sowas kommt ja zum Glück echt nicht täglich vor, ich wollte einfach wissen, wie ich mich dann am besten verhalte, wenn es das nächste mal vorkommen sollte.
Es ist jetzt nicht so, bzw. bisher war es noch nicht so, dass sie das mit den Hundehaltern verknüpft und denen dann die ganze Zeit aus dem Weg geht und diese dauerhaft meidet.
Wenn wir den anderen HH (den aus der 2. Situation) treffen, den treffen wir häufiger, freut sie sich jedes mal ihn zu sehen. -
Im "Erwachsenenalter" verändert sich der Hund ja auch nochmal, und es kann gut sein das sie diese Phase ja nun auch "ernster" macht, bzw auch zeigt, daß will ich nicht. Ich würde darauf achten, daß sie niemand einfach berührt. Und wenn sie so darauf reagiert, lass sowas nicht mehr zu, gib ihr Halt und Schutz. Auch wenn sie so eine freundliche Schäfi Hündin ist, reize es nicht aus.
Sie darf bestimmen wann es ok ist und wann nicht.
Zudem mit wem, was ich persönlich sehr wichtig finde.
Evtl ist sie auch an das Rad gekommen, hat evtl was gezwickt
Wenn sie zu dir kommt , nimm sie an. Gehe aus der Situation, und streichle langsam. Entspanne sie in dem du sie dementsprechend langsam beruhigend streichelst. Spreche ruhig auf sie ein. Es ist gut z.B. etc. Aber, geh mit ihr aus der Situation raus, bevor du das machst. Das braucht zwar Zeit, kann aber sehr hilfreich sein.
Situation verlassen, beruhigen....dann mit Abstand weiter. Und wenn du merkst, sie ist von Anfang an nervös, bringe sie nicht in solche Situationen, das ist meist kontraproduktiv. Dein Gefühl hat dir ja gesagt, sie ist nicht so gut drauf, dann mach lieber in solchen Momenten was mit ihr, was euch zwei betrifft
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Ich empfinde deinen Instinkt da auch als absolut gerechtfertigt.
Meine Hündin verhält sich in unsicheren Situationen genau so wie deine. Bei ihr ist das von Welpe an der Fall. Sie versteckt sich bei mir oder springt an mir hoch, will dann auch definitiv auf den Arm. Je nach "Bedrohungsgrad" reagiere ich unterschiedlich. Bei vorsichtigen Hunden oder komischen, aber ungefährlichen Objekten, bleibe ich bei ihr stehen, bzw. gehe neben ihr her und rede ihr gut zu. Bei etwas stürmischeren Hunden, darf sie meine Beine als Rückendeckung verwenden und ich drücke zu aufdringliche Exemplare dann auch leicht von ihr weg. Bei ganz wilden und deutlich größeren/schwereren Raketen-Hunden, die sie ernsthaft umrennen könnten, oder wenn ich das Gefühl habe, dass sie so Angst hat, dass sie abhauen könnte (z. B. ihr erster Krankenwagen mit Martinshorn an einer Kreuzung), hocke ich mich hin, so dass sie quasi unter mir, wie in einer Höhle sitzt. Das kommt aber sehr selten vor. Sie hat inzwischen deutlich mehr Selbstbewusstsein als früher, manchmal schon etwas zu viel für meinen Geschmack.
Ich hätte genau wie du Sorge, dass der Hund irgendwann nach vorn geht, wenn er das Gefühl bekommt, dass er keine Rückendeckung von seinem Menschen hat. Hier war eine Frau mit einem sehr ängstlichen Zwergdackel, die immer runter betete, der Hund müsse lernen, sich auch mal bei anderen Hunden durchzusetzen. Aber der Hund war total überfordert und reagierte schließlich mit sofortiger Flucht in den Wald, wenn er andere Hunde sah. Ich finde es in solchen Situationen tausendmal angenehmer für mich und sicherer für den Hund, wenn der bei Stress zu mir kommt, als wenn er auf eigene Faust sein Heil in der Flucht (oder im Angriff) suchen muss. Ich würde also an deiner Stelle auf meinen Instinkt hören und deine Hündin unterstützen / in Schutz nehmen. Ich glaube, dass sie eher unsicherer wird, wenn sie das Gefühl hat, sie steht in brenzligen Situationen alleine da.
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