Bin verzweifelt: Markieren im Haus

  • Wenn du das noch nicht ausprobiert hast, sind Zyklene und Adaptil definitiv einen Versuch wert!
    Adaptil gibts ja als Spray/Stecker, als Tablette und als Halsband. Das kann beim gleichen Hund aber unterschiedlich gut wirken... muss man testen.

    Ist bei ihm die SD mal gecheckt worden? (Sry, falls ich das überlesen haben sollte) Ist ja nicht so selten ein Faktor bei Hibbelhunden.

  • Achso, mal zwischendurch nochmal in den Garten hab ich auch versucht. Charly weiß dann nicht so richtig, was er da soll. Ich denke, er braucht die viele Ruhe schon. Schon allein, weil ihn die Geräusche von oben (wir haben eine separate Wohnung unter der von C) ziemlich stressen. Das verarbeitet er dann auch recht geräuschvoll im Schlaf. Da kläfft er sich dann regelrecht aus. Aber umziehen ist wie gesagt im Moment keine Option.

  • Ist bei ihm die SD mal gecheckt worden? (Sry, falls ich das überlesen haben sollte) Ist ja nicht so selten ein Faktor bei Hibbelhunden.

    Nein, noch nicht. Das stand zwar auf dem Plan, aber nachdem ich noch einiges aus seiner Vergangenheit erfahren (und A und C näher kennen gelernt) habe, ist mir vollkommen klar, warum er so ist. Ich glaube nicht, dass es an der Schilddrüse liegt. Ich denke eher, dass ich froh sein kann, dass er "nur" hibbelt!

  • Ich würde dir raten erst mal eine Sache auszuprobieren. Ansonsten weißt du immer noch nicht was der Auslöser ist (Stress Gewohnheit o.ä.).
    Rüdenwindel kann ich keine empfehlen. Unsere Tierärztin riet uns damals einfach in eine normale Windel ein Loch für den Schwanz reinzuschneiden, als er altersbedingt inkontinent wurde. Ausprobiert haben wir das aber nie (gab bei uns andere Lösungen). Dann würde ich einfach noch eine Boxershort oder ähnliches drüber ziehen, dann hätte er schon einiges an Arbeit vor sich. Du siehst ja auch wie er regiert. Anfangs einfach in deinem Beisein, dann kannst du das auch reglementieren.

    Ich bin mir nicht ganz sicher wo ich anfangen soll. Erst mal glaube ich, dass vieles auch durch dich gesteuert wird. Gerade Hibbelhunde reagieren oft super sensibel auf die Stimmungen. Du hast auch massiven Stress, das gepinkel, das Haus, was du vermutest was schuld ist, die neuen Möbel und und und. Ich sehe da in einem gewissen Maß auch da einen potentiellen Kreislauf (weshalb ich zur Windel greifen würde).

    Auch ist dieses Wegrennen ohne Ziel, ebenfalls bei Hibbelhunden, nicht untypisch. Stress abladen und Überforderung ohne Leine (da keine Ansprache, Rahmen und Struktur). Aber du lässt ihn ja jetzt eh an der Leine.

    Raus würde ich wie bei einem Welpen mit Struktur. Auch wenn er stubenrein ist, soll er bestenfalls noch mal lernen (trotz Windel), das Pinkeln nur draußen erwünscht ist. Ist nicht viel Arbeit und dann gehst du da auf Nummer Sicher.

    Ansonsten würde ich Tagebuch führen. Ist das ganze auf Stress zurückzuführen, dann wird er sich vermutlich/eventuell eine Alternativhandlung suchen. Also weiter beobachten, trotz Windel.

    Soweit ich das verstanden habe, hast du nur die ersten zwei Monate, als du ihn hättest nicht bei C gewohnt. Deshalb würde ich da jetzt nicht so eine wahnsinnige Bedeutung drauf legen. Bei dir war er unsicher, alles neu, alles anders, neue Orientierung. Das Haus von C kannte er bereits. Da er hier auch nichts schlechtes erlebt hat, sondern 'nur' struktorlosigkeit (ich weiß, das ist schlimm für Hibbelhunde aber trotzdem) würde ich einfach auch mal in Betracht ziehen, dass er sozusagen in gewohntes Umfeld zurück kam und deshalb dort anfing.

    Das Ganze sind natürlich in gewissem Maße Spekulationen. Wichtig ist einfach auch, dass du mal ein bisschen entspannter bist und deinen Hund auch entspannt 'behandeln' kannst.

    Ansonsten halte ich garten für wichtig. Reizarm und er kommt ein bisschen mehr raus. Er wird von selber merken was man da machen kann. Setz sich hin und lass ihn ausprobieren.

    Ach ja, Musik kann helfen, dass er nicht so viele Geräusche wahrnimmt (auch wenn er alleine ist) und dann besser schlafen kann.

  • Nein, du hast das falsch verstanden. Ich hatte ihn ein Jahr lang in meinem alten Zuhause und er zeigte diese Pinkel-Probleme nicht. Die tauchten erst auf, als ich zu C gezogen bin. Da ganz massiv, so dass ich ihn erstmal nicht mehr aus den Augen ließ. Er war dann immer bei mir mit im Zimmer, auch auf dem Klo, bis ich ihm dann irgendwann vertrauen konnte, dass er nicht gleich sofort lospinkelt, wenn ich ihm den Rücken zudrehe. Hat super geklappt, bis eben zur Sache mit dem Alleinbleiben (das hat im alten Zuhause auch super funktioniert, bei C nicht mehr). Da hat er mir das Wohnzimmer vollgepinkelt. Nochmal Alleinebleiben geübt und dann wars das. Und jetzt das im Schlafzimmer. Ich denke, das hat schon was damit zu tun, dass C gestern aus dem Urlaub zurück gekommen sind. Daran habe ich im ersten Moment nicht gedacht.
    Habe jetzt Adaptil und Zylkene bestellt, vielleicht bringts ja was. Ist auf jeden Fall günstiger als umziehen xD

    Als er mir im Freilauf abgedampft ist, war das auch nicht ziellos, das sieht bei ihm anders aus. Er hat irgendwas in die Nase bekommen und hat die Beine in die Hand genommen. Ohne Leine heißt ja nicht ohne Führung. Er musste im Freilauf auch immer seinen Radius einhalten wie an der Schlepp auch. Vor uneinsichtigen Kreuzungen oder wenn uns jemand entgegen gekommen ist, habe ich ihn ohne Leine ins Fuß genommen, jeden freiwilligen Blickkontakt bestätigt. Er war permanent ansprechbar, sonst wäre die Leine sowieso ganz schnell wieder am Hund gewesen. Da wollte er halt einfach zu was auch immer hinrennen und wusste genau, Frauchen kann mir ohne Leine eh nix...

    Entspannt und Garten ist auch so eine Sache. Er entspannt im Garten nicht. Er ist ein Spitz und nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Er bewacht den Garten und ich muss auch da die Auslöser vor ihm sehen, genau wie beim Gassi. Sonst tickt er aus. Ich will demnächst einen Sichtschutz installieren, damit zumindest erstmal die Sichtreize (=Nachbarn |) ) von der einen Seite weg sind. Im alten Zuhause war das auch nicht das Problem. Hier leider schon.

  • Das Stresslosrennen sieht zielstrebig aus und wird häufig mit Jagen verwechselt. Ziellos im Sinne von ,am Ende ist kein echtes Ziel'.
    Auch wenn im Freilauf Regeln eingehalten werden kann er Stress sein. Das ist nun mal so. Eigentlich ist es GERADE Stress, wenn Regeln eingehalten werden müssen, weil so endgültig die Reizüberflutung kommt. Sehr schwer zu erklären und zu erkennen.

    Um den Rest zusammenzufassen- ich habe das Gefühl du hast auch sehr viel Stress. Garten geht nicht weil er wacht (wäre doch eine tolle Übung statt longieren) etc.

    Er scheint ja doch eine Menge Defizite in der Grunderziehung zu haben (man könnte Deckentraining machen, an Alltagssachen wir Fahrrädern etc. Arbeiten usw.), da würde ich erst mal den Fokus drauf setzen.

  • Das klingt jetzt irgendwie so, als wäre er im alten Zuhause vollkommen problemlos gewesen. Das leider nicht. Er war anfangs super ängstlich, dafür aber extrem brav. So für ein bis zwei Monate... Dann packte er eine Macke nach der anderen aus, an denen wir bis heute kontinuierlich arbeiten. Seit 1,5 Jahren. Als ich bei C eingezogen bin, war das wie ein Löschen vom vorherigen Programm. Ich hab den Hund nicht wiedererkannt. Einiges hatte er bei mir ja vorher schon gezeigt, aber nicht alles und vor allem nicht in dem Ausmaß. Ich habe ihn auch hier wieder gut auf Kurs gebracht. Aber es geht halt nicht weiter vorwärts. Wir bleiben gerade irgendwie auf dem Stand stehen und dann wirft mich sowas wie das Pinkeln vollkommen aus der Bahn. Wieder ein Schritt zurück...
    Ich habe halt das Gefühl, dass ich ihm hier nicht mehr das Zuhause bieten kann, das er bräuchte und das macht mich irgendwie fertig. Und in nächster Zeit geht ein weiterer Umzug einfach nicht. Ich denke schon, dass das nochmal einiges Bewirken würde, hatte aber irgendwie gehofft, dass hier noch andere Ideen kommen, irgendwas einfaches, was nichts mit C zu tun hat. Blöd, ich weiß :( :

  • Wegen körperlich auslasten: Ich kenne mich da nicht aus, aber könnte man ihn mit Physiotherapie auslasten? Muss ja nicht gleich das Unterwasserlaufband sein, wir machen zum Beispiel auch nur Muskelaufbauübungen zuhause ( =reizarme Umgebung, kein Stress.) Natürlich ist das nicht das selbe wie echtes Streckemachen für den Hund, aber vielleicht würde es als Ersatz trotzdem ein bisschen was bringen?

  • Puh, also ich verstehe schon, was du meinst. Du kennst die Situation ja nicht, da kann ich dir keinen Vorwurf machen. Glaub mir einfach, er hatte ein Ziel, da war kein Stress, ganz im Gegenteil. Ich habe lange gebraucht, den Hund überhaupt annähernd zu verstehen, aber jetzt tue ich es, zumindest in solchen Situationen. Das mit dem Pinkeln ist jetzt halt ein neues Problem, das ich noch nicht so richtig verstehe.

    Grunderziehung hat er, funktioniert aber nur bis zu dem Punkt, wo der Stress überhand nimmt. Dann geht nichts mehr. Wir können an 100 Autos problemlos vorbei, das 101. bringt das Fass zum Überlaufen. Er hat halt leider mit fast allen alltäglichen Sachen wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Wie der Hundetrainer sagte, ist er traumatisiert, das bringt man nicht mit Erziehung raus.

    Und das mit dem Wachen soll gar keine Ausrede sein. Er darf schon unter Aufsicht in den Garten, das üben wir fleißig. So wie im alten Zuhause eben auch. Aber er kann dort (noch) nicht entspannen bzw. nur kurz. Ich übrigens auch nicht, das stimmt. Ich muss nämlich im Moment noch das Tor ersetzen, das gibt es noch nicht. Aber um entspannte Bewegung im Garten ging es doch. Dass er einfach mal machen kann. Wenn ich mich aber in diesem Moment mit ihm in den Garten setzen und ihn machen lassen würde, würde er sich einen Aussichtsposten suchen und darauf lauern, irgendwas ankläffen zu können. Das durfte er hier nämlich sonst immer im Überfluss machen, genauso wie irre hin und herrennen (das macht er bei mir zum Glück nicht) und das kriege ich so schnell nicht raus, dass es mir jetzt beim Pinkelproblem helfen würde.
    Im alten Zuhause hat es drei oder vier Monate gedauert, bis er sich im Garten auch mal hingelegt und nicht ständig nur gelauert hat. An Übungen wie Futterbeutel apportieren war erst nach etwa einem halben Jahr zu denken, nach acht Monaten etwa konnte ich ihn ohne Leine im Garten laufen lassen und zuletzt war es dann sogar so, dass ich ihn zwischen dem Geflügel auf der großen Wiese einfach machen lassen und mich wichtigeren Dingen widmen konnte. Die Nachbarn am Gartenzaun wurden ignoriert, solange sie ihn nicht angesprochen haben.

    Hier steht seit etwa zwei Wochen überhaupt erst ein provisorischer Zaun um den Garten, das Gartentor fehlt wie gesagt. Und ich weiß, wie lange es dauert, ihn an solche Dinge zu gewöhnen. Es ist einfach ne saublöde Situation gerade.

  • Ich kenne mich da nicht aus, aber könnte man ihn mit Physiotherapie auslasten?

    Da kenne ich mich auch nicht aus, ist aber ein guter Tipp, da werde ich mal nachlesen! Longieren hätte ich wie gesagt ideal gefunden und wills auch noch nicht so ganz aufgeben. Aber ich fürchte, Hundi sieht das anders...

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