hund in hundeschule völlig überdreht - was tun?

  • guten morgen


    unser labrador ist mittlerweile 12 1/2 wochen alt, wir haben uns als familie wunderbar zusammengefunden. alles in allem ist sie ein traumhund - sehr lernwillig und gut führbar. ZUHAUSE. sitz, platz und bleib hatte sie binnen kürzester zeit raus, auch "fuß" gehen klappt schon eine ganze weile prima.


    unser vorteil - cleo ist (labradortypisch) extrem verfressen. d.h. für leckerlies tut sie alles.


    und hier ist nun auch unser problem begründet:
    seit der 9. woche sind wir in der hiesigen hundeschule. anfangs welpenstunde, seit vorletzter woche darf sie bei den älteren schon ein bißchen mitarbeiten.
    und es ist furchtbar.


    das prinzip der schule (eigentlich ganz sinnig): der hund lernt durch positive verstärkung. sprich: leckerlies en masse.
    und unser hund dreht durch.


    schon wenn wir zur spielwiese gehen, fängt sie an, an uns hochzuspringen (was sie zuhause NIE macht) und versucht, die leckerlie-tasche zu erreichen.
    während der welpenstunde sitzt sie quasi die gesamte zeit vor mir oder den anderen hunde-besitzern, und wenn kein fressen kommt, springt sie hoch. umdrehen, ignorieren, nein-sagen - nichts hilft.


    fuß laufen mit leckerlie in der hand geht gar nicht - sie beißt, sie springt und kann sich vor lauter gier überhaupt nicht aufs laufen konzentrieren.


    zuhause steckt das leckerlie in der tasche, wir halten ihr nur die linke hand hin, und sie läuft und schaut. und nach ein paar metern gibt es eine belohnung, die DANN aber erst aus der tasche geholt wird. geht super.


    wir sind sogar dazu übergegangen, sie VOR der huschu zu füttern, damit sie nicht hungrig hinmuß - kein unterschied.


    tja - was tun? wird in allen huschus so gearbeitet? drei tonnen leckerlies, am besten im sekundentakt gefüttert? und falls ja - es gibt ja bestimmt noch mehr besitzer von freßmaschinchen: wird das irgendwann besser? im moment bin ich wirklich geneigt, die schule zu wechseln, weil ich meinen hund dort überhaupt nicht auf die reihe bekomme (den trainern geht es übrigens genauso...).


    über tipps sehr dankbar grüßt
    tanja

  • GEhört so ein kleiner Hund nicht nur in die Welpenschule zum Spielen? Der braucht doch noch nicht bei den Großen mitmachen mit 12 Wochen oder sehe ich das falsch?

  • Zunächst würde ich die Qualität der Leckerlies bei einem Labbi zwei Stufen zurückschrauben; sprich normales Futter einsetzen!


    Des weiteren würde ich einen 12 1/2 Wochen alten Welpen höchstens mal 2 x 5 Minuten pro Trainingseinheit bei den älteren Hunden mittrainieren lassen!


    Das mit dem davor sitzen und einen anstarren löst man indem Bewegung auf dem Hundeplatz stattfindet; d.h. dass sich die Menschen auch bewegen sollten und nicht wie angewurzelt rumstehen!


    Auch ist es völlig normal, dass der junge Hund zu Hause in ruhiger Umgebung anders reagiert als auf dem Hundeplatz unter Ablenkung! Ggfls. musst du Handschuhe anziehen, aber ich würde wie ich zuvor gesagt habe, einmal die Qualität der Lecherchen, gerade bei verfressenen Rassen, zurückschrauben!

  • Hallo Tanja


    Du hast das Problem doch schon erkannt, laß die Leckerlis in der Tasche und gib sie ihr nur nach angemessenem Verhalten. Du kannst auch durchaus statt besonderen Leckerlis das normale Hundefutter nehmen, ziehst dann halt die Menge beim normalen Füttern ab.
    Sorg dafür das dein Hund nie von anderen etwas zugesteckt bekommt, dann wird sie ganz schnell lernen bei anderen nicht zu betteln da es sich eh nicht lohnt. :licht:


    Viele Grüße Yvonne

  • Zitat

    das prinzip der schule (eigentlich ganz sinnig): der hund lernt durch positive verstärkung. sprich: leckerlies en masse.
    und unser hund dreht durch.


    Versucht doch mal eine andere positive Bestärkung.


    Und überlegt mal, wie viele Leckerlies euer Hund zu Hause bekommt und wie viele in der HS bezogen auf den Zeitraum von vielleicht 1 Stunde.
    Evtl. gibt es in der HS ja viel mehr und daher weis dein Hund HS=viele Leckerlies=Prima. Zu Hause gibt es weniger=dafür muss ich wirklich was tun.


    Zu Hause gibt es auf einem Spaziergang ab und zu mal eine Übung und in der HS permanent. Also gibt es dort auch permanent Futter.


    Bekommt er zudem für jede Übung ein Leckerlie oder nur für die die er perfekt ausführt ? Wenn er dann seine Übungen immer perfekt macht bekommt er nicht mehr für jede perfekte Übung ein Leckerlie sondern nur noch für jede 3. oder 4. Somit lernt er sich immer anzustrengen, weil er nie weis, wann es ein Leckerlie gibt.

  • Hallo Tanja,


    ich würde diese wichtige Welpenzeit ehrlich gesagt nicht mit massenhaft Gehorsamsübungen "verplempern"...


    Fuss gehen würde ich in diesem Alter noch gar nicht üben. Sitz vielleicht zwei- bis dreimal täglich. Dann das Zurückrufen und "Nein". Und vernünftiges an der Leine gehen.


    Den Rest an Lernbereitschaft in diesem Alter würde ich für wirklich wichtige Sachen nutzen, wie Sozialisierung und Umweltgewöhnung. Dabei ist es wichtig, dass Euer Welpe viel Hundekontakt hat. Das kann er nicht, wenn er mit dem Hundeplatz nur Leckerchen-Locken und Hand-bestarren verknüpft.


    Was wird denn in der Welpenstunde konkret gemacht? Erzähl mal!


    Viele Grüße
    Corinna

  • also - zum einen erfolgte die einteilung in die "arbeitsgruppe" nicht durch mich, sondern durch die trainerin. was sollte ich tun? sagen ich will nicht?


    und nein, wir machen nicht massenhaft gehorsamsübungen, aber cleo WILL lernen und lernt schnell. warum sollte ich es dann nicht mit ihr machen? für sie ist es spiel PLUS belohnung, und solange sie mir nicht den eindruck macht, als würde ich sie zwingen, ist es doch okay.
    sitz und zurückrufen klappt übrigens komplikationslos, ersteres schon längere zeit ohne leckerli.


    zur sozialisierung gehen wir ja in die hundeschule, und die umweltgewöhnung läuft automatisch, da sie überall mit hin geschleppt wird ;)


    das problem ist - ich WÜRDE es gerne in der huschu so machen, wie zuhause, aber es wird halt ständig eingegriffen und gesagt, man müsse den hund pausenlos leckerli geben.


    eine typische huschu-stunde läuft wie folgt ab:
    20 min toben mit den anderen hunden
    20 min "arbeiten" (hier - fuß - slamlom laufen - sitz - platz)
    20 min abschluß-toben


    und, JA, es ist die verknüpfung "hier gibt es mehr leckerlie".
    fuß gehen in der huschu bedeutet dem hund mit der linken hand das häppchen vors maul halten, nach 2 schritten geben, von rechts "nachladen". da ist cleo natürlich im paradies und wird von mal zu mal immer gieriger.


    zum "perfekt ausführen" kommt sie vor lauter überdrehtheit gar nicht.


    und - ja, wir geben das richtige hundefutter. was uns auch schon ärger eingehandelt hat, denn die schule möchte käse oder wurst.


    vielen dank schonmal für all eure tipps - freue mich über weitere antworten
    tschö
    tanja

  • Zitat

    und - ja, wir geben das richtige hundefutter. was uns auch schon ärger eingehandelt hat, denn die schule möchte käse oder wurst.


    dann schreib deinen Trainern mal folgende ISBN Nummer mit einem lieben Gruß auf: 393807104-4 Titel: "Menschentraining für Hundetrainer"!

  • Hallo Tanja


    Es gibt in der Hundeerziehung nicht den einen richtigen Weg. Das sollte eine Hundeschule eigentlich wissen und wenn sie nicht darauf eingehen welche Methode für euren Hund die beste ist, würde ich mich nach einer anderen Hundeschule umsehen.


    VG Yvonne

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