Hund lässt sich oft nicht anleinen, wenn angeleinte Hund dazu kommen

  • Danke für euren vielen Tipps! Hab echt schon Lust drauf mit Nils gemeinsam zu üben.
    Ich will ihm ja behilflich sein, wenn er in solche Situationen kommt.

    Da habe ich ja eigentlich gute Voraussetzungen, denn wenn das Timing passt, nimmt Nils das Angebot mit mir zusammen (also hinter oder neben mir) an Hunden vorbei zu gehen, gerne an.
    Ich denke, ich muss ihm nur Verhaltensalternativen zeigen, dann wird das schon irgendwann klappen.

    Das mit der gedachten roten Linie klingt auch gut :smile: aber das muss man dann immer machen oder? Ich möchte ja auch manchmal einfach nur mit meinem Hund relativ gedankenlos schlendern, ohne darauf zu achten, ob er jetzt ohne Erlaubnis einen Meter vor mit läuft.

    Ganz besonders intensiv werden wir auf jeden Fall noch das Bleib üben. Vor allem draußen. Diese Geduldsübung lastet ihn auch geistig ziemlich gut aus.

    Und für Komm+Sitz (was ohne Ablenkung super sitzt) gibts jetzt nur noch Leckerlie, wenn eine Hand währenddessen am Halsband ist. Er neigt nämlich dazu, nach der Entegegennahme seiner Belohnung einfach wieder schnell aufzustehen. :hust:

    Ich bastel mir gleich ne Mini-Schleppleine aus Sisalband und nem kleinen Karabiner. So ist zumindest der Stress bzw. das Druckgefühl für mich weg, denn gesichert ist der Hund ja dann zumindest, falls wir nochmal in so eine Situation kommen.

    Aber bis es klappt, wird es wohl lange dauern. Diese Situationen sind ja zum Glück recht selten.

  • Liest sich doch schon ziemlich gut :)


    Meine Hunde wissen immer, wann ich sie anleinen oder festhalten will, und wann ich ihnen einfach "Hallo" sagen will, oder einen Keks fürs Niedlich sein geben, oder so, weil ich ihnen das ankündige.

    Sie werden von mir nie überrascht ("belogen" finde ich zu hart gesagt).
    Eventuell ist das ja auch was für Euch noch.

    Sie kennen als ein ranrufen mit div. "Kommandos" (ich rede ja mehr mit meinen Hunden, als das ist sie "kommendiere"; sie kommen also auf alles mögliche) und sie kenne ein ranrufen und angeleint werden und dann an der Leine laufen als eigenes "Kommando".
    Auch meine Körpersprache sagt ihnen, dass sie gleich angeleint werden, indem ich die Leinen schon in der Hand habe, wenn ich sie rufe.

    So wissen sie immer, woran sie sind, und kommen "trotzdem" freudig angehoppelt. Ich denke, ihnen ist es wichtig, dass ich berechenbar bin. Sie wollen mit mir kooperieren und mir gefallen, und dazu sollte ich mit genau so offenen Karten spielen, wie sie.

    Seit ich das berücksichtige warten sie sogar, bis der Karabiner ins Halsband klipst, bevor sie loshüpfen :herzen1:

  • Und für Komm+Sitz (was ohne Ablenkung super sitzt) gibts jetzt nur noch Leckerlie, wenn eine Hand währenddessen am Halsband ist. Er neigt nämlich dazu, nach der Entegegennahme seiner Belohnung einfach wieder schnell aufzustehen. :hust:

    Also das hat eben im Wald mehr als vorzüglich geklappt.
    Gerufen, ins Sitz gebracht während ich mich bücke, Finger ans lockere Halsband (er soll lernen, dass es ok ist, wenn ich ihn am Halsband berühre, damit ich ihn im Falle des Falles anleinen könnte) und erst dann Leckerlie gegeben.
    Leine hatte ich eh die ganze Zeit in der Hand, das schreckt ihn nicht ab.

    Bleib hat auch super geklappt. Hund ins Bleib, zwischendurch Leckerlies gegeben und irgendwann Kommando aufgelöst. Also das klappt ja eh ohne Ablenkung. Aber heute irgendwie besonders gut...

    Also alles 1A heute. Aber ich war auch selbst ziemlich übermotiviert, hat sich wohl auf den Hund übertragen. :D

  • Das ist doch super!

    Ruf ihn in Zunkunft einfach immer zu dir, wenn ihr an unübersichtliche Stellen oder Wegkruezungen kommt, lass ihn hinter dir gehen, guck erst und gib ihn dann wieder frei.

    so mach ich das, das klappt ganz gut.

    Wenn er sich festglotzt, würde ich mal tippen, dass er das nicht tut, weil er drohen will, sondern weil er sich nicht traut den anderen Hund aus den augen zu lassen. Er scheint ja sonst sehr defensiv zu sein.
    In dem Fall (so ist es bei meinem, wenn ein anderer Hund zu plötzlich vor ihm steht) würde ich ihn lieber abholen als das Abwenden zu verlangen. Die Situation aus seiner sicht ist ja, dass er den anderen möglicherweise provoziert hat und jetzt fürchten muss, eins auf den Deckel zu kriegen. Also probiert er es mit Niederstarren - das ist der erste Schritt von Angriff ist die beste Verteidigung. Er schätzt es so ein, dass der andere sich auf ihn "stürzen" könnte, wenn er jetzt Schwäche zeigt und Angriffsfläche bietet.

    Dass er dein Angebot, ihn zu schützen, so gut annimmt, zeigt ja, dass er eigentlich wirklich keinen Bock auf Konfrontation hat.

  • Das ist doch super!

    Ruf ihn in Zunkunft einfach immer zu dir, wenn ihr an unübersichtliche Stellen oder Wegkruezungen kommt, lass ihn hinter dir gehen, guck erst und gib ihn dann wieder frei.

    so mach ich das, das klappt ganz gut.

    Wenn er sich festglotzt, würde ich mal tippen, dass er das nicht tut, weil er drohen will, sondern weil er sich nicht traut den anderen Hund aus den augen zu lassen. Er scheint ja sonst sehr defensiv zu sein.
    In dem Fall (so ist es bei meinem, wenn ein anderer Hund zu plötzlich vor ihm steht) würde ich ihn lieber abholen als das Abwenden zu verlangen. Die Situation aus seiner sicht ist ja, dass er den anderen möglicherweise provoziert hat und jetzt fürchten muss, eins auf den Deckel zu kriegen. Also probiert er es mit Niederstarren - das ist der erste Schritt von Angriff ist die beste Verteidigung. Er schätzt es so ein, dass der andere sich auf ihn "stürzen" könnte, wenn er jetzt Schwäche zeigt und Angriffsfläche bietet.

    Dass er dein Angebot, ihn zu schützen, so gut annimmt, zeigt ja, dass er eigentlich wirklich keinen Bock auf Konfrontation hat.

    Ja, mal wirkt er extrem selbstbewusst und souverän, mal sehr unsicher. Ich denke, das liegt auch am jeweils anderem Hund und vielleicht auch daran, wie er einfach drauf ist.

    Dass er sich evtl. gar nicht traut, zu mir zu kommen, wenn ein anderer Hund kommt, habe ich mir auch schon überlegt. Er würde ihm dann ja zwangsläufig den Rücken zudrehen und ihn aus den Augen lassen. Da wäre ein Bleib evtl. doch zunächst die bessere Alternative.
    Dann würde ich einfach zu ihm gehen, ihn anleinen und somit wäre die Situation eigentlich schon erledigt. Und das Bleib an sich beherrscht er ja zumindest ohne Ablenkung sehr gut. Ich muss es nur noch vertiefen.

    Aber ich denke, da hilft nur ausprobieren. Ich freue mich jedenfalls auf das Training und hoffe, dass Nils recht schnell versteht, dass ich ihm da helfen möchte. Aber so wie ich ihn kenne, kapiert er es sofort.

  • Also heute morgen bin ich mit den Ergebnissen schon wieder sehr zufrieden.

    Nur die Schleppleine (3m langes 1mm(!) Nylonseil) fand er obernervig. Er ist damit nicht gelaufen! Er blieb einfach stehen und schaute mich flehend an...
    Aber um die Uhrzeit ist da eh keiner, da hab ich sie ab gemacht.

    Also das Bleib klappt gut. Bleib+Sitz war schwierig, denn Nils hat "nach eigener Aussage" einen äußerst kälte- und nässeempfindlichen Popo... :lol:
    Aber wenn er andere Hunde sieht, steht er ja eh. Also das Bleib im Stehen hat vorzüglich geklappt, wozu sollte man es dann schwieriger gestalten? Sogar mitten im Laufen reichte ein Bleib mit entspr. Handzeichen (Nils reagiert sehr gut auf Handzeichen, für Fuß zB halte ich vier ausgestreckte Finger Richtung Boden und er folgt dann) und er blieb sofort stehen. Das "und los" gabs erst bei Augenkontakt zu mir. Auch bei Berührung am Halsband ist er gut stehen geblieben.


    Ein Bleib ist also nun doch besser also Komm+Sitz.
    Das Bleib muss ich nichtmal mit einem Stopp o.ä. kombinieren. Da das Bleib ja schon beinhaltet, dass man sich nicht mehr bewegt.
    Nils wollte die ganze Zeit weiter machen, hat mich immer mit großen Augen angeschaut und war motiviert bei der Sache. :herzen1:

    Nur dass er mit der Schleppleine (bzw. dem Schleppfaden) nicht laufen wollte, find ich doof... :muede:

  • Ich würde mal eine kürzere Schleppleine testen. 1 m sollte reichen, dann musst du dich auch gar nicht bedrohlich rüberbeugen, wenn er eh schon im Stress ist.

    Sogar mitten im Laufen reichte ein Bleib mit entspr. Handzeichen (Nils reagiert sehr gut auf Handzeichen, für Fuß zB halte ich vier ausgestreckte Finger Richtung Boden und er folgt dann) und er blieb sofort stehen.

    Das könnte schon das ganze Problem sein. Wenn er eher auf Handzeichen von dir achtet, kennt er die Wortsignale dazu von dir nicht so gut, weil die überdeckt werden. Wenn er dann vor dir läuft und den anderen Hund anstarrt, kann er deine Hand nicht sehen und weiß mit den Worten nichts anzufangen.

  • genau...

    Ich hatte dir ja eine kurze Schnur empfohlen, keine lange Schleppleine, es geht nur drum, dass du nicht direkt an den Hund packen musst. maximal 1 m, evtl reicht sogar weniger, je nachdem wie dicht du ran kommst.

    An die längere Leine könnte er sich aber auch gewöhnen, der würde schon laufen irgendwann.

    Das Stopp solltest du komplett neu mit Wortzeichen und ohne Handzeichen neu einüben.

    Bei uns heisst Stopp nur: nicht weiter in die Richtung. Ob er stehen bleibt, sich umdreht, zu mir kommt, sich setzt, alles egal. Nur nicht weiter in die Richtung laufen.

  • Ich würde mal eine kürzere Schleppleine testen. 1 m sollte reichen, dann musst du dich auch gar nicht bedrohlich rüberbeugen, wenn er eh schon im Stress ist.

    Das könnte schon das ganze Problem sein. Wenn er eher auf Handzeichen von dir achtet, kennt er die Wortsignale dazu von dir nicht so gut, weil die überdeckt werden. Wenn er dann vor dir läuft und den anderen Hund anstarrt, kann er deine Hand nicht sehen und weiß mit den Worten nichts anzufangen.

    Das Problem war, dass ihm die Leine um die Beine schlidderte, denn die Schleppleine liegt ja auf dem Boden, das wäre bei einem Meter ja nicht anders... vielleicht versuche ich mal eine von diesen super-mini Flexileinen. Aber er soll ja nicht merken, dass er angeleint ist.

    Ich beuge mich nicht über ihn. :???: Auch zum Anleinen nicht. Entweder stehe ich gerade oder ich hocke mich hin. Was hat das mit der Länge der Leine zu tun? Oder hab ich jetzt einen Denkfehler?

    Ja, das mit den Hörzeichen stimmt eigentlich... da sollte ich jetzt auch das Hörzeichen noch vertiefen. Und vor allem üben, dass er es befolgt, wenn er vor mir läuft, mich also nicht sieht. :smile: kriegen wir hin, klappt ja auch immer gut. Halt nur nicht, wenn ein anderer Hund kommt. :lol: Aber das ist zu schaffen.

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