und nochmal, die Kastrationsfrage

  • @Mikkki an deiner stelle würde ich bei dieser frage ausschließlich auf mein bauchgefuehl hören. Du kennst sino am besten und wenn du als sinoexperte sagst er leidet, dann ist es so. Ich persönlich hätte kein Problem einmal probeweise einen Chip setzen zu lassen ist doch ein immenser Vorteil bei rueden. .. allerdings ist der zeitpunkt jetzt nicht unbedingt ideal, da es wie schon erwähnt zu einer erstverschlimmerung kommt (glaub so um die 4/5 woche)

  • Ja Mikkki, die können schon am Rad drehen, das man zweifelt, was richtig oder falsch ist.
    Trotzdem war auf das Jahr gesehen, das normale Verhalten mehr, als das abdrehen. Deswegen habe ich mich damals dagegen entschieden und ich habe es nie bereut. Die normale Zeit hat dann wieder alles, sein blödes Verhalten, vergessen lassen :smile:

  • Die Frage ist doch auch: Was bedeutet "leiden"? Wer leidet? Empfindet Sino das wirklich als Leiden?


    Ich würde jetzt zum Beispiel von Newton nicht behaupten, dass er in diesen Phasen irgendwie "leidet".


    Wenn da jemand leidet, bin eher ich das. Weil mich das Verhalten "nervt" oder weil wir wieder an simplen Dingen wie der Ansprechbarkeit arbeiten müssen, etc pp.


    Dass Sino nach so einem Spaziergang müde ist, ist doch logisch. Wie gesagt, es wird ihm helfen, die immer gleiche Runde zu laufen. Irgendwann kennt er den Großteil der Gerüche und dann ist es auch nicht mehr so spannend.


    Heute bin ich mit Newton zum Beispiel das erste Mal unsere "Sommerrunde" gelaufen. Mensch, war der beschäftigt... Jetzt sägt er ganze Wälder ab und wufft im Schlaf. Leid sieht anders aus. ;)

  • Dass Sino nach so einem Spaziergang müde ist, ist doch logisch. Wie gesagt, es wird ihm helfen, die immer gleiche Runde zu laufen. Irgendwann kennt er den Großteil der Gerüche und dann ist es auch nicht mehr so spannend.

    Würde ich so jetzt nicht unterschreiben - das kommt doch stark auf den Hund an. Ich bin mit meinem Proll mal ein halbes Jahr lang die exakt gleiche Runde gegangen und er hat gepieselt und gekotet was das Zeug hält :roll:


    Da du, Mikkki, jetzt allerdings sagst, dass ihr nicht umgezogen seit und das Verhalten erstmalig auftritt, würde ich auch mal zum TA gehen und den Hund gründlich durchchecken lassen. Nicht, dass da doch was im Argen liegt :/

  • Hi,


    ich schätze schon dass ein ständig nicht auslebbarer Trieb, der auch noch durch Gerüche angefacht wird, zu einem Leidensdruck führt.


    Eine Sorge, dass da medizinisch richtig was im Argen liegt , hab ich im Augenblick eher nicht.
    Körperlich macht er auch einen fitten Eindruck. Das Fell glänzt richtig, er rennt gerne, nee es gibt keine Anzeichen...aber ich behalte das im Hinterkopf. Spätestens in 14 Tagen kommt das sowieso auf den Tisch..


    Lg


    Mikkki

  • ich schätze schon dass ein ständig nicht auslebbarer Trieb, der auch noch durch Gerüche angefacht wird, zu einem Leidensdruck führt.

    Kommt auf den Rüden an.
    Manche werden im Alter ruhiger. Bei anderen wird es aber schlimmer.


    Mein Karlheinz war in jungen Jahren immer gut abrufbar (Nothund und extrem ängstlich und anhänglich).
    Im Alter wurde das mit den Hündinnen immer schlimmer. Er saß in der Wohnung und heulte wie ein Wolf.
    Und nun komme mir keiner und sage, dass das völlig normal ist und man das hinnehmen muss!
    Er hat extrem gelitten, und das über mehrere Wochen/Monate im Jahr, und war da schon zu alt und herzkrank für eine OP.


    Meinen ersten Rüden (Willi) habe ich kastrieren lassen, als er das Ausbüxen anfing und die Hündinnenbesitzer sich beschwert haben. Da habe ich im Wartezimmer noch geheult.
    Den Kalli habe ich, wie gesagt, samt Bommeln durchs Leben gehen lassen ... und es bereut.
    Bei meinem jetzigen war ich im Wartezimmer schon entspannt. Er war anfangs auch leichtführig, weil unsicher. Aber dann ging das Austricksen los.


    Für mich ist Kastra eine Entscheidung zwischen viel Freiheit und viel Management.
    Und da ist die Freiheit für mich das höhere Gut. Ist für Hund und Halter stressfreier.


    Nun dürft Ihr mich steinigen. :D

  • Hi,
    zum steinigen dürfte kaum ein Anlass bestehen. Schliesslich tun wir alle nur das, was wir für unseren Hund für das Beste halten. Ich hab hier von keinem gelesen, der gesagt hat " alle Hunde bei uns werden natürlich kastriert, das war schon immer so, und warum wir das machen weiss ich eigentlich nicht, das Leben wird halt für uns leichter"


    Das wären für mich die Alptraumaussagen für die Tonne, aber jeder hier hat für seine Meinung gute Gründe.


    Und ich hab für mich und meine Überlegungen neue Aspekte, die ich berückschtigen werde.


    Ich hab jetzt eine Nacht drüber geschlafen, und mir viele Gedanken gemacht. Ich werde noch mindestens 2 Wochen zuwarten, bis eine Entscheidung für einen Chip überhaupt in Betracht kommt. Bessert sich die Situation ist das Thema für ihn erledigt. Bessert es sich nicht, werd ich drüber nachdenken und möglicherweise sogar nochmal eine Fristverlängerung gewähren. Dauert die Geschichte aber insgesamt mehr als 6 Wochen, wirds eng.


    Ich bedanke mich bei Euch allen für Eure ehrliche Meinungen und Erfahrungen, ich denke alles abzuwägende ist erstmal gesagt. Von daher mach ich den Threat hier erstmal vorläufig zu und werde in 14 Tagen mal berichten, was Stand der Dinge ist.


    LG


    Mikkki

  • Nein. Meine Rüden durften und dürfen ihre Sexualität nicht auf die Weise ausleben, sprich sind keine Deckrüden.


    Bei meinem ersten Hund war eine intakte Hündin im Haus, im Nachbarhaus die zweite intakte Hündin. Meine Rüden leiden und litten nicht darunter. Klar gabs mal ne Läufigkeit, da war mein Ersthund der Meinung Schuhe, Socken und meine Füße ablecken zu müssen wenn ich von besagten Hündinnen kam. Nächste Läufigkeit war dann wieder entspannt. Die darauffolgende wollt er mich berammeln. Gibbet nich. Punkt. Wir haben übrigens nur in den Stehtagen komplett getrennt, gemeinsame Runden um den Block gabs trotzdem. Ja, da mußt ich halt mehr arbeiten, aber im Grunde genommen war es das Richtige für meinen Hund. Mein jetzt 3jähriger Rüde hat mich letztens auf der Abendrunde durch die Gegend "gezogen". Er folgte einer Spur intensiv, hat fremde Leute angefiept und war extrem unruhig. Später bekam ich zugetragen das auf ebendieser Strecke eine läufige Hündin wohnt.
    Training jedweder Art wird dann eben ausgesetzt und er darf sich ein wenig undizipliniert (so lang es im Rahmen ist) benehmen. Ist das wieder vorbei, hat er wieder vernünftig zu sein. Achte mal darauf das er sich auch draussen ausruht und entspannt.


    Ich seh das so wie Cattlefan. Dein Hund ist nicht hypersext. Drück halt bei der Leinenführigkeit ein Auge zu, lass ihn sich mit Geruch und Pipi und läufigen Hündinnen an sich auseinandersetzen (sofern es dich in den Moment nicht sooo stört), fordere ihn nur das ab was er leisten kann und bald ist die Phase vorbei.


    Klar denke ich auch ab und zu über Kastration nach wenn sich mein Hund scheiße benimmt. Aber unbestritten ist der starke Eingriff in den Hormonhaushalt. Daher kommt für mich und meinen Rüden keine Kastration in Frage. Weder der "Leidensdruck" meines Rüden rechtfertigt dies noch ist mein "Leidensdruck" hoch genug. Und das ist einer Großstadt mit vielen Hunden in der Nachbarschaft.



    Kauf dir mal dieses Buch .Ich gebe zu, ich habs nicht gelesen, aber es wird immer wieder empfohlen zu lesen, bevor eine Kastration im Raum steht. Es klärt umfassend und objektiv über die Kastration und ihre möglichen Folgen auf.

  • Siehste, hatte ich auch falsch verstanden. Da finde ich den Fahrplan mit dem Warten gut. Berichte doch mal, wie es sich entwickelt!

  • ch schätze schon dass ein ständig nicht auslebbarer Trieb, der auch noch durch Gerüche angefacht wird, zu einem Leidensdruck führt.

    Mein letzter Rüde fing mit diesem Verhalten im zarten Alter von drei Jahren an :D


    Er hat allerdings wirklich gelitten: Futter verweigert, Durchfall, kam zu Hause überhaupt nicht zur Ruhe, hat gefiept und geweint, gehechelt, das war offensichtliches Leiden und die Kastration war für ihn heilsam.


    Bei Sino sehe ich das (noch) nicht so und würde abwarten. Läufige Hündinnen verhalten sich genauso. Sobald die Phase vorbei ist, reguliert sich das wieder. Wenn möglich geh mit ihm Wege, die nicht so hoch frequentiert sind und versuch ihn mit Bewegung, Apportieren usw. was ihm Spass macht eben abzulenken. Lass ihn sich nicht festschnüffeln, geh mit ihm mal ne Weile bei Fuß und schau, wie er darauf reagiert. Und ich würde ihn die nächste Zeit erst mal an der Leine lassen.


    Sollte sich das Verhalten jedoch weiter steigern, würde ich auf jeden Fall einen Chip setzen lassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!