Tierheimhund entwickelt langsam Ängste!

  • Hallo Megan,


    ich verstehe sehr gut, dass du enttäuscht und verzweifelt bist.


    Viele Tierheimhunde brauchen viel länger als drei Monate, um wirklich in ihrem neuen Zuhause daheim zu sein.
    Hab noch Geduld und gib ihr Zeit.


    Schütze sie vor ungewollten Streicheleinheiten.
    Viele Menschen, die Hunde nicht gewohnt sind, sich keinen verängstigten Hund vorstellen können, fordern zuviel Körperkontakt.
    Sprich mit deiner Mutter und erkläre ihr die Situation deines Hundes.
    Sie soll sie möglichst gar nicht ansprechen, nicht anschauen, so tun als ob kein Hund da wäre. Also auch keine Goodies und wenn, dann von dir.


    Viel Erfolg,
    Friederike

  • Hallo Megan,
    bei uns dasselbe in Grün - jeder denkt, ach was für ein süßer kleiner Hund, aber mein süßer kleiner Hund findet fremde Menschen einfach nur blöd und gefährlich. Allerdings neigt er dazu, sie vertreiben zu wollen, und entscheidet dann auch schonmal, dass ein präventiver Wadenzwick angebracht wäre - vor allem, wenn jemand neues zum Zimmer reinkommt oä.


    Meine Lösungen:
    mein Hund muss sich, wenn Fremde da sind, bei mir aufhalten (unter meinem Stuhl oder so). Lass Megan neben dir Platz auf dem Boden machen. Ist es eine Situation, wo du viel rumlaufen musst, leine sie auf ihrer Decke an. So gibst du Sicherheit bzw hast Kontrolle - nicht, dass sie sich sowas wie meiner angewöhnt. Wenn sie aufnahmefähig ist, kannst du sie mit kleinen Kommandos wie "Sitz" und "Platz" ablenken, das geht ja auch, wenn sie angeleint ist, und sie dafür dann kräftig loben, damit sie nicht die ganze Zeit die Fremden anstarrt.

    Fremde Personen haben meinen Hund absolut zu ignorieren. Wenn er überhaupt nicht beachtet wird, entspannt er sich wesentlich schneller und ist von sich aus zu einer Kontaktaufnahme bereit. Auch dabei wird er von der fremden Person absolut nicht beachtet. Bei megan kann ich mir vorstellen, dass es schon das anstarren/direkt angucken ist, was sie verunsichert.


    Glaub mir, ich hab mir das auch nicht so vorgestellt. Ich weiss genau, wie du dich fühlst. Dein Hund wird Fremde vielleicht niemals lieben (bis auf ein paar Ausnahmen, die du ihm vielleicht schönfüttern kannst - später), aber er muss lernen, auch in diesen Situationen zu gehorchen bzw. ihnen von selber aus dem Weg zu gehen.


    Viele Grüße und Kopf hoch -
    Silvia

  • Danke für euren Zuspruch und die Tipps.


    silvi-p
    Mein Hund ist leider nicht klein, sondern 63 cm hoch.
    Leider kann sie Platz noch nicht. Wir haben schon viel versucht.
    Im Büro ist sie angeleint. Das klappt gut. Dann springt sie nicht dauernd auf, um Besucher unter die Lupe zu nehmen. Außerdem ist man ja mal zur Toilette oder am Kopierer oder so. Dort schläft sie sehr entspannt und hat sich das Knurren ganz gut abgewöhnt.
    Zuhause habe ich sie noch nie angeleint. Wäre einen Versuch wert.


    Wenn sie niemand beachtet macht sie ja auch nichts. Aber wenn Kinder da sind, bin ich schon sehr verunsichert.
    Pech für mich: Ich habe nächste Woche Geburtstag.
    Die Freunde mit kleinen Kindern habe ich schon ausgeladen. Das wäre mir zu stressig. Aber meine Schwägerin und Nichten (13 und 15) haben so viel Angst und misstrauen ihr so sehr, dass ich mich vor dem Tag schon fürchte. Ich weiss nicht, ob die überhaupt kommen. Wie sollen die jemals ihre Angst verlieren? Das hat sich so aufgeschaukelt, denn jedes Mal wenn wir irgendwo waren und sagten, dass der Hund ignoriert und auf keinen Fall angefasst werden soll kam ein Idiot von hinten herangeschlichen und kraulte ihr am Kopf herum. Reaktion wie üblich. So schnell kann man manchmal gar nicht reagieren. :motz:


    Am Freitag tagt der Familienrat, was zu tun ist und der Hundetrainer wird dann bestellt, um Megans Verhalten zu analysieren.
    Ich bin gespannt.
    Leider sieht mein Mann das alles etwas gelassener. "Sie hat doch keinen gebissen" :irre:
    Ja, bis jetzt noch nicht. Und wenn sie es dann doch mal tut? Was dann?
    Ich habe schon Vermeidungstrategien entwickelt, um gewissen Situationen aus dem Weg zu gehen. Echt furchtbar!


    Tut mir leid, der Text wird immer länger, aber ich muss mir das alles mal von der Seele schreiben.


    Eine Frage müsst ihr mir noch beantworten:
    Warum ist sie draussen ohne Leine das liebste Tier und lässt sich von jedem Knuddeln??


    LG, Megan

  • Hallo Megan,


    als erstes möchte ich drratio, Ulixes und deinem Hundetrainer zustimmen. Tierheimhunde können weit länger als 3 Monate brauchen um sich einzugewöhnen. – Leider :ka:
    Ich will dich ja nicht frustrieren, aber mein Bruno, ist aus Jugoslawien über das Tierheim zu mir gekommen. Das ist jetzt fast 2 Jahre her. Und er hat diese Probleme HEUTE noch.
    Er lässt sich von Fremden (besonders Männern) nicht anfassen. Zieht sofort die Lefzen hoch, zeigt seine perfekten weißen Zähne und knurrt.- Er spult das ganze Programm ab.


    Am Pfingstmontag war meine Mutter dran. Seit 35 Jahren hat sie Hunde – Toy-Pudel !!! Sie hält sich deshalb für eine tolle Hundekennerin. :gelbekarte:
    Sie stellt sich, eingehüllt in eine Wolke von Chanel (oder Joop??) vor meinen Bruno, beugt sich nach vorne und streckt dabei die Hände aus und meint: „Na, du süßes Kerlchen – kommst du zu mir ? >>siehe oben >> das ganze Programm >> und das in Sekunden !!!! :kopfwand: :ss:


    Alles, was ich in den letzten 1,5 Jahren mit Freunden und Bekannten geübt hatte war dahin. Ich habe unseren Besuch immer instruiert Bruno zu ignorieren. Wenn mein Hund dann auf die Gäste zuging – viel ganz von selbst ein Leckerchen in seine Richtung. Kein Fremder hat ihn direkt angeschaut und niemand hat ihn gestreichelt. Er fühlte sich von fremden Menschen weder bedrängt noch bedroht ... zeigte langsam Zutrauen und wurde selbstbewusster. Alles lief wirklich gut und ich war schon sooooo stolz und froh.


    ---- Alles umsonst ---- :verzweifelt:


    Zu deine Frage, warum sie draußen ohne Leine anders ist, fällt mir nur ein, dass sie sich dort sicherer füht. Sie könnte ausweichen wenn sie wollte. Niemand bedroht sie, denn Menschen, die sich nicht „riechen“ kann, wird sie umrunden ohne dass ihr es merkt und hat somit eine Entscheidungs- und Rückzugsmöglichkeit.

  • Liebe Megan


    Ich kann da meinen Vorrednern nur zustimmen. Das schlimmste das Du tun kannst, ist dem Hund in diesem Moment Beachtung zu schenken. Du bestätigst ihm somit, dass er guten Grund hat Angst zu haben oder Agression zu zeigen.
    Hatte diesbezüglich mit meinem Hundi auch einige Probleme. Sobald ich z.B. auf einem Spaziergang merkte, dass der Hund angespannt ist, gebe ich mir die grösste Mühe, selbstsicher, stolz und gelassen aufzutreten - (Ich stelle mir hoch erhobenen Hauptes vor, ich sei Kleopatra und mich könne nichts aus der Ruhe bringen) :D Am besten denkst Du dann an etwas ganz anderes, was koche ich heute Abend, oh muss noch ne Maschine Wäsche waschen x-was. Bringe Dich einfach auf andere Gedanken.
    Ist echt schwierig seine eigenen Gefühle so unter Kontrolle zu halten, aber es kann Wunder wirken.


    Betreffend Deiner Geburtstagsparty, würde ich meinen Gästen eintrichtern, dass sie den Hund absolut ignorieren sollten...Auch keinen Blickkontakt aufbauen!



    Wünsche Euch viel Erfolg und alles Liebe
    Sarah

  • Hallo Megan,


    wie lange trainierst du schon mit deinem Trainer?
    Irgendwie hört es sich nicht wirklich "gut" an.
    Eher nach jemandem der ein Buch "mehr" gelesen hat als du.
    Ich habe selbst seid Jahren ängstliche Hunde (of aucht zur Pflege).
    Du solltest mit ihm am besten so vorgehen wie im Büro (speziell wenn du Gäste erwartest). Den Hund zu ignorieren sollte für Gäste "normal" werden.
    Das deine Mutter falsch auf den Hund eingewirkt hat, hast du ja selbst bemerkt.
    Natürlich braucht so ein Hund Zeit, aber auch eine geduldige und konsequente Erziehung.
    "Nur" abwarten wird dich/euch nicht weiterbringen.


    Lg,


    Steffie

  • Wir sind erst seit 4 Wochen in der Hundeschule.
    Ich weiss nicht, ob ich den Namen hier nennen darf. Sehr renomiert, sauteuer und der Trainer ist auch oft im TV zu sehen.
    Der Unterricht macht sehr viel Spaß, ist aber auch anstrengend.
    Ich denke, solange der Grundgehorsam noch nicht richtig sitzt, kann man einiges nicht realisieren. Z.B. Platz machen lassen und dann da bleiben. Da sind wir noch lange nicht. Sie schafft es im Sitz ungefähr 50 sec. :roll:


    Gestern habe ich, nachdem ich hier so einiges gelesen habe, den ganzen Tag den "Chef" raushängen lassen. Meine Güte war das schwierig. Ich möchte aber unbedingt alles versuchen, um Erfolg zu haben. Sonst leidet meine Lebensqualität zu sehr darunter.


    Noch eine Frage: Was soll ich den tun wenn sie Leute anknurrt und die stehen da wie paralysiert? Gar nichts? Die halten mich doch für total behämmert. Normalerweise sage ich Nein und Hier. Sie kommt dann und muss neben mir Sitz machen. Wenn wir zuhause sind trollt sie sich meistens und geht auf ihren Platz.


    Danke für euer Feedback.


    LG, Stephanie

  • Hi Stephi,
    genau das Problem habe ich auch, dass mich die Leute für behämmert erklären, wenn ich nix mache, wenn mein Hund sie anknurrt. Erklär ihnen das in Ruhe. Meiner Erfahrung nach haben Männer damit ein größeres Problem als Frauen...! Meiner Meinung nach ist Ignorieren aber richtig, weil es einfach nix zu beknurren gibt, und du als Rudelführer weisst das und verhältst dich einfach souverän und ruhig. Gebe ich dem Hund verbal eins drauf, lernt er nur, das Knurren zu unterlassen und demnächst gleich was anderes zu probieren. Oder, noch blöder, er knurrt und merkt, ouh, Frauchen regt sich auch auf, ich habe Recht. Ein ruhiges Nein reicht absolut (obwohl ein richtig konditioniertes Abbruchkommando da besser helfen würde. Frag deinen Trainer, wie man das gewaltlos macht!).

    Sag ihnen, dass _auf beiden Seiten_ problematisches Verhalten passiert: paralysiert anstarren (Mensch) und rumknurren (Megan). Sie sollen sich einfach rumdrehen und gar nix tun. Geht Megan dann weg oder lässt sich zu dir rufen, gibt's Belohnung. (So mache ich das.) Hier muss man nur sehr aufpassen, dass keine "Belohnungskette" verknüpft wird, also dass Megan lernt: ich knurre - ich gehe zu Frauchen und werde belohnt. Lass sie bei dir Sitz machen (oder Platz - Übung macht den Meister ;) ) und belohne sie dann erst (es sollten min. so 10sek Sekunden zwischen Knurren und Belohnung liegen).


    Und hey - ist doch super, dass es im Büro so gut klappt. Denk mal drüber nach, was du genau dort anders machst als zuhause, dann kommst du drauf, wie es zuhause auch klappen könnte. (Du ignorierst sie bestimmt mehr, du bist entspannter, weil sie angeleint ist, sie ist vielleicht vom Gassi etwas müder...)


    Ich würde sie an deinem Geburtstag auch auf jeden Fall anleinen! Und es wird allen ein deftiger Einlauf angekündigt, die sich Megan nähern sollten. Megan ist ABSOLUT TABU! Mach das ernsthaft. Die Leute kapieren es sonst nicht. GERADE wenn sie angeleint ist und nicht wegkann, ist es wichtig, dass sie niemand bedrängt. Die Nichten werden sich auch entspannen, wenn sie merken, dass Megan sich ihnen nicht nähern kann. Ansonsten kannst du mit diesen beiden im Moment nix anfangen, weil die gegenseitige Unsicherheit überhaupt nicht weiterhilft. Irgendwann kannst du andere Kinder oder Teenies als "Statisten" im Training nutzen, aber diese dürfen auf keinen Fall Angst vor megan haben.


    (ist schwer, fremde Kinder zu finden, ich weiss - aber anders geht es nicht - vielleicht hat euer Trainer welche in petto.)


    ui, ist lang geworden - trotzdem noch viel Erfolg.
    Silvia
    PS - auf einer ganz persönlichen Ebene: mir hat es geholfen, mich gedanklich etwas mehr vom Hund zu entfernen. Also zu sich selbst sagen - nagut, da liegt sie jetzt in ihrer Ecke, und fertig. Und dann an andere Sachen denken. Der Hund merkt ganz genau, dass du in solchen Situationen sehr angespannt bist und orientiert sich an dir, dh, ist selber wachsamer und "sprungbereit". Man lernt sehr viel über sich, wenn man solche Kandidaten zuhause hat ;)

  • Liebe Megan


    Wenn mein Kleiner jeweils gebellt oder geknurrt hat, korriegte ich ihn jeweils mit einem neutralen, kurzen "Schhhht" - Laut. Habe mit diesem Laut auch ansonsten gute Erfahrung gemacht. Ist viel weniger emotionsgeladen, als wenn Du Worte benützt.
    Eine andere Möglichkeit wäre, den Hund auf Spaziergängen genau zu beobachten und zu erkennen, in welchem Moment sich bei ihm die Spannung aufbaut.
    Versuche ihn genau in dieser Sekunde mit einem Spielzeug (meiner liebt Bälle über alles) oder Leckerli auf Dich aufmerksam zu machen bis der vermeintliche "Feind" von dannen zieht. Bei dieser Methode ist Timing sehr wichtig. Du musst ihn genau "erwischen" bevor er in den "hyper"-Zustand übergeht. Aufgrund seiner Körperhaltung und Atmung lässt sich mit der Zeit aber gut ausmachen, wenn Dein Hundi verunsichert ist.


    Alles Liebe
    Sarah

  • ah menno ich habe auch eine kretische rasse zu hause sie hat auch ihre ängste und seltsamen angewohnheiten :irre: aber ich habe einfach viel geduld mit ihr und versuche sie wo immer ich kann langsam an alles ranzuführen zum wesen deiner rasse kann ich dir nur sagen das ist leider normal sie ist ja auch schlecht sozialisiert du musst wirklich viel mit ihr arbeiten oder such dir hilfe von einem trainer da git es bestimmt eine lösung


    es gibt auch internetseiten zum verhalten der rasse sieh doch mal nach
    mir hats auch geholfen aber ich hab ja ne kretische rasse (http://www.kretahund.de)


    was macht dir denn die größten sorgen ? :???:


    gruß flippi und co.

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