Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Die Bachen hier im Wald sind extrem entspannt. Die bleiben einfach liegen, wenn die Hunde bellend vor ihnen auf und ab hüpfen. Ist Auslaufgebiet und die kennen das. Und viele HH mit Jagdhunden lassen ihre Hunde einfach machen :shocked: Allerdings sind die Bachen nicht mehr entspannt, wenn sie Frischlinge haben.
    Die Keiler sind dagegen GAR NICHT entspannt. Emil hat einmal einen aufgescheucht. Da ist er das erste Mal auf Wildschweingeruch hin los gebrettert, ich dachte ein Vogel oder so, habe lässig den RR gerufen, er kam nicht, meckerte im Wald dann los, da springt ein echt großer Keiler auf und rennt hinter Emil her. Emil ist schreiend weggerannt, der Keiler aber nach 5m umgedreht, wurde ihm zu anstrengend. Emil der Held kam erst jammernd zu mir gerannt, dann wollte er gleich mal wieder durchstarten zu dem Vieh hin, da konnte ich ihn mir aber noch schnappen. Dieses Erlebnis hat meiner Erziehung aber durchaus in die Hand gespielt. Danach waren Wildschweine zwar sehr interessant, aber er hat oft genug gezögert und ich hatte den Eindruck, dass er dann über mein "Kehrt" sehr froh war.
    Heute lag mindestens ein Schwein, was ich sehen konnte, ca 10m vom Weg entfernt im Unterholz. Emil grollte in den Wald, ich habe ihn gerufen und er war sofort bei mir und ließ sich anleinen. :dafuer:


    Rehe haben wir einmal erst gesehen, in Dänemark im Urlaub. Und ich bin Gottfroh, dass beide Hunde an der Flexi waren. Mit Chica habe ich vor 10 jahren mal Rehe getroffen, mit Emil noch nie. Na jedenfalls rannten bestimmt 10 davon vor uns über die Straße und dann bestimmt nen Kilometer auf freiem Feld vor uns weg. Beide Hunde standen schreiend im Geschirr. Da hätte ich im Freilauf wohl keine Chance gehabt.

  • Ich wohne 50m entfernt vom Wald. Da latschen aber täglich bestimmt 30 Hunde durch und jede Menge Spaziergänger. Das Wild wird da so oder so aufgescheucht und bisher haben wir immer nur rennende Rehe getroffen, die dann eben kurz den Hetzreiz triggern. Und solange sie dabei noch abrufbar sind ist das für mich gehorsam genug.

  • @physioclaudi milla ließ sich leider eben dadurch nicht abhalten, daher auch meine Vermutung. Sie ließ nur ab weil ich sie weggezerrt habe :/


    Finde es ja geil, dass es dann hier heißt, dass jede methode gut ist, so lange sie keinem anderen Lebewesen Schaden zufügt. .....


    Ich finde aber, dass NIE richtiger echter Freilauf schon sowas wie Schaden zufügen ist... wenn der Hund nicht zuverlässig ist, ist das gerechtfertigt. Aber wegen einer Situation pro Jahr......


    Und dass es dann wieder heißt man würde sich keine Gedanken um andere Lebewesen machen....
    Ich habe etwa 3 Jahre intensiv mit meinem Hund dafür geübt. Ohne Ausnahmen. Ich war nie nicht dahinter. Und auch heute gehe ich mit offenen Augen durch den weg und trainiere nach wie vor diese Situationen und lass nix schleifen. Also echt, das finde ich nun schon dreist.

  • Dreist ist es angesichts von überfallenem/gehetzten Wild mit dem "Schaden" zu argumentieren, den der Hund hat, nur weil er beim auf dem Weg bleiben ein Schnürl nach sich zieht.


    Tiere werden verletzt, gehen im Winter ein, Jungtiere krepieren wenn die Eltern ausfallen oder sie aus Stress zurück lassen und neben bei ist es angesichts von Fuchsbandwurm und Wildschweinen, Straßenverkehr und Jägern für den Herzenshund auch nicht ungefährlich.


    Ist es da echt ein Schaden, wenn man aus der Erfahrung lernt, Schleppleine, Flexi und echte Auslaufgebiete nutzt und die körperliche Auslastung gemeinsam gestaltet?


    Es doch vor Anschaffung des Hundes keine Überraschung was auf einen zukommen kann.


    Das Risiko für die Bequemlichkeit tragen Lebewesen die nicht gefragt werden. Ich als Mensch hab's ins der Hand welches Tier ich in welche Lage bringe.


    Die Diskussion ist fruchtlos. Warum braucht es immer erst Verbote, Geldstrafen oder verletzte Hund, bevor man motiviert ist?
    Das muss ich nicht verstehen.

  • Naja, wenns nur ein Schnürrle nach sich ziehen wäre.
    Kein Kontakt zu anderen Hunden, kein schwimmen gehen, keine Bewegung im eigenen Wunschtempo, etc. - die Liste ist irre lang.
    Und das alles wegen der eventuellen Möglichkeit, dass der Hund alle paar Monate, bzw. tendentiell eher Jahre, mal einen Satz hinter Wild her macht (und damit meine ich kein stundenlanges Hetzen, außer Sicht gehen, etc. - sondern das was auch hier im Beispiel beschrieben wurde: einen Satz hinterher machen)? Ne, steht für mich in absolut keiner Relation.


    Dann dürfte ich auch nicht Rad fahren auf Waldwegen, nicht mit den Kindern im Wald spielen, etc. - schreckt nämlich teils allein durch die Geräusche auch Wild auf.

  • Ich seh nicht wie das Schnürle das eigene Tempo verhindert, Radln und Hundkontakt geht und müsste jetzt nicht Wald sein ( gerade du schwärmst von Hundeplatz und dass Fremdhunde für dich nichts sind!)
    -- und Menschen auf dem Weg sind etwas anderes als ein Hund im Gebüsch.


    Ist das nicht etwas krampfhaft an den Haaren herbei gezogen?


    Geistige und körperliche Auslastung bekommt der Hund doch hoffentlich woanders?

  • jagen ist selbst belohnend.
    Dh es bleibt nächstes Mal nicht bei einem Satz bleiben. Der Hund wird nach dem Spaß suchen, also danach stöbern anfangen und bei einer Tierart bleibt es auch nicht.


    Wie würde es einem gehen, wenn der eigene Hund immerwieder panisch durch die Gegend gejagt wird? Würde er sich dabei verletzten? Wäre er nachhaltig verstört?
    Man wäre stinkesauer.
    Und dann sagt der andere, dass er wegen den paar mal aber keine Lust hat, den Hund regelmäßig zu sichern.
    Tja.

  • Richtig, ich gehe gern auf den Hundeplatz. Da gibts aber so gut wie nie Kontakt zu anderen Hunden - ist ja auch nicht der Sinn vom Hundeplatz.
    Und ja, ich mag keine Fremdhundekontakte. Geh aber gern mit Freunden spazieren in Gruppen, lasse die Hunde dort Kontakt zueinander haben, spielen, etc. - an der Schleppleine ein Ding der Unmöglichkeit.
    Eigenes Tempo halten an der Schleppleine? Wie bitte soll das gehen, wenn ich als Halter nicht anfange mitzurennen oder mich dauerhaft im Kreis zu drehen, damit die Hunde Kreis um mich herumtraben können, ohne das es gefährlich wird?
    Im Teich schwimmen, durch den Bach fetzen, vom Steg springen - geht auch alles nicht. Aber würde vermutlich eh auch zu viele Fische aufschrecken?!


    Und wo von Hunden im Gebüsch die Rede war, verstehe ich auch nicht.
    Es ging darum das ein offensichtlich bereits aufgescheuchtes Reh über den Weg rennt und der Hund einen Satz hinterher macht - und dann umdreht. Da ist weder die mega Hetz-Dauer vorhanden, noch ein Hund der unkontrolliert durchs Unterholz stöbert, Wild aufscheucht und es dann bis zur körperlichen Erschöpfung hetzt.
    Auch von "durch die Gegend jagen" hat hier niemand gesprochen. Hier werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen.

  • @physioclaudi. Er wird im Mai 2Jahre. Er hat zudem noch ne Patella Luxation, die operiert werden sollte. Ich habe aber zuerst noch ein Medikament dafür ausprobiert, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte. Will mit dm Tierarzt mal besprechen, ob man beides zusammen machen könnte, wenn ich mich zur Kastration entschließen werde. Aufgeben tu ich auch noch nicht. :roll:


    Aber es nervt so unendlich einen Hund an der Schlepp etc zu haben, der vor lauter Aufregung (schäumen, Zähne klappern, fest schnüffeln oder völlig drüber hin und herrasen, bei Hundebegegnungen nur aufdringlich etc) mich überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Ich muss mich sehr eindringlich in Erinnerung bringen und Kommandos zg mal wiederholen. Es ist ja immer so, nur derzeit ist es sooooo schlimm, dass ich keine Freude mehr am spazieren gehen hab. Freilauf geht gar nicht, weil er meilenweit läuft um zu der Dame, die so gut duftet, zu kommen. Das halten meine Nerven echt nicht aus. Bin ich im absoluten Niemandsland unterwegs, ist es wirklich besser. Hundeschule ist derzeit auch ne Herausforderung und mein Mann ist echt genervt. Die Trainer sagen, dass es nicht viel bringt, weil der Trieb stärker ist.

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