Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Hi,

    mal langsam hier mit den jungen Pferden. Julia hat geschrieben, wo sie mit ihrem Hund noch Baustellen hat. Und sie hat auch geschrieben, wie sie das derzeit händelt. Dabei ist die Frage aufgekommen ob die bisherige Methode effizient genug ist, und ob man möglicherweise über eine Korrektur des Verhaltens einen positiven Lerneffekt erzielen kann. Und wenn man diese Möglichkeit in Betracht zuieht, stellt sich die genaue Frage nach dem wie. Welche Herangehensweise ist technisch möglich und sinnvoll, bzw. vorab ist erst mal die Ethik zu beachten, was kann man dem Wesen Hund antun oder nicht.
    Meine persönliche Grenze wär das tatsächlich schlagen o.ä. aber ein an die Kandarre nehmen sprich die Leine mal eben ganz kurz machen, abblocken , schubsen o.ä. das könnte ich schon eine zeitlang akzeptieren, wenn man damit eine Gefahr für andere abwenden kann. es ist nur die Frage was wirkt wie.

    Heute wars hier beispielsweise schweineglatt. Ausgerechnet heute läuft uns ein Selbstmordkommando ala Terrier direkt vor die Füße, ich brauch das nicht. Schon damit Sino keinen Schwung holen kann und ich daniederliege, hab ich ihn heute quasi an meinem Oberschenkel festgetackert. der Hund war durchaus überrascht.

    LG

    Mikkki

  • Positive Strafe funktioniert.

    Totschlagargument 1 ist : Bei meinem Hund MUSS man das tun, der ist so (hart, abgestumpft), anders geht es nicht.

    Oder Totschlagargument 2: Ich war in einer Hundeschule, die haben mit Leckerchen abgelenkt, und der Hund war 15 Jahre lang schlecht erzogen.

    Totschlagargument 3: Du hast hier nichts verloren, schreib woanders

    Todschlagargument 4: Immer sind die Wattebäuschler böse zu den Aversivtlern...

    Todschlargument 5: gibts bestimmt auch.

    Ich frage mich, als jemand, der ja auch Regeln und Grenzen aufstellt, der Hunde über Körpersprache führt, und auch stoppen kann (damit ist wohl der Körperblock gemeint), der den neuen Hunden hier als erstes ein Nein beibringt.

    Ich frage mich bei manchen ob sie einfach die Massregelung für sich alleine wollen?

    Dann fragte ich mich am Anfang (jetzt haben ja einige schon dazuglernt), warum ihr euch so um die Tatsache, dass ihr straft windet?

    Benennt das Kind beim Namen. Sagt SCHLAG! nicht Klapps, Sagt STRAFE, nicht Korrektur.

  • Hi,
    @Wasser: Unser Hund beispielsweise befolgt das Kommando Sitz auf 20 m. Er bleibt dann auch wie angetackert sitzen. Wenns draußen kalt ist kriegt er nur ein Bleib, dann bleibt er genau an der Stelle stehen wo er ist und rührt sich nicht. Sicher, ganz sicher.
    Und dann kommt ein starker Reiz, ( z.B.kleiner bellender auf ihn zulaufender Hund) und unserem wandert das Gehirn gen Schwanzspitze, das ist zuviel für ihn. Und deshalb bin ich mittlerweile bereit hinsichtlich dieser ganz besonderen Situation zu akzeptieren, dass unser Hund ein Starren oder auch den Angriff meidet. Auch durch Korrektur. Und deshalb find ich das Thema so klasse. Ganz bestimmt nicht weil in mir ein kleiner Sado lauert. Wenn mir bloss einer eine Methodik verraten könnte, die ich für unseren Hund individuell abstimmen könnte.

    LG

    Mikkki

  • Das Problem ist denke ich, dass hier wieder viel zu emotional herangegangen wird.
    Warum wird aus einer harmlosen Nachfrage, warum man "stups", wenn der Hund eh noch eine arg geringe Erregungslage hat, direkt wieder eine Unterstellung verstanden, man würde den Hund misshandeln?


    Ich strafe. Ich strafe auch körperlich. Und ich interessiere mich für Korrekturen und finde diesen Thread sehr interessant.

    Ich verstehe einfach nur bestimmte Dinge nicht und finde es schade, dass auf Nachfrage keine Antwort kommt. Denn so kann man, auch wenn man das gern möchte, sich keine Gedanken darüber machen wie andere das handhaben und warum.

    Ich verstehe einfach nicht, warum man einen Junghund bestraft, wenn er bestimmte Dinge noch nicht gelernt hat / gelernt haben kann. Also warum man bewusst lieber den Weg über Strafe geht, als den über Belohnung im Aufbau .
    Mir geht es da gar nicht um eine Wertung, sondern einfach nur um das Hinterfragen des Mehrwerts der dahinter steht Dinge über Strafe aufzubauen und nicht über Lob.
    Bsp. Fixieren des anderen Hundes auf der anderen Straßenseite.

  • Tja, was soll ich sagen, warum fixiert ein 6 Monate alter Hund andere Hunde?
    Warum würde er in die Leine knallen?
    Warum geht dieser Hund nicht einfach mit seinem Menschen mit?

    Das sind in meinen Augen Anfängergeschichten.
    Die löse ich vorher. Soweit lasse ich es nicht kommen.

    Hast du recht - würde ich vermutlich auch deutlich eher bearbeiten. Das Verhalten ist aber aus dem Jagdbereich und damit ziemlich selbstbelohnend. Einmal einmal etabliert bekommt man das nicht mehr so schnell raus. Und es sei mal verziehen aber nicht jeder ist gleich der wissende Uber-Trainer für seinen Hund - besonders nicht wenn man sich in verschiedenen Hundeforen Threads über die Erziehung und Korrekturen und Weltbildgelabber durchliest und am Ende nur noch den Faust machen kann indem man säufzend von sich gibt "Ich armer Tor ...".

    Zitat


    Wenn ich einen Hund übernehme der solch ein Verhalten zeigt, baue ich ein ganz anderes Training auf.

    Ja oder der Hund hat andere Baustellen und man muss priorisieren. Oder man hat nicht unendlich Zeit, wie manche hier zu haben scheinen, und man muss priorisieren. Oder man hat noch andere Sachen im Kopf rum wie Familie und Kinder und Einkaufen und Management des Alltags und man muss priorisieren.

    Zitat


    Hier wird sofort korrigiert. Und alle bejubeln sich. Toll! Wirklich toll...

    Hätten sie dich mal gefragt wa? :-P

    Punkt ist, und das sehen die Uber-Trainer alle nicht: Oftmals haben Leute nur eine begrenzte Aufnahmespanne, der Hund ist nicht alles im Leben sondern nur ein gewisser Aspekt, oder es gibt Wissensdefizite (und Gnade dem der sich einen anständigen Trainer raus suchen will mit ihren Verbänden und grünen Schleifen und Schwachsinn - die mehr ihre eigene Ethik und ihr Weltbild vertreten als ihren Kunden zu helfen) und man will einfach mal ans Ziel kommen. Bedeutet ja nicht das man nicht was machen will aber es gibt halt auch einen gewissen Kontext in dem sich der Mensch befindet und der muss bei einer Bewertung auch beachtet werden.
    In einer perfekten Welt würde man natürlich das so machen aber da gäbe es dann auch mehrere Kopien von einem selbst die jedem Aspekt im Leben die nötige volle Aufmerksamkeit zukommen lassen

    Natürlich funktioniert korrigieren auch und man tut nach besten Kräften was um seinen Hund durch den Alltag zu bringen. Und unsere Hunde sind nicht aus Zucker - da badet kein Hund irgendwas aus sondern der Hund lernt halt irgendwie mit den Umständen klar zu kommen. Das klappt oder geht auch mal mächtig in die Hose und man hat eine Leinenrakete sich anerzogen. Meist klappt es aber soweit dass man durch den Alltag kommt. Optimal ist es bisweilen nicht aber für die Halter funktionierts und das ist gut so.
    Für die wo es nicht funktioniert gibts Trainer oder wer keine Lust hat gibt den Hund ab. Das ist die Realität auch wenn sie nicht nett ist.

    Na klar kann man sich hier mit seinem Wissen hin stellen und mal allen schön erzählen was sie denn hätten tun sollen können und stellt sich dann hier als der Chef-Master-all-Positive-Pack-Leader hin - das führt aber nicht zum Ziel weil es das Problem nicht löst sondern sogar welche auf tut. Es vermittelt den Eindruck, dass es Leute gibt, die z.B. ohne jegliche Verhaltenshemmung oder auch Korrektur ihren Hund erziehen können und erhöht den Druck auf den Halter das auch zu machen.

    Ich persönlich bin mittlerweile eher auf der Schiene lieber nen Tipp zu geben um Ideen an die Hand zu geben die ein Halter dann zur Lösung seines Problems nutzen kann. Das hat mir bis jetzt immer gut geholfen - Ideen von anderen.

  • Meine Hunde wissen, sobald ich sie anleine, bedeutet das ruhig direkt neben mir gehen, da wird nicht gepieselt, nicht geschnüffelt, nicht sonstiges.
    Wenn die jüngste (2 Jahre) aber mal wieder meint, boa da vorne ist Todesfeind Nr. 2 oder irgendein guter Geruch, dann korrgiere ich mit dem Wort:"Ey!! Leine!" dies wiederhole ich erneut, ehe ich sie anstubbse nach dem Motto:"Ey, hier hinten wird gegangen"


    Ein stubbs bzw. auch mal ein blocken bringt noch keinen Hund gleich um!! :fear:

  • @Honig

    das hast du echt gut auf den Punkt gebracht.

    EDIT: Nur der kleine Seitenhieb, dass ich wohl alles am allerbesten könnte, der muss nicht :-)
    Ich bin jenseits von perfekt......und werde das auch nicht mehr....
    Beim nächtsten Hund bin ich allerdings so schlau, wie ein Jäger, den ich vor 20 Jahren traf, der meinte: "Bei jedem Hund, versaut man wieder irgendwas anderes"

    Ich glaube so ist das! Ich bin gespannt, was ich nächstes mal verbasel.

  • Na n klitzekleinen Unterschied zwischen stubsen und schlagen gibt es ... das eine tut nicht weh, das andere schon ... nur mal so viel dazu ...

    Und nur weil man positive Strafe in der erziehung nutzt, heisst das doch noch lange nicht dass man nicht positiv verstärkt ...
    Ich glaube kaum dass die Mehrheit hier "zeter und mordio" brüllend und schlagend mit dem Hund durch die Gegend läuft ...

    Kommandos, wie warte, sitz etc baue ich grundsätzlich positiv auf, in verschiedenen Situationen etc ...
    Möchte der Junghund sich aber grade mein Essen vom Teller klauen und reagiert nicht auf die verbale ansage, dann dräng ich ihn körpersprachlich da vom Tisch weg, er geht und die sache hat sich erledigt, je nach dem wie hartnäckig sie sind braucht mehr als einmal ... riecht er die verlockung, widersteht ihr aber gibts natürlich lob ... und meist reicht dann irgendwann die verbale ermahnung.

    Klar ich kann ihn auch einfach auf seiner decke parken während ich esse ... mir ist aber nicht wichtig beim essen "bleib auf der Decke" sondern "bleib von meinem Essen weg" ... was er sonst tut ist mir wurst. Da sind Hunde auch unterschiedlich, einige brauchen mehr anleitung andere.

  • Zitat

    Ich frage mich bei manchen ob sie einfach die Massregelung für sich alleine wollen?

    Fragst du dich das wirklich? Ich glaube das will keiner hier niemand (ich denke mal da spreche ich für fast 100% des Dogforum). Nur gibt es Leute die machen es so und andere so - es gibt keinen Golden Way.

    Zitat


    Dann fragte ich mich am Anfang (jetzt haben ja einige schon dazuglernt), warum ihr euch so um die Tatsache, dass ihr straft windet?
    Benennt das Kind beim Namen. Sagt SCHLAG! nicht Klapps, Sagt STRAFE, nicht Korrektur.

    Weil es Shades of Grey gibt. Es gibt milde Verhaltenshemmer und starke Verhaltenshemmer. Ich habe sowieso den Eindruck das, wenn man den Hund hauptsächlich über Verstärkung führt Verhaltenshemmer deutlich milder ausfallen können und trotzdem ihre Wirkung haben wie wenn Hunde nur die harte Hand kennen.
    Es geht schon bei dem Klapps los - ich würde ja gern sagen "Da wird so und so viel Newton druck ausgeübt" damit man dann sagen kann "Oh ja das ist ja nicht viel" ... aber nein ein Klapps ist gleich ein Schlag und man wird wie der Hundeschinder vor dem Herrn hin gestellt.

    Ein Tipp aus 20 jähriger Erfahrung mit Onlinekommunikation: nicht alles für bare Münze nehmen und dem gegenüber nicht gleich schlechte Absichten unterstellen. Nicht jeder drückt sich schriftlich umfassend aus und nicht alles ist geschrieben gleich dem was in Wirklichkeit passierte.
    Das ist alles eher ein Kommunikationsproblem zwischen Menschen und weniger zwischen Haltern und Hund.

  • Dich darf ich glaube ich auch zitieren, ohne dir auf die Füsse zu treten.

    Hi,

    mal langsam hier mit den jungen Pferden. Julia hat geschrieben, wo sie mit ihrem Hund noch Baustellen hat. Und sie hat auch geschrieben, wie sie das derzeit händelt. Dabei ist die Frage aufgekommen ob die bisherige Methode effizient genug ist, und ob man möglicherweise über eine Korrektur des Verhaltens einen positiven Lerneffekt erzielen kann. Und wenn man diese Möglichkeit in Betracht zuieht, stellt sich die genaue Frage nach dem wie.

    Nein, die Frage war: macht ihr das auch so und gibt es weiter Möglichkeitne, wie ich meinen Hund strafen kann.

    Hi,
    @Wasser: Unser Hund beispielsweise befolgt das Kommando Sitz auf 20 m. Er bleibt dann auch wie angetackert sitzen. Wenns draußen kalt ist kriegt er nur ein Bleib, dann bleibt er genau an der Stelle stehen wo er ist und rührt sich nicht. Sicher, ganz sicher.
    Und dann kommt ein starker Reiz, ( z.B.kleiner bellender auf ihn zulaufender Hund) und unserem wandert das Gehirn gen Schwanzspitze, das ist zuviel für ihn. Und deshalb bin ich mittlerweile bereit hinsichtlich dieser ganz besonderen Situation zu akzeptieren, dass unser Hund ein Starren oder auch den Angriff meidet. Auch durch Korrektur. Und deshalb find ich das Thema so klasse. Ganz bestimmt nicht weil in mir ein kleiner Sado lauert. Wenn mir bloss einer eine Methodik verraten könnte, die ich für unseren Hund individuell abstimmen könnte.

    LG

    Mikkki

    Verstehe ich nicht ganz den Beitrag.

    Dein Hund kann ein prefektes Bleib im STEH und im SITZ.

    Und was macht dein Hund wenn ein anderer auf ihn bellend zuläuft, während Sino im STEH verharrt?

    Das ist doch Universitätsabschlussprüfung zum Proffessor.

    Das ist eine ganz grossartige Leistung...

    Oder geht Sino dann ab?

    Wenn ja, kann man doch da noch was rumtrainieren....was soll er denn machen?


    Und in welchem Zusammenhang hilft in der Situation Strafe?

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