Mein Gefühl war und ist gut, dennoch mache ich mir plötzlich massiv Gedanken...

  • Eigentlich mag ich es nicht Problem nennen, aber mir fehlt ein geeignetes Synonym dafür.
    Der Kleine hat ein Problem mit dem Straßenverkehr, mit Fahrzeugen. Klar, er kennt es ja noch nicht. Zwar hört er die Geräusche durch die Hecke im Garten. Aber außerhalb vom Garten hat er sogar richtig Panik wenn ein Auto fährt. Dann kam auch noch ein Lastwagen, der entlüftete und dieses Geräusch war ganz schlimm für ihn.

    Einfach stehen bleiben und in Ruhe gucken, nicht weiterzerren, eher zurück gehen - täglich Stück für Stück rantasten und erst weiter gehen wenn Hund sich entspannt ... das wird schon nach wenigen Tagen, wenn man ein bissle Geduld hat. Haben mit unseren Welpen relativ schnell Ausflüge in die Stadt unternommen, mit Menschen, Autos, allen möglichen Geräuschen. Uns einfach auf eine Bank gesetzt und dem Kleinen Sicherheit geboten, so konnte er sich entspannen und hat sich schnell an die vielen Dinge gewöhnt, die um ihn rum passieren.


    Zwischendurch ein Leckerli rein kann nicht schaden ... irgendwas nettes erzählen auch nicht.

  • Wir wohnen zwar auf dem Land, aber direkt an der Hauptstraße. Haben einen Bauernhof. Da fährt allerlei. Das Geräusch vom Radlader ist nicht mehr sehr angsteinflößend, aber faszinierend. Er bleibt wie angewurzelt stehen. Bei Autos allerdings, wenn er auf dem Gehweg ist und da fahren Autos vorbei, hat er wirklich viel Angst. Werde dann einfach mal stehen bleiben, mich nicht zu ihm runterbeugen und tüddeln, sondern nur was erzählen.


    Draußen schaut er oft zu mir, kommt dann angeflitzt. Dann kommt ein Mini-Keks (ein Krümel) rein als Belohnung. So funktionierte das Abrufen schon ein bißchen. Dann war da aber eine Spaziergängerin - und *flitz* war er weg... War nicht schlimm, die Frau war nett und wir kannten uns. Aber da muss ich einfach noch sehr viel spannender für mich werden.

  • Eigentlich mag ich es nicht Problem nennen, aber mir fehlt ein geeignetes Synonym dafür.
    Der Kleine hat ein Problem mit dem Straßenverkehr, mit Fahrzeugen. Klar, er kennt es ja noch nicht. Zwar hört er die Geräusche durch die Hecke im Garten. Aber außerhalb vom Garten hat er sogar richtig Panik wenn ein Auto fährt. Dann kam auch noch ein Lastwagen, der entlüftete und dieses Geräusch war ganz schlimm für ihn.
    Wie gehe ich hier am besten vor, ihn daran zu gewöhnen? Ihn an der Leine auf dem Gehweg zu führen ist schwierig, weil er wirklich Angst hat, stehen bleibt oder sogar wegrennen will. Wir müssen immer ein kurzes Stück dort entlang, bevor es aufs Feld geht. Soll ich ihn zunächst mal für die nächsten Tage die 200m tragen, um ihm die Sicherheit zu geben?

    Ich bin jetzt auch nicht die super Expertin, aber dieses "Problem" schreit förmlich nach der Gegenkonditionierung, weil der Kleine ja schon ziemlich große Angst davor zu haben scheint:


    Einfach langsam an ein Auto heranführen, zu nächst aus weiter Entfernung und dann gibts dafür ein Leckerli. Dann weiterhin schrittweise annähern und jedesmal ein Leckerli als Belohnung. Wenn ihr so weit seid, dass er sich traut ein Leckerli direkt neben/vom Auto zu nehmen, würde ich den Motor an machen (vielleicht auch erst wieder aus der Entfernung, falls die Angst sehr groß ist). Und immer wieder Leckerlis dafür. Danach einfach bei einem vorbei fahrenden Auto probieren. Wenn du merkst er hat immer noch große Angst und will das Leckerli nicht nehmen, einfach einen Schritt zurück und nochmal probieren. So klappt das bestimmt! Hat bei meinem auch mit dem großen, bösen Staubsauger super geklappt :)

  • Parkende Autos sind kein Problem. Da war er zum Beispiel vorhin auf Entdeckungstour. Aber dieses Fahrgeräusch, dann die großen Autos die kommen, teils noch mit eingeschaltetem Licht, das ist nicht sein Ding. Noch nicht.
    Jetzt gleicht geht's zu den großen Pferden und Kühen. Mini Ponies sind kein Problem. Sind wie große Hunde. :D

  • Bei Autos allerdings, wenn er auf dem Gehweg ist und da fahren Autos vorbei, hat er wirklich viel Angst. Werde dann einfach mal stehen bleiben, mich nicht zu ihm runterbeugen und tüddeln, sondern nur was erzählen.

    Ich würde nicht genau da stehen bleiben, wo er gerade große Angst hat. Das kann die Angst verschlimmern, auch wenn du ihm dabei was erzählst.
    Lass ihn sich daran gewöhnen, zuerst von einer Entfernung aus wo er die Autos sieht und hört, gerne auch neugierig guckt, aber noch keine große Angst hat.
    Solange er so viel Angst hat wie du beschreibst, würde ich mit ihm gar nicht direkt an der Straße lang gehen, sondern ihn, wenn es denn mal sein muss, einfach tragen. Er wird sich aber sicher bald gewöhnen, wenn du dich langsam näher ran arbeitest und ihn entspannt alles kennen lernen lässt :)

  • Parkende Autos sind kein Problem. Da war er zum Beispiel vorhin auf Entdeckungstour. Aber dieses Fahrgeräusch, dann die großen Autos die kommen, teils noch mit eingeschaltetem Licht, das ist nicht sein Ding. Noch nicht.
    Jetzt gleicht geht's zu den großen Pferden und Kühen. Mini Ponies sind kein Problem. Sind wie große Hunde. :D

    Dann würde ich halt an der Stelle beginnen, wo der Motor angeschaltet wird. Wenn er wirklich in Panik gerät, wie du es beschrieben hast, dann wäre das meiner Meinung nach die optimalste Lösung. Solange es nur leichte Furcht vor den Geräuschen ist, reicht natürlich auch ein entspanntes "Vormachen", wie das jetzt schon des Öfteren geschrieben wurde :).

  • Lass ihn sich daran gewöhnen, zuerst von einer Entfernung aus wo er die Autos sieht und hört, gerne auch neugierig guckt, aber noch keine große Angst hat.
    Solange er so viel Angst hat wie du beschreibst, würde ich mit ihm gar nicht direkt an der Straße lang gehen,

    Genau so würde ich es auch machen. Gib ihm die Möglichkeit einen Bogen gehen zu können. Das Geräusch und die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos können manchen Hund schon sehr beängstigen. Er weiß ja nicht, was das ist und ob es gefährlich ist.


    Ich würde mit ihm auf einer Wiese üben, wo hin und wieder ein Auto oder Traktor vorbei fährt, aber du große Ausweichmöglichkeit hast.

  • Ich finde, das hört sich doch gar net so schlecht an! Ich hatte öfter schon Ferien-Besuchshunde für 1-2 Wochen. Und die dürfen bei uns nur atmen nach schriftlicher Genehmigung von Beine und Bossi, die Körbchen gehören MEINEN Hunden, der Fußboden gehört MEINEN Hunden, herumliegen geht gaaar net, was für ne Unverschämtheit - und wenn ein Welpe Bossi frech kommt, dann wird der erstmal "plattgemacht", um ihm Manieren beizubringen. Biene findet Welpen eh "bäh" - die werden weggegrummelt, notfalls angegiftet. Die haben bitteschön nicht zu existieren, oder wenn, dann nur weeeeit weg von ihr.


    Insofern: wenn meine sich innerhalb so kurzer Zeit so mit Fremdhund/neuem Hund anfreunden würden, daß der 20 cm neben ihnen liegen dürfte, da wär ich echt happy..... *gg Ich muß bei solchen Situationen immer viel regeln, meine beiden in die Schranken weisen (Frieda zählt net, die ist allein in ihrem Zimmer), erklären, was der Fremdhund darf und was nicht - die zwei haben das nicht zu entscheiden.


    Mit dem Alleinbleiben, da wäre ich auch vorsichtig. Und nen ausgewachsenen Hund dieser Größe mit nem Welpen alleine? Nur nach etlichen Wochen der Beobachtung, aber sicherlich NICHT in den ersten Tagen, wenn man noch nicht weiß, wie der eigene Hund auf den Neuen reagiert, ob er sich den nicht "mal vorknöpft", wenn er die Chance unbeobachtet kriegt. Das finde ich äußerst fahrlässig....

  • Wichtig ist, das du ihn IMMER an der abgewandten Seite zum Objekt führst. Er scheint ja doch eher noch sehr unsicher zu sein.
    Das mit den Autos wird werden, wenn du dabei auch die Ruhe bewahrst, keine hektischen Bewegungen machst in dem Moment in dem er sich erschrickt.
    Das Problem hatte ich mit meinen Großen auch, es hatte ne ganze Weile gedauert gehabt bis es ging. Anfangs ist es dann mit den Autos besser geworden, Lastwägen Traktoren waren noch länger das Problem. Liegt aber auch an seiner Schreckhaftigkeit. Heute geht's, wobei ich schon immer darauf achte, das der Abstand wirklich passt.
    Und wenn du die Möglichkeit hast, z.B. ein Feldstück an der Straße, geh dort mit ihm ein kleines Stückchen rein, so das der Abstand etwas grösser ist. Das habe ich damals immer so gemacht wenn ich ein Auto etc hörte oder sah, damit der Abstand zum Objekt grösser war. Daran gewöhnt er sich, wenn ihr das regelmässig übt. Aber eben auch nicht zu lange.

  • So, nun sind ein paar Tage vergangen und ich möchte mal berichten bzw. auch eine neue Frage stellen.


    Die Gesamtsituationi ist besser und entspannter geworden. Der Kleine fühlt sich hier sichtlich wohl, lebt auch sehr auf, wird recht frech, ist aber wirklich ein ganz lieber Kerl.
    Donnerstag war ich etwas geknickt, weil er irgenwie noch kaum auf seinen Namen reagierte und mich draußen ignorierte wenn ich rief. Er kam zwar schon immer an, aber eben dann wenn ich nicht rief, sondern er sich einen Krümel abholen wollte. Habe das so konditionieren wollen, dass es sich aus seiner Sicht "lohnt" zu mir zu kommen, weil es da was Leckeres gibt.
    Am Freitag dann große Freude, denn er kam auf seinen Namen. Top, ich war glücklich und diese Hürde schien gemeistert. Sitz und Platz funktionieren auch ganz gut.


    Die Angst vor Fahrzeugen bzw. allgemein Motorengeräuschen (ob Auto, Traktor, Flugzeug, Hubschrauber) ist weniger geworden, aber noch da. An der Straße funktioniert es schon deutlich besser. Da orientiert er sich am Großen, hängt sich richtig an den dran.


    Auf dem Feld lasse ich ihn ja frei laufen, weil er sich da immer an mir oder am Großen orientiert hat. Weglaufen war da kein Thema (ich hab's aber zuerst im eingezäunten Garten geübt). Das ging jetzt ein paar Tage richtig gut. Allerdings am Sonntag beim Spaziergang sah er eine Spaziergängerin und es war kein Halten mehr. Er rannte hin, sprang sie an, wollte nicht mehr kommen, sondern fand sie super spannend. Er war total freundlich, er liebt alle Menschen. Und gestern das Selbe wieder. Zwar sieht jeder, dass es noch ein Welpe ist und die Leute haben auch verstanden, dass er noch nicht folgsam sein kann, aber ich muss das ja schnell in den Griff bekommen. Jetzt ist er noch niedlich zierlich und wiegt nicht viel. Aber in 4-5 Monaten...?!!!
    Und nach dieser (spaßeshalber nenne ich es mal) "Attacke" gestern war es irgendwie anders. Dann hörte er nicht mehr auf seinen Namen, schlawinerte weit weg von uns, kam nicht zurück, starrte in der Gegend umher (interessiert, nicht ängstlich) und wollte doch tatsächlich Richtung Dorf zurückrennen. Ein Glück, dass ich meinen Großen schicken konnte, der ihn eingeholt und abgefangen hat.


    Wollte die Situation positiv abschließen, näherte mich an, rief und lockte ihn, dann kam er auch an. Weil wir schon recht nah am Dorf waren leinte ich ihn vorsichtshalber an. Das mache ich immer unter Gabe eines Krümels, damit es nicht als Strafe angesehen wird. Was dann passierte verstand ich nicht. Er wollte wie wild losrennen, aber das Geschirr hielt ihn ja zurück, irgendwie bekam er dann Panik, wollte sich drehen und wenden, einfach weg. Da war aber kein Geräusch, rein gar nichts. Es war auch nicht so, dass er das erste mal im Geschirr anzog. Dann fasste ich ihn an, wollte festhalten, schnappte er um sich (okay, ist bei so einem kleinen erst mal lächerlich, aber das darf er trotzdem nicht!) und ich schimpfte ihn. Er beruhigte sich kaum. Zwar lief er selbstständig nach Hause, aber nur in einem Gezerr nach vorne. Nun machten die Fahrzeuge auf der Straße keine Agst mehr! Erst im Garten beruhigte er sich wieder und ich konnte ihn normal anfassen.
    Also so was hab ich noch nie gehabt!


    Den restlichen Tag über war er auch normal, verspielt, wir übten das erste Apportieren im Haus (was total anstrengend für ihn war).


    Nun die Frage: Soll ich ihn jetzt lieber erst mal mit Schleppleine draußen laufen lassen? Da mein Großer nie von mir weg wollte, zwar selbstständig war, aber immer den Blickkontakt zu mir suchte, kenne ich so eine Situation gar nicht.


    Noch ein paar schöne Entwicklungen:
    Mein Großer akzeptiert den Kleinen immer mehr, er darf nun auch immer wieder mal für ein paar Minuten an ihn kuscheln. Mein Großer mag aber nicht, wenn der Kleine spielerisch das Maul aufreißt und zwicken will. Finde ich nun auch nicht verkehrt, dass er ihn da anbrummt. Ich will es ja auch nicht.
    Vorhin das erste Mal, dass mein Großer sich freiwillig mit 15cm Abstand (Nase an Nase) zum Kleinen gelegt hat. Top!


    In Sachen Stubenreinheit bin ich voll zufrieden. So gegen Mitternacht gehen die Jungs nochmal in den Garten, dann stehe ich um halb drei/drei nochmal auf, lasse den Kleinen raus und um halb sechs/sechs muss ich eh aufstehen. Es klappt wunderbar. Auch tagsüber passiert nichts mehr - wenn ICH da bin. Wenn aber abends mein Partner kommt, passiert regelmäßig ein Malheur.
    Da kann ich gerade zuvor draußen gewesen sein. Aber wenn mein Partner dann im Wohnzimmer ist und ich in meinem Arbeitszimmer, dann setzt der Kleine eine Pfütze hin. Meist zwei Mal hintereinander. Da ist die Freude aber schon rum und alles wieder ruhig. Verstehe ich nicht ganz.

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