Tauber Hund zu lauten Kindern?
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Tinybutmighty, ja, da hab ich das mit dem bearbeiten eines Beitrages nicht ganz hinbekommen
Wenn du sie bei Gelegenheit mal fragen könntest, wäre das nett, eilt ja aber noch nicht besonders^^Hmm okay, also die Meinung ist eher, einen hörenden, gut sozialisierten und ausgeglichenen Hund als einen tauben, der von Vibrationen, "Stress in der Luft" und schwer einzuordnenden Situationen überfordert wäre?
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Ich sehe das Thema auch sehr ambivalent.
Zum "Lautstärkeempfinden" wurde bereits schon einiges gesagt.
Was ich bedenklich finde - unabhängig ob ein- oder uneingeschränkter Hund - ist, dass es für einen Hund sehr belastend ist/sein kann so viel Zeit in dem beschriebenen Umfeld zu verbringen. Und wenn er ein paar Tage bei dir in der Arbeit ist und den Rest bei einem Sitter ist das Stresslevel meines Erachtens nach auch nicht niedriger. Wann und wo kommt der Hund dazu das Erlebte zu verarbeiten und zu entspannen?
Zum Thema Belastungsgrenzen möchte ich folgende Zahlen nennen: Ein (fertig ausgebildeter) Hund der in der tiergestützten Therapie eingesetzt wird soll max. 2-3 Einsätze in der Woche machen und dabei max. 60 min arbeiten.Ich stelle mir vor, dass der Alltag in deinem Beruf sehr stressig sein kann! Den Stress bekommt der Hund über alles was er sieht/"hört", über dich... mit. Auch wenn er in seinem Körbchen liegt (liegen muss).
Ich würde den Erziehungsaufwand in diesem Umfeld nicht unterschätzen, dieser ist bei einem tauben Hund noch um einiges höher. Wobei ja der Aufwand Arbeit, uneingeschränkter Hund - Kinder mit Beeinträchtigung schon nicht zu unterschätzen ist.
Ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen wie realistisch eine Hundeanschaffung momentan ist (unabhängig von der Gültigkeit des Angebots deiner Chefin-es hört sich an, als würde sie dadurch erst wieder aktuell werden) und es nicht von diesem Angebot abhängig machen. Wenn ich unabhängig davon zu einem ja komme, überlegen wie "gesund" die Idee ist den Hund in die Arbeit mitzunehmen und welche Alternativen es gibt. Dabei würde ich die genannten Punkte dauerhafter Stresslevel für Hund, vor allem Anfangs hoher Zeit- und wohl auch für dich Stressaufwand um den Hund an den besonderen Alltag zu gewöhnen mit bedenken!
Ich finde den Rat von @Ninma auch sehr gut dich - nach reichlichen Überlegungen - einmal mit erfahrenen Therapiehundeausbildnern auszutauschen!
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Ein tauber Hund ist nicht automatisch souverän mit der Umwelt. Taube Hunde orientieren sich an anderen Dingen, wie Vibrationen des Bodens, Gerüche usw. Meine Katze war von Geburt an taub. Das hätte ihr niemand angemerkt. Sie hat über meine Hunde vieles mitbekommen und es ist mir ein Rätsel, wie sie selbst im Tiefstschlaf mitbekommen hat daß ich in die Küch gehe und den Kühlschrank öffne.
Das große Aber: Du wirst nie 100 % drauf achten können, daß nicht doch ein Kind in der Nähe stürzt oder den Hund anfasst etc.
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Ich arbeite auch in der Behindertenhilfe. Nehme meinen Hund jedoch höchstens zum Teamgespräch mit, wenn keine Bewohner da sind.
Zumindest mein Hund wäre mit so vielen Stimmungen, Persönlichkeiten und auch teils "befremdlichen" Lauten auf einmal schlicht überfordert.
Ich habe bei allen drei Hunden schon erlebt, dass sie Menschen mit geistiger Behinderung überhaupt nicht deuten konnten (also bei Begegnungen unterwegs). Selbst Laica fand solche Begegnungen äußert befremdlich, ABER unsere Hunde haben das auch nicht von klein auf gelernt.
Mussten sie aber auch nicht.Auf der anderen Seite fehlt Menschen mit geistiger Behinderung teils die Empathiefähigkeit ggüb. anderen Menschen. Wie sollen sie dann erst lernen, bei einem Hund Grenzen zu erkennen? Bezieht sich natürlich nicht auf alle.
Aber Menschen in solchen Wohngruppen wechseln auch mal. Da kann jederzeit jemand kommen, der den Hund nicht mal als fühlendes Wesen versteht.
Um völlig auszuschließen, dass es jemals zu einer unangenehmen Situation kommt, musst du entweder bei JEDER Begegnung mit Hund dabei sein, oder der Hund muss zuverlässig von den Kindern ferngehalten werden, wenn du gerade nicht kannst.
Du bist da zum Arbeiten.
Und zu guter Letzt: was, wenn plötzlich ein Kind mit schwerer Allergie einzieht? Oder eben ein Kollege mit Allergie dazu kommt? Oder ein Kind mit großer Angst? Oder der Hund reagiert tatsächlich mal unpassend und plötzlich wollen es die Eltern nicht mehr?
Und wie sind die Eltern so drauf? Nils knurrt beim Spielen. Wie kommt das bei den Eltern an, wenn das Kind zuhause erzählt "Der Hund auf der Gruppe hat geknurrt!".
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Zum Thema Belastungsgrenzen möchte ich folgende Zahlen nennen: Ein (fertig ausgebildeter) Hund der in der tiergestützten Therapie eingesetzt wird soll max. 2-3 Einsätze in der Woche machen und dabei max. 60 min arbeiten.Ich stelle mir vor, dass der Alltag in deinem Beruf sehr stressig sein kann! Den Stress bekommt der Hund über alles was er sieht/"hört", über dich... mit. Auch wenn er in seinem Körbchen liegt (liegen muss).
Ganz genau!
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Ich glaube, dass sich manche Dein Arbeitsumfeld nicht so recht vorstellen können.
Eine Freundin (und ich auch zum Teil) hat mit schwerst mehrfach behinderten Kindern gearbeitet. Die sitzen in Riesenrollstühlen, angeschnallt. Die können gar nix selber, sich nicht bewegen, schon gar nicht zielgerichtet, und sind meist auch geistig schwerst beeinträchtigt.
Ihre Arbeit zB ist körperlich anstrengend, aber sie meint (weil sie den Job eben auch sehr mag), sie findet es wesentlich weniger anstrengend als zB in einem normalen Kindergarten. Da sie wegen der Schwere der Behinderungen nur für sehr wenige Kinder zuständig is, der Betreuungsschlüssel also sehr gut ist, kann ich mir schon vorstellen, dass sich da ein Hund daneben "ausgeht", mehr als in anderen Jobs.
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Um völlig auszuschließen, dass es jemals zu einer unangenehmen Situation kommt, musst du entweder bei JEDER Begegnung mit Hund dabei sein, oder der Hund muss zuverlässig von den Kindern ferngehalten werden, wenn du gerade nicht kannst.
Ups, können sie ja gar nicht, sorry.
Aber du musst eben damit rechnen, dass da irgendwann mal ein Kind einzieht, dass das eben doch kann.
Oder dass du schlicht die Gruppe wechselst.
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Ich habe kaum Erfahrung mit schwerstbehinderten Kindern, aber mit lauten Kindern jede Menge. Haushalt mit drei Kindern 1-8 Jahre alt, dazu noch deren Freunde zum spielen, offenes Erdgeschoss, sprich hier findet alles in einem großen Raum statt. Und der Hund übersteht das. Er kennt seinen Platz, hat eine Box als Rückzugsort, kennt die Regeln, dass er nicht mitmachen darf. Den Lärm selber blendet er aus. Er schläft oft trotz (oder gerade im) Trubel. Dann ist er nicht alleine - ihm ist das viel lieber so.
Ich würde allerdings keinesfalls einen tauben Hund dafür wählen, sondern eher einen sehr nervenstarken Vertreter einer ruhigen Rasse. Vielleicht was Richtung Molosser.
Meine Staffi-Mix-Dame, die ich vor unserem Parson-Terrier hatte, war oft mit den Kindern der Tagesmutter unten im Haus zusammen. Das war auch laut und viele Kinder, die sogar körperlich Kontakt aufgenommen haben. Sie konnte damit super umgehen, hat sich ggf. mal zurückgezogen.Mein Rat daher: schau dich nach einem ruhigen, angstfreien Hund um (ob Tierschutz oder Abgabehund von privat) und schaffe dem Hund "seinen" Bereich. Die Lautstärke hebt den bald nicht mehr ab.
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Ich arbeite auch in der Behindertenhilfe. Nehme meinen Hund jedoch höchstens zum Teamgespräch mit, wenn keine Bewohner da sind.
Zumindest mein Hund wäre mit so vielen Stimmungen, Persönlichkeiten und auch teils "befremdlichen" Lauten auf einmal schlicht überfordert.
Ich habe bei allen drei Hunden schon erlebt, dass sie Menschen mit geistiger Behinderung überhaupt nicht deuten konnten (also bei Begegnungen unterwegs). Selbst Laica fand solche Begegnungen äußert befremdlich, ABER unsere Hunde haben das auch nicht von klein auf gelernt.
Mussten sie aber auch nicht.Auf der anderen Seite fehlt Menschen mit geistiger Behinderung teils die Empathiefähigkeit ggüb. anderen Menschen. Wie sollen sie dann erst lernen, bei einem Hund Grenzen zu erkennen? Bezieht sich natürlich nicht auf alle.
Aber Menschen in solchen Wohngruppen wechseln auch mal. Da kann jederzeit jemand kommen, der den Hund nicht mal als fühlendes Wesen versteht.
Um völlig auszuschließen, dass es jemals zu einer unangenehmen Situation kommt, musst du entweder bei JEDER Begegnung mit Hund dabei sein, oder der Hund muss zuverlässig von den Kindern ferngehalten werden, wenn du gerade nicht kannst.
Du bist da zum Arbeiten.
Und zu guter Letzt: was, wenn plötzlich ein Kind mit schwerer Allergie einzieht? Oder eben ein Kollege mit Allergie dazu kommt? Oder ein Kind mit großer Angst? Oder der Hund reagiert tatsächlich mal unpassend und plötzlich wollen es die Eltern nicht mehr?
Und wie sind die Eltern so drauf? Nils knurrt beim Spielen. Wie kommt das bei den Eltern an, wenn das Kind zuhause erzählt "Der Hund auf der Gruppe hat geknurrt!".
Kann ich nur so unterschreiben.
Wobei es da unterschiedliche Konzepte gibt. Die eine Fraktion sagt: ein Hund muss das von Beginn an lernen, damit er keinen Stress hat. Die andere Fraktion sagt: bevor ein Hund in eine soziale Einrichtung geht, muss er schon top erzogen sein. Er muss alle gängigen Kommandos anstandslos befolgen, unauffällig und zurückhaltend und in sich gefestigt sein, bevor man mit ihm in diesen Trubel geht.Ich habe kaum Erfahrung mit schwerstbehinderten Kindern, aber mit lauten Kindern jede Menge. Haushalt mit drei Kindern 1-8 Jahre alt, dazu noch deren Freunde zum spielen, offenes Erdgeschoss, sprich hier findet alles in einem großen Raum statt. Und der Hund übersteht das. Er kennt seinen Platz, hat eine Box als Rückzugsort, kennt die Regeln, dass er nicht mitmachen darf. Den Lärm selber blendet er aus. Er schläft oft trotz (oder gerade im) Trubel. Dann ist er nicht alleine - ihm ist das viel lieber so.
Jain. Das ist aber tatsächlich "normaler Lärm". Behinderte Menschen machen auch komische Geräusche, mal jehlig, mal quiekig, mal bewegen die sich völlig uneinschätzbar, und nie ist einer genauso wie der andere. Dementsprechend ist das tatsächlich nochmal ganz anderer Stress.
Ich würde der TE raten, dass sie sich als allererstes einen Hund für SICH holt. Also: was für einen Hund stellt Sie sich in ihrer Freizeit vor. Groß, klein, ruhig, temperamentvoll, treudoof, ausgefuchst, sportlich, genügsam, mit oder ohne Jagdtrieb- einfach den passenden Typen Hund für ihr Privatleben.
Erst dann würde ich an ihrer Stelle überlegen, ob man einen passenden Kandidaten nach langer Erziehungsphase und nach Bindungsaufbau mitnehmen könnte, und wenn ja, in welchem Rahmen. Nur bestimmte Tage in der Woche, nur im Büro oder generell immer dabei oder doch eher ein Sitter... Und da eben immer im Hintergrund jemanden haben, wenn der Hund die Arbeitssituation doch nicht verträgt. Alles zusätzlich ist ein Bonus, der gut klappen kann, aber wo es nunmal keine Garantien gibt.
Fakt ist: der Hund ist ein Freizeithobby und bevor man überhaupt einen Hund sucht, der zur Arbeit passt, sollte der Hund ins normale Leben außerhalb der 8Std Arbeitszeit passen.
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