Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil IX

  • geht ein Freund ( Jäger) mit dem Hund in den Wald und erschießt ihn.

    Ich glaube, bei dieser Sache kommt es dann auf den Freund der betroffenen Familie drauf an und wie diese Person zu Hunden steht.

    Aus meiner Sicht bleibt dem Hund bei einem Todesschuss nicht mehr die Zeit, Schmerz zu verarbeiten um zu Leiden. Dafür geht es zu schnell. Eine Überdosierung von Betäubungsmitteln ist aber ebenso schmerzfrei. Das Aufbäumen und Schreien kommt ja nicht vom Einschläfern sondern von den Vorkehrungen dafür (fixieren, Spritze setzen, Injizieren)

    Was dabei schwierig ist, ist der Freund und ob der Hund ihn kennt. So wie ich das verstanden habe, ist der Besitzer nicht der Jäger.

    Wie fühlt der Hund also in der Situation? Ist er entspannt oder merkt er auch, dass etwas anders ist. Mit dieser fremden Person im Wald, die dann auch noch einen "seltsamen" Gegenstand vorbereitet? Man sollte den Hunden da nicht die Intelligenz absprechen.

    Ich kenne das Erschießen lediglich bei Jagdhunden. So hat mein Großvater es jahrzehntelang gehandhabt, da die Hunde einfach den Waffengebrauch und auch die Jagd kannten. Wobei mein Großvater, so sehr die Hunde auch verwöhnt wurden, die Tiere als reine Arbeitstiere gesehen hat und sie auch selbst als Besitzer erschossen hat.

  • Also die Hunde kannten den Jäger schon, der ist mit der Familie befreundet und die Hunde waren wohl auch mit Ihm
    früher mal im Wald. Also scheu oder fremd war da nichts.
    Und beim Tierarzt da war es ein Hund der die erste Narkose ( muskulär) nicht " stark" genung bekam
    und bei der Spritze ins Herz schrie der kleine Kerl zum Gotterbarmen. Da ist einiges falsch gelaufen.

    Eigentlich wäre ein gut gesetzter Schuß im Wald sicher nicht das schlechteste.

  • Hab auch mal eine Frage
    Eine Bekannte hat mir erzählt ,wenn ihre Hunde alt und krank sind
    und auch der Tierarzt keine Hoffnung mehr sieht , es also ans sterben geht
    geht ein Freund ( Jäger) mit dem Hund in den Wald und erschießt ihn.
    Zuerst war ich von den Socken und dachte geht garnicht.

    Da hast Du richtig gedacht. Das Tierschutzgesetz sagt folgendes


    Zitat


    § 4
    (1) Ein Wirbeltier darf nur unter wirksamer Schmerzausschaltung (Betäubung) in einem Zustand der Wahrnehmungs- und Empfindungslosigkeit oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen.

    Mit einem todkranken Hund in den Wald gehen, ihn dort erschießen, gehört nicht zur "weidgerechten Ausübung der Jagd". Folglich darf ein Jäger keinen Hund erschießen.

    Es gibt mittlerweile Jäger, die sich hüten würden, schwer verletzten Haustieren den Gnadenschuß zu geben. Aus rechtlichen Gründen verweisen sie auf die Polizei oder einen Tierarzt, der kommt und einschläfert.

  • Und beim Tierarzt da war es ein Hund der die erste Narkose ( muskulär) nicht " stark" genung bekam
    und bei der Spritze ins Herz schrie der kleine Kerl zum Gotterbarmen. Da ist einiges falsch gelaufen.

    Eigentlich wäre ein gut gesetzter Schuß im Wald sicher nicht das schlechteste.

    Ich habe es einmal erlebt, also war aktiv dabei.

    Mein Onkel ist Jäger (der Sohn von meinem Großvater. Also in der Familie direkt, nicht andere Seite). Er hatte einen jungen Rüden, der einen sehr starken Gehirntumor hatte, der bereits in die Nasenhöhle wuchterte. Der Hund war glücklich im Wald und als mein Onkel ihn erschoss, war er sofort tot. Für ihn war es tatsächlich schonender, da TA für ihn immer Stress bedeutete.

    Ich bin aber auch anders aufgewachsen und bin im Umgang mit Hunden anders erzogen worden.

  • Auf so einen Gedanken würde ich nie kommen. Beim Erschießen assoziiere ich trotzdem noch Schmerz dazu.. Bei der Todesspritze schläft der Hund einfach ganz ruhig ein. Das piekst vielleicht kurz. In meinen Gedanken mit den Schmerzen eines Schusses (und dann bewegt sich der Hund vielleicht doch kurz und der Schuss geht daneben und er muss zweimal schießen, etc etc) absolut nicht vergleichbar...

  • Bin gerade etwas erschrocken. Da stellt es mir alle nackenhaare hoch! Also sowas kann ich tatsächlich nicht ganz nachvollziehen wieso man sowas macht. Dann lieber den Hund zuhause in gewohnter Umgebung einschläfern lassen. Muss ja nicht die TA Praxis sein!

    Was ist denn wenn der Schuss nicht richtig sitzt? Der Hund dann das laufen anfängt ? Für mich bedeutet ein Schuss ebenfalls Schmerz!

  • Bin gerade etwas erschrocken. Da stellt es mir alle nackenhaare hoch! Also sowas kann ich tatsächlich nicht ganz nachvollziehen wieso man sowas macht. Dann lieber den Hund zuhause in gewohnter Umgebung einschläfern lassen. Muss ja nicht die TA Praxis sein!

    Was ist denn wenn der Schuss nicht richtig sitzt? Der Hund dann das laufen anfängt ? Für mich bedeutet ein Schuss ebenfalls Schmerz!

    Die Kugel ist billiger. :(

  • Ich würde es selber an meinen Hunden auch nicht zulassen.

    Aber ich werde nun meiner Verwandtschaft auch nicht rein reden. Wobei mein Großvater schon längst tot ist und mein Onkel den Tierarzt nun aufgrund von anderem Vieh auch zu sich zitieren würde. Schießen darf man auch nicht zu jeder Jahreszeit.

    Ich weiß nur, dass beide erfahrene und schusssichere Jäger sind/waren. Ein Hund wurde aus der Entfernung nicht verfehlt. Und es wurde auch nicht jeder Hund, der "nichts mehr taugte" für die Jagd erschossen. Es waren in 40 Jahren 4 Hunde. Drei bei meinem Großvater und einer bei meinem Onkel. Die anderen 10+ Hunde waren bis zum Lebensende von meiner Oma/Tante umsorgt und gepflegt worden.

    Und ich werde meinen Onkel deswegen nun auch nicht anzeigen. Wer soll eine 10+ Jahre alte Tat nachweisen?

  • Und ich werde meinen Onkel deswegen nun auch nicht anzeigen. Wer soll eine 10+ Jahre alte Tat nachweisen?

    Hat das jemand verlangt, habe ich da etwas überlesen?

    Ich habe lediglich das Tierschutzgesetz verlinkt, den entsprechenden Paragrapgen zitiert und danach ist es dem Jäger verboten, außerhalb der Jagd, Tiere zu töten.

    Was früher üblich, heute vielleicht auch noch bei Nacht und Nebel geschieht, wer weiß es?

    Und wie immer heißt es, wo kein Kläger, da kein Richter, nur Bescheid sollte man wissen, über das was erlaubt und was nicht ;)

  • Ich denke, dass mein Onkel darüber Bescheid weiß, er aber auch wusste, dass es für Don damals einfach die angenehmste Alternative war.

    Mit Greif könnte er das nicht machen. Der hat auf der Jagd mehr (positiven) Stress als beim Tierarzt. Auch Iras und Cora durften Zuhause gehen, nachdem sie ihren Dienst getan haben ;)

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