Zwergpinscher beisst und pinkelt

  • Ich möchte ihn nicht schlagen.... Das muss doch auch so gehen.... Mein Freund unterwirft ihn immer wenn er das macht ..... Dann schreit er und rastet aus als wollte man ihn umbringen.... Dabei legt ihn mein freund ja nur auf die Seite

    Es macht mich wirklich traurig wenn ich so was lese. Ihr habt einen sehr verunsicherten Hund, der Zuneigung und liebevolle Konsequenz braucht um Vertrauen aufzubauen und keine antiquierten Vorstellungen von "Hunde unterwerfen" die ja, wie ihr gerade feststellt, das Gegenteil von dem bewirken, was ihr euch erhofft.


    Ja sicher, toll das ihr ihn "gerettet" habt, aber ihr solltet euch ehrlich überlegen, ob er nicht woanders und damit meine ich bei erfahreneren Menschen, besser aufgehoben ist. Das gibt so nix. Armer Hund.

  • @Xavaara
    Mein Chihuahua hat keine an sich schlechte Vorgeschichte. Er kam nur mit 11 Wo aus der Isolation einer Dachkammer, in der er wohl fast ohne Menschenkontakt 11 Wo mit Wurfgeschwistern und zum Teil mit der Hundemama aufwuchs.


    Trotzdem hatte er arge Defizite, kannte nichts und alles machte ihn unsicher.


    Er ist heute noch - mit über 13 J -, trotz liebevoller Behandlung sehr handscheu.


    Hätten wir diesen Hund auch noch "unterdrückt", hätten wir uns einen Angstbeisser grossgezogen.


    Bitte, gebt Eurem Hund Liebe, Verständnis, Vertrauen. Das Alles mit Konsequenz und irre viel Geduld, dann bekommt ihr evtl keinen normalen aber einen tollen Hund.


    Runterdrücken und anschreien werden alles verschlimmern. Es reicht nicht, dass Beste zu wollen, ihr müsst euer Bestes geben.


    Ps: dreht der HS den Rücken zu und sucht Euch einen gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer.

  • Hier wurde schon alles gesagt, ich hoffe nur da verstehst das nicht als Angriff! Sieh es mal so: Das Verhalten von Paco ist für Leute die viel Hundeerfahrung haben völlig nachvollziehbar. Das heißt, es lässt sich gut dran arbeiten und zum positiven verändern.


    Du hast dir schon soviel Mühe gegeben und viel erreicht - bleib bitte am Ball, auch wenn dir manche Antworten sauer aufstoßen. Lies darüber weg, aber beherzige bitte die Ratschläge!


    Ich hatte bei meiner Hündin dasselbe Pinkelproblem, war auch morgens am schlimmsten. Mit Ruhe, klaren Regeln und besserer Bindung hat sich das Problem erledigt. Dauert aber.
    Bitte den Hund nicht auf die Seite legen oder sonst wie zu unterwerfen versuchen!


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Morgens wenn wir aufstehen begrüßt er uns das ist auch voll süss aber er kauert sich zusammen, zieht den schwanz ein kriecht über den Boden und pinkelt..

    Das ist nicht süß, das ist Beschwichtigung vom allerfeinsten !


    Wir wissen nur nicht warum er so kauert und sich benimmt wie als hätte er Angst....

    Er hat Angst oder Schmerzen.


    Er probiert ständig ins Bett und dann unter die Bettdecke zu kommen..... Seid 3 Wochen ging es und seid 2 Tagen können wir nicht mehr schlafen weil er nur noch weint..... hoffe ihr könnt mir helfen

    Ja, nehme ihn mit ins Bett. Gebe ihm Sicherheit und Geborgenheit, baue eine Bindung zu ihm auf.


    Und mittlerweile beisst er auch uns.... Es tut nicht weh aber das geht ja trotzdem nicht .

    Warum er beisst, weil ihr den Hund nicht " lesen " könnt. Er gab bestimmt schon Anzeichen, die er euch mitteilen wollte. Es wurde übersehen, ignoriert oder fehlinterpretiert. Nun zeigt er es deutlicher.
    Es gibt keine Kommunikation zwischen euch.


    Dann fängt er schon an zu warnen.... Weil er keinen Bock drauf hat..... Ich schiebe ihn dann immer mit der flachen Hand am po von der Couch damit er ins Körbchen geht und während dessen probiert er schon zu beissen.... Manchmal erwischt er mich auch .....

    Ein Hund der warnt, auf den geht man nicht zu. Er muss zu einem kommen. Auf ihn zu gehen ist Bedrängnis.


    Ich möchte ihn nicht schlagen..

    Das wäre schlimm und fatal.


    Freund unterwirft ihn immer wenn er das macht ..

    Das ist schlimm und fatal. Lasst das sofort sein.


    Aber das ist echt Psychoterror wenn er schreit als ginge es um sein Leben.....Ich Weiss das er ein Schauspieler ist.

    Er ist kein Schauspieler. Es ist ein Hilfeschrei. Und ihr nehmt den nicht ernst.
    Sagt mal, was macht ihr da alles mit dem Hund, unglaublich !

    Der Herr in der hundeschule meinte man muss ihn unterwerfen..

    Die Hundeschule würde ich sofort verlassen. Man unterwirft keinen Hund, man erzieht einen Hund.
    Man erzieht einen Hund mit Liebe, Geduld, Verständnis, Ruhe, Ausdauer und kleiner Bestechung.


    Manchmal quietscht er auch ohne Grund und kommt angerannt um getröstet zu werden..

    Schmerzen ?


    . finde es halt echt mies das mir hier gesagt wird ich bin böse..... Ich würde keinem Tier jemals weh tun....

    Böse bist du nicht, nur sehr unerfahren.


    Nehme aus diesem Thread von den Usern einige Tips an, setze sie um oder gebe den Hund ab.

  • Der Hund kriecht und pinkelt aus Angst. Angst hat er vor euch, weil ihr ihn runtergedrückt habt. Das ist halt leider so. Das hat nichts mit böse zu tun, ihr habt einen schlechten Ratschlag befolgt.


    Wie es besser geht, wurde ja beschrieben. Hausleine, nicht mehr laut werden, nicht handgreiflich werden, richtiges Verhalten loben usw.


    Was ich nicht verstehe, wie kann der Hund andere Leute beissen? Bitte lass nicht zu, dass Fremde den Hund anfassen, sich über ihn beugen, ihn direkt anschauen, auf ihn zugehen usw. Das wird ihm Angst machen (er hat ja Grund genug, Angst vor Menschen zu haben) und wenn er nicht flüchten kann, dann lernt er, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als zu beissen.


    Stell dich vor ihn und schirme ihn ab, so wie du es bei dem Hund gemacht hast, der ihn beissen wollte.


    Er muss sich nicht von anderen Leuten anfassen lassen. Sogar viele Hunde ohne schlimme Vorerfahrung mögen das nicht.

  • Es wurde bereits sehr viel sinnvolles geschrieben, hierzu noch was von uns.

    zb wenn er anschlägt weil jemand durch den Flur läuft oder es parkt nur ein Auto..... Dann wird geschimpft und er soll ins Körbchen.... Er springt dann aber auf die Couch und rollt sich zusammen oder will kuscheln..... Aber das Fehlverhalten darf ja nicht belohnt werden ..... Also wird nochmal etwas böser pacco ins Körbchen gesagt....


    Mein Hund schlägt auch an, wenn er etwas aus SEINER SICHT furchteinflösendes draußen entdeckt und kam dann wenn ich ihn angesprochen (und ja, manchmal auch angemeckert) habe und wollte kuscheln.
    Dieser Körperkontakt hat ihm die ganze Aufregung über das was er auch immer gesehen hatte genommen und er hat sich unheimlich beruhigt. Haben wir ihn auf seinen Platz geschickt ging das Gewuffe da noch ewig weiter und er hat permanent versucht wieder zu uns zu kommen (nicht zu dem was da draußen war, nur zu uns!)


    Heute haben wir das quasi als Alternativverhalten bereits sehr gut etabliert.
    Also "wenn du da was schlimmes siehst, komm zu uns, wir nehmen dir den Stress und regeln das".
    Klappt 1a!!


    Hierzu ist aber wichtig, dass ihr aufhört es (und vieles andres) als reines Fehlverhalten zu sehen und euch in ihn rein versetzt.

  • Ich bin ziemlich verwundert, über das, was du hier geschrieben hast. So mit einem so kleinen Hund umzugehen, dazu gehört schon was. Mir tut das Hundchen sehr leid.
    Würdet ihr auch so mit einem großen Hund umgehen? Habt ihr mal darüber nachgedacht?
    Meine würde euch gepflegt tackern, wenn ihr so mit ihr umgehen würdet - und ja, es würde weh tun, weil großer Hund.


    Bitte nehme die Tipps an, kümmere dich um einen GUTEN Trainer und vergiß die Hundeschule, in die ihr jetzt geht.


    Geht weg davon, etwas zu verbieten, sondern lobt das, was gut gemacht wird. Spielt Bindungsspiele. Gebt ihm Sicherheit durch einen strukturierten Tagesablauf.


    Die Angsthund-Seite ist gut, lest euch da mal ein. Auch Markertraining (bitte Google fragen, es gibt viele Seiten dazu) könnte euch helfen, am besten mit einem Trainer an eurer Seite.


    Alle Beiträge hier sind nicht böse gemeint. Mir ist klar, dass es erst einmal ein Schock sein muß, wenn man alles richtig machen will, ein Trainer solche Tipps gibt und dann alles nach hinten los geht.
    Fang neu an und lerne mit und durch deinen Hund - mit positiver Verstärkung, dann werdet ihr zusammen glücklich.
    LG

  • Nun das größere Problem, er hat wohl schon andere Leute im Mietshaus gebissen und rastet auch aus wenn er nur Bewohner vom Haus sieht..

    Und mittlerweile beisst er auch uns....

    Aber das Fehlverhalten darf ja nicht belohnt werden .....

    Hätten wir diesen Hund auch noch "unterdrückt", hätten wir uns einen Angstbeisser grossgezogen.

    Dieser Hund ist bereits ein Angstbeißer.


    Der Hund zeigt in keinster Weise Fehlverhalten!
    Er weiß sich nicht anders zu helfen.


    Bitte sucht ihm ein gutes Zuhause, gebt ihn an Menschen, die sich mit Angsthunden auskennen und die über positive Verstärkung erziehen, ob ihr jemals wieder sein volles Vertrauen erlangt, ist fraglich.

  • An einem ähnlichen, wenn auch nicht so heftigen, Punkt war ich vor etwas mehr als einem Monat mit Flora auch - vielleicht als kleines Beispiel, wie sich ein Hund entwickeln kann, wenn man versucht mit Geduld und Verständnis zu agieren.


    Flora lebt jetzt etwas über zwei Monate bei uns. Sie ist ziemlich unsicher, morgens kam sie wie dein Pacco auch zitternd angekrochen. Ich habe irgendwann angefangen, mich morgens erstmal ne viertel Stunde mit ihr aufs Sofa zu setzen, sie auf meinem Schoß und dann beruhigt sie sich ganz schnell. Inzwischen zittert sie morgens nicht mehr und kriechen tut sie nur noch selten. Übrigens zittert und kriecht sie nie, wenn sie bei mir im Bett geschlafen hat - alternativ liege ich mit ihr abends zusammen auf der Couch, das reicht schon damit sie morgens nicht so unsicher ist. Sie braucht den Körperkontakt, wenn ich einen Tag lang keine Zeit hatte dafür ist sie abends fix und fertig, nur am zittern und beschwichtigen.


    In den ersten Wochen hat sich Flora beim kuscheln häufig auf den Rücken gedreht. Zuerst ließ sie sich einfach streicheln, irgendwann kam leichtes Schnauze lecken hinzu. Wir haben das nicht als Unterwerfungszeichen erkannt, irgendwann fing sie dann an nach der Hand zu beißen. Unser Fehler - wir haben eine Woche lang vermehrt darauf geachtet, wann immer Flora gezüngelt hat, Hände weg, leicht wegdrehen und weggucken. In der Woche war ich ziemlich unglücklich, ich hatte kaum Kontakt zu meinem Hund! Aber es hat unglaublich geholfen. Irgendwann fing sie an, mehr Körperkontakt zu wollen, hat sich nicht mehr unterworfen und wenn sie jetzt nach der Hand "schnappt", ist das eindeutig im Spiel.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass sie auch angefangen hätte richtig zuzubeißen, wenn wir ihre Grenze, die sie uns zeigen wollte, nicht erkannt hätten.


    Mit der Hundeschule haben wir ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich würde dir noch raten, erstmal kein Sitz und Platz zu üben. Flora hat sich erst, nachdem sie fast zwei Monate bei uns war, mal entspannt hingesetzt, geschweige denn sich einfach mal entspannt hingelegt. Das "übliche" Sitz-Training hätte bis vor einer Woche nicht funktioniert, da sie immer rückwärts ausgewichen ist, wenn man die Hand über ihren Kopf gehoben hat. Erst jetzt, nach über zwei Monaten, hat sie - meistens - keine Angst mehr vor der Hand und lernt jetzt wirklich gerne und leicht. Übrigens hat der Hundetrainer der Hundeschule Flora damals am Halsband festgehalten, damit sie nicht ausweichen konnte, und so ins Sitz gezwungen - mit dem Ergebnis, dass sie danach Angst vor fremden Menschen hatte.


    Das Gefühl, dass der Hund "absichtlich" etwas tut, um dich zu ärgern, kenne ich auch ... Flora lief nach einer Woche völlig problemlos mit spazieren - zwei Wochen später blieb sie ständig stehen und starrte mich an. Ich dachte, sie will den Weg vorgeben - nach Hause lief wie dann problemlos mit - und auch, dass sie einfach keinen Bock hatte. Nach einigen Tagen und Hilfe aus dem Forum wurde mir klar, dass das so nicht stimmt: sie war überfordert, brauchte in solchen Momenten Zeit um sich umzuschauen und sicher zu sein, dass alles gut ist. Ich hab mehrere Tage gebraucht, bis sie bei Unsicherheit zu mir gekommen ist, ich hab dann auf sie gewartet und sie bei Bedarf auf den Schoß genommen, bis sie von sich auf weiter wollte (was ich laut der Hundeschule auf keinen Fall machen sollte). Inzwischen ist das nur noch selten ein Problem, aber auch Hunde haben eben mal einen schlechten Tag.


    Sorry für den langen Post - ich hoffe, es gibt einen Eindruck davon, was man mit Geduld und Mitgefühl erreichen kann :)
    Übrigens reicht bei Flora ein strenges "Na" in normaler Lautstärke, damit sie mit allem aufhört was sie gerade tut. Wenn ich mich mal in der Intensität vertue, braucht sie danach eine lange Kuscheleinheit, damit sie aufhört zu beschwichtigen - ich will mir garnicht vorstellen, wie fix und fertig sie wäre, wenn ich schreien würde ...

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