"Nicht mehr jung und noch nicht alt" - Austauschthread über Hunde im besten Alter

Meideverhalten ist auch nur in Hundeforen etwas "Schlimmes". Auch Hunde untereinander zeigen damit, wenn sie eine Grenze des Gegenüber verstanden haben. Die Frage ist halt: Fällt der Hund damit dauerhaft in ein Loch? Oder heißt es einfach er hat es verstanden und die Welt ist wieder in Ordnung. Es gibt auch Hunde, die wissen schlicht, dass sie als Reaktion Merkmale von Meideverhalten oder Unterwürfigkeit zeigen müssen und der Besitzer zerbricht innerlich. Meiner Erfahrung nach übrigens gar nicht so selten. Die Halter sind schlimm verunsichert und glauben, sie tun ihrem Hund etwas Schlechtes. Schlaue Hunde! (Ja, es gibt auch die sehr sensiblen - aber man sollte auch nicht jeden Hund mit dem Vorschlaghammer korrigieren sondern immer genau so, dass es ankommt und reicht.)

Das Schöne: So unterschiedlich wie Menschen sind auch Hunde. - UND: Es mag in manchen Konstellationen auch ohne oder mit wenig Korrektur funktionieren. Allerdings muss ich zugeben dass ich davon sehr wenig Exemplare kenne. Vor allem wenn man es richtig macht, braucht man Korrekturen nicht lange und später maximal sehr vereinzelt, weil die Kommunikation ohne auskommt.

Auch ich gehe übers Meiden - aber hatte vor Nastro einen ehemaligen Straßenhund... und bin da wirklich an meine Grenzen gestoßen.

In all den Jahren, in denen er bei mir war, hat er trotz vernünftigem Gehorsam und guter Bindung nie geschafft, richtig verlockendes Futter liegen zu lassen - wenn er's denn schneller runter kriegen konnte, als dass ich bei ihm war.

Eine Bratwurst, vier Meter von mir entfernt - hätte er gern genommen, auch hin und wieder mal versucht... aber Abbruch klappte.
Gleiche Bratwurst, 15 Meter entfernt? Runterschlingen - was man hat, das hat man.

Ich glaube, dass Hunde, die mal Selbstversorger waren, da einfach anders ticken (können).

Dann ist bei uns der "Abbruch" wohl das "Spuck's aus" - aber ich möchte von vornerein, dass sich für sie nicht mehr lohnt, Kram aufzunehmen, sonst bin ich ja nur noch am Abbruch rufen.

Wenn ich das so höre, müsstet ihr ja alle überhaupt keine Probleme haben, wenn Eure Hunde das alles so easy verstehen.

Meiden/Beschwichtigen ist nichts 'schlimmes' - aber es kommt eben auf den Gesamteindruck an.

Ich hätte keine Lust auf nen Hund, der dauernd zu mir schielt um zu gucken, ob er z.B. auch ja nix falsches macht, oder die Olle guckt oder nicht - und ob man dann evtl. was wagen kann, wenn sie nich guckt.

Die Tendenz mit dem Aufsammeln ist in meinem Bekanntenkreis unter den ehemaligen Straßenhunden auf jeden Fall größer, als bei den Rassehunden aus der Zucht.

Zitat von Mejin

... - aber ich möchte von vornerein, dass sich für sie nicht mehr lohnt, Kram aufzunehmen, ...

:) Und da ich nie Steaks dabeihabe, wenn ich Gassi gehe, bin ich genau daran gescheitert.

Muss bei dir nicht so sein ... aber sie ist auch ehemaliger Straßenhund oder schmeiße ich da was durcheinander?

Wie gesagt - keiner ist perfekt - kein Mensch, kein Hund. Wäre auch langweilig. Und selbstbelohnende Verhaltensweisen sind immer schwerer zu arbeiten.

Ist ja beim Jagen nicht anders. Aber auch da finde ich es für den Hund leichter wenn er zum einen nicht darf und dann zusätzlich dazu kommt, dass wenn er sich an das Verbot hält, etwas Schönes passiert. Es gibt Dinge, da kann man niemals die einfach "bessere Entscheidung" sein. Wer einen passionierten Jäger hat weiß, dass es gar nichts gibt, was toller ist als Wild. Man kann aber wichtiger sein.

Ist ja auch egal - ist ja kein Erziehungsthread und meine Strategie ist auch nicht der Erstschlag a la "einmal richtig erklären". Es gibt einfach zu viel Schattierungen und wie man sieht, hat jeder hier etwas anderes vorm inneren Auge und eine Meinung dazu. Das Problem ist einfach, dass es nicht dasselbe ist und darum drehen sich die Diskussionen dazu auch immer im Kreis.

Ich habe meistens immer was sehr gutes dabei - und die normalen Leckerlies halt.

Sie wurde mit ca. 5 Wochen mit ihren Geschwistern+Mutter gefunden - und war dann auf ner Pflegestelle mit allen(Geschwistern) - aber draußen in einem eingezäunten Außenbereich.
Da gab es aber eben einen großen Napf für alle - und nicht wie bei einigen Züchtern dann getrennte Näpfe usw.

Da musste man sich schnell den Bauch vollschlagen.

Wie gesagt - ich glaube, mit 'anderen Methoden' hätten wir evtl. jetzt nicht mehr ganz so das Aufsammeln in der Art... aber ich kann z.B. nicht mal Brüllen und laut werden - so bin ich nicht - und mein Freund auch nicht, wir sind beide eher ruhige Menschen.

Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich so auf Knopfdruck wütend klingen kann. Haha.

Der Katze meiner Oma hatte ich damals auch auf unfreundliche Weise beigebracht, durch die Katzenklappe zu gehen - vorher musste meine Omi immer aufstehen und die Tür aufmachen.
Tjo - seitdem musste sie das dann nicht mehr.
(Ich hatte ihr draußen, als es regnete innen Futter gezeigt und die Klappe immer leicht aufgehalten - wenn sie dann durchwollte dagegengehalten, bis sie wirklich Kraft eingesetzt hatte/einsetzen musste - und irgendwann ist sie dann selbst durchgehuscht, auch wenn die Klappe ganz zu war - war auch sicherlich nicht nett, aber zweckdienlich damals. X-D Das war ne spontane Idee gewesen - vor all dem Internetkram)