Mein kleiner Kämpfer

  • Als der Hund meiner Eltern im Alter blind wurde, war das eigentlich kein Problem. Ich glaube, das ging so schleichend, dass die anderen Sinne wohl genügend Zeit hatten, die Aufgaben zu übernehmen.
    Er lief vorsichtiger, langsamer und dötzte auch mal wo gegen, aber gerade im Haus (wo er sich zuletzt überwiegend aufhielt), hatte er alles „vermessen“ und konnte sich gut allein bewegen.
    Blöd wurde es erst, als die Demenz schlagartig dazukam. Ab da konnte er wirklich nichts mehr allein. Aber das war auch kurz vorm Ende und mit stolzen 19.

    • Neu

    Hi


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    • @wiejetztich


      Nur taub ging problemlos. Nur blind wäre wohl auch OK.
      Beides ist nun eine Herausforderung, zumindest draussen.


      Er war auch immer ein "Gucker". Ich denke, dass es für ihn schon echt sch... ist, aber da muss er nun durch.

    • Er ist ja schon halb durch, er hat die Probleme ja nicht erst seit gestern. Und wenn ihr erst jetzt, also verhältnismäßig spät, gemerkt habt, dass er blind wird, hat er den Übergang vergleichsweise gut gemeistert. Meine Hündin, die ja innerhalb weniger Tage erblindet ist, lag danach erstmal wochenlang im Totalschock zusammengerollt im Korb.


      Insofern meine ich es absolut nicht zynisch, wenn ich sage: Dass er sich irgendwo stößt , ist eher ein gutes Zeichen - er traut sich also zu, unterwegs zu sein, und das ist schon mal ein prima Ansatz. Du kannst ihm bei der Orientierung übrigens sehr damit helfen, dass du den Untergrund in der Wohnung deutlich unterschiedlich gestaltest. Blinde Hunde orientieren sich zu einem sehr großen Teil über den Tastsinn, und wenn das Revier da deutlich strukturiert ist, hilft das sehr.


      Ein Beispiel: für meine Hündin war naturgemäß die Treppe am gefährlichsten. Also habe ich oben und unten Schmutzfangmatten hingelegt, so dass sie beim Drauflaufen erkennen konnte, wann der Gefahrenbereich anfängt. Das hat sehr gut funktioniert.


      Vinimaus kann euch sicher noch eine Menge mehr Tips geben, die ist ja gerade sehr gut im Thema, aber auf jeden Fall: So schwer es für den Hund auch ist, man kann gemeinsam gut klarkommen - und bei dem, was ihr bisher für den alten Herrn geleistet habt, werdet ihr auch das packen. Wir drücken jedenfalls weiter Daumen & Pfoten!

    • Und a propos "draußen": bei uns hat sich da ein Norwegergeschirr sehr bewährt, ich weiß bloß nicht, ob es das in Minigrößen gibt? Blinde Hunde nutzen Hals und Kopf anders, auch zum Ausbalancieren, und da hätte ein Halsband nur irritiert.


      Zusätzlicher Vorteil am Norweger war, dass der breite Brustriemen dem Hund sozusagen eine sichere Anlehnung nach vorne gab, deutlich besser als bei anderen Geschirre. Man hat manchmal richtig gemerkt, wie sie sich da "gestützt" hat, wie ein Mensch an einem Stock.

    • Wir bekommen es auch hin.


      Draussen ist er anfangs zögerlich, aber wenn ich ihm "zeige", dass laufen angesagt ist, dann geht es auch. Dann lockert er auf. :smile:


      Das wir ihn auf Besuch, mit Auto und Fahrrad nicht mehr mitnehmen können, dafür gibt es Planung (auch wenn es echt schade ist :( : ).

    • Warum könnt ihr ihn da nicht mehr mitnehmen? Ich denke wenn sich das zuhause ein bisschen besser eingespielt hat, dann klappt das auch. Not macht bekanntlich erfinderisch.
      Der Hund meiner Bekannten wurde im Alter komplett blind und taub, das hat beim Gassi erstaunlich gut funktioniert - man hat fast nichts bemerkt, nicht mal beim Überqueren der Straße. Der Hund hat gelernt, dass er "steigen" muss wenn Frauchen am Halsband mit der Leine "zupft", denn dann kam die Gehsteigkante.

    • Jo - so mach ich das mit meiner blinden Frieda seit 8 Jahren, also seit ich sie habe. Die is überall dabei. Die geht Gehsteige rauf und runter, Treppen (inzwischen nur noch rauf - runterwärts purzelte sie irgendwann ab 3 Stufen ab und an runter, das wollt ich ihr nimmer antun), und reagiert auf den geringsten, eigentlich nur imaginär vorhandenen Zug an der durchhängenden Leine mit der passenden Richtungsänderung. Läßt sich damit lenken wie ferngesteuert. ;-) Wenn ich die Leine nach oben halte, bleibt sie stehen, oder wenn ich die Leine einfach fallenlasse - wie eingeparkt *gg

    • Huhu, toll, dass du jetzt wieder komplett da bist...! :bindafür:


      Echt blöd, dass zu dem nix hören jetzt auch nix sehen hinzukommt... :muede:


      Aber, wie schon oben geschrieben, der Monk hatte ja seine Zeit, sich dran zu gewöhnen und seine eigene Strategie zu entwickeln.


      Bei Vini ist das Gehör gar nicht sooooo wichtig. Eigentlich nur, wenn sie in fremder Umgebung frei läuft und ich sie auf Hindernisse hinweisen muss. Dem kannst du ja entgegenwirken, in du ihn mit der Leine (und einem guten Geschirr) führst. Bei Bordsteinen zB hebe ich die Leine auch etwas an. Vini tapst dann schon mit den Pfoten, nach dem zu erwartenden Hindernis. Auch die verschiedenen Untergründe sind enorm wichtig... Blinde Hund orientieren sich wirklich viel über die Pfoten. Noch heute hat jemand zu mir gesagt, das Vini so elegant wie ein Rennpferd trabt... :lol: Ja, weil sie sogar während des Laufens tastet...!


      Dein Vorteil, und damit auch der vom Monk, ist ja, dass du sehr offen bist und nicht nicht unterbuttern lässt...! Neue Baustelle, neue Taktik, fertig...! Das wird schon... :bussi:

    • Ich kann den Lütten nicht mehr mitnehmen, weil er nach kurzer Zeit schreit, bellt und jault. Ich würde das vom Gefühl her in Panik einordnen.


      Zuletzt hatten wir das letzten Freitag im Auto.
      Als ich ihn auf den Schoss nahm wurde er etwas ruhiger. Dabei haben wir aber wieder das Problem, dass er kein Schosshund sein mag und ihm auch schnell zu warm wird.


      Er will dann einfach nur von dem Ort weg.


      So war es schon im Büro und auch bei meiner Schwägerin auf der Terrasse, totaler Fluchtmodus.

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