Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Ich haette hier ne Huendin mit tschechischen Papieren (Abstammung mit viel franzoesischen Linien) die ohne Probleme in DE ins Zuchtbuch uebernommen wird (sie muss das gleiche leisten wie Hunde mit deutschen Papieren), eine Huendin aus Deutschland mit schwedischer Mutter und als 3. Hund einen Rueden aus DE, dessen Eltern tschechische, belgische und franzoesische Abstammungen haben :lol:

    Multikultibande :lol:


    Koennte ich es mir leisten und wuerde ich den Hund in DE in die Zucht bekommen, wuerd ich mir nen Hund aus Mexiko kaufen. Das er hier sehr sicher keine ZZL bekommt, liegt NICHT an den Papieren, sondern an was anderem ;)

  • Weil Mischlinge keiner will und die meisten irgendwann im Tierheim landen?
    Nein, die Nachfrage nach Mischlingswelpen ist so groß, das jedes Jahr tausende aus dem Ausland importiert werden.

    Aber irgendwie scheint die Mischlingsproduktion doch NOCH größer als die Nachfrage, sonst würden ja auch Inlands nicht so extrem viele im TH stranden....

  • Nö...selbst bei den wildesten internationalen Ahnen kann der Inzuchtkoeffizient relativ hoch sein. Und der wirkliche Anteil an genetischer Varianz ist meist noch ein wenig geringer, als er von den Ahnentafeln her erscheint (das ergeben molekulargenetische Untersuchungen).
    So ist z.B. bei der Englischen Bulldogge die gesamte Rasse an einem Tiefpunkt von genetischer Vielfalt...vollkommen egal, ob man einen Rüden aus Haiti mit einer Hündin aus Peking verpaart.b

    Ich hab aber keine englische Bulldogge und auch nicht gesagt,dass es bei anderen Rassen so ist, weil es bei meinem Hund so ist.

    Bei meinem Franzosen sieht es nämlich auch schon anders aus. Geht man da trotz recht niedrigem Inzuchtkoeffizienten weiter hinten in die Ahnentafeln wird es dünne und es sind immer die selben Namen. Die Rasse wurde aus sehr wenigen Hunden wieder aufgebaut und hat deswegen definitiv ein Problem mit einem engen Genpool. Auch wenn mein Hund aus Frankreich eine Hündin im AKC deckt werden da meine Wunder passieren weilen deren Population ja ebenfalls auch auf diesen Hunden aufbaut.

  • Aber was ist wenn mir (oder anderen Mischlingsfans) der Aufwand der ansonsten bei Rassehunden betrieben wird nicht wichtig ist?
    Wenn mir nicht wichtig ist ob der Hund am Ende genau so und so ist oder so und so aussieht. Wenn es einfach reicht, das er gesund und niedlich und freundlich ist.

    Im Moment mag er gesund sein. Aber weißt Du, was die Gene so bereit halten?
    An GENETISCHEN, VERMEIDBAREN(!!)Erkrankungen, die erst mit 5 - 8 Jahren auftreten?
    Wenn der Aufwand nicht wichtig ist, muß man eben mit der erhöhten Gefahr leben, dass der Hund mit 5 Jahren an ED leidet. Oder mit 7 Jahren erblindet. Oder, oder , oder...

    Und dann eben entsprechen kostet!
    (Augen-OP bei so 2500 Euronen nur als Beispiel...)

  • Wenn es einfach reicht, das er gesund und niedlich und freundlich ist.

    Aber für genau diese Punkte sorgt eine durchdachte Verpaarung und Zucht. Gut, niedlich sind irgendwo alle Welpen, wobei ich da gesunde, nicht überproportionierte Welpen bevorzuge, auch wenn die evtl. nicht ganz so dem Kindchenschema entsprechen... (mein Chessierüde sah als Baby auch niedlich aus, aber keiner ist da noch mit 20 Wochen in Verzückung geraten, bei meiner Cockerspanielhündin ist das ganz anders. Größere Augen und ultralange Ohren sprechen halt mehr an, sinnvoller ist dennoch die Optik des Retrievers).
    Gesund sagt sich immer so leicht dahin. Ist jeder Hund gesund, der nicht durch den Routinecheck beim TA fällt?

    Aber was hat die Mischlingsproduktion für einen Sinn? Wie gesagt, es gibt so viele Rassen.
    Und welchen Sinn haben die teilweise abenteuerlichen Kreuzungen, z.B. Dackel mit Border? Was soll das?

    Ich habs mich ja nicht getraut zu fragen, weil es dann wieder heißt Mischlinge sind für mich nichts wert (was nicht stimmt, ich hatte schon einen Mix und meine Familie auch und das sind tolle Hunde) aber was bitte bietet mir ein Mischling, was ich nicht auch in einem der zig Rassehunde fände? Die unnachahmliche Optik? Ist das nicht genauso oberflächlich wie den Aussie zu nehmen, weil man den lustig bunten Hund möchte?
    Wie gesagt, es gibt Mischlinge und es wird sie wohl auch immer geben, aber würde wirklich etwas fehlen, wenn es keine geben würde? Natürlich kann man damit auch einige Rassen in Frage stellen und an irgendeinem Punkt muss man sich die auch stellen, jedenfalls wenn so viele Hunde einer Rasse wirklich krank sind.

    Okay, danke, das wusste ich nicht.Aber wird das auch praktiziert? Ein paar mal wurde hier im Thread schon bemängelt, das Champion-Rüden häufig überproportional viele Nachkommen haben und so trotz allem nur ein kleiner Teil des genetischen Materials einer Population in eine Rasse einfließt.

    Zumindest gibt es viele Rassen die einen mehr oder weniger hohen Inzuchtskoeffizienten haben.

    Mein Rüde hat nen ganzen Stammbaum voller Amerikaner, und Dänen und Finnen etc. pp. Bis auf die beiden Eltern ist da kein deutscher Hund bei.

  • Das ist dann schon eine Wertung, die für sich spricht.

    Ich schick dem armen diskriminierten Rüden mal einen tröstenden Streichler.....

    Ganz im Ernst mal: glaubt tatsächlich jemand, dass DER RÜDE sich durch so eine Wortwahl "diskriminiert" fühlt????
    Der "Züchter vielleicht, der "Nachbars Lumpi" auf seine Lotte gesetzt hat... aber da ist das wohl auch so gemeint......
    Dieser Vermehrer DARF sich abgewertet fühlen......

  • @naijra
    Es ging ja drum, ob Hunde aus dem Ausland eingesetzt werden ;)

    Natuerlich bedeutet 'Hunde aus dem Ausland' nicht gleich automatisch 'geringer IK'.
    Fous Uropa hat z.B. 308 eingetragene Nachkommen. Sein einer Sohn (aus mAn einem sehr leistungsstarken Wurf) hat aktuell 211 Nachkommen (er deckt noch).

    Es ist dabei voellig wumpe aus welchem Land der Welpe kommt...er kann aus einer Verpaarung mit hohem IK kommen.

    Aus dem Grund empfinde ich persoenlich die Grenze, ab welchem IK Verpaarungen bei uns im RZV verboten sind (ab 25%), als zu hoch angesetzt. Wegen mir koennte die Grenze viel weiter unten liegen... Jaja ich weiss...man will gewisse Eigenschaft festigen. ICH sehe trotzdem keinen Sinn darin Verpaarungen mit einem IK zu machen, nur weil man es darf und ja alle diesen Rueden nehmen. Das mag MAL Sinn machen. Auf lange Sicht hin ist es aber nicht gesund fuer eine Rasse...ganz besonders nicht, wenn es gefuehlt jeder 3. Zuechter macht..

  • In der Genetik wird das Heterozygoten-Vorteil oder Heterosis-Effekt genannt.

    Der Heterosis - Effekt tritt eigentlich in vollem Umfang nur dann auf, wenn eine Rasse abolut möglichst Homozygot auf die erwünschen Merkmale gezüchtet wird und die se Rasse dann mit einer gekreuzt wird, die ebenso Homotygot (aber anders)auf diese Merkmale gezüchtet wird. So , dass man sicher davon ausgehen kann, dass die Nachkommen HETEROZYGOT BEIDE Leistungsmerkmale tragen.....

    Ist in der Hundezucht und vor allem in dr Mischlingsproduktion (zum Glück!!!) ziemlich ausgeschlossen, weil es diese reinerbigen Linier wie in der Nutztierzucht glücklicherweise so gut wie ganz und gar nicht gibt!

  • Wie gesagt, es gibt Mischlinge und es wird sie wohl auch immer geben, aber würde wirklich etwas fehlen, wenn es keine geben würde?

    Die Vielfalt.

    Ich schick dem armen diskriminierten Rüden mal einen tröstenden Streichler.....

    Ganz im Ernst mal: glaubt tatsächlich jemand, dass DER RÜDE sich durch so eine Wortwahl "diskriminiert" fühlt????
    Der "Züchter vielleicht, der "Nachbars Lumpi" auf seine Lotte gesetzt hat... aber da ist das wohl auch so gemeint......
    Dieser Vermehrer DARF sich abgewertet fühlen......

    :roll:
    Hihi ... da war's wieder!
    (Etwas mehr Respekt vor der Kreatur, bitte! Es nervt echt!)
    Übrigens rafft Lumpi außerhalb der künstlichen "Verpaarung" in der Regel wie's geht.
    Da muss der Züchter nichts "draufsetzen", die raffen das ganz von alleine. Leider gibt es (nicht nur) deshalb derart viele Hunde, die ein Zuhause suchen - meistens Mischlinge.
    L. G.

    L. G.

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