Kastration und Tierschutz

  • Nicht nur Rüden verhalten sich bei läufigen Hündinnen anders, auch unter Hündinnen knallt es schneller mal, wenn eine oder mehrere läufig sind. Dazu kommen potentielle Deckakte, die eine Infektionsgefahr mit sich bringen. Und viele Rüden haben viel Stress bei Läufigkeiten und fressen z.B. tagelang nichts und/oder teilen ihren Liebeskummer lautstark mit. In Deutschland hat man bei zu viel Krach schnell mal Probleme mit Nachbarn und das Ordnungsamt vor der Tür stehen.

    Deshalb denke ich, dass in Tierheimen eine Kastration meist die beste Wahl sein wird, auch wenn ich der vorsorglichen Kastration kritisch gegenüber stehe und die Sterilisation bei normalen Hundehaltern für sinnvoller halte.

  • Jepp, das ist das Problem an der Sache.Das wirft aber eine andere Frage auf: Ist Massentierhaltung für den guten Zweck akzeptabel?

    Eine gute Frage. Siehe die Smeura in Rumänien.
    Gegenfrage: soll man die Tiere dann doch lieber töten? Nach welchen Kriterien wählt man die Todeskandidaten aus?

  • Die Smeura-Gutes Beispiel.Meine Hündin (siehe Avatar) kommt usrprünglich aus diesem Heim.Ich finde es wirklich eine schreckliche Vorstellung-mittlerweile so um die 5000 Hunde im Heim.Nicht mal alle sind katalogisiert und im Internet eingestellt und haben so nicht mal den Hauch einer Chance zur Vermittlung.
    Aber in der Freiheit kommen früher oder später die Hundefänger und dann gehts in die Tötung,wenn die Smeura sie nicht nimmt/rettet.So oder so haben sie kein gutes Leben.Aber ich möchte da nicht aussuchen wer stirbt/wen setze ich ins Internet zu Vermittlung.
    Immerhin hat die Smeura jetzt auch ein Kastrationmobil,es werden immer mehr Hunde von Privat kastriert,welches die Strassenhunde- Population verringert.Das ist u.a auch nur möglich dank der Vermittlung einiger Strassenhunde und der damit verbundenen Aufmerksamkeit.Alles hängt zusammen..

  • Ich will nicht falsch verstanden werden: trotz aller berechtigten Kritik finde ich, dass die Smeura insgesamt gute Arbeit leistet. Es ist fast nicht zu schaffen, in Rumäinen (als Beispiel) gute Tieraschutz-Arbeit zu leisten, ohne Fehler zu machen bzw angesichts des erdrückenden Elends und Leids der Hundepopulation dort nicht zu emotional zu werden.

  • Ich habe noch nie in Landesgrenzen gedacht. Das hat keinerlei Bedeutung für mich
    Der Hund, der Hilfe benötigt und zu dem meine Lebensumstände passen ohne ihm zu schaden - der zieht ein.
    Egal woher. Caillou kommt aus Brandenburg, sein Vorgänger aus Spanien.
    Woher der 2. Hund oder mal ein Nachfolger kommt, spielt keine Rolle. Wenn ich geeignet für ihn bin - egal woher er kommt.

    Der Anti-Kastrationstrend macht mir persönlich große Sorgen *seufz*, aber natürlich ist mir klar, dass man derzeit auf fast verlorenen Posten alleine dasteht und das eigentlich auch gar nicht sagen darf ohne eine Welle der Empörung auszulösen.
    Das ist jetzt halt so.
    Heute traut sich keiner mehr, öffentlich zu sagen dass er seinen Hund kastrieren lässt. Da werden sich medizinische Indikationen aus den Fingern gesaugt, bloß um andere zu besänftigen und bloß damit ja keiner merkt, dass man eigentlich anderer Ansicht ist - die man aber nicht mehr vertreten darf ohne gesteinigt zu werden.

  • Meine These-gäbe es den Auslandstierschutz nicht,also es würden keine Hunde mehr hierhin vermittelt,würde die Vermehrerei sprunghaft ansteigen.Dem Auslandstierschutz fehlen dann Gelder zur Kastration,die Population würde dort auch ansteigen und das Elend/Tötungen.Alles in allem keine tollen Aussichten..Das immerhin die deutschen Tierheime leerer wären in dem Fall, glaub ich auch nicht.Durch die Vermehrerei gibt es(schon jetzt)unmögliche Rassemixe die in falschen Händen einfach nur anstrengend sind.Den Listenhunden wäre auch nicht geholfen.Dazu haben deutsche Tierheime auch oft zu hohe Kriterien,viel bekommen also keinen Hund und gehen dann zu privat..

  • ich bin total für die kastration von strassenhunden, aber gegen das kastrieren von tierschutzhunden. kastration kommt für mich nur in frage wenn es körperlich notwendig ist oder eine lösung von verhaltensproblemen darstellt.

  • Privathundehalter und TH sind nunmal verschiedene Paar Schuhe. Ich kann TH die kastriert abgeben vollkommen verstehen.
    Leni sass im TH mit einem unkastrierten Rüden zusammen. Er hat sie bis sie getrennt wurden so bedrängt, dass sie vor Stress sogar Fieber bekommen hat. Echt ne super Sache aber wenigstens war er ja unkastriert :mute: Wie lange das lief weiss keiner, ist ja nicht den ganzen Tag einer da

  • Eine gute Frage. Siehe die Smeura in Rumänien.
    Gegenfrage: soll man die Tiere dann doch lieber töten? Nach welchen Kriterien wählt man die Todeskandidaten aus?

    Schwierige Frage, man kann heute viel mehr machen als früher und deshalb stellt sich diese Frage heute. Ich kann diese Frage nicht beantworten, auch weil die Antwort aus der Ferne anders ausfällt als aus der Nähe.

    Man muss nicht alle Hunde von der Straße sammeln, vielen tut man keinen Gefallen. (Siehe Hundezentrum Mittelfranken, gerade auf Rumänienreise auf der Spur der Straßenhunde, über die FB-Seite verfolgbar, oder das Buch "Streuner")
    Und um den Bogen zur Kastration zu schlagen, ich bin mir auch nicht sicher ob eine Sterilisation auch bei Straßenhunden nicht vorzuziehen wären. Manche Stimmen sprechen dafür. Gut, es gibt manchmal Kämpfe und es gibt auch sexuell übertragbare Krankheiten. Aber ein intakter Rüde weiß nicht, dass er nicht zeugen kann und hält die Stellung, einem Kastraten ist das egal und potente Rüden rücken nach. Man kann weder alle kastrieren, noch alle sterilisieren, aber Nachwuchs wird auch teilweise durch die soziale Komponente verhindert.
    Keine Frage von welche Variante ist besser, sondern welche Variante hat weniger Nachteile und bringt eher das angestrebte Ergebnis.


  • Man muss nicht alle Hunde von der Straße sammeln, vielen tut man keinen Gefallen. (Siehe Hundezentrum Mittelfranken, gerade auf Rumänienreise auf der Spur der Straßenhunde, über die FB-Seite verfolgbar, oder das Buch "Streuner")

    Nun ja, über die Verhältnisse in Rumänien etc und was dort mit Struenern geschieht, hat ja Herdifreund schon ausreichend geschrieben...

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