Hund weist neuerdings Kinder zurecht

  • Ganz ehrlich?


    Gerade weil der Hund so kurz erst da ist und die Kinder noch so klein, hier würde ich ganz energisch durchgreifen. Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.
    Er muss kapieren, dass IHR dieses Verhalten nicht akzeptiert. Und das ist auch der einzige Grund, warum er es lassen sollte.


    Unsere Hündin findet die kleinen Kinder meines Bruders auch doof und gruselig und würde diese anmotzen, wenn sie es dürfte. Sie weiß aber, dass WIR da ganz böse werden und geht der Situation aus dem Weg.


    Nun wohnen diese Kinder nicht hier und wir könnten die Situation auch durch Separation lösen. Aber wie soll das bei Euch mit den eigenen Kindern funktionieren?


    Die Kinder sollten natürlich den richtigen Umgang mit dem Hund lernen, aber das klappt meistens recht gut, die haben da oft einen besseren Instinkt als wir verkopften Erwachsenen.

  • Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.

    Damit lernt der Hund leider nur, "Aha, ich darf die Kinder nicht anknurren, beim nächsten Mal beiße ich lieber gleich zu" - Mir ist schon klar, was du mit deinem Post ausdrücken willst, aber dieser Hund weist die Kinder nicht einfach so zurecht, sondern weil er sich bedrängt fühlt...

  • Das "Decke" schicken ist auch überhaupt kein Lösungsansatz sondern ein Befehl um die eigenen Bedürfnisse durchsetzen zu können. Das dient nicht dazu, dem Hund beizubringen was er darf oder wo er in der "Rangordnung" steht.

    Das ist ein Denkfehler. Derjenige, der einen anderen in der Bewegungsfreiheit einschränkt, ihm "Raum nimmt" bzw. den Raum, indem der Hund sich bewegen darf, vorgibt, hat den höheren Status.
    Das ist etwas, was Hunde durchaus verstehen und annehmen.


    Wer strukturiert Nähe und Distanz zueinander, wer trifft Entscheidungen, wer leitet das gemeinsame Miteinander an usw.


    Derjenige hat automatisch einen hohen Status, nicht unbedingt, weil er sich am besten durchsetzen kann, der Stärkste oder der Älteste ist, sondern weil derjenige sich diese Aufgabe zutraut, die Verantwortungs leisten kann und einen Plan vom Leben hat z.B. durch Erfahrungen.
    Und derjenige wird dann freiwillig "von unten" gestützt. Das "oben" ist nur oben, weil es vom "unten" bestärkt und gestützt und anerkannt wird. Dem Familienmanager fallen alle Verantwortlichkeiten und alle Verpflichtungen seiner Familienmitglieder zu, der hat also richtig Arbeit und eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.


    Das machen in einer Wolfsfamilie Papa und Mama, genau wie bei uns Menschen.


    Man sollte sich also als Hundehalter viel mehr als Erziehungsberechtigter seines Hundes sehen.
    Derjenige, der das Zusammenleben managt, alle Entscheidungen trifft, den zu Erziehenden fordert und fördert, ihm Sicherheit gibt, auf den man sich verlassen kann usw.


    Man hat als Mensch dem Hund gegenüber also nicht unbedingt eine Cheffunktion, sondern ist eher ein Familienmanager, dem alle wichtigen Aufgaben obliegen, sich um das Wohl der Familie zu kümmern im besten Wissen und Gewissen, damit das Zusammenleben klappt, jeder seinen Platz innerhalb dieser Gemeinschaft finden und sich entwickeln kann, um dann auch einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl zu leisten.

  • Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.

    Bei mir gäbe es Erziehung.

    Er muss kapieren,

    Er muss es lernen.



    Bei dem, was du machst kann der Hund eine tickende Zeitbombe werden. Hunde merken schnell, wenn man sie mal ein paar Sekunden aus den Augen lässt, dann wird der Frust zum Knall.
    Kann man ihm nicht verdenken, denn er hat ja nichts gelernt.

  • Ganz ehrlich?


    Gerade weil der Hund so kurz erst da ist und die Kinder noch so klein, hier würde ich ganz energisch durchgreifen. Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.

    Der Hund weist die Kinder nicht zurecht. Er zeigt nur, daß sie ihn gerade bedrängen, und will, daß sie damit aufhören. Dann ist es am Halter, das Verhalten der Kinder zu unterbinden. Wenn ich Dir auf den Fuß trete und Du AUA schreist, ist das doch auch keine Zurechtweisung, oder? Du sagst mir damit, ich tu Dir grad weh damit, und soll damit aufhören - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das hat ab-so-lut nichts mit Zurechtweisen oder gar Dominanz zu tun, die ein Donnerwetter rechtfertigen würden!


    Und es ist GUT, daß er das (noch!) zeigt, ohne die Kinder dabei zu verletzen. Gibt genug Hunde, die dann einfach aus der Erfahrung heraus, daß sie nicht warnen und knurren dürfen (weil sie eben genau jedes Mal dafür so ein Donnerwetter dafür bekommen haben wie von Dir geschrieben), dann halt nicht warnen oder knuren, sondern gleich schnappen und beißen. Das ist das Einzige, was Du damit erreichst, wenn Du dem Hund verbietest, ein Knurren zu zeigen - er äußert sein Unwohlsein anders, aber dann halt leider mit den Mitteln, die er "an Bord" hat - denn er kann keine Erklär-Briefchen schreiben.


    Bedenke: wenn die Kinder den Hund bedrängen, findet der Hund das eh schon sch..e - und wenn er dafür dann auch noch von Dir ein Donnerwetter bekommt, dann wird er die Kinder künftig sicher "ganz besonders" lieben und "nie wieder" doof finden *ironieoff....


    Wenn Du dieses Risiko für Deine Kinder in Kauf nehmen möchtest, ok - aber empfiehl sowas bitte nicht nem Neu-Hundebesitzer, der das Risiko dabei nicht kennen kann, und dann seine und andere Kinder damit in Gefahr bringen würde.


    Kleine Überlegung am Rande: wenn man auf seine und andere Kinder so aufpaßt, daß der Hund erst gar nicht bedrängt wird, dann kommt er auch gar nicht erst in die Lage, sich verteidigen zu müssen. Es ist immer besser, hündisches Fehlverhalten zu verhindern, als dann, wenn es gezeigt wird, gegensteuern zu müssen - weil der Hund es dann nämlich schon ein erstes Mal erfolgreich angewendet hat. Warum soll man den Hund erst selbst nach Lösungen suchen lassen, wobei er evtl. eine austestet, die uns nicht gefällt, wenn man ihm schon vorher sagen kann, wie er sich da rausziehen kann aus solchen Situationen, zB indem er auf die Decke geht, die sich in dem Fall ja auch schon sehr schön im Einsatz befindet.


    @bf0911: Ich finds toll, daß Ihr hier um Tips bittet und Euch viel erklären laßt. Aber hier ist es (natürlich) wie überall im Leben: man fragt einen und kriegt fünf Meinungen *gg
    Seht Euch daher immer die Begründungen für irgendwelche Tips genau an, denkt darüber nach, was die Folgen sein könnten (fragt Euch: "was elrnt der Hund dabei?"), und befolgt niemals (das gilt auch und ganz besonders in der Hundeschule!) Tips, von denen Ihr nicht ganz überzeugt seid, oder die Ihr nicht ganz verstanden habt, oder Euch keinen Sinn zu machen scheinen. Und fragt in Hundeschulen/bei Trainern nach der Ausbildung der Trainer und ihren Qualifikationen. Diese sagen nicht immer alles, logo, aber zeigen schon bissel eine Richtung. Im Verein zB sind vielfach Leute tätig, die selbst halt am eigenen Hund bissel was gelernt haben, aber keine richtige Ausbildung als Trainer haben und wenig Ahnung von sowas wie dem Thema Lerntheorie.

  • Darüber den Hund zurecht zu weisen sollte man im entferntesten erst nachdenken, wenn man selber erst mal in der Lage ist für ihn zu handeln.


    dazu sollte man also erst mal die Körpersprache des Hundes lernen, ausreichend planen, wie der Umgang mit dem Hund zu sein hat, wo der Hund seine Ruhe hat etc. und wenn man nun alles tut um den Hund zu schützen, DANN kann man darüber nachdenken dem Hund zu verbieten selbst deutlich zu werden!!

  • Gerade weil der Hund so kurz erst da ist und die Kinder noch so klein, hier würde ich ganz energisch durchgreifen

    Das würde ich auch tun.



    Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.

    Das würde ich nicht tun. Die Kinder würden von mir angewiesen, den Hund zufrieden zu lassen und der Hund bekäme bei mir eine Rückzugsmöglichkeit.


    Hunde und Kinder irgendwie und einfach so zusammen und der Hund wird zusammen geschissen, wenn er knurrt weil er bedrängt wird...das ist der Grund, warum Hunde in Tierheimen landen, weil sie nach dem Nachwuchs geschnappt haben.


    In den meisten Fällen muss der Hund vorm Kind geschützt werden, nicht umgekehrt.

  • Beim geringsten Anzeichen, dass er die Kinder zurechtweisen möchte, gäbe es ein Riesendonnerwetter von mir.
    Er muss kapieren, dass IHR dieses Verhalten nicht akzeptiert.

    Wenn ein fremder Mann dich ungefragt streicheln würde und du ihn höflich bittest, das doch bitte umgehend zu unterlassen, wie würdest du dann ein Donnerwetter seinerseits finden, nur weil du ihm mitgeteilt hast, dass die Streicheleinheiten unerwünscht sind?

  • @'Themis: Dein Vergleich passt ja nur, wenn das Donnerwetter vom Kind käme. Das sollte es aber natürlich nicht, sondern eben von den Eltern.


    Von was reden wir denn eigentlich? Von einem jungen Hund, der sich ausprobiert und seine Grenzen sucht. Und diese sind bei Kindern (bei mir zumindest) ganz eng gesteckt.


    Kann jeder machen wie er will. Meine Erfahrung ist aber, dass Hunde schnelle, klare Reaktionen besser verinnerlichen, als ewiges Rumlaborieren.

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