Hund weist neuerdings Kinder zurecht

  • Nichts spricht gegen ein bisschen einschränken und langsam machen. Praktiziere ich ja auch so. Aber den kompletten Alltag an den Hund anpassen und alles um ihn rum neu aufbauen?Irgendwer hatte geschrieben es dauert 1-2 Jahre bis der Hund sich richtig eingewöhnt hat.
    Ich schrieb ja, das man einen Hund FAIR in den Alltag integrieren sollte. Dazu zählt natürlich auch, auf das Wesen des Hundes einzugehen. Das man einen Hund der Angst vor Kindern hat nicht gleich mit ins Kinderzimmer packt ist doch wohl selbstverständlich. Genauso wie es selbstverständlich , das ein Hund der gerade eingezogen ist nicht 24 Std. belagert und gekuschelt wird.
    Aber was bitte hat ein Hund davon, wenn ich ihm zwei? Drei? Monate am normalen Alltag vorbeiführe. Früher oder später kommen doch immer mal Reibungspunkte. Ich finde es nun mal sinnvoller, einen Hund von Anfang an an meinen/unseren Alltag zu gewöhnen und ihn sich genauso an die “Hausregeln“ halten zu lassen wie alle anderen.
    Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei und meinen eigentlich dasselbe. ;)
    Mir hängt nur im Kopf :“ Kinder ferngehalten, Box anschaffen, vorerst keinen Besuch (das Wort “Gören“ fiel im Zusammenhang) ,Urlaub nehmen (am besten Job kündigen), dem Hund zeigen das man die Kinder im Griff hat (guter Witz) “ usw. Da wird teilweise von einem riesigen Training gesprochen, damit das arme Hundi sich bloss nicht belästigt fühlt.
    DAS stösst mir in solchen Threads immer gewaltig auf.

    denke wir haben da wirklich aneinander vorbei geredet. Zumindest meine ich aboslut nicht, dsws der Hund völlig isoliert vom normalen Alltag der dreh- und Angelpunkt der Familie sein muss. Aber ein bisschen Rücksicht in der ersten Zeit kann man finde ich schon walten lassen.

  • Zu meinem Hund kommt genau aus diesem Grund kein Kind dazu, zumindest nicht in den nächsten 5 Jahren, auch wenn ich im besten gebärfähigen Alter bin und ich ständig gefragt werde, wieso ich denn noch keine Kinder habe....

    Ich hab mir den Hund vorher angeschafft und wusste, dass es absolut keine Kinder in meinem Umkreis zur Gewöhnung gibt, dementsprechend findet er Kinder suspekt und ist grundsätzlich ein eher komplizierter Charakter, also stehe ich zu meinem Hund und der derzeitigen Situation, Kind muss warten.

    ABER ich habe auch einfach keine Lust darauf mir diesen Stress anzutun, bin ich ganz ehrlich. Und ich finde da die rigoroseren Kommentare, dass die Kinder, vor allem aber fremde (!), den Hund in Ruhe zu lassen haben, vollkommen richtig!

    Wäre Kind schon da, hätte ich entsprechend andersrum gewartet und die Umstände abgeschätzt......


    Wenn der neu angeschaffte Hund jetzt anfängt die Kinder anzuknurren, dann muss man doch erstrecht Freiraum schaffen... die Eingewöhnungszeit dauert ja auch länger als 1-2 Monate. Viele "negative" Verhaltensweisen traut sich der Hund auch erst nach längerem Zeitpunkt zu zeigen, weil alles ungewohnt für ihn ist.

  • Es gibt Hunde die laufen vom ersten Tag mit und es gibt Hunde die brauchen einfach Zeit. So ist das nun mal . Wenn ich einen Welpen habe gebe ich ihm doch aus Zeit sich einzugewöhnen, zu reifen, zu wachsen und zu lernen. Oder wenn ich als Mensch irgendwo fremd bin, vielleicht noch in einem fremden Land, bin ich auch nicht sofort integriert und lebe den Alltag. Klar gibt es Menschen die das können, aber andere nicht.

    Hier gibt es Probleme, also scheint der Hund überfordert oder das normale Familienleben passt nicht zum Hund ... warum auch immer. Warum sich nicht darauf einstellen ?
    Klar man darf es nicht übertreiben, ich nehme auch Hunde in Pflege und kann nicht bei jedem neuen Hund mein Leben umstellen, keinen Urlaub nehmen, der Hund sollte in einem gewissen Rahmen sofort mitlaufen. Das klappt auch meistens, bis auf die die etwas anderes brauchen. Und bei jedem neuen Hund gibt es etwas anders worauf ich Rücksicht nehmen muss, da bin ich flexibel :D Für meinen Rüden mussten wir unser Leben komplett umstellen, er war halt panisch. Wenn man einen "normalen" Hund hat kann man sich das nicht vorstellen.

    Hier sehe ich das nicht so dramatisch und ich denke mit Zeit wird das werden. Aber es wäre fahrlässig dem Hund den Stress im Moment nicht zu nehmen, der Hund muss lernen, die Kinder müssen lernen und die erwachsenen Menschen auch. So ist das nun mal wenn sich eine Familie neu findet, das Leben ändert sich nun mal und man muss Rücksicht nehmen. Genauso als wenn ein Paar zusammenzieht .

  • Ich finde das sehr verantwortungsvoll und gut und richtige für dich.
    Hat aber nichts mit dem Thema zu tun.

  • @Herdifreund

    Ich möchte jetzt nicht zitieren, weil es sonst zu lange wird.


    Um zu vermeiden, dass jeman sich an einer Formulierung "aufhängt", ist die beste Lösung, diese erst gar nicht zu benutzen. "Rangordnung", "Rudelstellung", "Alphatier" etc. sind Begriff aus einer alten und eher aversiv geprägten "Ära" der Hundehaltung, die mit tatsächlichem Wissen über Hunde eigentlich nicht viel zu tun hat. Heute weiss man, dass die Beziehung und das Gefüge in dem sich Mensch und Hund bewegen, nicht das Geringste mit einem "Rudel" zu tun haben, sondern schlicht eine soziale Gemeinschaft ist, die von gegenseitiger Nutnießung geprägt ist. Rangordungen, wie sie heute verstanden und gesehen werden, haben nichts mit einer bestimmten Stellung, sondern bestenfalls mit spezialisierten Aufgaben zu tun.


    [quote}Ich habe nie von dominieren, Alphatier oder sonstigen Firlefanz (schreibt man das so??) geschrieben, sondern lediglich davon, dass eben der Hund lernen MUSS, dass die Kinder über ihm stehen.


    Du schreibst, Du hälst von dem "Firlefanz" nichts, schreibst aber gleich wieder von Positionen, also doch von Rangordnung. Das Kind steht, genau wie der Halter nicht ÜBER dem Hund, sondern sollte ein von ihm akzeptiertes Mitglied der sozialen Gruppe sein, welchem besondere, weil nur von ihm durchführbare, Sonderaufgaben zukommen. Wenn der Hund lernt, dass auch die Kinder zum sozialen Verbund gehören, respektiert er sie automatisch. Es geht (zumindest bei einer Gruppe von Hundehaltern zu der ich mich zähle) nicht um Macht, sondern um gegenseitigen Respekt. Ist der vorhanden und wurde der sich erarbeitet, ergibt sich der Rest fast von allein.Vielleich noch mal: Der Hund an sich, ist ein absolut ausgeprägtes soziales Tier und kein Einzelgänger. Das bedeutet, dass er von Natur aus darauf ausgerichtet ist, in einer sozialen Gruppe zu leben. Da er obendrein darauf ausgerichtet ist, dies auch in einer Abhängigkeit zum Menschen zu tun, muss man dies nur ein wenig kanalisieren um zum Ziel zu kommen.


  • Danke. Genau so sehe ich das auch. Es geht halt nichtum Macht und Positionen oder um Rangordung und Unterordung, sondern schlicht um die Lenkung innerhalb einer sozialen Struktur. Hier die Familie.

    Wenn ich lese, dass es bei völlig natürlichen Verhaltensweisen eines Hundes (hier Knurren - was ja nichts anderes ist. als erstmal eine Unmutsäußerung, entstanden aus einer bestimmten Situation) zu einem, aus Sicht des Hundes verhaltenstypisch ungerechtfertigem "Riesendonnerwetter" kommt, dann muss es nicht wundern warum so viele Hundehalter, bei verschiedensten Dingen, Probleme mit ihren Hunden haben. Denn es sollte klar sein, dass man sich so , wenn es da keinen mindestens gleichwertigen Ausgleich gibt, einen Hund heranzieht, der Probleme mit Kindern hat. Natürlich sollte und muss man das ernst nehmen und dagegen vorgehen. Aber doch nicht so, dass man den Hund völig ungerechtfertigt "bestraft", aber die Ursache nicht löst. Wenn man so in verschiedenen Foren liest, dann wird immer weider behauptet "Meine Hunde gehören zur Famile". Da frage ich mich bei solchen Aussagen manchmal, wie einige den Familie definieren. Natürlich leit ich und natürlich lenke ich, aber die Zeit in der man Probleme durch Gewalt, also Schlagen oder Anschreien (Auch das ist aversiv) gelöst hat, sollte doch eigentlich vorbei sein oder? Mitlerweile ist doch soviel fundiertes Wissen über Hunde im Umlauf, dass man vernünftige und vor allem nachhaltige Lösungen etablieren kann. Vielleicht ist es ja so ein Menschending, alles mit dem man nicht klar kommt "an- oder wegzuschreien", sorry "zu "Riedendonnerwettern (was ja wohl nicht gerade leise geht)?


    Ein Hund sieht sich selbst nicht als minderwetig oder untergeordnet an (zumindest nicht im abstrakten Sinn wie wir Menschen). Es lieg in seiner Natur

  • Ich wollte die Sache hier zunächst mal zu Ende bringen...

    Die Hundetrainerin war am Wochenende bei uns.
    Als wir sie auf das "Problem" angesprochen haben, sagte sie halt das was hier auch schon oft genannt wurde.

    - dem Hund seinen Ruheplatz (Decke) zeigen und ihm auch beibringen, dort liegen zu bleiben.
    - Wenn wir erkennen (die Körpersprache unseres Hundes müssen wir natürlich besser kennenlernen), Kinder und Hund trennen
    - Hund notfalls zu Auszeiten auf der Decke "zwingen"

    Wir werden jetzt verstärkt mit ihm üben auf der Decke zu bleiben.

    Mehr gibt es erstmal nicht zu sagen.

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