HD, Arthrose und Muskelabbau -> Anabolika sinnvoll?
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Hallo zusammen,
ich habe einen mittlerweile 9jährigen Rüden mit HD und wohl schwerer Arthrose. Er bekommt täglich Schmerzmittel und Zusatz-Mittel (Kombi-Präparat für Gelenkschmiere etc.).Soweit kann er noch relativ gut laufen, ist verspielt und hat Spaß am Leben. Er ist jedoch schon deutlich langsamer geworden. Seit einiger Zeit beobachte ich, wie er in Bereich der Hüfte deutlich an Muskeln verloren hat, richtig eingefallen
Nun habe ich natürlich Sorge, dass er irgendwann gar nicht mehr hoch kommt und habe nun gelesen, dass eine Anabolika-Therapie helfen könnte.
Frage: Hat damit jemand Erfahrung? An wen könnte ich mich wenden?
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Quattro, der mittlerweile leider verstorbene Rüde von @QueenyQ, hat Anabolika bekommen, glaube ich.
@Atrevido hat auch schon mal einen Thread gestartet, weil sie für ihren (inzwischen leider ebenfalls verstorbenen) Rüden Sancho nach Möglichkeiten zum Muskelaufbau gesucht hat.
@sennemaedel und @Nocte hab ich über die Suchfunktion auch noch gefunden.
Vielleicht kann dir von ihnen jemand weiterhelfen. -
Stimmt, meine Hündin hat auch Anabolika bekommen. Sie ist beidseitig einer Femurkopfresektion unterzogen worden (ging damals wegen ihres Alters nicht anders, hat sich aber als Glücksgriff erwiesen). Zum Zeitpunkt der OP war sie etwa 5 - 6 Monate alt, kaum bewegungsfähig und hatte keine nennenswerte Muskulatur. Sie hat vor der OP und auch nach der OP Anabolika als Depotgespritzt bekommen, um die Physio zu unterstützen. Man konnte zusehen, wie unter beidem (Anabolika ohne Bewegung funktionieren nicht) die Muskeln wuchsen.
Wir haben i.d.R. Teufelskralle und neuseeländische Grünlippmuschel im Haus. Es gibt auch noch andere pflanzliche Präparate, die sich positiv auswirken. Mit den ersten beiden haben wir durchgängig gute Erfahrungen gemacht.
Inzwischen ist meine Hündin fst 9 Jahre alt, hat zusätzlich noch Spondylose und hatte schon zum Zeitpunkt der OP Arthrose. Sie ist seit Jahren medikamentenfrei, auch wenn wir i.d.R. aus purer Gewohnheit noch Metacam vorhalten. Sie hat in akuten Schüben früher Rimadyl und Metacam bekommen. Die Physio haben wir so lange es ging beibehalten. Das heißt, dass sie bis April jede Woche bei der Physio war und wir jetzt - nach dem Umzug - so oft es geht versuchen, ihr die Physio angedeihen zu lassen. Leider ist hier tote Zone für sowas und Wasserlaufbänder sucht man vergbens, aber wir wissen natürlich, wie wir selbst üben können. Das fügt sich natlos und ohne besonderen Zeitaufwand in unseren Alltag ein.
Ab und an sorgt die kaputte Hüfte und die Spondylose dafür, dass sie Zehen überlasten - das muss ich im Auge behalten. Nach Krankheitsphasen, in denen der Hund komplett abgebaut hatte, hat sie auch zwischendrin noch einmal ein Anabolikadepot bekommen. Fürs Alter warten wir ab, ob wir es brauchen. Es ist eine Option.
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Danke @Pinky4 , ich gebe gern unsere Erfahrungen weiter...
Anabolika ist in der Tat eine gute Therapiemöglichkeit gegen Muskelschwund im Alter und / oder bei Krankheit. Es hat natürlich wie beim Mensch erhebliche Nebenwirkungen, die abgewägt werden müssen. Wichtig ist jedoch, dass der Hund ansonsten organisch fit ist. Nieren dürfen zB nicht vorbelastet werden. Da das bei meinem Rüden der Fall war, kam Anabolika bei ihm nicht in Frage. Hätte ihn wahrscheinlich weit früher als nun das Leben gekostet. Wenn du die Therapie beginnen möchtest, ist der Tierarzt deines Vertrauens der richtige Ansprechpartner.
Ansonsten gibt es aber noch mehr Möglichkeiten, die meine erste Wahl wären. Ich habe hier mal einen Thread erstellt um nach Tipps zu fragen: Muskelaufbau
Anfang März diesen Jahres sah Sanny wirklich erbärmlich aus. Wir sind dann noch einmal in die Großoffensive gegangen. 2x die Woche zur Physio, 1x die Woche Mantrailing mit deutlich stärkerem Zug auf der Leine, 1x die Woche "Geschicklichkeitstraining" (eine Art Mobility) auf den Platz, jeden Tag Whey Proteine und täglich kleine Übungen zu Hause (auf dem Trampolin ausbalancieren, Cavaletti, Übungen auf dem Gymnastikball usw.). Dieses Programm ging auch nur, weil er ansonsten wirklich sehr gut drauf war und großem Spaß an allem hatte. Das Ergebnis war wirklich der Wahnsinn. In nur 4 Wochen hatten wir ein Muskelzuwachs von ca. 3-4 kg, er lief und stand viel stabiler und von eingefallen keine Spur mehr.
Alle der Übungen hatte ich vorher übrigens auch schon mit ihm gemacht. Nichts hatte diesen Erfolg, erst die Kombination aus allem. Man muss natürlich für jeden Hund genau das richtige Programm finden. Aber diese Übungen würde ich einer Anabolika Behandlung zunächst vorziehen. Wenn das nichts bringt, kannst du immer noch dazu greifen.
Viel Erfolg!
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Auch wenn der Hund Nierenprobleme hat, kann es sinnvoll sein, das Thema beim Facharzt anzusprechen. Unsere Hündin hat eine Vorschädigung der Nieren. Nach diversen Untersuchungen, hat sie aber trotzdem Anabolika bekommen. Der Arzt hatte damals mit der Kaiserbergklinik Rücksprache gehalten, um ein passendes Präparat zu finden. Das ging problemlos.
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Ich danke euch für eure Erfahrungsberichte! Denn diese Sache mit Anabolika las ich bisher zum 1. Mal und auch das Thema Muskelschwund/Muskelaufbau war bisher bei uns nie ein Thema gewesen
Ich hätte es mir denken können, dass Anabolika auch erheblichere Nebenwirkungen mit sich ziehen kann... Aber laut euren Erfahrungsberichten: Für einen kurzfristigen Einsatz bei jungen Tieren und als "letzte Möglichkeit" beim alten Tier scheint es wohl durchaus Sinn zu machen.
Zu meinem Rüden: Ich hatte zwar dieses Jahr noch kein Blutbild machen lassen, aber soweit waren die Werte immer Top gewesen, lt. TA.@Atrevido Hattet ihr dieses "Trainingsprogramm" alleine ausgesucht gehabt oder wurdet ihr vom Physiotherapeuten, TA o.ä. beraten?
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"Ausgedacht" habe ich mir das allein. Vorher aber alle Übungen mit unserem Tierarzt durchgesprochen und währenddessen immer Rücksprache mit unserer Physiotherapeutin gehalten.
Der allgemeine Tenor war, dass sie es sehr gut finden. Ich aber ganz genau den Hund im Auge behalten soll, wann es zu viel für ihn wird. Für einige Hunde wäre das Pensum definitiv zu viel gewesen. Da haben mir beide, sowohl Tierarzt und Physiotherapeutin auch vertraut. Ich hing sehr an meinen Großen und hätte nichts getan, was ihn schadet.
Für ihn war es aber genau das Richtige.
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Bevor ich dem Hund Anabolika o.ae. geben wuerde (nach Absprache mit nem gescheiten TA!) wuerde ich ihn einem Physiotherapeuten vorstellen
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