Wie kann man sich vor fremden unangeleinten Hunden schützen?

  • Wir hatten gestern Abend eine lustige Begegnung die genau zu diesem Thema passt

    Das passt in etwa so gut zu dem Thema wie das Beispiel mit den Leuten, die mit angeleintem Hund auf die Hundewiese gehen und dort die anderen Hundehalter ankacken, dass sie ihre Hunde dort frei rum laufen lassen :roll: Lehne mich mal so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass das die meisten die hier für etwas Rücksichtnahme plädieren und einen Hund mit größerer Individualdistanz haben anders handhaben würden und über so eine Situation genau so den Kopf schütteln wie du.

  • Die positive Auseinandersetzung mit dem fremden Hund ist aus unserer Sicht viel besser als diesen versuchen abzublocken oder zu beschimpfen.

    Grundsätzlich ist meine Herangehensweise auch: Oh super, tolle Gelegenheit zum Üben.


    Klar machen die eigene Haltung und Einstellung was aus.


    Nur irgendwann ist es dunkler Winter, abends um 8 nach einem Arbeitstag, ich und Hund laufen beleuchtet wie die Weihnachtsbäume auf dem Weg nach Hause durch den Stadtwald (und zwar durch den Teil, wo Leinenpflicht herrscht, es sei denn, man hat Leinenbefreiung mit Sachkundenachweis und Führungszeugnis) und spätestens nach dem dritten unangeleinten Hund, der mir einfach in den Weg läuft, hab ich keinen Nerv mehr.

  • Mal nur zur Ausgangsfrage, wie man ungewollte Hundekontakte versuchen kann zu verhindern.


    ...Je weniger der Fremdhund beachtet wird, umso größer die Chance, dass er keinen direkten Kontakt aufnimmt. Keinesfalls stehen bleiben! Bestenfalls einen Bogen laufen, aber das klappt auch erstaunlich oft, wenn man zügig einfach vorbei geht. Mit den eigenen Hunden (also Grisu) ist es dann natürlich gut, wenn der auch noch mit seinem Kopf bei mir bleibt (durch Training), wenn der andere Hund doch mal kurz die Nase in seine Richtung streckt. Da ihn das stresst, versuche ich aber immer einen Bogen zu laufen, zudem ihn abgewandt vom anderen Hund zu führen und meinen Körper auch blockend versuchen dazwischen zu halten. Dabei immer zügig weiter gehen. Ich schaue Grisu an, er schaut mich an, der andere Hund existiert für ihn bestenfalls quasi nicht. Die meisten Fremdhunde verstehen das imteressanterweise oder es irritiert sie, keine Ahnung, jedenfalls drehen sie meist dann wieder ab...

    Das ist hilfreich, Lucy_Lou. Danke Dir!

    Dank auch an Dich, Zorro07.


    Ich lebe in einer Kleinstadt und sehr ländlich. Die meisten HH hier im Ort kennen sich. Oft werden auch mal ein paar Worte über die Straße gewechselt, falls man sich wegen der Hunde nicht zu nahe kommen möchte. Alles in Allem so weit in Ordnung.


    Zu meinem ersten Fall:
    "Australian Shepherd an der Leine möchte aus der Entfernung zu meinem hin. Seine HH geht mit ihm in eine andere Richtung, leint ihn ab, und er rennt zurück zu uns. Wir haben diesen Hund nicht losbekommen. Ich musste ihn am Halsband festhalten und auf sein Frauchen warten."


    Ich hatte einen ähnlichen Fall im letzten Jahr, als ich noch keinen Hund hatte und TH-Hunde ausgeführt habe. Da hat sich ein großer Hund von seinem Herrchen abgesetzt, der mit Kopfhörer vor seinem Hund lief und nicht auf ihn geachtet hatte. Der Hund lief zu mir mit dem dem TH-Hund (Schäfermix). Als Gassigänger MUSS man TH-Hunde an der Leine führen, ich hatte also keine Chance, dass die das "unter sich ausmachen".
    Das Ende vom Lied war, dass ich mehrere Bisswunden an der Wade und einen Muskelfaserriss hatte, der Fremdhund trug ebenfalls einen Biss davon.
    Angezeigt habe ich niemanden, da der Fremdhund ein ehemaliger TH-Hund war und ich nicht wollte, dass er dort wieder landet. Der Fehler lag eindeutig beim HH. Nach dem Vorfall habe ich einmal den Vater und einmal die Mutter des HH mit dem Hund getroffen, beide Male war er angeleint.


    Als der Australien Shephard im Fall 1 sich so an meinen Dicken gehängt und ihn bedrängt hat, war das wie ein Déjá Vu, und mir ging ganz schön die Pumpe, auch wenn der AS vielleicht gar keine bösen Absichten hatte. Ich denke, das kann man gut nachvollziehen. Aber ich frag mich auch, ob das denn sein muss.


    Generell reagiere ich nicht hysterisch, sondern versuche eben, durch Blocken den Hund abzuhalten oder ihn am Halsband festzuhalten. So hatte ich das auch geschrieben. Ebenso, dass es sich um stürmische Hunde handelte, die meinem Hund durch dieses Auftreten Angst einjagen. Ruhige Kontaktaufnahme war noch nie ein Problem und darf auch sein, sofern alle (!) Beteiligten damit einverstanden sind.

    Warum soll ich Böden laufen wenn meine Hunde kein Problem haben?Weichst du jedem Menschen großräumig aus, weil einer davon vielleicht Angst haben könnte?

    Damit hast Du Recht, @Aoleon. Ich kann nicht erwarten, dass andere Leute Bögen laufen, weil mein Hund evtl. ein Problem haben könnte. Das habe ich falsch formuliert. Was ich mMn jedoch erwarten kann, ist, dass andere Leute den Abstand beibehalten, den ich durch Ausweichen oder Bogenlaufen schaffe.


    Nun klinke ich mich hier aus. Ich habe hier einige brauchbare Antworten erhalten, die ich gut umsetzen kann, dafür danke ich Euch. Weder möchte ich aus meinem Hund einen hilflosen Angsthasen machen noch einen aggressiven Angstbeißer. Ich möchte ihm einfach nur das Gefühl geben, dass ich ihm helfe, wenn's drauf ankommt, und ihm auch Schutz bieten kann.


    Dass ich nicht wirklich Pfefferspray kaufen oder sogar einsetzen würde, hatte ich schon geschrieben. Daran GEDACHT habe ich, weil ich sauer war. Insgesamt mag ich Hunde nämlich, auch die Tutnixe.


    Super-duper wird es nie laufen, es wird immer wieder blöde Begegnungen geben, und das oft auch einfach aus Unwissenheit mancher Halter. Ich selbst kenne hier im Ort keinen HH, der gewollt auf "Stress" aus ist.


    Ich wünsch Euch was!

  • @Zorro07
    Ist ja toll dass es mit deinen Hund so gut klapp,t es gibt aber genug Hunde die einfach kein Bock auf andere Hunde haben .
    Und nein ich halte es für keine gute Idee ,seinen Hund einfach abzuleinen erstmal weiss man nicht wie der andere Hund tickt und 2 kann man nicht jeden Hund einfach mal ableinen.
    Mein Hund z.B würde erstmal versuchen den Hund zu vertreiben und wenn das nicht klappt würde sie flüchten .
    Es ist mein gutes Recht den anderen Hund zu blocken, falls der Halter trotz bitte seinem Hund nicht anleint.

  • Warum sieht man es auch so negativ, seinen Hund einzuschränken, wenn man nicht zu jedem Hund Kontakt zu lässt? Es ist doch eigentlich positiv: durch das Einschränken schützt man seinen Hund vor schlechten Erfahrungen und unnötigen Stress.


    Ist es sinnvoll seinen unsicheren/aggressiven/warum-auch-immer-kein-Kontakt-erwünscht-ist Hund soweit einzuschränken, dass er den Kontakt zum Fremdhund erträgt/ ertragen muss (und sei es mit Maulkorb und Schraubzwingengriff) oder ist es sinnvoller mit so einem Hund grundsätzlich an diesem Problem zu arbeiten und so lange jeden (unabgesprochenen) Kontakt zu Fremdhunden zu unterbinden?


    Ich denke ja letzteres. Und daher bin ich auf die Rücksichtnahme der anderen Hundehalter angewiesen. Würde jeder seinen Hund zu meinem Brettern lassen, könnte ich das Training mit Puck vergessen. So einsam kann ich gar nicht Gassi gehen, dass ich nicht doch ab und zu Fremdhunde treffe. Und selbst wenn: es würde an Pucks Verhalten nichts ändern. Ich brauche also fürs Training Fremdhunde, welche ich mit entsprechenden Abstand (oder anderen Trainingsmaßnahmen) passieren kann. Im Idealfall kommt es bei meinem Training zu keinen direkten Kontakt mit dem Fremdhund. Natürlich passiert es trotzdem immer wieder, dass Fremdhunde zu uns kommen. Die block ist, aber dabei kann ich Puck noch nicht geistig bei mir behalten und er pöbelt.


    Für mich sind beim Training dann gar nicht die Hunde problematisch, die ihren Halten mal entwischen - das passiert fast jedem mal. Die Hunde werden in der Regel nämlich schnell eingesammelt und die Halter entschuldigen sich. Oft kommt ein kleines, nettes, Gespräch zustande, so dass ich Puck erst runterfahren kann, bevor der Fremdhund ganz weg geht.
    Problematisch sind die Halter, die meinen, dass ihr Hund allen Hallo sagen müssen/sollen/dürfen und dass ich aaaalles falsch mache. Da kommt nämlich kein nettes Gespräch zu Stande, Frauchen Puls bleibt höher und die ganze Situation angespannter (auch wenn ich da an mir arbeite und versuche ruhiger zu bleiben) und Puck damit auch eher im Pöbelmodus.



    LG Anna

  • es gibt hunde die an der leine völlig verträglich sind und solche die leinenaggressionen haben. ich kann und werde niemals nachvollziehen können, warum nicht einfach hingenommen und akzeptiert werden kann, wenn ein hundehalter für seinen angeleinten hund keinen kontakt zu anderen hunden wünscht.


    mein letzter DSH-Rüde war vollkommen verträglich, egal ob im freilauf oder an der leine. trotzdem wollte ich auch an der leine keinen kontakt zu anderen hunden - einfach damit das auch so bleibt! es ist doch wohl unbestreitbar, dass das konfliktpotenzial an der leine ungleich grösser ist als offline.


    selbst im freilauf stimme ich mich möglichst vorab mit dem anderen hundehalter ab, ob beide hunde sich begegnen sollen. wenn nicht, rufe ich meinen ab, fertig. tut nicht weh, weder mir noch meinem hund. schadet auch nicht - im gegenteil - ist ein super training.


    zum thema maulkorb. wenn ich weiss dass mein hund beschädigt, dann kommt ein MK druff. da gäbe es für mich gar keine diskussion, denn ich möchte nicht verantworten dass ein tut-nix verletzt wird, nur weil sein hundehalter nicht auf ihn achtet. maßregelt mein hund jedoch, beschädigt aber nicht, gibts auch keinen MK. ein hundehalter der sich aufregt weil sein hund aufgrund seiner unaufmerksamkeit/nachlässigkeit/fahrlässigkeit den arsch voll bekommt von meinem - ja, mit einem solchen hundehalter hätte ich anschluss dann leider ein problem.

  • Edit, weil noch einiges geschrieben wurde: Rücksichtnahme heißt für mich nur, dass der andere Hund nicht zu meinem gelassen wird. Ich lauf den Bogen, etc., und würde das nie vom anderen erwarten.
    Puck ist auch ohne Leine mit Fremdhunden nicht verträglich. Ableinen bringt also rein gar nichts.

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