Wir werden noch wahnsinnig

  • Hallo
    und erst mal Danke für die Ratschläge und die Fragen. Ich versuche alles zu beantworten kann aber nichts versprechen.
    Lana haben wir, wie gesagt aus einem Tierschutzverein, Lana wurde 2 mal vor uns vermittelt und kam zurück. Als Gründe wurden genannt dass sie gezerrt hat und zumindest eine der Vorbesitzer nicht besonders kräftig und weiblich war. Ich will nicht näher drauf eingehen weil ich nicht dabei war. Wir haben vermutet, dass sie einfach nicht mehr gewollt wurde. Sie lebte wohl in München in einer Stadtwohnung, 2 Zimmer usw. usw. Uns wurde von seitens des TH gesagt dass Lana einen harten Ton braucht und die Grundbegriffe kann. Sie machte problemlos Sitz, Platz, Bleib, Rolle, Fuß. So war das jetzt 4 Wochen lang. Die nächste Info für uns vom TH war, dass Lana nach ca. 3 Wochen ihr "wahres" Gesicht zeigen würde und wir uns keinesfalls auf der Nasen herumtanzen lassen sollen. Lana haben wir 4 Wochen lang gut unter Kontrolle und neben aller "Härte" im Ton, gab es auch viel Streicheleinheiten. Soweit so gut.
    Lana wurde als Einzelhund in einem Zwinger gehalten, wegen der Unverträglichkeit mit anderen Hunden - ich denke der Geruch kam vielleicht davon. Wir hatten sie gebürstet und die Unterwolle in der Bürste hat übel gerochen. Dann wollten wir sie baden aber das wollte Lana nicht. Wir konnten im Garten mit Giesskanne und warmen Wasser und einem Hundeshampoo ohne Zusätze dann eine Art Dusche bewerkstelligen. Dann hat sie nicht mehr "gestunken". Das ein Hund nach Hund riecht weiss ich wohl aber beim "stinken" muss man schon auf den Grund gehen. Jetzt hatte sie eben das neue Futter und ca. 2 Tage hat es gedauert und Lana stank fürchterlich. Gestern hatte ich sie wieder ausgiebig gebürstet und kamen ebenfalls wieder stinkende Haare zum Vorschein. Dann gab es wieder eine Dusche und heute geht es wieder besser. Wir hatten zu Beginn einmal das Exclusion Futter im Internet bestellt und im Gespräch mit Hundetrainer und Tierarzt wurde uns ein anderes Futter empfohlen was auch nicht so teuer sein soll. Sicher es stimmt das Exclusion kostete fast 70 Euro für 12,5 kg und das Real Nature im Vergleich ca. 15 euro weniger. Das war ein Fehler, das neue Futter, wieder Exclusion ist jetzt bestellt und wenn es geliefert wird dann bekommt Lana wieder das. Auf Experimente lasse ich mich nicht mehr ein. Jeder Hinz und Kunz empfiehlt was anderes. Die einen schwören auf Aldi Trockenfutter für 2,99 andere sagen nur Wildduck ist das beste. Tierarzt A rät zu Royal Canin (hat er auch in der Praxis im Verkauf) Tierarzt B sagt Bosch ist das beste. Alles durcheinander. Soweit zur Ernährung.
    Das Tierheim verfüttert das was gespendet wird und da dieses Tierheim auch viele Doggen vermittelt ist das Futter vielleicht hochwertiger da ja deutsche Doggen ein bisschen empfindlich sind. Achja eine Sache noch zum Futter: Lana bekam Exclusion Light also denke ich das die Umstellung noch heftiger war. Das Real Nature war nämlich Vollkost.
    Auf die Frage ob es unser erster Hund ist:
    Nein, es ist wohl mein erster Hund aber meine bessere Hälfte hatte schon 3 Hunde vorher. Ich habe mich vorher ausgiebig informiert, wir haben Lana vorher zweimal besucht, bevor wir uns entschlossen haben. Wir hatten den Eindruck dass Lana sich wohlfühlen wird bei uns denn sie war immer total lieb bei den Besuchen, hat gefolgt usw.
    Auf die Frage warum ein "Problemhund":
    Wir haben uns den Hund bewusst ausgesucht weil wir Herausforderungen meistern wollen, weil Lana uns um den Finger gewickelt hat und weil ihre Vergangenheit so traurig war.
    Nach wie vor werden wir mit professioneller Hilfe Lana in die richtige Richtung bringen. Auch wenn ich jetzt viel in der Vergangenheitsform geschrieben habe, Lana ist immer noch unser Traumhund.
    Warum wahnsinnig im Titel?
    Ja mei in der Aufregung hat man vielleicht nicht immer die richtigen Worte und man hat selbst einen schlechten Tag. Dann sollte man vielleicht solche Dinge hier gar nicht posten sondern erst eine gewisse Zeit verstreichen lassen. Vielleicht wollte ich Trost oder Worte wie "ihr schafft das schon" o.ä. Das nächste Mal bin ich still. Wahnsinnig hat mich gemacht dass Lana immer super gefolgt hat und auf einen Schlag nicht mehr. Also dass ich den Hund nicht mehr wiedererkannt habe.
    Zum Schluss noch ein Update: Lana hat sich heute ein neues Halsband und Leine beim Fressnapf ausgesucht und sie hat sich tierisch gefreut darüber. Die neueste Unart sich auf die Couch zu legen haben wir ihr wieder abgewöhnt, mal sehen ob es so bleibt. Lana ist heute auch nicht mehr so unruhig und sie folgt wieder besser. Manchmal muss man Dinge wie "sitz" dreimal sagen aber dann macht sie es.
    Also sorry wenn ich euch mobilisiert habe. Sicher ist nicht alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen aber aufgeben tun wir sicher nicht denn Lana hat es sicher verdient ein Zuhause zu haben und nicht ständig weitergereicht zu werden. Lana verhält sich anderen Hunden gegenüber dominant wobei es bei Rüden kein Problem gibt, gegenüber anderen Hündinnen ist sie zickig aber auch da kommt es auf die Größe an. Große Hunde bereiten ihr weniger Probleme als kleine. Dass nur zur Unverträglichkeit mit anderen Hunden. Lana hat sich mit dem Labradorrüden meiner Schwägerin angefreundet, sie hat mit dem Hund meines Schwagers kein Problem, die spielen miteinander. Sicher sind wir vorsichtig und werden es bei der Vorgeschichte auch immer bleiben aber so unverträglich scheint Lana gar nicht zu sein. So der momentane Stand.

  • Liste bitte noch einmal genau auf, was dich wahnsinnig macht. Das kann ich irgendwie nicht so richtig rausfiltern:

    Punkt A) Sie stinkt auf einmal. Kommt das eher aus dem Maul oder Körper allgemein? Das Futter ist eigentlich nicht schlecht, aber es gibt auch immer wieder Hunde, die auch das hochwertigste Futter nicht vertragen. Dann muss gewechselt werden. Vielleicht hat sich die Dame aber auch einfach nur in was übel stinkendes rein geworfen? Habt ihr sie mal geduscht?

    Punkt B) Sie hört offenbar nicht mehr ganz so gut und hat den Mülleimer geplündert. Klar ärgert einen das mit dem Mülleimer, aber mein Gott. Der hat für sie super gut gerochen und es war wohl kein Problem daran zu kommen. Kann man ihr deswegen wirklich einen Vorwurf machen? Gerade als Straßenhund? ;) Ich würde es aus ihrer Sicht sogar als ganz normales, "natürliches" Verhalten bezeichnen. Stabilerer Mülleimer und Mülleimer im Küchenschrank unterbringen. Schon ist das Problem gelöst.
    Mit dem besser hören wurde hier ja schon ein wenig angesprochen. Ein Hund hört in 4 Wochen keinesfalls zuverlässig. Da erwartest du von dem armen Tier etwas zu viel. Es ist ganz normal, dass sie nach einem Leben ohne Regeln, dieses nun erstmal hinterfragt. Den Molosseranteil kann sie keineswegs verbergen. Und Molosserjunghunde testen auch was das Zeug hält, wenn sie von klein auf bei ihren Besitzern sind und von Anfang an jede Regel kennen. Das ist typisch für diese Art. Setze dich mal ein wenig mit Molossern und ihren Bedürfnissen auseinander. Wie alt sie überhaupt?

    Auf jeden Fall sind das keine Probleme, von denen man wahnsinnig wird. Es ist vielleicht etwas anstrengend, aber das Tierheim hat euch vorgewarnt. Nun müsst ihr dran bleiben und sie wird sich bestimmt zu einem ganz tollem Hund entwickeln :gut:

    Lana ist 5 Jahre alt. Zu den anderen Punkten hab ich gerade ausführlich geantwortet

  • Der Hund hat aber doch auch schon gestunken als er kam,also als er mit dem Spezialfutter gefüttert wurde.

    Korrekt aber das hatten wir, offensichtlich richtig, auf die Zwingerhaltung geschoben und hatte sich nach einer ordentlichen Dusche und striegeln schnell erledigt.

  • Sie machte problemlos Sitz, Platz, Bleib, Rolle, Fuß. So war das jetzt 4 Wochen lang.

    Wer hat ihr das in den vier Wochen beigebracht bzw. das weiter trainiert und warum ist euch das so wichtig gewesen?

    Uns wurde von seitens des TH gesagt dass Lana einen harten Ton braucht und die Grundbegriffe kann.

    Lana haben wir 4 Wochen lang gut unter Kontrolle und neben aller "Härte" im Ton, gab es auch viel Streicheleinheiten.

    Warum "harter Ton"?

    Kommandos sind nichts weiter als Tricks oder Dressur, diese kann man über Motivation in einem freundlichen Ton üben, aber zurzeit sehe ich darin nicht allzu viel Sinn, das hatte ich bereits begründet.
    Das ist doch alles viel zu viel.

    Du hast einen Trainer erwähnt, mit dem ihr zusammengearbeitet habt.
    Was wurde habt ihr mit ihm erarbeitet?

  • Wegen des Geruchs würde ich falls es mit Futterwechsel nicht besser wird auch mal zum TA. Vllt liegt ein gesundheitliches Problem vor (Zähne?). Das meiste wurde schon geschrieben... Ach ja, die Hündin hat nicht plötzlich ihr Wesen verändert, DAS ist ihr Wesen! Ein Straßenhund, ein Selbstversorger der auch ohne menschliche Kooperation klar kommt - wahrscheinlich mit ner gehörigen Portion Jagdtrieb (Dt. Drahthaar!). Da braucht man viel Geduld, Zeit (Monate nicht Wochen) und klare, konsequent eingeforderte Regeln. Also Müll gut wegräumen und Schleppleine rausholen und üben, üben, üben.

    Ja wir waren beim Tierarzt und Lana wurde untersucht. Man hat ihr auch Blut abgenommen, ins Gebiss geschaut, in die Ohren usw. und nichts beanstandet. Auf die Laborwerte müssen wir noch warten. Wir hatten uns vorher ja erkundigt und schon damit gerechnet dass Lana als ein Mix aus deutscher Dogge und deutsch Drahthaar sicher einen "starken" Charakter und "Eigensinn" hat. Wir sind also nicht mal eben ins Tierheim nach dem Motto. "schau mer mal was es gibt und nehmen einen mit, Hauptsache Hund, egal welchen, Hautpsache groß usw." und auf was anderen Menschen vielleicht "wert" legen. Wir haben Lana zweimal besucht für mehrere Stunden, waren Gassi mit ihr und beim dritten Treffen haben wir sie mitgenommen. Wir lieben unsere Lana.

  • Wer hat ihr das in den vier Wochen beigebracht bzw. das weiter trainiert und warum ist euch das so wichtig gewesen?

    Warum "harter Ton"?
    Kommandos sind nichts weiter als Tricks oder Dressur, diese kann man über Motivation in einem freundlichen Ton üben, aber zurzeit sehe ich darin nicht allzu viel Sinn, das hatte ich bereits begründet.
    Das ist doch alles viel zu viel.

    Du hast einen Trainer erwähnt, mit dem ihr zusammengearbeitet habt.
    Was wurde habt ihr mit ihm erarbeitet?

    Lana konnte diese "Befehle" schon lange vorher. Sie wurden auch von den Vorbesitzern übernommen. Es wurde ihr nicht neu beigebracht. Beim ersten Treffen schon hat sie sitz, platz usw. gemacht. Vor allem war es uns deshalb wichtig weil wir schon wollten dass der Hund zu uns kommt wenn man ihn ruft, gerade auch an der Leine zurückrufen wenn Konfrontation mit anderen Hunden.

    Beim Hundetrainer waren wir 2 mal die Woche allerdings wegen der Unverträglichkeit mit anderen Hunden. Auf einem Hundeübungsplatz des Vereins wurde Lana dann an andere Hunde herangeführt (Abstand verringern usw.). Wir waren aber nicht zufrieden weil wir uns das anders vorgestellt hatten. Eigentlich wollten wir zusätzlich auch ein Einzeltraining aber das wurde gar nicht angeboten. Das was der Trainer gemacht hat, hat Lana auch vorher schon gemacht. Sie mit Käse in der Hand vor der Schnauze an anderen Hunden vorbeigeführt. Wir haben jetzt einen Trainer gefunden der 35km entfernt ist und zu dem gehen wir jetzt ab Mittwoch mit im Gepäck die "neuen" Probleme.

  • Wir haben jetzt einen Trainer gefunden der 35km entfernt ist und zu dem gehen wir jetzt ab Mittwoch mit im Gepäck die "neuen" Probleme.

    Grundsätzlich finde ich es prima, dass ihr einen Trainer aufsuchen werdet, wenn dieser nicht mir Härte arbeitet.

    Ich habe noch immer nicht ganz verstanden, wo genau das Problem liegt bzw. hatte ich bereits erläutert, dass das für die ersten vier Wochen einfach alles etwas zu viel war, daher mein Rat, ich wiederhole mich, sich auf eine Sache zu konzentrieren!

    "Sitz, Platz, Rolle, Fuß" sind unwichtige Kommandos, auch wenn sie diese (angeblich) schon beherrschte.
    Eure Hündin kam vor vier Wochen zu euch.
    Das bedeutet: Neue Menschen, neue Umgebung, neue Gerüche, neue Hausregeln, andere Hunde - das ist sehr viel, was sie verarbeiten musste.
    Nebenbei noch "Sitz, Platz, Rolle, Pfötchen etc. pp. wiederholen, trainieren, festigen.

    Konzentriert euch doch bitte auf die neuen Hausregeln:
    Bestimmte Räume, die tabu sind, nicht auf das Sofa, nicht an den Mülleimer (diesen bitte 100%ig sichern) und was euch noch wichtig ist.
    Dann übt doch nur ein Kommando.
    Was ist wichtig?
    Der Rückruf?
    Dann übt den einfach zwischendurch, aber bitte nicht bis zum Abwinken, weniger ist mehr, das sehe ich grundsätzlich so.

    Sie zeigt euch und Menschen gegenüber keine Aggressionen.
    Die soziale Unverträglichkeit mit anderen Hunden ist nicht so schlimm, wie dargestellt wurde.
    Sie ist nicht ängstlich und sie scheint auch nicht unsicher zu sein.

    Das "Nicht-Befolgen" von Kommandos ist kein ernsthaftes Problem, das braucht eben ein wenig Übung und Motivation für den Hund.

    Verlangt und erwartet nicht so viel.

    Das Futter muss dann eben wieder umgestellt und der Müll gesichert werden.

    Ihr habt eine wunderbare Hündin, macht etwas daraus, aber bitte Schritt für Schritt und ohne harte Töne, die sind hier überflüssig.

    LG Themis

  • naja auch Grundkommandos müssen immer wieder geübt werden wenn ein Hund sie sicher ausführen soll. Und gerade weil sie diese Kommandos ja nicht bei euch gelernt hat sollte man da schon dran bleiben und das auch ab und an überschwenglich belohnen. Beispiel: mein Andiamo 7 Jahre alt wird in der O3 geführt er kann also eigentlich alles wirklich vorzüglich aber wenn er das für eine andere Person tun soll macht er gar nichts. Kein Sitz, kein Fuss, kein irgendwas. er dreht sich um und geht oder läßt sich streicheln. Er macht den Eindruck als hätte er nich nie etwas von diesen Kommandos gehört. Da müsste ein neuer Hundeführer wieder neu anfangen und sich erstmal das Vertrauen für sowas erarbeiten. Was ihr da jetzt durchmacht ist in meinen Augen völlig normal. Die Hündin hat sich jetzt euer Leben angeschaut, fühlt sich sicher und nun guckt sie mal wer hier das Sagen hat. Übt spielerisch und mit Belohnung. Mit Härte erntest du bei so einem Hund nur den Stinkefinger. Die haben es einfach nicht nötig sich dumm kommen zu lassen, die haben nicht viel zu viel Lebenserfahrung. Da was zu wuppen geht nur über Bindung, Vertrauen und das erreicht ihr nur durch gemeinsam verbrachte Zeit und gemeinsame Erlebnisse.

  • Es könnte durchaus sein, dass Lana bereits damit beginnt diverse "Macken" zu bekommen, welche viele Hunde im fortgeschrittenen Alter bekommen. Lana ist eine Dogge (soweit ich das verstanden habe) und ist somit schon eine Oma, da Doggen keine hohe Lebenserwartung haben. Man spricht von 6-8 Jahren.

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