Rückruf

  • Hallo,


    es geht um eine Gassibekanntschaft und mittlerweile Freundin, für die ich diese Frage stelle.


    Sie hat eine junge (gute 6 Monate) französische Bulldogge namens Sunny. Der Rüde ist sehr sozial, kommt mit fremden Hunden super klar und hat vor nichts wirklich Angst.
    Sie hat ihn mit 11 Wochen vom Züchter geholt und der Kleine war von Anfang an relativ selbstständig und hat selten Schutz bei ihr gesucht. Das sah dann so aus, dass sich der Hund zwischen ihre Füße legte und beobachtete.
    Das macht er jetzt aber nicht mehr und der Radius hat sich noch vergrößert. Es war nie so, dass man merkte, dass er Angst bekam, wenn er sein Frauchen nicht mehr im Blick hatte. Er hat sich dann eben anderen Menschen angeschlossen und sich von denen knuddeln lassen "Oooooooooooooooooooooooooooooooh, was bist Du süß!!". Meine Freundin musste den Hund dann dort abholen. Bisher hat sie sich nie getraut, einfach weg zu gehen, so dass der Hund wirklich suchen müsste.
    Zwischenzeitlich (mit 4 und 5 Monaten) hat der Rückruf dann wirklich gut funktioniert. Der Hund kam angewetzt und wurde immer mit einem Leckerlie und "Party" belohnt.
    Nun ist es aber so, dass Sunny sich praktisch gar nicht mehr für Leckerchen interessiert und auch Spielzeug draußen eher uninteressant ist.
    Auf den Rückruf hört er nur noch, wenn ER es will. So lange keine Ablenkung da ist, funktioniert es noch. Aber es kommt durchaus vor, dass der Hund plötzlich 500 Meter davon rennt, nur um sich dort in den Schatten zu legen.
    Sie bekommt dann natürlich eine gewisse Panik, dass sie ihn nicht wieder findet. Bisher ist das aber noch nicht passiert und Gefahr droht auch nicht, da das Gelände dort so groß und abgeschieden ist, dass nicht wirklich was passieren kann.
    Sie lässt ihn auch nur dort frei laufen und das braucht er auch. Nur Leine würde ihn nicht auslasten und sie möchte Sunny den Freilauf auch ermöglichen.
    Ein weiteres Problem ist, dass ihr Lebensgefährte keine Hilfe bei der Erziehung ist. Wenn er mit dem Hund dort alleine unterwegs ist (kommt nur sehr selten vor), ruft er viel zu oft und jedes Mal wird der Ruf vom Hund ignoriert und das "Ach, ich muss ja gar nicht hören" verfestigt sich jedes Mal.
    Mit der Schlepp hat sie auch schon gearbeitet, aber Hundchen ist nicht dumm und ist natürlich trotzdem weg, wenn man die Schlepp nicht permanent in der Hand hält und das ist eben auch nur an der Leine spazieren gehen.
    Sobald die Schlepp ab ist, wird er natürlich genauso wenig den Rückruf befolgen. Eben nur, wenn er Lust hat.
    Ich denke, der Hund muss einfach mal die Erfahrung machen, dass Frauchen weg ist, wenn er nicht kommt. Aber würdet Ihr Euch das trauen, den Hund wirklich 300, 400, 500 Meter weit laufen zu lassen und trotzdem nicht hinterher zu gehen? :ka:


    LG

    • Neu

    Hi


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    • Sie lässt ihn auch nur dort frei laufen und das braucht er auch. Nur Leine würde ihn nicht auslasten und sie möchte Sunny den Freilauf auch ermöglichen.

      Der Hund käme bei mir an die Leine und das ausnahmslos.


      Der Hund nimmt deine Freundin gar nicht wirklich ernst, hat keine wirkliche Bindung zu ihr, das ist das Problem. Wenn sie schon eine ungefährliche Ecke hat, käme bei mir die Schlepp dran und statt Freilauf á la "ich mach was ich will" würde ich dort Spiele mit dem Hund machen. Lastet ebenfalls aus und fördert die Bindung, ist aber etwas anstrengender als den Hund einfach nur laufen zu lassen.

    • So viel kann ich dazu nicht beitragen, Blinky ist jetzt auch nicht der Inbegriff des erfolgreichen Rückrufs. Aber ich fürchte, was anderes als Schlepp bleibt bei euch erstmal nicht übrig. Benutzt halt eine 15-20m-Leine, da hat er auch genug Auslauf und kann rennen.
      Einem Hund, der so weit rennt, hinterherzurennen, ist m.E.n. eh irgendwie sinnlos, der Hund ist ja schneller als ihr. Wenn da wirklich nichts passieren kann, würde ich tatsächlich einfach mal in die entgegensetzte Richtung laufen. Der Hund wird sich ganz schön blöd wundern, wenn er merkt, dass Frauchen ja gar nicht hinterherkommt, sondern ihren Weg geht. Vielleicht lernt er dadurch, vielleicht mal besser auf Frauchen zu achten oder sich zumindest mal nicht ganz so ewig weit weg zu bewegen.


      Wenn sie so vehement gegen eine Schleppleine ist, würde ich's mal so ausprobieren. 2-3x, dann müsste sich eigentlich schon Besserung zeigen. Ansonsten wird es ihm tatsächlich momentan eher egal sein, dann bleibt euch absolut nichts anderes als die Schleppe.


      Er kommt gerade total in die Pubertät, klar, dass er da austestet und machen will, was er will.

    • Ganz klar: Schleppleine an den Hund, verhindern dass er wegläuft und am Abruf arbeiten.


      Ich trainiere mit der Schleppleine in der Hand dass meine Hunde einen gewissen Radius einhalten sollen. Ich rufe also so ca. 2 Meter vor Ende der Schlepp laaangsam und bleibe stehen. Sobald die Schleppi wieder duchhängt geht es weiter.


      Ich denke, der Hund muss einfach mal die Erfahrung machen, dass Frauchen weg ist, wenn er nicht kommt. Aber würdet Ihr Euch das trauen, den Hund wirklich 300, 400, 500 Meter weit laufen zu lassen und trotzdem nicht hinterher zu gehen? :ka:


      LG

      Ja, würde ich und habe es auch schon gemacht.


      Hermann bleibt ab und zu spontan oder einen ersichtlichen Grund stehen. Der beschäftigt sich nicht anderweitig sondern setzt sich einfach hin. Das nervt mich und wenn es die Umgebung zulässt verstecke ich mich. Dann kommt er im Affentempo angeflitzt.
      Er soll einfach lernen, dass er auf seine Menschen achten soll.

    • Danke für Eure Antworten! :bindafür:


      Ja, sie ist tatsächlich eher gegen die Schleppleine - einfach weil es bei Sunny nichts bringt. Er lernt dadurch nicht, besser auf sie zu achten.
      Ich denke auch eher, dass der Hund einfach mal eine negative Erfahrung machen muss. So nach dem Motto "Ups, ich bin ja plötzlich allein hier."
      Bisher hat er ja nur die Erfahrung gemacht, dass Herrchen und Frauchen ja irgendwann eh bei ihm auftauchen. Währenddessen liegt er im Schatten oder spielt mit anderen Hunden, die er getroffen hat und lässt sich von deren Besitzern durchknuddeln.
      Am besten wäre es, sie würde dann einfach dort stehen bleiben, wo er sich absetzt und warten, oder?


      LG

    • Ich würde ehrlich gesagt wahrscheinlich tatsächlich sogar einfach in die andere Richtung laufen. Nichts mit stehen bleiben und warten, sondern einfach woanders hin. Beim Stehen bleiben weiß Hund ja trotzdem dann, wo Frauchen ist, nämlich genau dort, wo er sie sitzen gelassen hat.

    • @Natascha1982


      Was macht er denn in fremder Umgebung?


      Er achtet von selbst besser auf sie, ist aber trotzdem nicht zuverlässig abrufbar, wenn eine Ablenkung kommt.
      Aber er entfernt sich dann nicht sooo weit. ;)

    • Meint Ihr, sie sollte Sunny auch nur noch aus der Hand füttern? Ich dachte, das könnte vielleicht auch helfen. :???:

    • Zitat

      Ich denke auch eher, dass der Hund einfach mal eine negative Erfahrung machen muss. So nach dem Motto "Ups, ich bin ja plötzlich allein hier."

      Ich denke, der Hund braucht zielführendes Training.


      Deinen Vorschlag kann ich nachvollziehen , und mMn werden solche Ideen aus einem gewissen Ärger geboren, so nach dem Motto " nicht mit mir, Freundchen..."
      Sinnvolles Training, bei dem der Hund auch wirklich was lernt und nicht einfach nur in Angst versetzt wird, sieht mMn anders aus

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