Erfahrungen Kastration bei unsicherer, angstaggressiver Hündin
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Shira ist mittlerweile 5,5 Jahre alt und seit knapp 2,5 Jahren bei uns. Kastration war bisher noch nie ein Thema für uns, aber so langsam denke ich doch darüber nach. Mit jeder Läufigkeit steigt das Stresslevel und mit jeder Scheinträchtigkeit die Aggressivität von Shira. Bei der letzten Scheinträchtigkeit war es so schlimm, dass sie mit ernsthafter Beschädigungsabsicht auf unsere Katzen im Haus los gegangen ist. Obwohl sie bis dahin ein Herz und eine Seele waren und auch jetzt wird wieder viel gekuschelt und sich gegenseitig geputzt. Die Sorge, dass es beim nächsten Mal noch schlimmer wird und den Katzen doch mal etwas passiert ist natürlich groß.
ABER:
Wir haben Shira aus schlechter Haltung und völliger sozialer Isolation übernommen. Insgesamt haben wir schon große Fortschritte machen können, aber sie wird immer in allen Lebenslagen ein etwas unsicherer Hund bleiben. An ihrer Angstaggression gegenüber anderen Hunden arbeiten wir ebenfalls schon lang, auch mit Trainerin. Gegenüber den Anfängen (Hund im 500m Entfernung und sie hing schreiend, um sich schnappend in der Leine) sind wir auch hier schon einen großen Schritt weiter (Entfernungen bis ca. 25-30m sind gar kein Problem mehr, drunter je nach dem). Aber insgesamt ist es ein auf und ab. Was uns eindeutig jedes mal wieder nach hinten wirft sind unkontrollierte Hundebegegnungen und ihre Scheinträchtigkeit aufgrund der gesteigerten Aggression. An ersteren können wir leider nichts ändern, am Zweiten halt schon.
Aber nun hört und liest man oft, dass man unsichere und/oder aggressive Hündinnen eher nicht kastrieren sollte. Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Problematik? -
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Aber nun hört und liest man oft, dass man unsichere und/oder aggressive Hündinnen eher nicht kastrieren sollte. Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Problematik?
Ich habe leider keine Erfahrungen, aber ich habe eine Hündin, die bisher 2x läufig war.
Bis zu ihrer 1. Läufigkeit war sie ein kleines bisschen unsicher, aber neugierig genug, um sich dann doch alles zu trauen.
Leider wurde ihre Unsicherheit/Ängstlichkeit mit jeder der beiden Läufigkeiten stärker.Ich habe daher auch schonmal darüber nachgedacht, ob es nicht sinnvoll wäre, sie kastrieren zu lassen, wobei ich auch gelesen habe, dass man einen unsicheren Hund eher nicht kastrieren lassen soll, da diese Hund dann angeblich noch unsicherer werden.
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Meine Hündin war als Junghund sehr unsicher. Aus diesem Grund habe ich auch mit der Kastration lange gezögert, weil es ja immer hieß das gerade bei Hündinnen sich Unsicherheiten verstärken. Nun war es aber so das es während ihrer Scheinschwangerschaft massive Konflikte zwischen meinen Hündinnen gab, bei der zweiten Läufigkeit war das so schlimm, das ich mich entschloß zu kastrieren. Bei ihr war das gut, das Verhältnis der Mädels normalisierte sich und sie wurde ausgeglichener und entspannte. An den Unsicherheiten mussten wir natürlich weiter arbeiten, die kastriert man ja nicht weg, aber wir haben ihr viel Stress genommen und das war der Weg zum Ziel. Heute ist sie ein total relaxter Hund, der vielleicht gerne mal kläfft
Ich hatte auch schon einige Angst/unsichere Hunde in Pflege, die entweder schon kastriert waren oder dann wurden. Charakterlich haben sie sich eigentlich nie verändert, das lag aber nicht an der Kastration, sondern weil mit ihnen gearbeitet wurde.Ist immer eine schwierige Entscheidung, da man nie weiß wie sich ein Hund ohne Kastration entwickelt hätte. Oder sie werden in einem Alter kastriert wo eh ein Entwicklungssprung stattfindet und dann kann nur die Kastration schuld sein, so die Meinung mancher Menschen. Ich bin weder dafür noch dagegen, man muss nur einfach abwägen.
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hm, rüden kastriert man ja bei aggressionsproblemen gerne weil danach weniger testosteron (ein auslöser für aggressives verhalten von sehr vielen) produziert ist. bei hündinen ist dies ja gleich umgekehrt...?
wie wärs mit einer chemischen sterilisation? diese hält je nach grösse zwischen einem halben jahr bis maximal 1.5 jahre. sie kann auch vorgängig wieder rückgängig gemacht werden. man kann also schauen wie sich das verhalten verändert.
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Wenn eine Hündin nur während der Läufigkeit aggressiv ist, kann eine Kastration durchaus Sinn machen.
Bezüglich der Unsicherheit kann man vorher nicht sagen, ob es nach einer Kastration schlimmer wird oder kippt oder nichts passiert. Aus Erfahrung aber eher nicht, zumal dein Hund ja körperlich und mental ausgereift ist.
Für eine Entscheidungsfindung kannst du dich vielleicht von einem TA beraten lassen, der auch ein bisschen das Verhalten mit einbezieht.
Ansonsten kannst du bei einzelfelle.de nachfragen (Gansloßer und Strodtbeck, die auch das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" geschrieben haben. -
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Erstmal lieben Dank.
Ja Shira ist definitiv körperlich und geistig ausgereift. Darüber mache ich mir so gar keine Sorgen. Und klar ist auch, dass mir hier niemand sagen kann, wir Shira sich mit oder ohne Kastration entwickeln wird. Das ist natürlich ganz individuell. Ich bin eigentlich "nur" auf der Suche nach Entscheidungshilfe.
Bisher würde es aber schon in Richtung Kastration gehen, auch dank eurer Berichte hier.
@gorgeous2000 Danke, auf den Link bin ich bei meiner Suche auch schon gestoßen.
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wobei die "prognosen" für angstbedingte aggression ja überhaupt nicht für eine kastration spricht.
das östrogen welches als gegenspieler des testosteron wirkt, fehlt danach. es besteht also eine grosse gefahr dass aggressives verhalten noch schlimmer wird (ausser die hündin zeigt das aggressive verhalten nur während der hitze).
das problem an einer kastration ist ja, dass diese nicht rückgängig gemacht werden kann. ich würde meine hündin welche auch aggression gegen menschen zeigt, niemals kastrieren. höchstens eine vorübergehende, chemische sterilisierung käme für mich in frage.
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ich würde meine hündin welche auch aggression gegen menschen zeigt, niemals kastrieren. höchstens eine vorübergehende, chemische sterilisierung käme für mich in frage.
Was meinst du damit? Bei einer Sterilisation würde sie ja immer noch läufig und scheinträchtig, mit allem dazugehörigen Verhalten. Oder meinst du eine chemische Kastration? Das würde schon mehr Sinn machen. Aber womit? Suprelorin wird heute kaum noch umgewidmet für Hündinnen, da es oft Komplikationen beim ersten Setzen gab. Und die Gestagene sind auch ziemlich risikoreich. Zudem taugen sie nicht als "Testlauf" für eine chirurgische Kastration, da sie aufgrund ihrer Wirkungsweise einen anderen hormonellen Status simulieren.
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