Gallowaykenner hier? Heterosiseffekt zwischen Black & White?

  • Seit letztem Jahr gibt es hier eine bunt zusammengewürfelte Gallowayherde, derzeit 45 Stück, aufgeteilt in weibliche Tiere, z. T. mit Kälbern, 2. Bullen & Ochsen aus einem übernommenen Bestand und 3. Deckbulle & ihm bekannte Jungbullen, denn bestimmte Pachtflächen waren nur mit der Maßgabe einer ganzjährigen Extensivbeweidung zu bekommen.


    Unter den Kühen sind drei White Galloways, eine alte, 14jährige Kuh (Herdbuch), die mit Kalb vom Viehhändler gekauft wurde, sowie zwei Färsen von einem Halter hier in der Nähe, beides Halbschwestern.


    Vom Deckbullen haben bisher drei schwarze Kühe gekalbt, alles wunderbar, schöne, kleine, stabile Kälbchen, die das Wachsen nach der Geburt erledigen.


    Von den Weißen hat vor einer Woche eine Färse gekalbt, offensichtlich eine Schwergeburt, aber es war nicht an das Tier ranzukommen. Kalb voll ausgebildet, aber tot (und Bauer richtig, richtig traurig), Mutter sichtlich erschöpft - ungelogen, ein RIESENtier! Hatte die Größe eines gut mittelgroßen HF-Kalbes.


    Vor 4 Tagen kalbte die alte, weiße Kuh - dasselbe, ein RIESENkalb, das nach 4 Tagen größer als das letztgeborene schwarze Kalb ist, das gut drei Wochen alt ist. Das ist ja eigentlich nicht im Sinne des Erfinders, dass man Schwergeburten auf der Weide bei Tieren hat, die in den allermeisten Fällen im Leben noch keinen Stall gesehen haben...


    Mein Freund überlegt, die 2. weiße Färse aufzustallen, da sie aufeutert.


    Und dabei gelten doch Galloways als leichtkalbig, eben wegen des geringen Geburtsgewichts.


    Ich frage mich nun, ob es zwischen Black & White Galloway einen Heterosiseffekt gibt. Oder ob es am Bullen liegt. Aber das sieht man erst, wenn alle Tiere gekalbt haben, die er gedeckt hat.


    Ich würde sagen, alle Schwerkalbigen ab zum Schlachter, wenn es nur bei den Weißen bleibt.


    Im Winter und zeitigen Frühjahr hatten schon zwei trächtig gekaufte Kühe gekalbt, davon eine Frühgeburt, die nicht überlebt hat, das andere führt die Kindergartenbande an, zu der sich das Weiße auch schon gesellt hat.


    Caterina

  • Dann würd ich eher den Deckbullen zum Schlachter bringen (oder austauschen), denn die Kühe können da ja wohl nix für, wenn das merhfach vorkam beim gleichem Deckbullen..... Gerade wenns eigentlich ne leichtkalbende Rasse sein soll.

  • Mit den schwarzen Kühen bringt er ja keine zu großen Kälber, insofern hat das vielleicht auch andere Gründe. Ich kenne mich mit Rindern nicht aus, aber bevor ich den zum Schlachter bringen würde, würde ich auch erst schauen, woher das tatsächlich kommt.

  • Die schwerkalbigen Weißen sind zugekauft, richtig? Hat sich was in der Ernährung geändert, was vielleicht Ursache der schweren Kälber ist?


    Die alte Kuh: wißt Ihr was über ihre bisherigen Kalbungen?

  • So, wir haben gerade vorhin mit dem Vorbesitzer des Bullen gesprochen, wo er zwei Sommer gedeckt hat, allerdings nur Schwarze: keine Schwergeburten, alles putzmuntere, kleine Hüpfer, auch keine Probleme bei Erstkalbenden.


    Quarus, über die Kuh dürfte nicht mehr viel zu erfahren sein, die kommt von weiter her und war dann ein paar Monate bei einem Viehhändler; laut Kaufvertrag HB. Sie kam mit einem knapp 2 Monate alten Belted-Bullchen bei Fuß. Ernährungsumstellung: nein, sie stehen schon seit November auf denselben 40 ha Naturschutzfläche und wurden nur über Winter mit Heu zugefüttert, ebenfalls von ähnlich mageren, ungedüngten Flächen; das "bessere" Gras geht alles in die Silage.


    Bei den beiden weißen Färsen kann man natürlich nicht ausschließen, dass nicht doch was anderes mitgemischt hat.


    Hätte ich nicht gewusst, dass das tote Kalb von einer Galloway-Mutter kam, hätte ich es für ein etwas langhaarigeres Blau-Weißes Belgierlein gehalten, weil es so gezeichnet war.


    Die 2. Färse bleibt übrigens auf der Weide zum Kalben, haben wir beschlossen. Sie kennt keinen Stall, und das wäre noch mal zusätzlicher Stress. Hoffen wir, dass es gut geht.


    Große Kälber sind echt Mist, und wir sind froh, dass es die Färse überlebt hat. Eine Bekannte von mir ist Tierärztin, die erzählte mir mal, dass sie ein einem guten Weidejahr deutlich mehr Kaiserschnitte macht, weil die Kälber durch das gute Futter für die Mütter so groß werden.


    Caterina

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