Züchter, Tierheim, Privatabgabe

  • Leika kommt aus privater Haltung, für sie war es Liebe auf den ersten Blick - wir waren zwar "eigentlich" entschlossen, die erste Zeit jedoch sehr sehr skeptisch. Was wir uns da für eine Herausforderung ins Haus geholt haben stellte sich erst nach einigen Wochen raus - als wir auch nicht mehr sagen wollten "Nein, wir geben sie zurück".

    Wirklich ehrlich waren die Vorbesitzer nicht. Leika war nicht aktuell geimpft, sie kannte nahezu nichts und musste z. B. zuerst einmal lernen, dass man spazieren gehen kann.

    In unserer heutigen Situation würde ich immer wieder zu einem erwachsenen Hund - bevorzugt aus dem Tierschutz - tendieren. Wir haben ein gewisses Alter erreicht, ein Hund lebt heute locker 12 - 15 Jahre, wenn nicht länger. Was mit dem Tier passiert, wenn uns etwas passiert ist eher unklar, da ist das Tierheim - oder ggf. auch ein älterer Hund vom Züchter - eine Option, wenn der Hund im Falle eines Falles dorthin zurück kann. (Tierheim zwar leider nicht erste Wahl - aber besser als irgendwo rumgeschubst).

    Wenn Leika nicht mehr lebt, werden wir uns wohl sehr genau überlegen, ob wir überhaupt noch einmal einen Hund zu uns nehmen.

    Gruss
    Gudrun

  • Bei der Übernahme eines Dritthundes wäre es insgesamt recht wichtig, eine gute Einschätzung von dem Kandidaten zu bekommen.

    Gerade 3 Hunde sind eine insgesamt eh ungünstige Anzahl, da muss man genau schauen, dass der dritte passt. Hunde neigen zur Paarbindung, je nachdem, wie deine jetztigen Hunde miteinander verbandelt sind, könnte ein dritter Hund auch drittes Rad am Wagen werden.

    Wenn einer deiner Hunde eine tiefe Paarbindung mit dir hat, müsste der dritte Hund vorwiegend zum anderen Hund passen. Wenn deine Hunde miteinander sehr eng sind, müsste der neue Hund im besten Fall sehr eng mit dir sein.

    Im Tierheim bekommt man meiner Erfahrung nach kaum eine vernünftige Einschätzung. Einen Hund, der im Zwinger lebt, ausreichend zu beurteilen ist da schlecht möglich.

    Bei der Privatabgabe ist man drauf angewiesen, dass jemand ehrlich ist. Im Falle des Falles, dass du nach Übernahme feststellst, dass der Hund doch nicht passt oder zu schwierig für dich ist, hast du keine Möglichkeit, den Hund wieder zurück zu geben.

    An deiner Stelle würde ich mir eine Tierschutzorga suchen, die hauptsächlich mit Pflegestellen arbeitet. Und dann nach einem Hund schauen, der vielleicht auf der PS schon mit mehreren Hunden zusammen lebt unter ähnlichen Bedingungen wie bei dir. Pflegestellen haben den Vorteil, dass sie sehr erfahren sind, die Hunde im Alltag erleben und ihre Pflegehunde meistens sehr genau in allen Bereichen einschätzen können und die Interessenten gut beraten.
    Eine Zusammenführung der Hunde ist besser möglich als im Tierheim und man kann sich sicher auf mehrfach trefffen, zusammen spazieren gehen, sich austauschen usw.

    Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Hunde mit einem Schutzvertrag vermittelt werden und der Verein sich auch das ganze Hundeleben lang zuständig fühlt und auch nach Vermittlung noch wichtiger Ansprechpartner ist.

  • Gerade 3 Hunde sind eine insgesamt eh ungünstige Anzahl, da muss man genau schauen, dass der dritte passt. Hunde neigen zur Paarbindung, je nachdem, wie deine jetztigen Hunde miteinander verbandelt sind, könnte ein dritter Hund auch drittes Rad am Wagen werden.

    Wenn einer deiner Hunde eine tiefe Paarbindung mit dir hat, müsste der dritte Hund vorwiegend zum anderen Hund passen. Wenn deine Hunde miteinander sehr eng sind, müsste der neue Hund im besten Fall sehr eng mit dir sein.

    Sehe ich ganz genauso.


    . Und dann nach einem Hund schauen, der vielleicht auf der PS schon mit mehreren Hunden zusammen lebt unter ähnlichen Bedingungen wie bei dir.

    Das sagt meiner Erfahrung nach eher weniger aus. Pflegestellen sind recht routiniert im Umgang mit mehreren Hunden, der neue Hund läuft einfach so mit. Die Hunde merken das, kommen meist aus deutlich schlechteren Verhältnissen und backen dementsprechend kleine Brötchen und trollen sich auf die Couch oder in ihr eigenes Körbchen - ihr persönliches Paradies.
    Auch die Hunde im Haushalt sind routiniert mit anderen Pflegehunden und fangen keinen Stress an. Ich habe meine Hunde früher schon öfter in Pflege gegeben, wenn wir Wochenends weg waren - waren sie bei den Bekannten, die immer 2-3 eigene und 1-2 Pflegehunde hatten, dann war das für alle Beteiligten die entspannteste Lösung. Als ich dann später 3 eigene und bis zu 2 Pflegehunde hatte, waren meine Hunde auch schwer entspannt, wenn hier Fremdhunde dazu kamen, was es wiederum auch den Fremdhunden sehr einfach gemacht hat.
    Das alles hat für mich aber wenig mit der Situation in einem Privathaushalt zu tun. Da merken die Althunde nämlich recht schnell, dass der neue gekommen ist um zu bleiben und der Neue wird auch sehr schnell auf Unsicherheiten stossen - kurzum die werden sich viel schneller zusammen raufen (oder eben auch nicht) müssen, als in der Pflegestelle, wo sie entspannt nebeneinander her leben.

    Letzlich hilft nur Bauchgefühl - richtig ankommen tun die Hunde sowieso erst nach 1-3 Monaten und egal wofür Du Dich entscheidest, alles hat Vor- und Nachteile und niemand kann Dir sagen, wie sich ein Hund entwickeln wird.
    Egal wofür Du Dich entscheidest, schau, dass die Institution an sich eine gute ist. Wie geht es den Tieren im Tierheim? Wie sehr interessieren sich die Leute dort für Dich? Wie ehrlich erscheinen Dir die Leute bei einer Privatabgabe? Kannst Du öfter kommen, den Hund ganz in Ruhe und ungeschminkt kennenlernen? Wie gehen die Züchter mit den Tieren um? Wieviele haben sie, haben sie Rentner im Rudel? Wie werden die Welpen aufgezogen?
    Dann bleibt natürlich die finale Frage: Wieviel Geld willst Du ausgeben? Im privaten Bereich fängt es wohl ab 100€ an, im Tierschutz bei 250€ - bis 400€ ist aber auch noch im Rahmen. Züchter sind meistens bei 1.000€ und mehr gelagert.

    Ich wünsch Dir viel Spaß beim Aussuchen :)

  • Für mich käme aktuell nur ein Züchterhund in Frage. Aber eben weil ich gewisse Anforderungen habe.
    Es muss ein Welpe sein, was anderes wäre nicht ins Rudel zu integrieren. Das liegt an den beiden Althunden, die mit fremden Hunden nicht einfach sind. Welpen sind da unkomplizierter.
    Zweiter Grund: nachvollziehbare Papiere. Ich will die Gesundheit der Ahnen nachvollziehen können. "Blind" einen Tierschutzwelpen mit überaschungs-Erbkrankheiten-Cocktail würde ich mir nicht antun.
    Dritter Grund ist der Sport. Ich will halt nen Leistungshund. Die findet man nicht im Tierschutz.

    Aber du siehst, das sind komplett persönliche Anforderungen und Wünsche.

  • Hi,
    Herzentscheidung ist immer richtig.
    Der Funken muss überspringen.
    Sei bereit für jegliche Wundertüte, denn die kriegst Du immer.
    Wir haben unseren Herzenshund aus dem Tierheim, liebes ruhiges Wesen mit kleineren Baustellen, also ein Volltreffer. Würden wir wieder so machen, allerdings immer nur Einzelhund, Euer konkretes Problem kann ich daher leider nicht beurteilen.

    LG

    Mikkki

  • Mit etwas Glück und Zeit wirst Du bei allen Optionen einen netten Hund finden.
    Ich habe mit der Übernahme von Privat gute Erfahrungen gemacht.
    Mein Hund war 5 (bereits in 2ter Hand), übergewichtig, unerzogen.
    Ich wusste, dass er mit Kindern & Kleintieren auskommt, allein bleiben kann & überwiegend stubenrein ist. Angaben entsprachen der Realität. Ich habe es nie bereut (absolut toller Kerl geworden) und werde es nach Möglichkeit wieder so versuchen.

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