Aggressionen bei Gewitter

  • Es geht nicht um meinen Hund, sondern um den Hund meiner Mutter.
    Er ist so zwischen 2-4 Jahre alt und kommt aus Griechenland. Sie hat ihn seit knapp einem Jahr.
    Er ist ein total lieber aufgeschlossener Hund, wenn auch Rüden gegenüber etwas prollig und hat eine recht starke Futteraggressionen. Menschen gegenüber ist er extrem offen und freundlich, sodass es schon nervt, weil er zu jedem hin will. Er ist also kein verstörter Hund aus dem Ausland. Er hat auch keine ganz extremen Umweltängste.
    Bis auf die Angst vor Knallern und scheinbar auch ganz extrem bei Gewitter.
    Ich kann nur den Bericht meiner Mutter wieder geben, doch das klang so was von schrecklich.
    Sie war heute spazieren. Meine Mutter bemerkte, dass ein Gewitter aufzog und machte sich auf den Rückweg. Sie weiß, dass er Angst bei Gewitter hat, doch waren sie bisher immer zuhause, sodass es nicht so schlimm war. Jedenfalls haben sie es nicht rechtzeitig nach Hause geschafft.
    Er ist wohl bei jedem Donner extrem Aggressiv geworden und hat in alles Hinein gebissen, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung befand. Er hat in Schilder, Büsche und in Fahrräder gebissen. Dabei hat er ganz Aggressiv gebellt. Es muss wirklich ganz extrem gewesen sein. Er hat mit aller kraft in Metall gebissen und die Schläuche der Räder zerstört.
    In die Menschen hätte er auch gebissen, wenn meine Mutter nicht das schlimmste verhindert hätte. Sie hatte richtig Angst um sich und um ihn, weil er so Durchgedreht ist, dass er sie auch beißen wollte.
    Zwischen den Donnerschlägen hat er sehr stark gezogen und wollte nach Hause.
    Das ganze ging so 30-45 Min. Bis sie eben wieder Zuhause waren, wo das Gitter dann auch Prompt aufhörte.
    Habt ich schon ml gehört, dass ein Hund so reagiert. War das Beißen ein Ventil um seine Angst los zu werden?
    Meine Mutter hatte so Angst, dass sie kurz davor war die Leine los zu lassen, was sie ein Glück nicht tat. Ich habe ihr dazu geraten, falls das nochmal so passieren sollte und sie richtig Angst hat, dass sie ihn lieber schnell Anbinden soll..
    Naja aber was kann man denn dagegen machen? Desensibilisierung macht bei der stärker ja wohl kaum Sinn. Kann man eventuell immer ein Notfall Medikament dabei haben, was ihn ganz stark und sehr schnell beruhigt?
    Ich war so geschockt als sie eben davon berichtete.

  • Ok..ich hoffe es bringt euch ein Stückchen näher an das Verhalten ran was er gezeigt hat. Und evtl sucht ihr euch einen Verhaltenstherapeuten der euch da weiter helfen kann. Er versucht das Gewitter wohl zu bekämpfen, weil er gelernt hat alles wovor er Angst hat, bekämpfen zu müssen. :verzweifelt: Duke wird bei Wind im Haus panisch, also vor den Geräuschen..das ist ein heikles Thema gerade wenn es sich um solche nicht greifbaren Dinge handelt. :-/ Und in eurem Fall auch noch gefährlich. Das könnt ihr alleine nicht in den Griff bekommen, da es schon wirklich sehr gefestig ist, wenn man das so liest. Da braucht ihr und vor allem der Hund schnellstens Hilfe.

  • Desensibilisierung macht IMMER Sinn. Vllt finden sich nämlich eine ganze Reihe an Auslösern für Aggressionsverhalten. Gerade bei so "starkem" Verhalten und auch gerade in Verbindung mit der Futteraggression würd ich mich in dahingehend mal informieren. Auch diese "extreme Aufgeschlossenheit ggü. Menschen" muss nicht unbedingt was gutes sein, das kann auch was mit Kontrolle/Kontrollverlust zu tun haben. In jedem Fall würd ich mal nen Trainer/Verhaltenstierarzt draufschauen lassen.

  • Ja ich muss mal sehen, was meine Mutter bereit ist zu tun.
    Bei Knall geräuschen reagierte er bisher nicht so. Da hat er eher mit Flucht reagiert. Mittlerweile kommt er glücklicherweise zu meiner Mutter, wenn er Angst hat (Zumindest bei Knallern).
    Er neigt generell finde ich dazu seine Emotionen an anderen auszulassen. Wenn er an der Leine einen anderen Hund blöd findet aber nicht dran kommt, dann geht er eben Jordi (meinen Hund) an. Seit dem ich das weiß, lasse ich es natürlich nicht dazu kommen.
    Einmal hat meine Mutter einen verletzten Hund gefunden (Mit Besitzerin) dieser blutete sehr stark. Da ist er wohl auch mal so ausgetickt und wollte auf alle anderen Hunde los.
    Ansonsten hat er bisher nie so ein Verhalten gezeigt.
    Bei Menschen ist es aber ganz anders. Ich denke bei ihm nicht, dass er kontrollieren will. Ich weiß wie ein Hund ist, wenn er Kontrolliert. Das macht Jordi ganz stark.
    Mal sehen... Vielleicht kann ich meine Mutter überreden eine Trainerin zu suchen.

  • Da braucht ihr nicht einen Trainer der Trainer ist. Sondern jemanden kompetenten. Er hat wohl massive Ängste...gar Traumatas..wird aber durch das,das er sich anscheinend immer selber helfen musste eine Gefahr für sich selbst und andere. :-/ Er sucht sich ein Ventil. Er braucht dringend Hilfe. Ich hoffe sehr ihr bzw deine Mutter schafft das.

  • Naja jemad wirklich kompetentes fällt mir spontan nicht ein.. Ein Trainer ist dann wohl schon angebracht.
    Er war sehr wahrscheinlich mal ein Kettenhund. In Griechenland sind die Gewitter teil sehr krass. Wir vermuten, dass es daher kommt.
    Er wurde als Kettenhund dann wohl aussortiert, weil er keinerlei Wachverhalten zeigt.

    Bei Knall geräuschen reagierte er bisher nicht so. Da hat er eher mit Flucht reagiert. Mittlerweile kommt er glücklicherweise zu meiner Mutter, wenn er Angst hat (Zumindest bei Knallern).

    Ich finde das meine Mutter da schon viel erreicht hat! Immerhin hat sie ihn erst seit September.

  • Meine kleine kommt auch aus Griechenland, allerdings war sie eine Strassenhündin. Vor Gewittern hatte sie auch Angst, wie auch vor Schüssen. Also der Donner ,Sylvesterknaller und Schüsse waren schrecklich für sie. Sie verkroch sich, winselte wurde panisch. Auch die Hand durfte man nicht heben etc.
    Wir bekamen das soweit gut hin. Sie ist jetzt 4 Jahre bei uns und es ist nur noch Sylvester ein kleines Problemchen. =)
    Jedoch hat sie nicht mit um sich beissen reagiert wie es bei euch der Fall ist das ist ne Nummer schlimmer. Kettenhunde werden auch oft misshandelt bzw geschlagen, getreten etc wenn sie nicht den gewünschten Zweck erfüllen. Das Problem ist ja bei solchen Hunden immer, das man eben die Vorgeschichte nicht wirklich kennt. Es nur an dem gezeigten Verhalten vom Hund erahnen kann :-/
    Wenn ihr nen Verhaltenstrainer findet, bzw einen der auch Verhaltenstherapeut ist, wäre es supi. Drück euch die Daumen :gut: Berichte bitte gelle ;)

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