Ich bitte um Tipps, Ratschlaege und vor allem um Eure Erfahrung!

  • Ich würde dir auf jeden Fall raten, die Rasse vorher intensiv kennenzulernen und die Hunde mehrfach live zu erleben.


    Bevor ich mich definitiv entschieden habe, waren noch zwei Rassen in der engeren Auswahl. Aussie und Labbi. Dank einer Bekannten konnte ich ihren Aussie oft live erleben und habe erkannt, dass diese Rasse wohl eher nichts für mich ist...


    Ich kenne einen einzigen Dogo. Der Hund ist das Grauen. Liegt natürlich am Halter... Ich habe jetzt wirklich keine Angst vor Hunden, aber wenn der mir entgegenkommt, drehe ich um, egal wie groß der Umweg sein wird...

    Habe ich auch absolut vor.
    Wuerde ich mir blind und in jedem Fall einen kaufen wollen, waere ich nicht hier.. ; )


    Habe hier auch grade erfahren dass an meinem Geburtstag hier in Bremen eine Rasseausstellung stattfindet... Kommt wie gerufen! :)

  • Ich versteh das absolut. Und deswegen rate ich dir ab. Und dafür gibt es einen einfachen Grund: Man unterschätzt diese Herausforderung. Ich selbst habe eine Ridgeback-Mali-Mix-Hündin. Und dreißig Jahre Erfahrung in der Hundehaltung. Aber ich musste bei dieser, meiner Hündin alles über Bord werfen, was ich bisher an Erziehungsmethoden angewendet habe.


    Du hast einen eigenständigen und auch sturen Hund. Der will jetzt grad nicht zu dir kommen, sondern findet den Fußgänger, das Kind, den Fahrradfahrer oder den Vogel wesentlich interessanter. Den interessiert in diesem Moment weder Leberwurst noch sein Lieblingsspielzeug. Jeder Spaziergang erfordert 150%ige Aufmerksamkeit. Der ist 100 mal mit dir an einer stark befahrenen Straße vorbei gegangen und will auf einmal Autos jagen. Du musst auf den Punkt genau reagieren und korrigieren, darf nichts durchgehen lassen, der Hund darf bei diesem Fehlverhalten keinen Erfolg haben, ansonsten wird es noch schwieriger. Härte verträgt er nicht, also was machst du? Es ist bei diesen Hunde immer wieder eine Gradwanderung, du hast zig Mal Erfolg und dann unerwartet einen Rückschlag. Dann hast du irgendwann ein großes, schweres Tier an der Leine. Hast du den nicht im Griff und der springt ein Kind an, na dann herzlichen Glückwunsch.


    Du kannst ausprobieren, dich informieren, aber bei einer Rasse, die so selten gehalten wird, ist es unwahrscheinlich, dass du kompetente Trainerhilfe bekommen kannst. So ein Hund kann dich an deine mentale Grenze bringen, an einen Punkt an den du nicht weiterkommst.


    In der Pubertät wird er vermutlich fix mal alles vergessen, was du ihm beigebracht hast und dann ist es kein kleiner Schisser mehr, sondern ein Kraftpaket, der sich auch unter Umständen wehrt, wenn ihm etwas nicht passt.


    Was du machst, musst du selbst entscheiden, für mich ist es aber die verklärte Vorstellung davon, einen unabhängigen, starken Hund unterzuordnen und "zähmen" zu wollen. Dieser Hund braucht seine Freiheiten und seinen Raum, in dem er sich bewegen kann, ohne eine Gefahr für andere zu sein. Und mit Gefahr meine ich nicht Aggression, es reicht schon ein anspringen.

  • Naja manche Charaktereigenschaften kannst du nicht wegerziehen sondern nur lenken. Aus einem Hund mit ausgeprägten Schutztrieb wird nie ein typischer Labbi egal wieviel Erziehung du da reinsteckst. Das bedeutet du musst auch sehr viel managen.

    Danke.
    Kennst du dich mit dem Dogo aus?
    Sprich, ist es ueberhaupt moeglich diese Rasse zu Managen?


    Muss aber dazu sagen, genau darauf habe ich Lust und die Energie.. : )

  • Was macht dich denn so sicher, dass du glaubst einem Dogo gewachsen zu sein? Wie viele Hunde welcher Rassen hast du denn schon erzogen um genau sagen zu können, welche Erziehungsmethoden bei einem Dogo wohl fruchten werden?


    Als Ersthundehalter WIRST du Fehler machen. Das verspreche ich dir. Ein Dogo verzeiht die dir nicht. Ein Labrador schon.


    Ich habe meinen Labrador meiner Meinung nach ganz gut hinbekommen. Deswegen bilde ich mir trotzdem nicht ein, ich könnte einen Dogo so einfach wuppen...

  • - Ich habe diese Hunderasse (uebertrieben gesagt) studiert.


    @Mia2015


    Ich habe mittlerweile eine Menge ueber den Dogo gelesen und/oder gehoert, selten negatives.


    Vielleicht bin ich zu naiv, aber ist das nicht prinzipiell sehr abhaengig von der Erziehung?
    Schon klar, jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und "Macken".


    Ist ein Dogo sehr viel komplizierter und schwieriger als ich es mir vorstelle, dann wuerde ich mit einem Kauf mich und vorallem den Hund "kaputt" machen und nochmal, deshalb zehe ich eben nicht los und kauf mir einfach diesen Hund. ; )Wenn der Dogo so kompliziert ist wie ich denke und wenn ein Dogo so toll und schwirig ist wie ich denke, dann ist das genau das richtige fuer mich.

    Du hast diese Rasse in der Theorie studiert. Wie viele kennst du persönlich?
    Ich will dir jetzt nicht zu Nahe treten aber irgendwie scheinst du doch sehr blauäugig an die Rasse heranzugehen. Klar kann man einen Dogo halten, klar schaffen dass bestimmt auch Anfänger aber klar ist auch dass ein Dogo auch echt anstrengend sein kann. Du lebst eben nicht in der Pampa, wirst somit häufiger auf Menschen und fremde Hunde treffen. Die handvoll Dogos die ich in den letzten 20 Jahren kennenlernen durfte, waren da nicht wirklich einfach bzw lebten sehr sehr abgeschieden und wurden nicht umsonst so geführt dass sie ja keinen Kontakt zu fremden Hunden bekamen. Da gabs einen der nur Nachts Gassi ging, einen der sich immer um Laternenpfähle und Bäume wickelte und auch einen der es schaffte den Hund im großen Bogen um alles drumherum zu führen. Und das waren alles keine Anfänger sondern Hundehalter die als Zweithund oder davor eben schon Rottis oder ähnliches hatten. Thema Zweithund: nicht mal das ging bei auch nur einem auf Dauer gut. Da wurde dann ein Leben lang getrennt.
    Mach dir einfach bewußt dass du mit so einem Hund mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit weder im wald entspannt spazieren gehen können wirst weil da der Jagdtrieb durchbricht und du aber auch in der Stadt/ Park nie entspannt schlendern wirst, weil der Hund eben niemanden anderen duldet und dies dann auch kundtut wenn du das nicht 100% regulierst. Willst du das wirklich? Oder möchtest du vielleicht auch mal einfach nur so durch den Park oder den Wald schlendern, möchtest du deinen Hund morgens mal fix mit zum Bäcker nehmen, möchtest du in einigen Jahren vielleicht einen Kinderwagen mit auf Gassirunden nehmen und möchtest du vielleicht auch mal mit Hund zu deinen Füßen in einem Biergarten sitzen, Wanderungen unternehmen, im sommer mal baden gehen ohne zig Kilometer nach einer menschenleeren Stelle zu suchen?


    Wenn du diese Rasse wirklich kennenlernen willst. Besuche Ausstellungen- Daten und Adressen findest du ohne Probleme auf der VDH-Homepage, rede mit Züchtern und auch normalen Haltern und dann guck ob du so einem Hund wirklich das bieten kannst was er braucht und ob du dann auch noch zufrieden wärst.


    Für viele wäre ein stinknormaler Schäferhund schon anstrengend, selbst da scheitert so mancher Hundeanfänger. Von daher würde ich dir eher vom Dogo abraten. Aber entscheiden tust nur du das!

  • Das kannst du halt auch bei jedem Golden Retriever. Und es ist auch da eine super Leistung. Fehler werden aber nicht gefährlich, sondern eher verziehen.Das klingt für mich halt alles romantisch. Aber so ist es in der Realtität leider nicht.

    Wie gesagt, ich werde wohl viel mit diesem (offenbar nur einen) Zuechter Reden muessen.
    Ich gehe stark davon aus dass dieser Zuechter erfahren ist und hoffe darauf dass er auch mich richtig einschaetzen wird.


    Und wie schon mehrfach geschrieben, ich achte Hunde/Tiere generell viel zu sehr, als dass ich mir einen Dogo in jedem fall kaufe.
    Ernsthaft, das haette ich sonst schon laengst getan.. ; )

  • Ich gebe auf. Auch die 'Anfänger'rassen (jaaa, gibt es pauschal eigentlich nicht, aber eben besser geeignetere) brauchen Erziehung. Das geht nicht von alleine und auch bei denen kann man genug versauen. Und auch die werden dich herausfordern.

  • Ich gebe auf. Auch die 'Anfänger'rassen (jaaa, gibt es pauschal eigentlich nicht, aber eben besser geeignetere) brauchen Erziehung. Das geht nicht von alleine und auch bei denen kann man genug versauen. Und das ist auch die werden dich herausfordern.

    Wenn ich mir anschauen, wie viele Leute es hinbekommen, einen Labrador zu versauen... Da wird mir echt Angst und bange, wenn ich mir vorstelle, die hätten sich einen Dogo gekauft... So hat man halt einen Dreckspfoten-Stempel auf der Hose, im anderen Fall wär halt die Wade ab...

  • Ich hab mich in der Theorie nur ein wenig mit dem Dogo beschäftigt, aber schon 4 davon kennenlernen dürfen. 3 davon mit Auflagen, weil sie regelmäßig ausbrechen und andere Hunde zerfleddern. 2 Davon leben zusammen und müssen häufiger getrennt werden, weil sie auch aufeinander losgehen, wenn die Stimmung passt. Da haben auch schon mehrfach Leute versucht, die Hunde im eigenen Garten zu vergiften, weil diese Hunde eben schon mehrfach andere schwer geschädigt haben.
    Die anderen gehen zu ungewöhnlichen Zeiten und meiden andere Hunde - alle Hunde bei erfahreren Haltern und alle haben zu tun, ihre eigenen Hunde zu halten, weil die auch nach Jahren der Erziehung dann und wann bei Hundesichtung austicken. Freilauf ist undenkbar - selbst in der Pampa, denn auch da gibt es Wild und alle sind passionierte Jäger.
    Mit Menschen haben sie alle keine Probleme und sind ohne Ablenkung auch sehr gehorsam - aber sobald sie abgelenkt sind, ist ihnen egal, was der Mensch gerade noch wollte.


    Wenn man weiss, worauf man sich einlässt, kann man einen Dogo evtl. auch als Anfänger halten, aber die romantischen Ersthundhalterphantasien fallen bei diesen Hunden definitiv aus - kein lustiges Spiel auf der Hundewiese, kein entspannter Spaziergang, bei dem Hundi leinenlos schnüffelt, kein Stadtbummel mit entspanntem Wuffi.
    Man muss immer und überall 100% beim Hund sein und ihn nicht aus den Augen lassen. Der Dogo verzeiht keine Fehler ;)

  • Falls du nicht bis Ende Juli warten magst - am 4./5. Juni findet ebenfalls eine internationale Ausstellung des VDH in Neumünster statt. Die Dogos sind wenn dann am Samstag dran.

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