Ich bitte um Tipps, Ratschlaege und vor allem um Eure Erfahrung!

  • Lieg ich da so daneben?

    Nein liegst Du nicht.

    Einen Molosser deckelt man nicht. Der Hund macht sofort zu, er verweigert sich und dann versucht mal solch ein Kraftpaket in Bewegung zu setzen.

    Bei unwichtigen Dingen, wie zum Beispiel weitergehen, statt beim Gassigang stehen zu bleiben und sich zu unterhalten, kann man dem Hund getrost nachgeben. Bei essenziellen Dingen überzeugt man ihn. Klappt übrigens sehr gut mit positiver Verstärkung :D

  • Ist es denn so schlimm, wenn dem Hund ein Wunsch erfüllt wird?

    Wir können die Situation, wie sie abgelaufen ist, wahrscheinlich gar nicht ausreichend beurteilen.
    Und es gibt doch deutliche Unterschiede, wie sich ein Wunsch äußert...
    Ich folge meiner Hündin auch mal, wenn sie gerade eine interessante Spur aufgenommen hat und unbedingt ein paar Meter in die Richtung will. Das verstehe ich unter "Wunsch erfüllen".
    Würde sie aber anfangen zu bellen oder gar nach mir zu schnappen, mich also sehr eindeutig dazu auffordern, würde ich das Wünsche erfüllen aber nochmal genau überdenken.

  • Es ging doch nicht um die situation, sondern darum, wie der Besitzer das schildert - der Hund "bestraft" ihn usw.

    Ich hab ja den Charakter-Typ in Form eines Pferdes :smile: , die mag auch nicht gegängelt werden oder gar gedeckelt - das ist ok, und ich komme damit super klar (während so manche Reitlehrer schon dran verzweifelt sind) - aber es muss klar sein, dass es No Go's gibt, dass ich im Zweifel das letzte Wort habe und dass man seinen Unmut zwar ausdrücken darf, aber ganz bestimmt nicht mit den Zähnen (ums mal auf den Hund zu übertragen).

    Dass das Pony keine 20 runden in der Reithalle im Kreis laufen mag, kann ich akzeptieren, da "verhandlen" wir immer wieder mal (und ich verlange es auch nicht oft).
    Im Gelände einfach umdrehen geht aber z.B. gar nicht. Das wäre mit einem Pferd nu wirklich nicht lustig.
    Wo Verhandlungsspielraum besteht und wo nicht, muss klar sein!

    Ohne grundsätzliche Kontrolle über den Hund kann man sich halt nicht in der Öffentlichkeit bewegen.

    Es ist unheimlich schwierig, aber auch toll, sich mit diesem Typ auseinanderzusetzen. als Hund wärs halt absolut nicht meins, weil ein sehr selbständiger Hund tendenziell auch mal eigene Wege geht und ich eben sehr viel Wert auf Freilauf lege - v.a. nicht dann, wenn wirklich Aggressionspotential (Schutztrieb) in der Rasse steckt (was ich nicht persönlich beurteilen kann. Da muss ich der Rassebeschreibung glauben)

  • So wie ich den TE bisher aus den Beiträgen kennengelernt habe, würde er aber schon gerne den Hund so erziehen, wie er ihn dann gerne hätte und da sehe ich dann bei einem "Charakter"hund ein Problem.

  • Ok. Danke. Hab den manchmal etwas blumig interpretationsbedürftigen Text von Luno natürlich sehr in eine Richtung gelesen, da Vorredner von mir zur Gegenrichtung neigten. ;-)

    Wenn es ein ernsthaftes Abschnappen war, wäre ich mit der Situation auch nicht glücklich.

  • Wie wäre denn deine Vorgehensweise? Ja, das ist eine Frage aus ernst gemeintem Interesse :smile:

    Ich werde Antworten, aber bedenke bitte das war der erste Dogo den ich je erlebt habe (unerfahrener geht fast gar nicht) und mich interessiert eine ganz andere Frage viel mehr..

    Ich denke ich haette in dem Moment genauso reagiert... Erst versucht Champ zu beruhigen, ihm meine Aufmerksamkeit zu Schenken und waere dann ebenso zurueck gegangen um ihm seinen Willen zu geben...
    Aber wie gesagt, sehe darin eine Gefahr die du nie mehr kontrollieren kannst, wenn es zu spaet ist...
    Denn merkt so ein selbstbewusster Hund "alles klar, ich hab mein Herrchen im Griff", ist es dann wohl "normal" fuer den Hund (denke ich), dann wars das mit dem "Herrchen" sein...

    Viel interessanter aber ist, sind die alle so?
    Kann man sagen, das ist nun mal das Wesen eines jeden Dogos??

    Oder trifft das zu, womit ich ein Problem habe... Naemlich dieses "liegt am Halter. Er ist das Problem!"
    Weil diesen Spruch kannst du IMMER bringen. Passt ausnahmslos immer!

  • Bei einer Rasse mit solch einem Charakter wie ihn der Dogo hat, wird es m.E. über kurz oder lang irgendwann nicht mehr beim "nur Schnappen" bleiben.Ich kenne 2 Schäferhunde, da fing es auch mit "nur Schnappen" an, wenn ihnen was nicht gepasst hat.
    Einer der beiden hat dann den erwachsenen Sohn enorm in den Unterarm gebissen als dieser während der Abwesenheit seines Besitzers mit ihm Gassi gehen sollte. Dem Hund hat irgendwas nicht gepasst und schon hat er zugebissen.

    Und der andere Hund hat den kleinen Sohn der Familie in den Kopf gebissen - der hat heute mit 25 Jahren noch die Narben im Gesicht.
    Beide Hunde wurden damals (ist schon einige Jahre her) eingeschläfert.

    Das gefaellt mir gar nicht.
    Also deine Story...

  • Ein unglaublich imposanter Hund, der mir nur durch seinen Blick und seiner Statur im grunde sagte, "Ich kenne dich nicht, du wirst aber freundlich vom herrechen begrueßt und wenn du akzeptierst dass ich hier den Ton angebe, ist alles bestens zwischen uns!"

    Ein Hund, der den Ton angibt?

    Der Dogo fing wie selbstverstaendlich an, an mir zu schnueffeln und mich zu umkreisen und zwar absolut ohne Aggression... Aber dennoch so nach dem Motto, "Bevor du uns zu nahe kommst, musst du durch meine Kontrolle durch!"

    Ein Hund, der einen Fremden umkreist und beschnüffelt?

    Der Herr erzaehlte mir von "Champ" und woher er ihn hatte, wie er so ist, dass er mit zwei Katzen zusammenlebt, mit zwei (aelteren) Kindern zusammenlebt, dass er sehr aktiv ist, sehr stolz ist, sehr selbstbewusst ist, sehr auf sein Recht besteht

    Ein Hund, der "sehr" auf sein Recht "besteht"?

    Champ ist ein Hund der alles und jeden akzeptiert, ES SEI DENN irgendwer den Champ nicht kennt, kommt zu schnell auf ihn oder seiner Familie zu, dann beschuetzt Champ vorsichtshalber grundsaetzlich!

    Ein Hund, der seine Familie "grundsätzlich besschützt" vor Fremden?

    Und der Halter gehorchte, wir drehten uns um und gingen zurueck und dann war wieder Ruhe...

    Oha ...

    Er sagte dass zumindest sein Dogo immer einem klar macht, dass er was will, in dem Fall zurueck nach Hause und dann sagte er, wenn er Champ bestraft, dann bestraft Champ ihn!

    Ein Hund also, gegenüber dem man sich wohl besser keinen Fehler erlaubt ...

    Also ehrlich, wenn ich das so lese, frage ich mich, warum in aller Welt man so einen Hund möchte? Lebt man so gefährlich, dass man unbedingt einen hündischen Beschützer braucht, der unaufgefordert sein eigenes Ding durchzieht? Dann mag das seine Berechtigung haben ...

    Aber in dieser deutschen Umwelt, mit Menschen, Kindern, anderen Hunden - die eben keine Ahnung haben, welche Waffe da an meiner Seite trabt und leicht "Fehler machen", vermeidet Halter wohl dann wirklich jede Situation, die Hund missinterpretieren könnte.

    Sonst?? Ich wills nicht wissen ....

  • Kann mich mal einer aufklären? Ist die Szene wirklich so dramatisch?

    Mensch geht mit Hund raus, and der 1-3 Meter Leine. Irgendwo im Wald bleibt er stehen. Nach 5 min fängt der Hund an, sich zu langweilen beim blöd rumstehen. Er bellt um Aufmerksamkeit. Der Halter fasst gegen sein Maul, um ihn zu beruhigen. Hund wedelt mit geöffnetem Maul mit dem Kopf rum, weil er genervt ist. Halter sagt, ist ja ok, habe deine Geduld lange genug getestet, komm, wir gehen. Alle gehen zufrieden nach Hause.

    Ist es denn so schlimm, wenn dem Hund ein Wunsch erfüllt wird? Ein Dogo ist stark, aber wird er händelbarer wenn man ihn deckelt?

    Ich war nicht dabei, aber jeder kennt doch aufgedrehte Hunde, die einen mit komplett geöffnetem Maul berühren? Der eine Tierheimhund hier macht das manchmal, wenn ich ihm sein Geschirr AUSZIEHE. Weil er nicht zurück in den Zwinger will. Das ist zwar nicht sehr höflich von ihm, aber besondere Diminanz mir gegenüber hätten ich da jetzt nicht reingelesen.

    Lieg ich da so daneben? :???:

    Nein gar nicht!
    Meinen Dogo will ich nicht unterdruecken.
    Er soll mir selbstbewusst seine Meinung "sagen", er soll auch seinen Willen durchsetzen.. Ich will dass er sich respektiert fuehlt und ich will ihn respektieren...
    SOLANGE es klar ist, dass ich die Grenzen setze und solange klar ist dass ich das letzte Wort habe, ist das voellig in Ordnung.
    Wie bekommt man des bei einem Dogo hin? Ist des ueberhaupt moeglich? ¹pIst das wieder zu naiv von mir?

    Ich erinnere mich an dieser Stelle an den satz des Halters, " stell dich auf einen Machtkampf nach den anderen ein".

    Nochmal und auch wenn unverstaendlich fuer viele, ich will auch so einen Hund. Will keinen immer zu lieben "Ja sager"..

    Gut klar, vielleicht ist nur Champ so?!
    Vielleicht sind die alle so?!

    Ich muss einfach viele mehr erleben..

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