Ich bitte um Tipps, Ratschlaege und vor allem um Eure Erfahrung!

  • Ihr schreibt immer nur, wenn der Dogo das nicht will, dann mache ich das halt nicht, wenn der Dogo dies nicht macht, ist das nicht schlimm.

    Will man wirklich so mit einem Hund leben? Und wenn man von Vorneherein schon bereit ist, zurück zu stecken, frage ich mich gerade, wie man dann so eine Rasse überhaupt führen möchte.

    Ich habe unter den 10 Neufundländern, die mich bis heute begleitet haben, 2 Nichtschwimmer gehabt. Und nun?
    Ich fand´s nicht schlimm, schwammen sie eben nicht. Das tat der Liebe keinen Abbruch und ja ich habe gerne mit diesen beiden gelebt.

    Genau diese Punkte haben mit Erziehung nämlich eher wenig zu tun. Sicherlich kann ich einen Hund in diesen Bereichen kontrollieren und managen, aber der innere Antrieb zu jagen, zu schützen und andere Hunde doof zu finden, ist ja trotzdem da. Und wenn sich die Gelegenheit bietet, wird dieser Hund eigene Entscheidungen treffen.

    Und man lebt halt nicht alleine, sondern ich muss gewährleisten können, so einen Hundetypus sicher zu führen, um keine Gefahr für die Umwelt zu sein.

    Das was Du aufzählst kann dir auch mit anderen, mehr bekannten Hunderassen, als dem Dogo passieren.
    Ich konnte auch mit einem Artgenossen unverträglichen Rüden umgehen oder mit einem, der seine Geschlechtsgenossen fressen wollte und Schutztrieb hatten sie alle. Manche so ausgeprägten, daß Leute, die mich nach dem Weg fragten, angeknurrt wurden. Bloß mit Jagdtrieb konnte/kann ich nicht dienen ;)

    Entscheidend ist doch einfach, wie gehe ich damit um? Krieg ich das alleine in den Griff oder hole ich mir professionelle Hilfe?

    Der Themenstarter kommt mir alles andere als ein ignoranter Mensch vor, der nach der Devise, ich will aber und wird schon irgendwie gehen, handelt.

  • hey luno2017 :winken:

    ich finde eure herangehensweise vorbildlich. vielen dank erstmal dafür - ich halte es für alles andere als selbstverständlich, dass sich jemand vorab soviel gedanken macht und so intensiv nach erfahrungen und austausch sucht.

    ich für meinen teil sehe es so. du und deine partnerin, ihr habt euch in eine ganz bestimmte hunderasse verliebt (kann ich verstehen, der DA stand auch einige zeit lang auf meiner liebäugl-liste), und ihr wisst dank intensiver recherche auch was für ecken und kanten dieser hund aufgrund seiner rasseeigenschaften mitbringen kann. ich nehme dir ab, dass ihr wisst was ihr euch "da ins haus holt" und auf alles vorbereitet seid.

    ich finde auch, egal was andere hier sagen, dass ihr gute halter für einen DA wäret. klar ist man als ersthundhalter in vielen dingen erstmal naiv, einfach weil erfahrungswerte fehlen.
    ein paar das noch nie einen hund hatte, jedoch so gewillt ist zu lernen und sich helfen zu lassen wie ich es aus deinen zeilen rauslese, halte ich für geeigneter als so manch erfahrenen HH der jedoch keine erfahrung mit der rasse DA gemacht hat und trotzdem meint er wisse wie hundeerziehung und -führung per se funktioniert.

    seichte berührungspunkte hatte ich auch schon mit einem DA.

    ich hatte vor jahren mal für zwei wochen einen kastrierten, damals vierjährigen dogo argentino rüden in pflege. das war zu der zeit als ich mich ebenfalls intensiv mit dieser rasse auseinander gesetzt hatte. aufgrund dieses DA hatte ich mich auch in diese rasse verliebt. ich muss sagen, ich habe selten einen leichtführigeren, verschmusteren, soveräneren hund erlebt als ihn - und er war auch der erste hund des befreundeten paares.
    allerdings hatten sie ihn sehr unüberlegt und spontan mit 14monaten übernomen (also mitten in der pubertät). mit ihrer entscheidung für diesen hund haben sie sich aber auch zu 100% auf ihn eingelassen, inkl. hilfe von einem hundetrainer ihres vertrauens, der ein freund von ihnen war. sie hatten mit ihrem DA nie eine größere baustelle. temporär mehrere kleinere (pöbeln im auto, kurzweilig leinenpöbler), aber solche die ihn in der gesellschaft unakzeptabel gemacht hätten - nein. keinerlei aggressionen gegenüber menschen, sehr verträglich mit hündinnen und kastrierten rüden, verträglich mit intakten rüden, liebte katzen, fand jedoch alle huftiere jagens- und tötenswert.

    was ich damit sagen will.. die berücksichtigung von rasseeigenschaften sind immens wichtig!!!!!! (an dieser stelle sind satzzeichen rudeltiere) aber auch innerhalb einer rasse gibt es große unterschiede im verhalten/charakter.
    wenn ihr ein "anstrengendes" exemplar erwischt, habt ihr deutlich mehr arbeit vor euch, als wenn ihr ein "unkompliziertes" exemplar bekommt. dessen müsst ihr euch einfach bewusst sein.

    leider sind die beiden vor drei jahren nach spanien ausgewandert und ich habe schon seit langem keinen kontakt mehr zu ihnen. der hund ist vor ca. vier jahren bei einem autounfall gestorben :( : (hund im kofferrraum, anderer wagen mit 35km/h draufgefahren).

    -----------

    ich bin aber sicher, die kritischen stimmen hier sind nicht um der kritik wegen laut, sondern einfach wohlwollend und aus sorge weil es einfach zu viele menschen gibt, die sich eben nicht darüber im klaren sind was für eine herausforderung sie sich mit einen DA ins haus holen.
    die DFler sind ungemein hilfsbereit, und hier haben dir viele HH mit viel erfahrung geantwortet. in jeder zeile steckt ein körnchen wahrheit. in der einen mehr, in der anderen weniger. es liegt an dir zu entscheiden was du daraus machst, aber du brauchst dich hier niemanden gegenüber zu rechtfertigen.

    und am ende des tages noch ein tipp von mir. egal wie sehr ihr euch einen hund/DA wünscht. brecht nichts übers bein.
    wenn es noch länger dauert, dann sollte auch das so sein. nehmt um gottes willen nicht den ersten welpen der einen anständigen eindruck macht. egal wie klein die DA welt ist, seht euch mehrere potenzielle elterntiere und züchter an. am ende werdet ihr euren traumhund finden.

    ich wünsche euch alles gute!

  • Wenn ich sowas lese bekomme ich Bauchschmerzen...weil ich weiß und viele andere hier auch, wie das Leben mit so einem Hund tatsächlich ist. @Usambara hat es gut geschrieben: Diese Hunde lieben IHRE Familie und die Charaktereigenschaft "nicht alles und jeden sofort mögen" kann dann zu einem mittelschweren Problem ausarten. Mein weißer Schäfirüde war so. SEINE Familie war sein ein und alles, sogar unsere Kinder, die kamen, als er schon lange da waren wurden sofort akzeptiert und beschützt. Auf solche Hunde musst du immer ein Auge haben, kannst sie auch nicht mit anderen Personen (z.b. Dogsitter) Gassi gehen lassen.

    Das Leben mit so einem Hund ist sehr entspannt, ich konnte wunderbar im Dunkeln durch den Wald gehen...aber es ist eine organisatorische Herausforderung und mit einer immensen Verantwortung verbunden.

    Genauso ist es mit dem Jagdtrieb. Bei meiner jetzigen Hündin hab ich das (hoffentlich) im Griff, weil ich mit Jagdhunden aufgewachsen bin und weiß, welches Verhalten ich sofort korrigieren muss. Aber sie muss zumindest anzeigen dürfen, ansonsten ist das für die Katz. Weiß man das nicht, lässt man Verhalten durchgehen und wundert sich hinterher, warum der Hund das Karnickel erwischt oder Rehe gehetzt hat.

    Und ich schreibe bewusst "hoffentlich", da ich mir immer noch nicht 100%ig sicher sein kann, dass sie nicht die Ohren auf Durchzug stellt, wenn die Situation passt, obwohl wir bereits zig Wildsichtungen mit absolut positivem Rückruf hinter uns haben.

    Ich finde es unpassend, seine eigenen Charaktereigenschaften über einen Hund zu definieren, denn im Grunde sollte es wichtig sein, dass der Hund primär in die Lebensumstände (die sich ja schnell ändern können) passt.

    Ein starker Hund, der das weiß, braucht einen mindestens ebenso (mental) starken und noch souveräneren Halter. Ich musste schmunzeln, als ich den Denkansatz mit "beim VdH ausbilden lassen" gelesen habe. Hatte was von: Ich lass mich zum Dogo-Hundeführer ausbilden...gibts tatsächlich sowas? :lol: keine Ahnung...Jedenfalls macht dich die Summe deiner Erfahrungen, wie in deinem Beruf auch, zu einem guten Hundehalter.

  • Ich finde es unpassend, seine eigenen Charaktereigenschaften über einen Hund zu definieren, denn im Grunde sollte es wichtig sein, dass der Hund primär in die Lebensumstände (die sich ja schnell ändern können) passt.

    Ein starker Hund, der das weiß, braucht einen mindestens ebenso (mental) starken und noch souveräneren Halter.

    Findest Du nicht, daß Du dir hier widersprichst?

  • Kann es aber nicht auch etwas gutes sein wenn man sich in den Eigenschaften "seines" Hundes wiederfindet?
    Ich nehme nur als Beispiel meine schwarze hündin. Sie ist wie ich, ich bin wie sie. Und genau deswegen verstehe ich diesen Hund. Deswegen weiß ich wieso sie in bestimmten Situationen so reagiert und kann entsprechend handeln.

    Ich habe nicht den Eindruck das Luno sich hier unüberlegt und aus einer Laune heraus einen bestimmten Hund ins Haus holen möchte. :)

  • Genauso ist es mit dem Jagdtrieb. Bei meiner jetzigen Hündin hab ich das (hoffentlich) im Griff, weil ich mit Jagdhunden aufgewachsen bin und weiß, welches Verhalten ich sofort korrigieren muss. Aber sie muss zumindest anzeigen dürfen, ansonsten ist das für die Katz. Weiß man das nicht, lässt man Verhalten durchgehen und wundert sich hinterher, warum der Hund das Karnickel erwischt oder Rehe gehetzt hat.
    Und ich schreibe bewusst "hoffentlich", da ich mir immer noch nicht 100%ig sicher sein kann, dass sie nicht die Ohren auf Durchzug stellt, wenn die Situation passt, obwohl wir bereits zig Wildsichtungen mit absolut positivem Rückruf hinter uns haben.

    Das würde im Umkehrschluss bedeuten dass jeder der nicht schon mit einem Jagdhund aufgewachsen ist keinen haben sollte? :???:

    Ich bin übrigens mit einem Viszla aufgewachsen- macht mich das nun fit einen Deutsch Drahthaar zu halten? Nope, tut es nicht. Jeder Hund ist anders, auch jede Jagdhundrasse ist anders. Man kann auch 30 Jahre Drahthaar halten und stößt bei einem Windhund an seine Grenzen ;)

    Auch ein Anfänger kann lernen einen Jagdhund zu lesen- voraussetzung ist doch nur dass der Hund bis dahin auch adäquat gesichert (leine, schleppleine) wird!

  • Findest Du nicht, daß Du dir hier widersprichst?

    Nein, überhaupt nicht. Letzteres ist sogar ein ganz wichtiger Punkt.

    Das würde im Umkehrschluss bedeuten dass jeder der nicht schon mit einem Jagdhund aufgewachsen ist keinen haben sollte? :???:
    Ich bin übrigens mit einem Viszla aufgewachsen- macht mich das nun fit einen Deutsch Drahthaar zu halten? Nope, tut es nicht. Jeder Hund ist anders, auch jede Jagdhundrasse ist anders. Man kann auch 30 Jahre Drahthaar halten und stößt bei einem Windhund an seine Grenzen ;)

    Auch ein Anfänger kann lernen einen Jagdhund zu lesen- voraussetzung ist doch nur dass der Hund bis dahin auch adäquat gesichert (leine, schleppleine) wird!

    Nein, dass war so nicht gemeint, wie kommst du darauf? Ich spreche hier nur für mich, und das es für MICH hilfreich war, nicht für alle anderen Jagdhundehalter dieser Welt.

  • Das ist leider der allgemeine Tenor hier:

    "wenn du Rasse XY mit Eigenschaften Z nicht schon mindestens 20 Jahre gehalten hat ist ein DA nichts für dich! (gerne mit mehreren Rufzeichen)"


    Und das ist Blödsinn!

    Wenn man davon ausgehen würde gäbe es keine Hunde mehr! Denn irgendwann sterben die Halter mit 30 Jahren Erfahrung nun mal aus.

    Und zum Thema "Familienhund" wird immer gern argumentiert dass man sich ja nicht alleine um den Hund gekümmert hat, das zählt nicht. Also fällt das auch aus.


    Ist irgendwie wie im Berufsleben: bitte 30 Jahre Berufserfahrung, aber die Chance sie zu sammeln gibt einem keiner.... :muede:

  • Nein, überhaupt nicht. Letzteres ist sogar ein ganz wichtiger Punkt.

    Ich find schon.

    Auf der einen Seite findest Du es unpassend den eigenen Charakter über den Hund zu definieren, auf der anderen Seite braucht ein starker Hund einen mental mindestens so starken, wenn nicht noch souveräneren Halter.

    Also muß ich mich doch erstmal selbst einschätzen, um dann sagen zu können, ja diesem Hundetyp bin ich gewachsen oder auch nicht ;)

  • Huhu @Luno2017 :winken:

    Keine Sorge, die kritische Zeit ist vorbei laut Kalender :lol:

    Muss @Quebec zustimmen, du bist echt ausdauernd!
    Stress dich nicht.
    Vor über einem Jahr hatte ich mal einen Beitrag verfasst, weil meine Hündin auf einem Kindergartenfreund meiner Tochter sprang.
    Gott sei dank bekam ich sie im Nacken zu packen, sodass nichts passiert ist, außer dem Schock und der Erkenntnis, dass ich 1. irgendetwas verpennt hatte und dringend etwas ändern musste im Umgang mit ihr.

    ..............................

    Danke erstmal fuer die netten Worte und die Erfahrungen die du mit mir teilst bezogen auf "Chili"..

    Das mit dem "Rechtfertige doch nicht jeden Satz, den du hier liest." ist nicht so einfach...
    Bin ja nun auch nicht mehr 16 Jahre alt und hab eine gewisse Gelassenheit und habe deshalb ja auch ca. 100 Kommentare gelesen, registriert und es auf sich berug´hen lassen...

    Nur dann kam Kritik auf von wegen, "der TE sagt zu all dem ja nichts mehr, da stimmt was nicht". Gut dacht ich mir, beteilige ich mich...
    Und nun heißt es, rechtfertige dich nicht staendig... Jetzt denk ich mir die "Usambara" hat recht...
    Rate mal was dann als naechstes an Kritik kommt... :lol:

    Aber alles gut, bin wirklich dankbar fuer das rege Interesse und ich habe hier ja auch einiges mitnehmen koennen an positivem..

    Und ich moechte ehrlich sein, bei gewissen Themen raste auch ich regelrecht aus und weiß gar nicht wieso?
    Soll mal einer meinen, mein geliebter FC Bayern Muenchen (bin geborener Muenchner) waere nicht der der Weltbeste Fussballverein.......
    Dann bricht fuer mich grundsaetzlich der 3 Weltkrieg aus.
    Von daher, ich bin keinem besonders boese und selbst nicht immer besser.


    Und ja, wir Lebewesen sind nun mal alle eigen...
    Es gibt ganz sicher irgendwo einen Dogo-Welpen, der unfassbar friedfertig und lieb ist, schon vom Wesen her, wo all dieses Theater und Vorbereiten unnoetig wird....
    Und ganz sicher gibt es irgendwo einen Dogo Welpen, der selbst einen Dogo-Experten an den Rand des Wahnsinns bringen wird...
    Da hast du recht, man weiß es vorher nie..

    Ich muss dir auch ganz klar sagen, ich denke es ist Bloesinn mich jetzt damit zu beschaeftigen, "Was waere wenn....?"
    Ich weiß nicht wie es kommt, ich weiß nicht ob es kommt usw.
    Ich werde wie jeder Hundehalter der Welt, auch staendig an mir Arbeiten muessen... Und wie jeder Hundehalter der Welt, werde auch ich von meinem Hund auf eine gewisse Art "erzogen" werden...
    Aber lieben wir nicht auch deshalb unsere Hunde?? So sind oder werden ein Teil von uns..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!