Gassi-Hund knurrt/brummt beim Abholen

  • Warum du erst Essen rausholen kannst, wenn alle Stricke reißen, verstehe ich nicht, aber musst du selbst wissen. In seiner Wohnung rumlaufen würde ich nicht. Stell dir vor, du bist alleine in einer großen Wohnung, fühlst dich bedroht, es kommt ein Fremder rein, ignoriert dich oder verbietet dir sogar Widerworte und latscht erst mal genüßlich überall rum.
    Ich finde die Anleitung von Lockenwolf gut.

  • Und wurde schon von Weitem von ihm erkannt, er hat sich mega gefreut mich zu sehen. Schwanzwedeln, rumhüpfen, an mich schmiegen usw.

    Das liest sich ja eher nach Übersprungs- und beschwichtigendem Begrüßungsverhalten. Wenn der Besitzer da ist, versucht er Dich also auf nette Art zu händeln.


    Vermutlich wird er erwachsen und ändert seine Strategie beim Alleinsein ... jetzt beginnt er Klartext zu reden. Vielleicht hat er auch die Schnauze voll von den dauernd wechselnden Personen, die in sein Zuhause eindringen.


    Welche Rasse ist das denn?

  • Ich würde wahrscheinlich auch erstmal ein Ritual aufbauen, wenn ich dorthin komme.
    Jedesmal dasselbe zu tun, wenn man die Wohnung betritt, kann dem Hund dadurch Sicherheit geben, dass nix unvorhergesehenes passiert.


    Keine Ahnung, vielleicht könnte ja das erste, was du machst ein Leckerliesuchspiel sein, während du auf dem Sofa ganz ruhig sitzt. Und dann gehst du zur Türe und schaust, ob der nachkommt und fürs Anleinen gibts nochmal ne handvoll Leckerchen von dir und dann gehts raus zum Gassi...
    und dasselbe Spiel jeden Tag und vielleicht auch mal, wenn die Besitzer dabei sind, damit der Hund weiß, dass es immer so sein wird, wenn DU die Wohnung betrittst.


    Dem Knurren würd ich erstmal nicht besonders viel Bedeutung geben. Auf das unsichere Verhalten würd ich eingehen.
    Meine Hunde knurren lustigerweise auch, wenn mein Freund nach Hause kommt, obwohl der hier wohnt.
    Sobald sie erkannt haben, wer es ist, ist die Welt wieder in Ordnung.

  • Okay, danke euch für eure Antworten schonmal.


    Mit dem Rumlaufen dachte ich, um ihm zu signalisieren, dass ich mich völlig normal verhalte und ihm dadurch die Chance gebe mich erstmal etwas zu beobachten und einzuordnen, bevor ich gleich so intensiv auf ihn eingehe und ihn locke usw.
    Das mit dem immer gleichen Ritual klingt gut. Nur müsste ich erstmal schauen, wie das aussieht.


    Mit den Leckerchen ist so eine Sache. Gestern und vorgestern habe ich das auch mit Leckerchen gehändelt, war mir aber hinterher unsicher, ob das nicht nach hinten losgeht? Da er ja brummend/knurrend im Körbchen sitzt, auf Rufe und Locken nicht reagiert und ich ihm dann ein Stück Leckerchen zuwerfe, damit er sich erstmal aus dem Körbchen bewegt. Danach war zwar alles in Ordnung, das Knurren hat aufgehört und er ist mir zur Tür gefolgt und ich konnte ihn anleinen, aber ich hatte überlegt, ob ich damit nicht eher seine Anspannung und Unsicherheit "belohne"?


    Hatte gehofft durch mein normales Verhalten und indem ich nicht zu sehr auf ihn eingehe, er merkt, dass ich keine Bedrohung bin und nach kurzer Zeit selbst aufhört zu knurren und ich dann quasi darauf hin dieses neue entspanntere Verhalten "belohne" durch Leckerchen. Also eben erst dann.

  • würde ich nicht unterbinden. ein Hund der knurrt sagt dass ihm was nicht geheuer ist, ein Hund dem das verboten wird kann nur noch beissen.

    Danke, Lockenwolf!

  • Ja, zum Knurren nochmal:
    Ich hatte denselben Gedanken. Beim ersten Mal hab ich das auch -nicht- unterbunden, da es ja eben ein Kommunikationsmittel ist, wie ihr sagt. Knurren unterbinden mache ich eigentlich ungerne. Wenn er nicht mehr knurrt, wer weiß was er stattdessen dann macht, um seine Unsicherheit auszudrücken... Knurren ansich ist ja erstmal nicht das Problem, sondern die Unsicherheit, die er mir gegenüber hat.


    Bin beim allerersten Mal dann erstmal ganz neutral rausgegangen und hab die Besitzerin angerufen, ob das schonmal passiert ist oder ob sie das von ihrem Hund kennt, weil ich dachte, die Besitzerin weiß in dem Moment sicher am besten, wie ich mit ihrem Hund umgehe.
    Da sie dann meinte, dass ich das mit einem "nein" unterbinden soll, da sie es ebenso macht, wenn er knurrt, bin ich darauf eingegangen und habe das versucht. Aufgehört hat er ja auch, nur war dadurch natürlich die Unsicherheit nicht weg.


    Allerdings wollte ich eben auch nicht, dass er mich anknurrt und ich ihm gleich daraufhin ein Leckerchen zuwerfe, weil ich da eben auch die Befürchtung hatte, dass ich so das Knurren belohne. Mit dem "nein" davor habe ich dann zwar das Knurren unterbunden, ihm aber dann das Leckerchen zugeworfen, sodass er das Nicht-Knurren mit dem Leckerchen verbindet. So war dann zumindest der Gedanke. Also im Sinne von "knurr mich nicht an, hier ist ein Leckerchen, schau, ich bin keine Bedrohung"


    Was aber natürlich wahrscheinlich Blödsinn ist? Habe auch gestern genau das nochmal mit der Besitzerin besprochen, weil ich denselben Gedanken hatte, wie ihr.
    Andererseits dachten wir uns aber auch, dass ich durch das ruhige "nein" ihm einfach klarmache, dass er mich nicht anzuknurren hat, sondern mitkommen soll. Also eher auf die "Ich bin jetzt hier, wir machen das jetzt so, Ende der Diskussion!"- Variante, da die Besitzer meinten, dass er wohl öfter mal (auch mit ihnen) anfängt zu "diskutieren" und Grenzen austestet. Er hat die beiden vor ein paar Monaten mal auf dem Sofa angeknurrt (er darf manchmal dort hoch, wenn sie ihn lassen), als sie kurz aufgestanden sind und wiederkommen wollten, hat er sie angeknurrt, als sie sich neben ihn hingesetzt haben. Ich weiß nur nicht, ob man das mit dieser Situation vergleichen kann? Denn ich bin mir absolut nicht sicher, ob das in diesem Fall Grenzen austesten sein könnte... wenn es wirklich Unsicherheit ist, wäre sicher das beste überhaupt erstmal Vertrauen aufzubauen.

  • Eine Frage hätte ich noch an alle:
    Ich hole ihn ja gleich wieder ab, daher hoffe ich, dass noch jemand ein paar Worte dazu schreiben könnte...



    Ich bin nämlich etwas verunsichert, wenn ich daran denke, dass ein knurrender/brummender Hund vor mir sitzt, ich in sein Territorium eindringe und statt zu gehen einfach da bleibe.


    Ich habe zwar Erfahrung mit Hunden, aber bei knurrenden Hunden bin ich einfach immer wieder verunsichert, weil mir da schlichtweg die Erfahrung fehlt.


    Denn: Wenn er mich aggressiv anknurren würde (Lefzen hochziehen, richtiges Knurren), wäre eindeutig, dass ich in seinen Augen ein Fremdkörper in seiner Wohnung bin, dann würde er mir deutlich machen "entweder du gehst, oder ich sorge dafür, dass du gehst". Richtig?


    Wie ist das bei diesem eher unsicheren Brummen/Knurren? Er bleibt dabei ja im Körbchen, kommt mir also nicht zu nahe, stellt mich ja auch nicht oder ähnliches.


    Was könnte passieren? Könnte es nicht trotzdem sein, dass wenn er knurrt und ich dennoch da bleibe, er dann plötzlich auf mich zurennt und mich beißt? Oder ist das eher unwahrscheinlich?
    Das ist grad echt meine Sorge und ich weiß, dass wenn ich mit dieser Sorge gleich in die Wohnung gehe, er meine Unsicherheit wirklich spüren wird. Ich habe echt nicht so große Lust mich von einem Hund beißen zu lassen, ich denke das ist nachvollziehbar.


    Wie schätzt ihr das ein? Würde ein Hund, der aus Unsicherheit knurrt einfach auf mich zurennen und mich beißen, nur, weil ich da bleibe? Also auch, wenn ich ihn nicht bedrohe oder ihm zu nahe komme, sondern einfach lediglich im Raum bleibe (mit Abstand) und ihn locke, freundlich anspreche oder ihm ein Leckerchen zeige?


    Oder kann ich relativ sicher sein, dass er wenn er sich tatsächlich bedroht fühlt, erstmal andere Mittel zeigen wird, um mir das zu vedeutlichen? Also z.B. Zähne fletschen, langsames auf mich zugehen etc. woran ich erkennen könnte, dass es bald knallt und ich besser gehen sollte?

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