Kommen Schäferhunde wirklich so negativ an?

  • Ich habe nur gute Erfahrungen mit Schäfis gemacht und freue mich, wann immer ich mal einen treffe (leider selten), da das meist nette und ruhige Begegnungen sind, bei denen sich die Hunde beschnüffeln, zusammen etwas untersuchen, sich hinlegen usw. und falls es mal zum Spielen kommt, dann auch sehr angenehm und entspannt. Meine Megumi (Akita Hündin) ist nicht kastriert und sie hat zwei ebenfalls intakte Schäfihündinnen als "beste Freundinnen", selbst wenn die drei zusammen sind, gibt es nicht ein Geknurre oder Missverständnis. Megumi spielt wenn, dann nur sehr kurz und sobald sie mitten im Spiel einfach die Lust verliert und aufhört, haben es Schäfis bisher immer sofort verstanden und akzeptiert, wobei sie von anderen Rassen/Mischlingen oft weiter belästigt wird. Ich habe also auch nur solche kennengelernt, die recht gut Kommunizieren, dem anderen Hund gegenüber respektvoll sind, sehr sozialverträglich sind und in der Regel auch gut erzogen.
    Auch hab ich (zum Glück) noch keinen Klischeehalter getroffen, immer gab es angenehme Gespräche. Auch waren alle Schäferhunde bisher sehr ausgeglichen und ruhig im Wesen, habe wirklich noch nie einen hyperaktiven oder triebig wirkenden Schäfi getroffen.


    Ich habe genau eine schlechte Erfahrung gemacht, als sich eine Schäferhündin meinen Shiba geschnappt hatte, als sie noch ein Welpe war und sie totschütteln wollte. Aber das lag an der Halterin, die gleichzeitig einen aggresiven Dackel hatte, und jetzt einen Labrador, der genauso aggresiv ist (und wegen dieser einen Halterin möchte ich keine der drei Rassen verurteilen).

  • Ich kenne sowohl guterzogene DSH als auch schlechterzogene DSH - das liegt m.E. in den allermeisten Fällen an der Konsequenz des Hundehalters, wie sich ein DSH "aufführt".
    Das war immer sehr lustig, als ich mit Dackel und DSH Gassi ging und dann manche Leute den kleinen niedlichen Dackel streicheln wollten und ich ihnen sagen musste, dass sie den Dackel nicht streicheln können, aber dafür die DSHündin - dann haben sie erstmal dumm geschaut und gefragt, warum sie den "ach so gefährlichen" DSH streicheln können und nicht den niedlichen kleinen Dackel. :D


    Wir hatten mit all unseren DSH nie Probleme mit anderen Leuten bzw. deren Hunden, außer bei einer Hündin, die plötzlich keine kleinen Hunde mehr mochte, als sie alt war - aber das haben wir rechtzeitig bemerkt, sodass man dann kleinen Hunden aus dem Weg ging.

  • Meine Freundin hat einen Mix, der war mit meinem Hund immer sehr harmonisch, mit anderen meistens nicht so.


    Ansonsten kann ich hier nur die typischen Hof Schäferhunde die vom Grundstück stürmen und die Leinen Rambos denen ich beim spazieren gehen begegne.
    Ich halte immer eine gehörige Portion Abstand weil sie mir wirklich nicht geheuer sind, meistens sind die Leute dazu auch komisch drauf.
    Sie sind mir einfach zu aggressiv beim Spielen, damit meine ich jetzt gar nicht dass sie beißen wollen, sondern sie wollen halt immer das Heft in der Hand haben und setzen diese sehr körperlich und stimmlich durch.


    Das ist aber sicherlich nicht repräsentativ.

  • Ich kenne sie häufig (trotz gut erzogen) als (mindestens gleichgeschlechtlich) unverträglich. Das zeigt auch häufig der Blick auf die Beschreibungen in Tierheimen (nein, meine Erfahrung bezieht sich nicht darauf).
    Das wäre der Grund, warum ich selber keinen DSH holen würde.


    Angst habe ich nicht vor ihnen, ich laufe auch keinen Bogen (noch keinen außer Kontrolle getroffen) und im Hundesport macht es oft richtig Spaß ihnen zuzuschauen.

  • Ich hab mich sehr bemüht, Schäferhunden vorurteilsfrei zu begegnen, obwohl ich schon immer ein komisches Gefühl bei ihnen hatte. Mein Opa liebte die Rasse (hatte aber selber nie einen).
    Und dann stand ich daneben, als ein DSH aus dem Nichts über die Straße geschossen kam und einen Kleinhund zerlegte. Der Kleine war einfach nur schnüffelnd auf Gassitour mit Frauchen, kein provokatives Starren, kein Bellen, nichts.
    Seitdem komm ich nicht umhin, reinrassige DSH gruselig zu finden.
    Maja übrigens auch. Rehkitztatktik. klein machen und hoffen, dass der Schäfi dran vorbei läuft ohne sie zu beachten.

  • Ich habe keine Vorurteile gegenüber DSH. Sie sind halt speziell in ihrer Art, aber das sind viele andere Rassen auch. Ich glaube sie werden häufig einfach schlecht geredet oder fallen negativ auf weil
    a) viele Halter einfach überfordert mit ihnen sind
    b) sie nicht dem “der ist aber süss, geh mal Hallo sagen“ Klischee entsprechen
    und
    c) DSH eine der wenigen Rassen ist, die tatsächlich ihren Anlagen entsprechend eingesetzt werden und den meisten “normalen“ Menschen einfach der Bezug dazu fehlt.

  • Ich habe auch nur gute Erfahrungen gemacht und mag DSH. Eine Bekannte ist DSH Züchterin, und da habe ich schon als kleines Kind Welpen geknuddelt, und auch die Mutterhündin hatte nie etwas dagegen.
    Mein Onkel hingegen, mag Schäferhunde überhaupt nicht. Meint, die seien hinterhältig und falsch. Allerdings hat er nun einen Deutschen Schäferhund-Labrador-Mix. (Mutter Schäferhund, Vater Schäferhund-Labbi-Mix) Aber die Vorurteile hat er, glaube ich, trotzdem noch.

  • Charakterlich mag ich Schäferhunde einfach überhaupt nicht. Kunststück wenn ich den molossiden Charakter liebe :D


    Die niedrige Reizschwelle, dieses Gekläffe, wenig Mimik (und ich habe sie bisher auch als ziemlich link kennen gelernt), schnell zum mobben geneigt usw. macht sie mir einfach unglaublich unsympathisch (natürlich hat er auch gute Eigenschaften und es ist auch gut, dass es Menschen gibt, die das so mögen ). Aber das trifft auch alle Rassen mit den Eigenschaften. Optisch sind sie zusätzlich nicht mein Fall.


    Was ich beim Schäferhund aber so "gefährlich" finde, ist die Kombination aus den Rasseeigenschaften und den überwiegenden Haltern. Entweder die "Hardcore-Halter", die nur mit Druck arbeiten, der Hund überwiegend im Zwinger sitzt, gern auch sehr körperlich arbeiten und den Hund nur deckeln/unterdrücken. Oder die Halter, die denken sich da ein Kuscheltier ins Haus geholt zu haben, das von allein funktioniert.
    Da wird jeder Hund plemplem, aber mit den Eigenschaften die der Schäferhund mitbringt, wird es für mich hochexplosiv.


    Mein Rüde wurde ebenfalls schon mehrfach von Schäferhunden gemobbt und auch gebissen, obwohl er einer ist der jedem Streit aus dem Weg geht. Es waren auch immer Hunde von oben beschriebenen Halterkreisen.
    Halter die wissen, was für einen Hund sie da haben und dementsprechend mit ihm gewissenhaft umgehen finde ich super. Und dann ist er auch nicht anders, als jeder andere Hund. Aber die sind für mich vergleichsweise selten anzutreffen.
    Da man das aber nicht im Vorfeld weiß, weiche ich lieber aus wenn wir einem Schäferhund begegnen. Die Chance, dass das entweder ein sozialverträglich, sauberer Hund ist oder vom Halter so gehändelt wird, dass keine Gefahr von ihm ausgeht, ist mit zu gering um dort eine sehr unschöne Situation zu riskieren.

  • Ich schreibe ja eher selten etwas aber hier habe ich mich direkt angesprochen gefühlt und mein schlechtes Gewissen hat sich gemeldet :ops:


    Denn erst letzte Woche habe ich darüber nachgedacht, warum ich DSHen so negativ gegenüber stehe.
    Wir hatten noch nie eine negative Begegnung, allerdings hatten wir tatsächlich kaum Begegnungen mit Schäferhunden. Wenn man mal die Exemplare außer Acht lässt, die auf dem Dorf hinter Zäunen stehen und deren einzige "Beschäftigung" es ist jeden der vorbeikommt lautstarkt anzukläffen.
    Eine altdeutsche Schäferhündin kenne ich seit vielen Jahren und hab sie in mein Herz geschlossen. Eine ganz brave Maus. Als ich sie kennenlernte vor 10 Jahren hatte ich aber noch keinen Hund und heute leben wir nicht mehr in ihrer Nähe. Hundebegegnung gab es da also nie.

    Aber trotzdem würde ich mit meinem Hund nicht unbedingt in das Auslaufgatter gehen, wenn da gerade ein DSH unterwegs ist. Ich weiß nicht warum, mir geht es so auch bei keiner anderen Hunderasse... :ka:

  • Ich glaube sie werden häufig einfach schlecht geredet oder fallen negativ auf weil
    a) viele Halter einfach überfordert mit ihnen sind
    b) sie nicht dem “der ist aber süss, geh mal Hallo sagen“ Klischee entsprechen
    und
    c) DSH eine der wenigen Rassen ist, die tatsächlich ihren Anlagen entsprechend eingesetzt werden und den meisten “normalen“ Menschen einfach der Bezug dazu fehlt.

    Das sehe ich recht ähnlich. Ich habe ja ein sehr unsicheres Exemplar mit trauriger Hintergrundgeschichte. Vor Fremden hat sie erst Mal Angst. Dass sie, je nach Aufdringlichkeit der Person, dann auch mal aussehen kann, wie wenn sie denjenigen gerne fressen würde, das können die wenigsten nachvollziehen. Auch nicht wenn man erklärt, was ihre Gründe sind. Ich kann es aber auch verstehen, da so ein ausflippender Schäferhund nunmal eine ganz andere Qualität hat, als ein kleiner Hund oder auch ein nicht nach Schäferhund aussehender gleichgroßer Hund. Leider.


    Zum generellen: Wir treffen hier leider so gut wie nie andere Schäferhunde. Deswegen kann ich kaum Erfahrungen mitteilen. Die, die wir getroffen haben, waren aber eben (wie Labradora schon schrieb) einfach nicht von der "Geh mal schnell (an der Leine) Hallo sagen"-Fraktion, sonst aber weitestgehend in Ordnung. Aber auch dafür haben viele HH einfach kein Verständnis.


    Im Kontakt gibt es häufig auch wenig Verständnis, wenn der (Schäfer-)hund mal knurrend kommuniziert. Und das aber auch in Situationen, in denen das völlig im Rahmen normaler Kommunikation liegt. Ich denke, sowas meinen manche hier auch mit deutlicher Kommunikation. Das sind die meisten HH scheinbar nicht gewohnt und schieben den Hund dann sofort in die Schublade "aggressiv".


    Was mich allerdings traurig macht und mir auch zu denken gibt: Ich höre hier von anderen HH sehr häufig Sätze wie "Mein Hund wurde schon von so einem gebissen". Und auch sonst liest man oft (auch hier im Forum) "Schäferhund beißt anderen Hund, Besitzer geht einfach weiter" oder "Hund nach Angriff durch Schäferhund vermisst" etc. Mir fällt es noch schwer, sowas einzuordnen..

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