Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Ich fragte Con damals, ob sich diese Alltagsarbeit, gerade an den Rindern, nicht mit dem Training für Trials beißt.

    Er sagte mir, dass er seine Hunde 14 Tage vor dem anstehenden Trial aus der Alltagsarbeit raus nimmt und sie dann 14 Tage nichts anderes machen, als Trialtraining, jeden Tag, damit in ihren Köpfen nichts anderes mehr ist als "Diese 5 Schafe da oben, müssen über diesen Parcour."


    Ich kann da eh wenig mitreden, mir fehlt die Zeit, um sowas intensiv zu machen.

    Ich habe aber einfach mal gemeldet, weil, oh Wunder, hier oben im Norden auch mal was statt findet :pfeif:


    Ich versuche Fu also ein bisschen drauf vorzubereiten aber bestimmt nicht so intensiv wie andere.

    Am Ende wird meine Nervosität uns eh wieder einen Strich durch die Rechnung machen und die Hunde werden nicht zeigen können, was sie wirklich können, weil Frauchen wieder out of order sein wird :rollsmile:


    Mir ist der Alltag aber eh wichtiger und der läuft und beide Hunde mag ich nicht mehr weg denken.

    Gerade an den Rindern will selbst mein Mann nicht mehr ohne.

    Heute haben wir noch die ersten 2 Absetzer von den Mutterkühen ins Moor gebracht.

    Ohne die Hunde hätten wir das nicht geschafft und ich bin froh, mittlerweile auch zwei zu haben :smile:

  • Der Kleine hat seine Ausbildung am Vieh angefangen und ich muss sagen, es macht echt Spaß bisher.


    Er ist jetzt 8 Monate und ich bin echt erstaunt, was er für einen mentalen Sprung zwischen 6 und 8 Monaten gemacht hat. Wir hatten zwischen den Trainings ca. 6 Wochen Pause.

  • Hallo,

    Ich hab mal eine blöde Frage.


    Ich hab daheim Milchvieh, nicht viel, so gut 20 Kühe sind es immer. Dazu ein Haufen Jungvieh.

    Unsere Hofhunde waren immer eher "dekorativ" am Vieh. Berner, DSH, das übliche eben.

    Den letzten Hund, der hier war, hab ich von einem meiner Alp-Jobs mit heim gebracht. Appenzeller mit vermutlich Aussie oder so, zumindest war er ein Eck kleiner als der Durchschnitts-Appi und der Bruder Merle mit halblangem Fell.

    Übermäßiges Hütetalent hatte der Kerl nicht, man konnte ihn Kühe holen schicken, er hat auch mal durch Bellen und Hackenzwicken angeschoben, wenn eine Kuh partout nicht in den Melkstand wollte, das wars dann aber auch.

    Ehrlicherweise wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, da irgendwas zu trainieren und für weitere Hundepläne hätte ich jetzt auch nicht gerade Richtung Hüti geschaut.


    Allerdings bin ich neulich mit einem anderen Landwirt ins Gespräch gekommen (eigentlich wegen was ganz anderem) und der hat mir die Arbeit mit seinem Hund sehr schmackhaft gemacht und dann auch ein bisschen was vorgeführt. Dann hab ich hier etwas quergelesen und jetzt will ich einen Hüti. |)


    Was ich mich allerdings frage, ist folgendes: Kann ich einen Hund direkt an (nicht Hundegewohnten) Rindviechern ausbilden? Klar, Training und Hüteseminare werd ich besuchen.


    Antoni hat an Schafen angefangen, Cattlefans Kühe sind hundegewohnt. Das ist so das, was ich mit querlesen rausgefunden habe. Mein Kontakt hat einen fertigen Hund gekauft.


    Zerdenke ich das?


    lg

  • Nein, das funktioniert nicht. "Menschlicher" Anfänger, nicht ausgebildeter Hund und nicht eingehütetes Vieh geht schief. Zudem ist es an nicht gewöhnen Rindern natürlich auch sehr gefährlich für den Hund. Das Risiko, dass es bleibende Erfahrungen gibt, die dir die Arbeit zunichte machen ist sehr hoch.


    Richtige Reihenfolge wäre, dass ihr als Anfänger mit eingehüteten Schafen startet. Wenn es dann Routine und Erfahrungen gibt, kann man die Rinder einarbeiten. Idealerweise macht man das mit einem erfahrenen Hund, der dementsprechend Selbstbewusstsein hat (wäre auch bei einer Schafherde die die Arbeit nicht kennt so).


    Das alles braucht natürlich seine Zeit und ist nicht von heute auf morgen erledigt.


    LG Angela

  • Ja, klar.

    Zeit braucht das sowiso, das ist mir auch bewusst. Ich bin kein Hudler, hab da eher die Ruhe weg.

    Klang in meinem vorherigen Beitrag vielleicht etwas nach "jetzt, gleich, sofort", so war es nicht gemeint.


    Wir kommen auch so gut klar, obwohl wir viele weite Wege und allgemein viel Treibarbeit haben, wofür ein Hund durchaus entlastend sein könnte.


    Ich bin auch gerade erst dabei, mich über Rassen und Möglichkeiten zu informieren.


    Für mich wären auch ein paar Schafe denkbar, ich hätte durchaus die Möglichkeiten dafür. Es war mehr eine allgemeine Frage.


    lg

  • Ich kann dir sagen, dass die Besitzerin von Phelans Bruder auch keine Schafe hatte und schnell gemerkt hat, dass uneingehütete Kühe und junger, unausgebildeter Hund, keine gute Kombi sind ;)


    Es hat nicht lange gedauert, da zogen die ersten 5 Trainingsschafe ein und später folgte ein Auslauf für die abgesetzen Kälber, wo sie ihren Hund dann an die Rinder ran geführt hat.


    Gleicher Weg bei mir und Phelan und auch bei Fu.

    Selbst mit eingehüteten Kühen, würde ich persönlich meinen jungen Hund erstmal an den Schafen antrainieren und wenn meine Rinder den Umgang mit Hund noch gar nicht kennen, würde ich dem erstmal eine solide Ausbildung an den Schafen gönnen.


    Ich weiß, viele Landwirte schmeißen ihre Hunde einfach dazwischen und wenn der Hund viel beißt, leistet er gute Arbeit |)

    Dann hat man entweder das Glück und der Hund macht das irgendwie, weil Routineaufgaben haben sie schnell drinnen oder man hat einen, zwar gut veranlagten Hund, der sich aber nicht an die Rinder traut, weil kein Plan vorhanden ist, wie man so einen Hund gescheit ausbildet.


    Ich sehe immer noch den Fahrer unseres Viehhändlers vor mir, der Phelan aus dem Bullenstall zitieren wollte.

    Nach getaner Arbeit, mit Phelan, entschuldigte er sich, erklärte aber im selben Atemzug, dass er es schon mehr als einmal erlebt hat, dass die Hunde plötzlich auf den LKW rauf sind und die Bullen wieder runter geholt haben und Richtung Menschen gebracht |)

    Genetisch gesehen ja richtig, in so einer Situation aber fatal.

  • Ja, ich will mir nichts versauen. Ungefähr so hab ich mir das schon gedacht.

    Ist halt schon ein ganz anderer Druck, den die Viecher ausüben. Gibt ja schon genug Menschen, die vor Rindern Angst oder zumindest sehr viel Respekt haben.


    Ich persönlich arbeite gern mit Ruhe und mit so wenig Wirbel wie möglich. Meine Pappenheimer kennen auch ein paar "Kommandos", herkommen, weggehen, stoppen, immer unterstützt durch Körpersprache von mir bzw. uns. Da zumindest den Sommer über alles auf verstreuten Flächen draußen steht, kann ich mir Hundeeinsatz gut vorstellen.


    Im Vergleich zu dem, was du mit Phelan arbeitest, sind das bei uns aber Peanuts, Verladen brauchen wir sehr selten und wenn, dann vielleicht ein, zwei Tiere, wir haben normal drei Jungviehgruppen zu maximal vier Tieren, etc. Stiere und Ochsen gar nicht.


    Zu den Schafen: Gibt es bestimmte Rassen, die besonders zu empfehlen sind? Ich find Heidschnucken hübsch, ansonsten werden es wohl Waldschafe oder Krainer Steinschafe.


    lg

  • Bei den Schafen schau das du auch da welche nimmst, die die Arbeit mit Hund gewohnt sind. Da sollte es auch kein Problem sein die von dir gewünschten Heidschnucken zu nehmen ☺️

  • Heidschnucken sind in der Regel recht spritzig unterwegs. Gute Trainingsschafe sind Moorschnucken oder auch die Waldschafe hab ich schon nett erlebt. Meine Coburger mag ich auch sehr gerne zum Training, die können aber unter Umständen recht dickköpfig werden.

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