Straßenhundknigge vs. deutscher Haushund
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Ich bin ja sehr entspannt mit Hundebegegnungen. Es gibt ein paar Rüden, denen ich aus dem Weg gehe, weil sie meinen Rüden plattmachen (was ich nicht als klare Kommunikation betrachte und da gehe ich auch sofort dazwischen) und doppelt so groß sind, da sind aber sowohl "deutsche" (ein DSH, ein Hovawart und ein Bullmastiff fallen mir grad spontan ein) als auch "Importe" dabei.
Allerdings habe ich bisher auch bei Auslandhunden bisher vieles an Ängsten und Unsicherheit mitbekommen (ob die immer auf der Strasse gelebt haben, weiß ich nicht) und kenne auch einige Extrem-Beispiele.
Der schlimmste Fall war eine Hündin, die wirklich extrem Angst vor anderen Hunden hatte und viele Bissverletzungen, und halbverhungert ankam. Ich glaube, das ist nicht immer so nett und sozial, das Leben auf der Strasse...
Aber ich kenne auch viele sehr soziale Strassenhunde, ebenso wie "Deutsche Haushunde", generell sehe ich keinen Trend.
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1) Ich bin nicht sicher, ob früher alles besser war, denn es gab da recht viele absolut grottig sozialisierten Hunde. Aber man hielt es auch für normal, dass ein Hund nicht immer nur lieb lächelt, dass zur Kommunikation auch einige unfreundlichere Ausdrucksweisen gehören. Man hatte weniger das Bedürfnis, dem Hund jede Selbständigkeit zu nehmen und alles und jedes für ihn regeln zu wollen. Was mir aber auffällt, ist die Zunahme sehr unsicherer Hunde - teils durch schlechteErfahrungen gerade bei Tierschutzhunden, aber auch durch die planlose Verpaarung von wesensschwachen Hunden.
2) Ganz sicher. Greift der Halter im falschen Moment, oder mit einer unpassenden Aktion ein, kann der Hund sehr leicht das Falsche lernen. aber ungeschicktes/kontraproduktives Eingreifen gab es auch schon früher. Aber auch abgesehen von unbeabsichtigter Verstärkung von prolligem oder unhöflichem Verhalten, Kommunikation muss nicht nur erlernt, sondern auch geübt werden. Bedeutet, dass man dem Hund dazu Gelegenheit geben muss.
Ich lebe hier scheinbar im Hundeparadies, und meine Hunde regeln im Freilauf ihre Fremdhundebegegnungen selber. Natürlich habe ich ein Auge drauf, besonders bei grossen Gewichts- und Grösseunterschieden. Finden die Leute hier auch total normal. Eingreifen muss ich nur sehr selten - bei läufigen Hündinnen lass ich der Natur nicht ihren Lauf
, und ab und an trifft man auf einen rüpelhaften grossen Rüden, der auf Obermacker macht. Da helfe ich Splash aus der Situation raus wenn nötig. In den meisten Fällen deeskaliert Splash aber brenzlige Situationen gekonnt selber, das kann er heute besser als früher. allerdings bin auch ich selber besser geworden im Einschätzen solcher Situationen.
Ich möchte bitte da wohnen wo du wohnst
Tatsächlich werd ich grade wenn meine Hündin nen nervigen Rüden anbrummt sehr komisch beäugt. Es ist aber so, dass grade die Straßenhündin ein SEHR genaues Auge dafür hat wer nur " Hallo" sagen möchte unnd wer schon mit so einem Imponiergehabe angetrabt kommt und die nächsten Schritte : Nase in Po stecken sowie Aufreiten wären.
Hat sie kein Bock drauf also wird direkt im Vorfeld schonmal klar kommuniziert dass da kein Interesse besteht.Und dann gibts da eben die Besitzer die sagen " Ja, genau sag dem ruhig Bescheid"
(Obwohl ich mir ehrlich gesagt manchmal auch einfach wünschen würde sie würden reagieren)
Oder die, die schon hektisch und vorwurfsvoll in Richtung Besitzer schauen,sofern eben auch mal geknurrt wird.Irgendwo kann ich beide verstehen, weil man ja nie weiß wie der andere Hund tickt und eigene Erfahrungswerte auch eine große Rolle spielen.
Trotzdem genießen meiner Meinung nach einige Hunde zu viel "Narrenfreiheit" und werden weder vom Besitzer erzogen in Bezug auf angemessenes Verhalten im Kontakt mit anderen Hunden, noch dürfen sie selber auch mal soweit untereinander kommunizieren, dass auch mal eine Konsequenz auf unangemessenes Verhalten folgen dürfte.Schwierig.
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Ich glaube schon, dass der Trend, alles für Hund zu regeln, dem die Kommunikation, die ja auch Übungssache ist, quasi abtrainiert. Ich finde das schrecklich, typisch menschlich-überheblich (als könnte Mensch das besser als Hund). Halte gar nichts davon.
An sich bin ich persönlich überhaupt kein Kontrolletti Fan, der den Hunden alles abnehmen will. Und ich behaupte nie und nimmer, dass ich hündische Kommunikation besser verstehe oder darauf reagiere, als meine Hunde.
So nun hab ich aber nunmal einen harmlosen, überaus souveränen und sehr freundlichen Rüden UND eine Hündin, die - ließe ich sie denn einfach so machen und alles laufen - ALLE Hündinnen (und bei Bedarf auch nervige Rüden) verjagt oder, sollte sich der Hund nicht verjagen lassen, dann eben verprügelt.
In einer Gruppe aus bekannten Hunden ist sie sozialverträglich und ich lasse bei meinen eigenen Hunden fast alles laufen, da Konflikte und der Umgang mit ebendiesen zum Leben gehören. Auch bei Hunden von Freunden (die ihre Hunde gut einschätzen können) sieht das alles etwas anders aus.
Aber bei fremden Hunden die uns entgegenkommen, bleibt mir halt keine andere Wahl als zu managenund das liegt nicht an Felias mangelnder Sozialkompetenz, sondern einfach ihrem Wesen. Ich empfinde sie als ziemlich normal, nur eben - wenn ich sie denn lassen würde - mit fremden Hunden ziemlich unnett ( im übrigen nur wenn die zu ihr gehen. Sie von sich aus ignoriert ja alles andere)
Also nette Idee oben und nette Aussage aber das kann nur ein Halter sagen, der Hunde Sorte "Nett" in meinen Augen. Weil bei meinem Rüden Mexx zum Beispiel kann ich eigentlich auch alles laufen lassen. Der ist ne coole und dazu auch noch nette Socke. Bei Felia geht das nicht. Und dementsprechend muss mal halt agieren, ob man will oder nicht.
Außer man hat Bock auf zig Diskussionen am Tag mit den Haltern anderer Hunde. ICH persönlich habe das nicht. Und auch die Hunde haben da einfach gar nix von, weder meine noch die anderen.
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Und zum Thema: ich kenne beides. Sozial sehr kompetente deutsche Haushunde und Straßenhunde, sehr verängstigte (in Bezug auf Artgenossen, Umweltreize, Menschen) Hunde aller "Herkünfte" usw.
Bei strassenhunden ist die Selektion halt hart. In allen Bereichen. Auch im sozialen Kontext untereinander. Ich war ein paar Monate in Bangkok und hab regelmäßig Soi dogs, also strassenhunde, gefüttert. Sind in den drei Monaten einige an Bissverletzungen verstorben. Ich persönlich brauch das hier bei meinen Hunden nicht. -
Meiner Meinung nach kann man das nicht so paschalisieren..bei ehemaligen Strassenhunden denken viele oft, nun ja, die ist den Umgang mit Hunden und Menschen ja gewöhnt. Was so ja auch stimmt, jedoch weiss man nicht welche Erfahrungen sie mit anderen Artgenossen und Menschen gemacht haben. Meine war anfangs total ängstlich allen gegenüber, ich habe sie auch nicht gleich mit anderen Hunden zusammengebracht, als sie sich noch einleben musste. Jetzt ist sie soweit, das sie schwänzelnd zu jedem und allen hin will, was aber auch nicht jeden Hund gerade gefällt ;-) Zwischendurch hatte ich einen grösseren aus einen Shelter, leider von einer nicht so tollen TS Orga. was sich im nachhinein herausstellte. Zu Menschen der best Friend, doch zu anderen Hunden ein schlummernder Killer.
Somit, wie hier auch schon mal beschrieben wurde, kann man niemals sagen, das weil es ein Strassenhund war, dieser sich mit allen versteht. -
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Ich glaub, generell kann man das nicht so sagen. Wirklich extrem distanzloses und vor allem übersteigertes "Spielverhalten" zum Beispiel habe ich bisher aber eigentlich nur bei Hunden erlebt, die hier groß geworden und in die "Welpenspielstunde" gegangen sind...
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Und zum Thema: ich kenne beides. Sozial sehr kompetente deutsche Haushunde und Straßenhunde, sehr verängstigte (in Bezug auf Artgenossen, Umweltreize, Menschen) Hunde aller "Herkünfte" usw.
Bei strassenhunden ist die Selektion halt hart. In allen Bereichen. Auch im sozialen Kontext untereinander. Ich war ein paar Monate in Bangkok und hab regelmäßig Soi dogs, also strassenhunde, gefüttert. Sind in den drei Monaten einige an Bissverletzungen verstorben. Ich persönlich brauch das hier bei meinen Hunden nicht.Ich wollte auch gar nicht darauf hinaus,dass alle deutschen Haushunde nicht kommunizieren können. Habe da durchaus auch schon eingige kompetente Hunde erlebt.
Bei Straßenhunden ist es nicht nur die Selektion untereinander, sondern auch oft vom Menschen. Fällt ein Hund im Ort häufiger negativ auf durch aggressives Verhalten, "unternehmen" die Leute etwas damit es diesen Hund im Ort nicht mehr gibt.
Sogesehen können die am besten angepassten Hunde auf der Straße am einfachsten leben.Und nochmal..es macht für mich schon einen Unterschied ob "waschechter" Straßenhund der eigenständig in einem Rudel/als Einzelgänger lebt oder Hund aus einem Auffangslager/Ketten-Hofhund, die haben eine ganz andere Geschichte,andere Probleme weil sie selbst bei sehr deutlicher Kommunikation nicht die Situation entspannen können beispielsweise durch "Verlassen des Territoriums" oder "Aus dem Weg gehen". Der Stresspegel ist enorm hoch in solchen Auffangstationen, sodass tatsächlich einst unauffällige Hunde Auffälligkeiten entwickeln können.
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Und nochmal..es macht für mich schon einen Unterschied ob "waschechter" Straßenhund der eigenständig in einem Rudel/als Einzelgänger lebt oder Hund aus einem Auffangslager/Ketten-Hofhund, die haben eine ganz andere Geschichte,andere Probleme weil sie selbst bei sehr deutlicher Kommunikation nicht die Situation entspannen können beispielsweise durch "Verlassen des Territoriums" oder "Aus dem Weg gehen". Der Stresspegel ist enorm hoch in solchen Auffangstationen, sodass tatsächlich einst unauffällige Hunde Auffälligkeiten entwickeln können.
Aber ist dieser Unterschied tatsächlich noch relevant, wenn diese Hunde in unseren (kalten, dicht besiedelten, für Hunde streng reglementierten) Breiten angekommen?
Dazwischen liegen doch für beide "Gruppen" in den allermeisten Fällen Tierheimaufenthalte, Transporte und mehrmaliger Wechsel von Bezugspersonen (wenn der Hund z.B. auf einer Pflegestelle gelebt hat) – also alles ziemlich verstörende, stressige Dinge, die das Verhalten des Hundes ganz schön beeinflussen können?
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Meine Hunde kommen aus dem spanischen Tierschutz, sie sind aber keine Straßenhunde ( die sind zumindest in Spanien auch inzwischen nicht sehr häufig ). Ja und ich kenne das auch, sie verstehen sich wesentlich besser mit Spaniern, als mit deutschen Hunden. Sie kommunizieren ganz klar und viel über Körpersprache und sie erwarten das man auch verstanden wird. Das ist leider bei vielen deutschen Hunden nicht so, die oft ( nicht immer) sehr distanzlos und unhöflich sind. Ich weiß auch nicht warum das so ist. Mein Rüde ist zwar ein Angsthund, aber mit anderen Hunden völlig klar. Und ja ich greife ein wenn ich das Gefühl habe die Situation entgleist, ich bin kein Fan von die machen das unter sich aus. Damit fahre ich recht gut.
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ich könnte mir eben vorstellen, dass die von dir sogenannten "waschechten straßenhunde" einfach klarer mit anderen hunden kommunizieren müssen, zumindest die anderen hunde besser lesen müssen. zumindest in ländern, in welchen es viele straßenhunde gibt. ansonsten sind einfach ihre überlebenschancen gering bzw. dort gibts dann eben keinen menschen als safety-net, heißt, wenn ne drohung nicht ernst genommen wird und es dann ernst wird und ein hund einzelgänger ist/unterlegen, dann hat das eben andere folgen für den hund als für nen haushund. aber is ne unbedarfte vermutung meinerseits, lasse mich gerne eines besseren belehren
zum eingreifen an sich: ich versuche, wenn meine nicht gesundheitlich eingeschränkt oder läufig is, immer so abzupassen, dass ich einschreite, wenn ich das gefühl habe, es wird ungerecht. also wenn ich meine, es geht richtung prollen/mobben o.ä. hab da aber noch nicht immer den richtigen moment gefunden und daher eher das gefühl, öfter mal zu früh einzugreifen. aber ich denke, das kommt dann auch mit der zeit, dass ich einfach ein besseres bild kriege. bin kein fan von "die regeln das unter sich" aber zu viel eingreifen will ich auch nich. mmm...
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