Wo kann man Hund noch freilaufen lassen?

  • Ich lebe auch auf dem Land und habe mit den Jägern und Jagdpächtern ein friedliches Einvernehmen. Durch Gespräche wissen sie, dass ich ein rücksichtsvoller, sehr angagierter Hundehalter bin, meine Hunde unter Kontrolle habe und ich selber als Tierfreund und Hundehalter es nicht ausstehen kann, wenn man seine Hunde wildern lässt.


    Alle Jäger grüßen mich freundlich, winken und streicheln meine Hunde bzw. haben hin und wieder einen Keks für sie in der Tasche. Sie warnen mich, wenn ich mal wieder dabei bin, mitten in eine Treibjagd hineinzulaufen bzw. bitten mich Tage vorher in bestimmten Gebieten mal nicht spazieren zu gehen, weil Jagd ist, oder gerade in dem Gebiet gerade viele Kitze geboren werden. Ich bedanke mich dann immer und meide diese Gebiete für ein paar Tage.


    Ich nehme einfach wirklich sehr viel Rücksicht, denn ich weiß ich bin Gast im Wald und in Feld und Flur, ich lasse meine Hunde nicht durchs Unterholz oder über bestellte Felder laufen und bleibe einsichtig und höflich, sollte ein Jäger mich doch mal anmaulen. Und durch dieses Verhalten habe ich hier null Probleme. Alle wissen ich tue alles dafür, dass meine Hunde und ich, hier nicht negativ auffallen und somit habe ich alle Freiheiten.


    Ich bin oft mit mehr als nur meinen drei Hunden unterwegs und ich bin darauf angewiesen hier ein gutes Einvernehmen zu haben. Ich sage auch bei neuen Jägern immer, dass meine Hunde die BH haben und ich extremst daraufhin trainiere, dass sie absolut nicht jagen oder gar wildern. Und ich stelle mich auf die Seite der Jäger und Landwirte. Ich bin ein Tierfreund und möchte nicht, dass den Wildtieren von meinen Hunden Schäden zugefügt werden, genauso wie meine Hunde nicht durch angesäte Felder brettern müssen.


    Dafür darf ich über die abgeernteten und abgemähten wiesen gehen und da mit meinen Hunden trainieren.
    Ich fahre so sehr gut und komme mit allen gut aus.


    Lg

  • Auch wenn ich auf dem Land wohne ,laufen meine beiden im Wald gar nicht frei & wenn sie frei laufen nur auf meiner eigenen Wiese . Ich kenne jemanden wo der Hund vom Jäger geschossen worden ist . Hund war auch super erzogen, hörte immer aufs Wort. Das eine mal eben nicht & dieses eine Mal war dann eben tödlich für ihn . Auch sie hatte ein sehr gutes Verhältnis zum Jäger. Dies war war jedoch ein neuer Jäger .


    Und da von meiner besten Freundin beide Hunde vor meinen Augen Tod gefahren worden sind , bin ich sowieso geheilt was Freilauf betrifft . Die sind auch aus dem Wald gelaufen & ewig weiter auf die Hauptstraße . Obwohl beides Top ausgebildete Hunde waren .

  • Der Großteil der Jäger hier ist nett und man kennt sich, da gibts auch keinen Stress.
    Wenn mir ein Jäger im Wald droht und mich nötigt gibts richtig Gegenwind.



    Sry aber wenn mir einer mit "Ich schiess deinen Hund über den Haufen" kommt muss er einfach mit ner Reaktion rechnen.
    Ich hoffe das "Wenn...ich hack dir alle Finger ab und das war dann sicher deine letzte Jagdtour" angekommen ist. Ich bin mir ziemlich sicher ich würd demjenigen echt was antun...


    Die meisten Rehe werden eben nicht von "privaten Hunden" gerissen. Wundert mich auch nicht wenn ich mir die unkontrollierten Jagdwauzis der Jäger hier so ansehe.
    Vor allem weil der nicht jagdliche Wohlstandswauzi im Leben kein Reh reisst. Da muss das Reh entweder noch sehr sehr jung oder sehr krank sein.

  • Die meisten Rehe werden eben nicht von "privaten Hunden" gerissen. Wundert mich auch nicht wenn ich mir die unkontrollierten Jagdwauzis der Jäger hier so ansehe.

    Ich wohne ja direkt neben dem Wohnheim, wo die meisten Forststudenten leben. Fast alle haben einen Jagdschein oder sind dabei einen zu machen. Und natürlich gehört der passende Hund dazu. Deutsch Drahthaar, Kurzhaar, Langhaar, Bracken aller Art, Jagdterrier (meine persönlich "besten Freunde"...), jagdlich geführte Dackel usw usf.
    Engel-Strauss-Hose, grüner Pulli und Jagdhund mit Neonleine gehört hier zum guten Ton, wenn man 5 Gehminuten weiter im Wald und Feld spazieren geht.
    Ich kann @borderlands da leider nur zustimmen. Ich habe schon so unglaublich viele scharfe bissige Jagdhunde erlebt. Grade wenn die da in der Meute spazieren gehen und sich unterhalten, während die Hunde sich eigene Aufgaben suchen. Bei meinen kleinen weißen Hund mit Wackelöhrchen krieg ich da regelmäßig einen Herzinfarkt. Und irgendwie hält mein Hund ganz automatisch zu diesen Hunden einen großen Abstand und wird sehr nervös, wenn die Jagdhörner hier geschmettert werden und man das kilometerweit hört.

  • Der Punkt ist nun mal, dass es so Exemplare gibt, da kann man sich mit jagdlich uninteressierten Hunden (und sogar mit angeleinten Hunden oder als braver Weg-Jogger ohne Crossambitionen) absolut vorbildlich benehmen und trotzdem agieren die deutlich unter der Gürtellinie.


    Wie es schon geschrieben wurde: das hat nichts damit zu tun, dass dieser Mensch Jäger ist. Die gibts schließlich auch in nett und vernünftig.


    Allerdings ist es manchmal tatsächlich so, dass Jäger von der unangenehmen Sorte, vergesellschaftet sind mit unerzogenen Jagdhunden. Mein erwähnter Unsympath ist hier auch diverse Male durch die Straßen gefahren und hat nach seinem Hund gefragt. Die Frage hat ihm bloß nie mehr jemand beantwortet...irgendwie hatte jeder Verständnis für den Hund. Und dann fragt man sich halt auch, was sich "so einer" überhaupt anmaßt, über andere Hunde zu urteilen.


    Aber der Lauf der Zeit... wir haben hier inzwischen neue Jäger im betreffenden Revier. Als da einer das erste Mal angehalten hat und nette Worte ausgetauscht hat, wär ich fast hintenüber gekippt :lol: War ich ja gar nicht gewohnt da...

  • Meine Erfahrungen mit Jägern sind auch sehr ambivalent. Ich hatte sehr nette jagende Arbeitskollegen, bei denen ich mir recht sicher bin, daß a) die Umgangsformen stimmten und b) der Zeigefinger gerade blieb, wenn sie auf Hundehalter mit Hund im Revier trafen.


    Ich habe aber auch unmögliche Zeitgenossen kennengelernt, denen das Wissen um die Macht, im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung eine Waffe führen zu dürfen, ganz klar Allmachtsphantasien hervorgerufen hat. Unabhängig davon, ob Hund Auslöser war oder nicht. Meine Mutter z.B. ist mal als Langläuferin übelst angepampt worden, weil die von der Gemeinde präparierte Loipe für den Geschmack des Herrenjägers zu dicht an seiner Kirrung vorbeigeführt hat. Mit den Gemeindeoberen hat sich der Held aber nicht getraut anzulegen, lieber eine 70-Jährige mit Enkelkind beschimpft....


    Ich bin schon kilometerweit mit angeleintem Hund auf Waldwegen mit dem SUV verfolgt worden, hin und her und hinter den Kurven gelauert, um mich beim Freilauf der Hunde zu erwischen. Auf frisch gemähter Futterwiese den Hund an der Fährtenleine gearbeitet, Jäger kommt in halsbrecherischem Tempo quer über die gesamte Fläche gerast um mich zu beschuldigen, meinen Hund Kitze reißen zu lassen. Im September. Und so weiter.....


    Diesen Typen werde ich keinesfalls ihre miesen Methoden nachsehen. Ich kann hier nicht ausweichen, im Mittelgebirge ist nun mal viel Wald und tummeln sich in den Hochwildrevieren viele Jäger. Da müßte ich, überspitzt gesagt, ins winzige Hundeauslaufgebiet der 65 km entfernten nächsten Großstadt fahren, um meinen Hunden nach Geschmack mancher Jäger Freilauf gewähren zu können. Absurd!


    Ich lasse mir also nichts zuschulden kommen und deshalb nichts unterstellen oder mich bedrohen. Von mir gibts Gegenwind, und kein prophylaktisches Verstecken oder Verschwinden.


    Jäger, die auch im Zivilleben Manieren haben, kommen damit prima klar.

  • Hallo,
    ich wohne auch auf dem Land und finde es ist immer schlimmer geworden. Wir persönlich haben da nicht so die Probleme da mein Rüde immer an der Schleppleine läuft (guter Jäger).


    Unser Jäger hier findet das toll, aber andere bei uns lassen ihre Hunde halt rennen und die meisten haben ihre Hunde eben nicht im Griff (Rückruf etc.).


    Ich finde ein Hund gehört nur frei laufen gelassen, wenn er auch zu 1.000% abrufbar ist und das sind die meisten eben nicht.
    Wir im Dorf haben das Problem, das hier fast nur Rüden sind alle im Pubertären alter, da kommt es fast täglich zu beißereien.



    Ich denke einen Hund frei laufen zu lassen sollte man im Wald eh nie und wenn dann eben auf einer übersichtlichen Wiese.



    Ich komme aus einer Jagdfamilie und verstehe da die Sicht von diesen sehr gut. Denn selbst wenn der wildernde Hund nichts reist, er hat es gehetzt und das langt eben oftmals.


    Abgesehen davon stellt ein freilaufender (nicht hörender) Hund auch immer eine Gefahr für Autofahrer dar, wenn er nicht abrufbar ist.


    Ihr merkt also, ich bin dafür das Hunde an die sichere Schleppleine gehören, wenn sie nicht auf den Rückruf reagieren. Besonders beeindruckend finde ich aber, dass ich als 20 jähriges Mädchen mehr anstand habe und meinen Hund an die kurze Leine nehme wenn uns jemand entgegen kommt, die meisten Erwachsenen ihren Hund aber rennen lassen. Selbst wenn er verträglich ist, der andere Hund kann ja auch Krank sein (Meiner wurde erst operiert und hatte bis gestern noch Fäden, da war es ganz geil wenn Hunde angerannt kamen zum spielen).



    Aber das wird sich nie ändern.

  • @israel : du kannst deine Koppeln per Antrag zur jagdfreien Zone erklären- das rate ich jedem, der Land hat.
    Auch in unserem Bekanntenkreis sind so einige Landstücke jagdfrei geworden- und ich hoffe, es werden noch viel mehr!


    Den Gedanken hatte ich auch. Ich würds in jedem Fall machen!


    Ich wohne ja direkt neben dem Wohnheim, wo die meisten Forststudenten leben. Fast alle haben einen Jagdschein oder sind dabei einen zu machen. Und natürlich gehört der passende Hund dazu. Deutsch Drahthaar, Kurzhaar, Langhaar, Bracken aller Art, Jagdterrier (meine persönlich "besten Freunde"...), jagdlich geführte Dackel usw usf.Engel-Strauss-Hose, grüner Pulli und Jagdhund mit Neonleine gehört hier zum guten Ton, wenn man 5 Gehminuten weiter im Wald und Feld spazieren geht.
    Ich kann @borderlands da leider nur zustimmen. Ich habe schon so unglaublich viele scharfe bissige Jagdhunde erlebt. Grade wenn die da in der Meute spazieren gehen und sich unterhalten, während die Hunde sich eigene Aufgaben suchen. Bei meinen kleinen weißen Hund mit Wackelöhrchen krieg ich da regelmäßig einen Herzinfarkt. Und irgendwie hält mein Hund ganz automatisch zu diesen Hunden einen großen Abstand und wird sehr nervös, wenn die Jagdhörner hier geschmettert werden und man das kilometerweit hört.

    Das kann ich mir SO gut vorstellen..die Beschreibung von dir passt perfekt!
    Bei der Schwester einer Freundin wars genauso! Alle ihre Mitstudenten haben sich einen Jagdhund zugelegt..weil gehört sich ja so.
    Letzendlich war ihr eigener so verkorkst dass er abgegeben wurde, nachdem sie das Studium abgeschlossen hat und wieder umgezogen ist.

  • Hallo,
    Das der Jäger so sauer ist ist sehr Schade für dich und deine Hunde, aber ich kann das absolut verstehen. Bei uns wurden im letzten Jahr sehr viele Rehe von “Stadthunden“ gejagt und zum Teil so schwer verletzt das sie erlöst werden mussten, wenn wir das Glück hatten sie zu finden. Einige der Tiere sind ganz elend an ihren Verletzungen verendet. Dazu uneinsichtige HH, die einen noch beleidigen, in der Woche drauf ihre Hunde wieder einfach laufen lassen und schon ist man auf 180. Bei uns dürfen Hunde frei laufen, solange sie kontrollierbar bzw. jederzeit abrufbar sind. Da sagt niemand was.
    Aber was wir hier letztes Jahr erleben mussten war, milde ausgedrückt, nicht schön.
    Du könntest deine Hunde vielleicht eine Zeitlang an die (gut sichtbare, neonfarbene) Schlepp nehmen um deine “guten Abssichten“ zu zeigen, öfter das Gespräch mit dem Jäger suchen und erfahrungsgemäss kannst du die Hunde bald wieder laufen lassen, wenn der Jäger sie kennt. Jäger sind auch nur Menschen und tragen die Verantwortung für die Waldbewohner.
    Stell dir vor andere HH lassen ständig ihre unangeleinten Hunde in andere Hunde reinbrettern, obwohl sie wissen, dass ihre Hunde unverträglich sind und durchaus Beschädigungsabsicht haben. Da wäre auch jeder sauer und erwürgt diese Hunde gedanklich. Jägern geht es in Bezug auf “ihr“ Wild nicht anders.

  • @streifenpanda Dass die alle hinterher abgegebeben werden, bezweifle ich. Das sind ja wirklich alles ausgebildete Jagdhunde bzw kurz davor oder aktuell in der Ausbildung. Und die Leute studieren ja Forst und bisschen weiter unten in der Stadt Agrar. Das sind Arbeitshunde mit Aufgabe.
    Kritisch find ich nur, wie die Hunde drauf sind, wenn sie grad mal nicht arbeiten sollen und sich dann eine eigene Aufgabe suchen...

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